Felgenschaden - Warum?

Nun ja, normal vermeide ich Aluminium inzwischen, bis auf wenige Ausnahmen. Da gäbe es viele Gründe zu benennen, nicht nur die Werkstoffeigenschaften. Aber lassen wir das.....

Bei Felgen kann ich mir nicht vorstellen, daß man zu moderaten Preisen aus Stahl Hohlkammerfelgen fertigen kann. Und schon gar nicht mit mehreren Kammern, wie bei z.B. der Andra 40.
 
Nun ja, normal vermeide ich Aluminium inzwischen, bis auf wenige Ausnahmen. Da gäbe es viele Gründe zu benennen, nicht nur die Werkstoffeigenschaften. Aber lassen wir das.....
Aluminium ist ein phantastisches Material, wenn man die richtige Legierung für den Einsatzzweck wählt, es entsprechend dimensioniert und bei der Konstruktion auf so "Kleinigkeiten" wie ausreichende Lochabstände, oder bei der Fertigung auf die Vermeidung von Kerben achtet.

Alu als Felgenmaterial find ich grundsätzlich völlig unkritisch und sie sind mir von den Materialeigenschaften her lieber als Carbon. Ich wähle Felgen aber nach Stabilität und nicht nach möglichst geringem Gewicht aus. Einen 24" Vorderradsatz hab ich mal nach 37km wieder zerlegt, weil die Räder mit ihren sehr leichten BMX-Felgen mir in Kurven einfach etwas zu "weich" waren.

Nach drei, an Schweißnäten gebrochenen Alurahmen(-teilen), bin ich aber kein ausgesprochener Fan von Aluminiumrahmen...

Jetzt steht aber bei der Andra 40, dass die empfohlene Reifenbreite 37 - 62 mm ist. Ich würde aber gerne 28 - 44 mm fahren. Was passiert wenn ich einen 28 mm Reifen auf eine 25 mm Felge ziehe?
Ich fahr im VM 28mm (und 40mm) breite Reifen auf 25mm und 28mm breiten Felgen an den Vorderrädern. Ist völlig unkritisch und fährt sich sehr gut.

Im Silca Blog steht zb, für beste Aerodynamik bei Aerofelgen 105% Felgenbreite im Verhältnis zur Reifenbreite zu wählen.
 
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Aluminium ist ein phantastisches Material, wenn man die richtige Legierung für den Einsatzzweck wählt, es entsprechend dimensioniert und bei der Konstruktion auf so "Kleinigkeiten" wie ausreichende Lochabstände, oder bei der Fertigung auf die Vermeidung von Kerben achtet.
Heißt das, dass ein Rad mit mehr Speichen, das man wegen dem Plus an vermeintlicher Stabilität wählt, in Wirklichkeit schwächer sein kann?
 
Alu-Felgen sind einfach nach einer gewissen Zeit "auf". Taucht dann plötzlich eine miese Oberfläche auf (bei mir der Ems-Rad_weg und Camping-Gepäck), sieht das dann so aus:
Speiche lösen, nächste anziehen und vorsichtig nach Hause. Wenn man die gleiche Felge bekommt, kann man beide Felgen zusammenbinden und auch ohne Vorlenntnisse Speiche für Speiche locker umschrauben (Speichenschlüssel Spokey ist günstig), dann zentrieren.

Gruß
Christoph
 
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Das bezieht sich wohl auf die Breite aussen.
Ja, die 28mm Felgen (Sun Rhyno Lite) haben 25mm Maulweite.

Heißt das, dass ein Rad mit mehr Speichen, das man wegen dem Plus an vermeintlicher Stabilität wählt, in Wirklichkeit schwächer sein kann?
Ja, klar!
Die Steifigkeit der Felge entscheidet, ob du ein steifes Laufrad bekommst, oder ein eher "weiches".

Bei den Trommelbremslaufrädern sind die 3-fach gekreuzt gespeichten Laufräder zudem bei 24" (und 26") auch deutlich steifer als 2-fach gekreuzt gespeichte Laufräder. Bei 20" merke ich keinen Unterschied, aber bei 3-fach Kreuzung ist (durch den flacheren Speichenwinkel) die Gefahr geringer das die Speichen die Trommeln unrund ziehen und bei heißen Bremsen verringert sich die Speichenspannung weniger.

Von meinen drei, sehr stabilen, 24" Vorderrad Sätzen mit 3-fach gekreuzten Speichen ist der Laufradsatz mit 32 Speichen und 39mm breiten Sun DoubleTrack Downhill-Felgen, dagegen nicht schwächer als die beiden Laufradsätze mit 36 Speichen und ebenfalls sehr stabilen Downhill-Felgen.
 
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Bei Aluminium gibt es zig Legierungen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Da kann man ohne Kenntnis der Legierung wenig mit einander vergleichen.
Daß einzige was man behaupten kann, ist dass hier wenn man leichtere Felgen wie üblich bauen will, muss man festere Legierungen verwenden damit die Felge ähnliche Steifigkeit aufweist. Und fester bedeutet halt spröder. Was zu solchen Problemen führen kann. Magic hat sich da Mal mit seiner Maxtallegierung ziemlich vergriffen.

Es können aber noch zig andere Dinge eine Rolle spielen.
Und dazu müsste man mehr Bilder sehen.
Interessant wären Bilder aller Risse um zu sehen ob die alle von der Richtung gleich sind.
Wenn man einen sehr kleinen Riss sieht könnte man sehen ob der Riss erst an einer Seite anfängt und dann erst die 2. Seite anfängt.

Vergleich Riss Innen Aussen wäre auch Interessant


Hier werden einige Legierungen sowie einige Fehlerquellen genannt.
 
Mal ne Frage nebenbei:
Entgratet ihr vor dem Einspeichen die Nippellöcher in den Felgen?
Hab ich nie gemacht, aber würde wohl für den Nippelsitz Sinn machen.
Ich frage mich nur wie entgratest du Hohlkammerfelgen?
Kommst du da mit dem Senker durch? Oder hast du ein Spezialwerkzeug gebastelt?
 
Ich frage mich nur wie entgratest du Hohlkammerfelgen?
Kommst du da mit dem Senker durch? Oder hast du ein Spezialwerkzeug gebastelt?

Wurde doch schon zwischen anderen Sätzen gut versteckt erwähnt:

Ich entgrate mit einem scharfen Dreikantschaber.
kann man einen dünnen Bohrer umschleifen und mit einem Handgriff versehen, wie einen Handversenker/ https://shop.berner.eu/de-de/p/107825-handversenker-krauskopf.html?article_id=107825

Die zur Nabe gewandte Seite geht ja mit einem normalen Senker auch gut.
 
Ich denke nicht, das man mit einem Dreikantschaber, zumindest die ich kenne, Hohlkammerfelgen entgraten kann...
Mit einem scharf geschliffenen Dreikantschaber kann man ne ganze Menge machen... ;) (üblicherweise sind in den meisten Werkstätten die Dreikantschaber in einem erbärmlichen Zustand)

Für den Nippelsitz nehm ich einen 6,5mm Kegelsenker.
 
Für den Nippelsitz nehm ich einen 6,5mm Kegelsenker.
Ich kann nicht wirklich sagen, ob das hier sinnvoll ist, zur Sicherheit aber mal kurz gennannt:
Zentrierbohrer DIN 333 Form R 60°, z.B. von hier: LINK
Die Dinger mit der abgerundeten Kontur sind oft praktisch, wenn man eine Einlaufschräge mit größerer Winkel-Toleranz braucht.
Bei Einsatz in Alu halten sie wahrscheinlich ewig und drei Tage...
 
Das ist ein Zentrierbohrer. Auch aus "Eisen" und mit Schneiden, aber ein ganz anderes Tier und mit falschem Winkel für Nippelsitze (60° statt 90°). Zudem produziert dieses spezielle Exemplar eine konvexe Kegelbohrung deren Oberfläche zu einem höheren Flächendruck durch die Nippel und damit potentiell noch stärkerer Rissbildung in den Felgen führen würde.
 
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An druckbelasteten Stellen sind Kerben eigentlich kein Problem. Auch Überlastung auf Druck ist normalerweise unkritisch. Wenn dann sollte man die Grate/Kerben Richtung Nabe entfernen wo die Zugseite des biegebelasteten Felgenbodens ist. Die Form der Felge ist halt auch unglücklich mit den Nippellöchern im fast flachen Bereich. Das führt zu grossen Verformungen. Nicht günstig für die Ermüdung.

Je nach Legierung könnte noch Spannungsrisskorrosion dazukommen.

Noch einer: Scheibenbremse und radiale Speichen. Die radialen Speichen übertragen schonmal kein Drehmoment. Asking for trouble.

Die Nippellöcher sehen sehr eng aus. Nippel der schräglaufenden gekreuzten Speichen im Loch verkantet?
 
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Das sind bestimmt die Azubis schuld:cool:
Nö.
Wenn schon die dortigen (Maschinen- und Industrie-)Schlosser, Dreher oder Meister nicht (mehr) wissen was man damit alles anstellen kann, trifft die Azubis keine Schuld. Ich hatte das Glück in einem Reparaturbetrieb zu lernen, in dem solche Fähigkeiten noch "überliefert" wurden.

Uns wurde schon in der Lehre beigebracht wie man von Hand, mit einem Dreikantschaber, bei Bedarf eine Wellen-Zentrierung auf 0,01-0,02mm einschabt um die Welle drehen oder rundschleifen zu können. Das geht schneller und ist viel einfacher, als eine Drehmaschine umrüsten oder ein Werkstück quer durch die Halle von der Schleiferei in die Dreherei transportieren und ein paar Stunden (oder Tage) zu warten bis ein Dreher irgendwann Zeit für das Werkstück hat.
 
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