Federgabel mit Scheibenbremse und 1"- Schaft für Uralt-MTB

spz

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Hallo zusammen,
als ich gestern mein uraltes MTB für die kommende Herbst-/Wintersaison hergerichtet habe kam mir mal wieder der Gedanke, dass eine Scheibenbremse nicht schlecht wäre. Das Teil ist von 1990 und hat dementsprechend Felgenbremsen. Grundsätzlich reicht die Bremsleistung der V-Brake schon aus (fahre eh fast nur Forstautobahnen, nix Downhill oder so), aber bei dem schlechten Wetter, bei dem das Rad meist zum Einsatz kommt, hat man doch recht oft Dreck und kleine Steinchen zwischen Felge und Bremsgummis und das nervt doch sehr.
Ich habe schon mal eine Suche gestartet, bin aber nicht so recht fündig geworden. Einmal Billiggabel auf Amazon für 40€ und einmal RST für 100€ (nicht lieferbar). Ich habe bei beiden so meine Zweifel ob die was taugen. RST war am 24" Rad meines Sohns und hat nicht besonders lange überlebt, reparieren konnte man nix, nur wegwerfen :cautious:.

Kennt jemand einen Hersteller, der ewig gestrige wie mich (26", 1") noch unterstützt?

Viele Grüße
Günter
 
Ich fahre eine RST Gila TNL, das ist die Stahlfeder/Öldämpfer-Variante, an meinem Hochlieger.
Für die Gila sind Wechselschäfte vorgesehen und man kann mit einer Hülse einen 1" Schaft einbauen.

Ich würde sagen sie ist ihr Geld Wert. Das Ansprechverhalten ist gut. Ohne Öldämpfer würde ich allerdings keine Gabel nehmen, das macht keine Laune.

Leider wie du bereits festgestellt hast aktuell nicht zu bekommen.

Vielleicht lohnt es sich was gebraucht zu kaufen und ggf. aufzuarbeiten?

Manitous haben einen guten Ruf.
Aus der Bucht
 
Gebraucht wollte ich nichts kaufen, zumindest nichts was es nicht in letzter Zeit noch neu gab und die Manitou hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel, soweit ich das bei einer kurzen Suche gesehen habe.
Mir ist schon klar, dass die Chancen eher schlecht sind etwas passendes zu finden. Vielleicht muss ich doch auf eine Starrgabel wechseln.
 
Eine 1 zoll federgabel in brauchbare qualitat findet mann glaub ich kaum. Wenn, dann sind die doch was fragil gebaut, relativ geringe rohrdurchmesser usw. Ob mann da eine scheibenbremse dran hangen kann, ohne das sich das ganze verbiegt?

Grusse, Jeroen
 
Bei meinem Einsatzzweck und Gewicht hätte ich da beim Steuerrohr keine Bedenken. Bei der Stahlgabel, die ich hier liegen habe, ist das recht massiv. Hat z.B. einen Ast überlebt der mir bei einer Abfahrt ins Vorderrad gekommen ist und zur augenblicklichen Blockade führte.
Der Rest der Gabel muss natürlich entsprechend ausgelegt sein, aber davon gehe ich mal aus, wenn Montagepunkte für eine Scheibenbremse vorgesehen sind. Aber ja, die Wahrscheinlichkeit so was zu finden geht wohl gegen Null. Also wahrscheinlich wird's doch eher eine Starrgabel. Doch auch da ist das Angebot recht überschaubar.
 
Bei der Stahlgabel, die ich hier liegen habe
Wenn das Rad bisher keine Federgabel hatte, dann rate ich von einer Federgabel ab. Die verändert die Geometrie und das Rad fährt sich völlig anders.
Bleib bei der Felgenbremse und überleg mal, was du in deinem Haushalt an Gebrauchsgegenständen Bj. 1990 noch benutzt (Waschmaschine, Staubsauger, PKW, Liegerad usw.).
 
Wenn das Rad bisher keine Federgabel hatte, dann rate ich von einer Federgabel ab. Die verändert die Geometrie und das Rad fährt sich völlig anders.
Ja, es wird mehr Nachlauf bekommen und damit ein neues Fahrverhalten.
Ich habe so einen Wechsel bei einem 2*26" Liegerad gemacht und halte es am MTB für noch weniger problematisch.
Man muss halt damit rechnen, dass man sich auf ein geändertes Fahrverhalten einstellen muss...

@spz :
Suche nach 1" Schaft?
Du könntest auch nach Gabeln suchen, bei denen Du den Schaft wechseln kannst.
Hast Du Zugang zu einen Dreher, der Dir ggf. (mit ausreichender Fachkenntnis!) eine Adapterhülse dreht?

Und hier noch der Link zu einem Schaftwechsel bei eingepresstem Schaft:
https://www.mtb-news.de/forum/t/gabelschaft-wechseln-ein-erfahrungsbericht.477809/
(inkl. der Warnungen, dies doch besser nicht zu tun...)

Das Risiko kannst Du jedenfalls nur selbst tragen.
Falls das für Dich nicht passt, würde auch ich von solchen Ansätzen eindeutig abraten.

Gruß, Harald
 
Das Rad hatte ursprünglich keine Federgabel, aber ich habe schon 94 oder 95 eine Judy XC eingebaut, die hat die Front um 35 mm höher gebracht. Die Gabel hat aber auch nur 40 mm Federweg, wenn ich mich recht entsinne. Über das Fahrverhalten kann ich mich jedenfalls nicht beklagen, aber höher mag ich es eigentlich nicht mehr haben (wobei aktuelle MTBs ja einen deutlich flacheren Steuerwinkel haben als damals).

was du in deinem Haushalt an Gebrauchsgegenständen Bj. 1990 noch benutzt
Mein Dreigangalltagsrad ist von 53, ein Lutzrennrad von 90 (hat jetzt mein Sohn am Studienort), unsere Musikanlage ist Ende 80er bis Anfang 90er, ein Voltcraft Digitalmultimeter von 85, der "Kellerstaubsauger" müsste auch so 90 rum sein... :ROFLMAO: .
Aber ja, nach 31 Jahren könnte man auch ein neues Rad kaufen, nur kann ich mich schlecht von Dingen trennen die noch funktionieren und für meinen Anwendungsfall finde ich das Teil optimal. Ein neues MTB mag ich nicht und bei einem Schotterrad, was mir gefällt, bin ich gleich wieder bei >3k € und das passt nicht zu der Idee nächstes Jahr eine Rappelkiste zu kaufen.
 
@einrad die Sache mit einem Wechselschaft habe ich auch schon überlegt (einen gepressten tauschen würde ich eher nicht machen), bin der Sache aber noch nicht nachgegangen. Hier in der Gegend ist viel Maschinenbau und ein paar meiner Arbeitskollegen machen das auch, nur haben die meist keine Zeit. Ich muss aber erstmal schauen ob es überhaupt noch Gabeln mit einer so geringen Einbauhöhe (420 mm) gibt.
 
Hallo Günter,
mir fiel gerade auf, dass es ein Winterfahrrad werden soll. Ich fahre seit vielen Jahren im Winter und habe die Erfahrung gemacht, dass Salz alles zerstört. Nachdem ich bisher drei Federgabeln wegen Korrosion zerstört habe, die Kolben an der Scheibenbremse irgendwann stecken bleiben und die Kettenschaltung einfriert, fahre ich seit einigen Jahren wieder Starrgabel, V-Brakes und Nabenschaltung. Die Bremsen sind nach 3-4 Wintern durch, aber Ersatz ist nicht teuer.

Einen Rennradahmen von Hans Lutz habe ich auch noch rumstehen, ein Liegerad von 90 und mein Hardtail-MTB ist 29 Jahre alt und ich fahre es immer noch gerne. Es hat einen 1 1/8 Gabelschaft und selbst dafür wäre es schwer eine neue, gute Gabel zu finden.

Peter
 
@Trippi
Das ist das Rad in seiner typischen Gebrauchsumgebung und in einem typischen Zustand :). Salz ist da eher kein Thema und die einzige Pflege ist von Zeit zu Zeit Schaltwerk, Umwerfer und Kette entschlammen und mit etwas Schmierstoff aus der Sprühdose versehen und natürlich Bremsbeläge tauschen. Die Komponenten machen das schon länger gut mit. An der Gabel habe ich in den 26 oder 27 Jahren eimal die Elastomere getauscht und sonst nix (jetzt fängt sie aber ganz leicht an zu klappern, dachte erst der Steuersatz hätte Spiel). Selbst die SPD-Pedale der ersten Generation (die schwarzen unkaputtbaren) funktionieren noch tadellos, da hat Shimano echt einen guten Job gemacht.
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Ich denke, dass RST nicht die schlechteste Wahl ist - auch wenn du bei der 24" Version keine guten Erfahrungen gemacht hast. Alternativen sind mir ohnehin nicht bekannt. Maximal noch von Suntour die SF13 CR-8V, hat aber nur Canti und kein Disc.

Die Auswahl bei RST wäre da bei 26" (von günstig zu teuer):
- RST Capa, 80mm Federweg , Spiralfeder, Einbauhöhe: 460mm, 2060g, ca. 70 Euro
- RST Gila T 80, 80mm Federweg, Stahlfeder, Einbauhöhe: 465mm, 2250g, ca. 80 Euro
- RST Gila TNL 100, 100mm Federweg, Öl + Stahlfeder, Einbauhöhe: 480mm, 2350g ca. 100 Euro
- RST Omega TNL all black, 100mm Federweg, Öl + Stahlfeder, Einbauhöhe: 480mm, 2370g, ca. 140 Euro

Alle haben einen Wechselschaft und damit auch für 1" geeignet und bieten Canti + Disc. Alle sind sackschwer, aber das sollte am Alltagsrad keine Rolle spielen.

Verfügbar sind die trotz der schwierigen Lage auch alle, man muss halt nur in den verschiedenen Shops, die es so gibt, schauen (kurbelix, rosebikes, bikehit, fahrradgigant, bike24, boc24, fahrrad.de, cnc-bike, ...)

Die RST Capa 26 habe ich an meinem umgebauten restaurierten Postfahrrad (siehe Foto). Das Teil muss auch mal "Wasser";)kästen, Wochenendeinkäufe und dergleichen mehr transportieren und wird keineswegs geschont. Die Einkäufe schweben förmlich über die Unebenheiten. Nach eineinhalb Jahren Dauereinsatz bis jetzt sehr zufrieden. Nur als Randnotiz: Ja, es ist eine 26" Gabel, aber ein 20" Vorderrad...
 

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Hallo @Madde85 die Gabeln haben für mich zuviel Einbauhöhe. Das Rad hatte ja ursprünglich eine Starrgabel und die Front ist mit der Judy sowieso schon ein Stück höher gekommen, mit diesen wären das noch mal 40-60mm mehr und das ist mir zu viel. Ich finde es einfach unangenehm zu aufrecht auf dem Rad zu sitzen, ist ja ein Sportgerät.
Die Sache mit der Federgabel habe ich im Prinzip abgehackt, so was wie die alte Judy XC für Scheibenbremse gibt es ganz offensichtlich nicht. Passende Starrgabeln scheint es auch nur beim "China-Mann" zu geben und da tue ich mir mit der Bestellung etwas schwer. Bin mir im Moment als noch nicht so ganz klar darüber ob ich da noch was mache.
 
Starrgabeln in 1“ und Scheibenbremse gibt eigentlich nur noch in der Bucht. Mit viel Glück. Ich hatte 2020 mal folgende in neu gekauft:

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Starrgabeln in 1“ und Scheibenbremse gibt eigentlich nur noch in der Bucht. Mit viel Glück.

Das Glück mit den Starrgabeln hatte ich 2020 auch für mein Dalli. Aktuell ist aber nichts bei eBay drin.

die Gabeln haben für mich zuviel Einbauhöhe
Verstehe. Wobei man die Einbauhöhe mit der Sattelneigung und einen Vorbau mit negativen Winkel ggf. ausgleichen könnte
. Dann bliebe nur noch die etwas fragwürdige Downhill-Bike-Optik (wobei ja stark nach hinten abfallende Rahmenrohre mittlerweile im Trend zu sein scheinen).

Ich nutze auch noch zwei ältere 26er MTB im Alltagsbetrieb und selbst auf den Fahrradwegen in Berlin fände ich es schon unangenehm ohne Dämpfung.

Ein anderer Ansatz wäre sonst noch, einen neuen 26er Fahrradrahmen zu kaufen (der für größere Federgabeln ausgelegt ist) und dann die Komponenten, die noch gut sind, vom alten Rahmen da rein zu bauen. Das Gute ist, dass die Nachfrage nach 26er Rahmen massiv eingebrochen ist, viele Händler die alten Lagerbestände einfach nur noch los werden wollen und man da einen richtigen Schnapper machen kann. Neue Rahmen findest du in der Bucht mitunter ab 1 Euro Startgebot oder 60 bis 100 Euro Sofortkauf. Die haben dann oft auch bereits eine Disc Aufnahme für das Hinterrad.

Ansonsten genieße ich es sehr, dass man z.B. einen neuen 26" XT-Laufradsatz für Umme bekommt, was man bei 27,5" oder 28" / 29“ nicht gerade behaupten kann
 
Wobei man die Einbauhöhe mit der Sattelneigung und einen Vorbau mit negativen Winkel ggf. ausgleichen könnte
40-60mm bei einem 80er Vorbau ist leider nicht viel mit ausgleichen, mal abgesehen vom deutlich flacheren Lenkwinkel, weiß nicht wie das Fahrverhalten dann wird.
dann die Komponenten, die noch gut sind
Das ist bei einem 30 Jahre alten Rad recht überschaubar :(.
Ne die Sache mit einem neuen Rahmen habe ich schon verworfen, das wird mir alles zu teuer. Und ewig in der Bucht rum zu suchen bis sich was passendes findet habe ich keinen Nerv drauf. Bei meinen bisherigen (zugegebenermaßen eher halblebigen) Versuchen hat mich nix richtig angelacht. Liege auch mit meiner Größe ziemlich am unteren Ende. Dann würde ich eher direkt auf ein Schotterrad umsteigen.
 
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