Felge ok?

Jag

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Hallo,
beim Säubern meiner Felge heute habe ich festgestellt, dass das darauf befindliche Klebeband Beulen hat. Abgezogen und dann folgendes gesehen:
10022012133.jpg10022012134.jpg
Das müsste Dichtmilch vom Sommer sein.
Meine Fragen:
- Ist die Felge noch ok oder müsste sie ausgewechselt werden?
- Greift Dichtmilch Alu an?
- Woran erkenn ich, dass die Felge ausgewechselt werden muss? Wäre ich nie mit Dichtmilch gefahren, hätte ich so ein Bild nie gesehen. Risse konnte ich bislang nicht erkennen.

Danke euch für Eure Hilfe!
 
Je nach verwendeter Dichtmilch kann es sein, dass da Ammoniak drin war und das hat die Felge angegriffen :cry:
 
Aluminium ist beständig gegen Ammoniaklösungen (Selbstpassivierung)
Eine Erklärung für diesen Schadbild habe ich nicht. Salz?
 
Frag mal den Hersteller der von Dir verwendeten Dichtmilch bzw. lies Dir dessen Gebrauchsanleitung durch.

Mir kommt's sehr eigenartig vor, wenn Dichtmilch für Alufelgen nicht geeignet sein sollte....
Wer sollte die dann noch anwenden?

Gruß, Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würd die Felge um die Nippelösen gründlich reinigen (Seifenwasser, Messingdrahtbürste) und dann noch mal genauer schauen.

Ach ja, das ist ein Vorderrad, oder? Wenn sich nach der Reinigung keine Risse in der Felge zeigen, würd ich das Laufrad erst mal weiterfahren.
Ein zweiter Laufradsatz ist übrigens nie verkehrt. Besser haben als brauchen... ;)
(zb tausch ich keine Reifen, sondern den Laufradsatz mit frischen Reifen gegen den "alten" Laufradsatz. Dann kann ich in Ruhe die "alten" Laufräder kontrollieren und reinigen, bei Bedarf neue Kugellager einsetzten, etc)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann nicht sein, denn es war ja ein Aufkleber oben drüber.
Die Pikel sind immer da, wo eine Speiche ist.
Mir kommt's sehr eigenartig vor, wenn Dichtmilch für Alufelgen nicht geeignet sein sollte....
Beim Hinterrad hatte ich das auch schon (Inzwischen ausgetauscht.)
Verwendet habe ich ausschließlich Schwalbe Doc Blue und Stan´s Race Sealant.
(zb tausch ich keine Reifen, sondern den Laufradsatz mit frischen Reifen gegen den "alten" Laufradsatz.
Die Vorgehensweise find ich interessant, angesichts der Tatsache, dass ich 1 h brauche, um die 6 Schrauben der Vorderräder im Radkasten zu lösen. Ich denke, das Einbauen wird auch wieder eine Stunde dauern. Reifen mit Schlauch wechseln dagegen vielleicht eine halbe Stunde, wenn ich mir sehr viel Zeit lasse.
 
Das kann nicht sein, denn es war ja ein Aufkleber oben drüber.
Das halte ich für sehr optimistisch.
Der Aufkleber wird nicht wirklich dicht gegen einen minimalen Flüssigkeitseintritt sein.

Die Pikel sind immer da, wo eine Speiche ist.
Lt. Deinen Fotos nicht. Am Felgenstoß gibt's das gleiche Thema.
Auffallend sind die Stellen bei den Speichen dennoch.

Ich bin kein Experte für Eloxierungen, könnte mir aber vorstellen, dass die Eloxierung im Bereich der größten Verformungen der Felge rissig wird. Danach gibt's Korrosion, die unter der Eloxidschicht weiter fortschreitet. Bei nicht eloxierten Felgen sollte das eigentlich nicht passieren.
Ob diese Beschreibung zutrifft, ist nur meine Vermutung. Sie schaut für mich aber durchaus plausibel aus...

Gruß, Harald
 
Fragwürdige Quelle! Alles nur Mutmaßungen.
Bevor ich auf Orangeseal umgestiegen bin benutzte ich nur Stans Pannenmilch, über zig Jahre.
Nie Probleme gehabt. Fatal wenn tatsächlich die Pannenmilch die Felgen angreift.
Die Ammoniak-Konzentrationen sind mit 0,1% in den Dichtflüssigkeiten sehr niedrig.
Ich kenne Versuchsreihen mit wässrigen Ammoniaklösungen mit einer Konzentration von bis zu 12%. Keine Korrosion.
Erst bei wässrigen Lösungen mit einer sehr hohen Konzentration kann es zu Korrosion kommen.
 
Aluminiumfelgen können galvanische Korrosion aufweisen. Dies findet man typischerweise im Bereich wo zwei unterschiedliche Metalle aufeinander treffen und das unedle Aluminium als Opferanode dient. (Speichenbohrung und Nippel)
Ich kann mir auch vorstellen daß ein Ammoniakhaltiges Dichtmittel als Elektrolyt die Korrosion beschleunigt. Ähnlich wie Streusalz.

Wenn ich mir die Bilder ansehen, würde ich aber eher auf ausgelaufene Dichtmittel tippen.

Ob es sich um Aluminiumsalze oder Dichtmilch handelt sollte man relativ einfach überprüfen können.
Aluminiumsalze sind wasserlöslich und unter den Salz wäre Lochfraß in der Felge sichtbar. Dann sollte man sich unbedingt das Felgenbett im Bereich der Speichenbohrungen anschauen.

Dichtmittel bildet nur einen Film. Den sollte man abziehen können (Radierer sollte auch gehen). Unter dem Film hätte man dann eine unbeschädigte Felge.
 
Ich halte die Dichtmilch auch eher nicht für den Übeltäter, eher Salzwasser. Die 0.1% Ammoniak dürften den pH wert nicht in kritische Bereiche anheben. Ich schau mal ob ich in der Arbeit pH Papier finde, wenn ja, dann halte ich das mal ins Schwalbe DocBlue (das kommt ja auch von Stans).
Das Salzwasser kann auch bei den Ösen/Nippelbohrungen eintreten, läuft dann innen an der Felge und tritt ggfs als kleinen undichten Stellen wie dem Stoß auf. Die Felge schaut gesteckt, nicht geschweißt aus.

Ich bin kein Experte für Eloxierungen, könnte mir aber vorstellen, dass die Eloxierung im Bereich der größten Verformungen der Felge rissig wird.
Günstige Felgen werden erst eloxiert und dann zum Rad geformt, hochwertige Felgen (ab ca 70€) andersherum. Bei ersteren bekommt das harte Eloxal beim Verformen Risse (Quelle der Infos: ein professioneller Laufradbauer im mtb-news Forum), zweitere haben eine unbeschädigte Eloxalschicht.
 
Bei ersteren bekommt das harte Eloxal beim Verformen Risse [...], zweitere haben eine unbeschädigte Eloxalschicht.
Wie dem auch sei, das Foto von @Jag scheint schon eine Häufung dieser Stellen bei den Speichen zu haben.

Vielleicht gibt's aber auch noch andere Faktoren wie z.B. eine Befestigung von Radabdeckungen an diesen Stellen?

Unbenannt.jpg

PS:
Das Ding ganz rechts im Bildausschnitt schaut mir am ehesten nach einem Wuchtgewicht aus.
Auch etwas ungewohnt im Fahrradbereich, aber nicht relevant für diesen Thread...
 
Vielleicht gibt's aber auch noch andere Faktoren wie z.B. eine Befestigung von Radabdeckungen an diesen Stellen?
Radabdeckungen waren nie dran.

Das Ding ganz rechts im Bildausschnitt schaut mir am ehesten nach einem Wuchtgewicht aus.
Ja, das ist es. Hat aber nicht so ganz perfekt funktioniert, deshalb hab ich es jetzt wieder ab.

Also ich denke, dass da minimalste Löcher in der Felge sind. Entweder waren die von Anfang an drin, oder eine Salzlösung ist an den Speichennippeln vorbei reingekommen, oder die Dichtmilch ist doch ursächlich.
Wie dem auch sei, ich denke die Schäden sind so minimal, dass es Blödsinn wäre, die Felgen auszutauschen.

Obwohl, fällt mir grade ein: Die Tatsache, dass es hauptsächlich da ist, wo die Speichen sind, könnte auch auf mechanische Überlastung hindeuten. Also dass die Minilöcher nicht durch eine Flüssigkeit reingeätzt sind, sondern durch die Krafteinleitung der Speichen entstanden sind.
 
Ich tippe auch eher auf Korrosion, bedingt durch leicht gerissene Eloxalschicht im Bereich der Nippelbohrungen. Auffällig sind die sehr dicken Speichen, die ordentlich Zug aufbauen und eine leichte Verformung der Felge genau in dieem Bereich bewirken. Ich sehe nicht, dass es hier aktuell zu Ausfällen der Felge kommen kann. Wie sie sich mit der Zeit verhält, ist auch abhängig von der verwendeten Alulegierung. Aber das wird nur schwer heauszufinden sein. Ich würde die Räder erstmal weiter fahren. Was Du unbedingt machen solltest... Gründlichst reinigen - vor allem um die Speichenbohrungen und dort auf Risse kontrollieren. Aber elbst wenn drt ein paar Risse sind , wird das Rad nicht auf der Stelle implodieren. Auch dann kannst Du Dich in Ruhe nach Ersatz umschauen. Also keine Panik.
 
So, jetzt habe ich die eine Felge am Ventilloch gesprengt. Jetzt brauche ich doch neue.
Meine Frage jetzt: Bei den Naben und Trommelbremsen habe ich noch keinen Handlungsbedarf erkannt. Kilometerzahl schätzungsweise 40000. Empfiehlt es sich, die weiter zu verwenden oder macht es Sinn bei der Gelgenheit dort auch was neues zu nehmen?
 
Ich sehe das unkritisch....

hab heute Laufradtag und hab schon einige LRs ausgeweidet die echte Schwachstellen hatten. Ich würde dein Laufrad mit einem ölhaltigen Putzmittel bearbeiten, wie Hansaline Radglanz und fertig. Risse entstehen ja nicht an solchen leichten Korrosionsstellen, sondern bei zu hohem Reifendruck und zu harter Einspeichung.
 
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