FAW Nachbau

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Hallo Forum!
Ich lese hier schon eine Weile sehr interessiert mit, und jetzt kommt mein erster Beitrag. Kurz zu mir: ich bin 50, Softwareentwickler und wohne in der Gegend von Karlsruhe. Seit meiner Schulzeit träume ich von einem Velomobil, aber seinerzeit ist das immer an den Finanzen gescheitert. Mitte der 90er Jahre bin ich sogar mal mit einem Freund zu Flevobike nach Holland gefahren und habe geholfen, einen FAW Alleweder-Bausatz für ihn abzuholen (aber leider nicht für mich :().
Da ich ein begeisterter Bastler bin, möchte ich jetzt endlich ein FAW nachbauen, so gut das eben momentan geht. Ich habe den Nachbau-Thread im Forum schon studiert und auch die "Schnittmuster" im Wiki gefunden. Aktuell sammle ich noch Teile: zwei 20" Vorderräder mit Trommelbremsen, ein Hinterrad mit Nabenschaltung und eine elektrische Blechschere habe ich mir schon besorgt. Den Tiller-Lenker werde ich aus einem alten Alu-Kickboard Lenker machen und für die Federbeine sollte man gefederte Sattelstützen verwenden können. Die Nase laminiere ich mir aus Glasfaser und Kunstharz selbst (vielleicht fällt dabei eine Form ab).
Ich möchte beim Nachbau ganz dem Low-Tech Konzept treu bleiben und keine Spezialteile verwenden. Dass das Ergebnis auch Low-Tech wird ist mir klar.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass weder bei den Blech-Schnittmustern, noch im Nachbau-Thread Details über den Tretlagermast zu finden sind. In der Bauanleitung ist noch der zusammengenietete Mast beschrieben, durch den das Tretlager hindurchgeht. Auf Bildern habe ich den scheinbar gleichen genieteten Mast gesehen, nur mit dem Tretlager obendrauf montiert. Kommt das dann nicht etwas zu hoch oder ist der Mast dann tiefer?. Könnte bitte mal jemand mit einem FAW die "Trapsteldoos" vermessen und die Maße der Bleche hier posten? Ich mache dann eine Zeichnung und lege sie zu den anderen im Wiki ab.
Außerdem würde mich noch interessieren, wie lange die Federbeine im Radkasten von der oberen Auflage bis zur Achse und bis zum unteren Querwinkel sind. Das ist leider auch nirgends zu finden.
Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich werde Euch über meine Fortschritte auf dem Laufenden halten, aber ich denke, das ganze wird sich in die Länge ziehen. Leider muss ich nebenher noch arbeiten...;)
 
Da habe ich schon geschaut. Den Thread hab ich auswendig gelernt ;)
Der Nachbauer hat dort offensichtlich den Tretlagerkasten aus seinem Unfallfahrzeug verwendet und ist nicht näher drauf eingegangen.
 
Nimm ein Vierkantrohr für den Mast und lass es unter dem Sitz bis hinten zur Schwinge durchlaufen!
Falls Du unbelehrbar historisch arbeiten willst, mach den Mast aus Blech, es wird schlecht, weil puddingweich und kraftfressend. Deine Kraft, schon klar...
Es gibt hier irgendwo Hinweise auf ein Leichtbau Faw aus dünnerem, besserem Alublech. Nimm es, Du verdoppelst die Fahrfreude (oder halbierst die Enttäuschung)!
Viel Erfolg und gutes Gelingen und: Stell Fotos ein, je mehr, je besser :)
Gruß Krischan
 
Danke für den Tip (fürs Protokoll: ich bin belehrbar). Dass die historische Konstruktion nicht optimal ist (nicht verstellbar und zu weich) habe ich aus diversen Quellen gelesen.
Den Leichtbau Thread habe ich auch schon studiert. Da sind einige super Ideen dabei. Allerdings kann ich nicht schweißen und will den Mast auch nicht kaufen. Ein Mast aus Vierkantrohr wäre mir auch sympathischer als die genietete Büchse, aber dann müsste ich die Winkel schrauben oder nieten. Ich werde mir das auf jeden Fall überlegen.
 
Danke für die Links. Ja, die Anzeige habe ich auch schon gesehen. Das ist sicher eines der schönsten Alleweders, die ich bis jetzt gesehen habe und der Preis ist auch super. Für mich ist aber das Bauen ein wichtiger Teil der "Experience". Zusätzlich würde ich gerne die etwas lückenhafte Doku im Wiki zu einer echten Bauanleitung erweitern, so dass jeder ein A2-ähnliches Velomobil mit gängigen Teilen aufbauen kann. Diese Einfachheit ist für mich der besondere Charme dieser Konstruktion.
 
Willkommen @Badenser !

Vorneweg: wenn es irgendwie machbar ist dann kauf Dir ein gebrauchtes Alleweder (oder anderes VM).

Selbstbau total "from the scratch" kostet auch Geld. Und Zeit, die man auch anders nutzen könnte.
Falls Du unbelehrbar ist und trotzdem loslegen wirst dann leihe ich Dir gerne meine Clecos nebst Zange.

so dass jeder ein A2-ähnliches Velomobil mit gängigen Teilen aufbauen kann. Diese Einfachheit ist für mich der besondere Charme dieser Konstruktion.
Was in der Realität aber dann doch nicht ganz so leicht ist und vielleicht schon daran scheitern wird, das wesentliche Teile eben nicht "gängig" sind.
Mit dem Tretlagermast, dem Tiller und den Federbeinen hast du bereits drei genannt, die Hinterradschwinge fehlt noch.

Die Hinterradschwinge ist relativ einfach zu bauen, man braucht halt jemanden der ein bißchen schweißen kann.
Tiller gibt es sicherlich mehrere Möglichkeiten für den Selbstbau.
Tretlagermast halt im Zweifel so ähnlich wie er ursprünglich vorgesehen war als Blechprofil. Kann man auch mit 40er Quadratrohr kombiniert umkonstruieren.
Federbeine würde ich entweder als Neu- oder Gebrauchtteile kaufen. Eigenkonstruktion geht auch, aber von der Sattelstützenidee würde ich absehen. Der Umbau von der gefederten Sattelstütze zum kompletten Federbein ist mindestens genauso aufwendig wie ein kompletter Nachbau der originalen Konstruktion.

Versuch mal Kontakt zu Bernhard @b-greifen zu bekommen. Ich bin immer noch beeindruckt von seinem Tun; den Unfallalleweder hatten wir seinerzeit gemeinsam auseinandergenommen und Bernhard hat dann tatsächlich ein neues FAW gedengelt! Den Thread kennst Du ja schon ;-)
 
ich bin belehrbar
also wirklich, Holger @flachlaender , tolles Angebot mit den Cleos.
@Badenser, Die Hinterradschwinge schweiße ich Dir gerne, oder Du kommst vorbei und machst es selbst.
Den Tretlagermast nietest Du genauso ein, wie den selbst aus Blech gefalteten, Du brauchst nur fallende Materialstärken, um die Belastung zu verteilen, ganz grob gesagt.
Und ein weiterer Grund war, wenn man es selber baut, kann man es besser selber reparieren und man hat eine näheres Verhältnis mit dem Endresultat!
Ich finds klasse, dass Du Dich auf den Weg machst.

Bist Du in letzter Zeit mal Alleweder gefahren? Ich war schwer ernüchtert, als ich mein AW erworben hatte.
Wenn man vom Up-Rennrad kommt, mag es gehen, aber vom schnellen Liegerad kommend fand ich die Umstellung schon krass.

Gruß Krischan
 
Vielen Dank Holger @flachlaender für das Angebot mit den Clecos. Darauf werde ich gerne zurückkommen, wenn es so weit ist.
Dass ein gekauftes AW möglicherweise besser ist (und vor allem schon fertig) ist mir klar. Mir ist das Bauen aber mindestens so wichtig wie das Fahren. Ich hatte noch nie ein Velomobil oder Liegerad und Rennrad bin ich nur "nebenbei" gefahren. Vom Typ her bin ich eher der gemütliche Langstreckenfahrer, dem immer der Hintern weh tut. Ich denke, dazu passt ein Alleweder ganz gut, ganz sicher bin ich aber nicht. Also möchte ich den finanziellen Einsatz erstmal so gering wie möglich halten und mich am Bauen vergnügen. Wenn ich dann später merke, dass ich da voll drauf abfahre (beabsichtigtes Wortspiel) , dann kann ich immer noch hochwertige Teile nachrüsten oder mir was tolles kaufen.

Vielen Dank auch @chrischan für das Angebot, die Schwinge zu schweißen. Das ist echt nett von Dir. Wenn Du um die Ecke wohnen würdest, würde ich heute abend vorbeikommen. Selbst schweißen würde ich so gerne mal machen. Vermutlich findet sich in meinem Bekanntenkreis jemand, der mir das machen könnte. Möglicherweise geht es aber auch ganz anders. Beim Zusammentragen der bisherigen Einzelteile habe ich ein Jugendrad zerlegt und dabei den Rahmen zersägt. Dabei ist mir das hintere Rahmendreieck aufgefallen. Das wäre eine leichte und stabile Hinterradhalterung mit Standard-Anbaumöglichkeiten (Schaltung, Bremsen) und das Tretlager könnte man als Scharnier benutzen. Sogar die Umlenkrolle könnte man am ehemaligen Ständerhalter anbringen. Wenn die Maße nicht ganz stimmen muss man eben das Heck des Alleweders ändern. Aber das hatte ich sowieso vor, weil mir das a) nicht gefällt und b) nicht besonders aerodynamisch erscheint. Der Thread über das Holz-Velomobil zeigt ja ziemlich deutlich, welchen großen Einfluß die Heckpartie auf die Aerodynamik hat.
 
und das Tretlager könnte man als Scharnier
Scharnierfunktion reicht nicht. Vielmehr ist dort eine stabile und vernünftig dimensionierte Aufhängung nötig, damit das Ding nach oben und unten Federweg hat, aber nach links und rechts und diagonal und schräg und schief möglichst NULL Spiel hat.
Das ist nicht nur in den schnelleren Kurven wichtig, in denen die Querbeschleunigung das HR verdrehen möchte, sondern spielt auch schon beim normalen Geradeausfahren eine Rolle. Hier ein bißchen ungewollten Flex, dort etwas überflüssige Verwindung und am Ende summiert sich das alles zu einer Gummikonstruktion auf, die sich ganz doof pedalieren lässt...

Am FAW hatte ich mittels zusätzlicher Feder die Hinterradschwinge ziemlich hart gefedert. Jetzt am Milan SL habe ich ein ungefedertes HR. Wäre ich an deiner Stelle würde ich mich vielleicht auch beim Eigenbau gegen die HR-Federung entscheiden. Dafür dann aber großes Hinterrad, 26" oder sogar 28" und bei Bedarf lieber einen etwas voluminöseren Reifen fahren.

Ob mit oder ohne Federung, Du hattest weiter oben geschrieben, das Du bereits ein LAufrad mit Nabenschaltung organisiert hättest.
Auch wenn man es für die Nabenschaltung nicht benötigt, so bau dir auf jeden Fall aber dennoch ein Schaltauge an die Schwinge.
Denn dann kannst Du auf Kettenschaltung umrüsten, wenn die Abstimmung der Nabenschaltung dann doch nicht so gut zu deinen Strecken passen sollte.
 
Hallo Badeser,

Wilkommen hier, furchte dich nicht wenn die meinungen hier von einander abweichen. Ich baue selber an ein Holzvelomobil, bin schon zwei jahre unterwegs im bau proces. Einige stucke hab ich zwei, drei, viermal gemacht bis ich es ausreichend fand. ( ich verwende hier bewust nicht das wort gut). Es hilft sehr viel wenn mann nicht nur die bau anleitung schritt fur schritt durch lauft, sondern auch noch ein wenig versteht wieso.

Beispeil der trettlager kasten, das tretlager muss an eine bestimmte position, sonst passen die schuhspitzen nicht unter dem deckel durch, baut mann es zu tief reiben die schuhe dauernd uber die strasse. Zu nah am sitz ist auch nicht gut, eben so zu weit weg. Auch deine korpermasse und schuhgrosse sind dabei wichtig. Nach viel mess arbeit und probieren bleibt dann ein virtuelen kasten von etwa 10x20 cm. Innerhalb dieser kasten muss dann das tretlager seine position haben. Bist du ein lang beiner oder einfach gross, tretlager weiter vorne, usw. Die befestigung dient dazu das tretlager an denn gewunschten stelle zu bringen. Beim vollkasten braucht mann einen tretlager hulse mit ein sehr grossen flansch drann, ein genietet lasst sich daran nichts andern. Der mit tretlager oberhalb vom kasten hat zwei stucke flachmaterial die seitlich um denn kasten passt und dan dran genietet werden. Dann kann mann mit ausbohren und verschieben noch etwas anpassen. Beide varianten postionieren das tretlager an ungefahr denn gleichen position.

Noch so ein punkt, das hintere rahmendreieck soll federn, dabei bewegt es sich nicht nur hoch, sondern auch vorwerts. Die bewegung von was mal das sattelrohr war geht dabei durch das wichtige spant hinter dem sitz. Deswegen ist beim Original keine 3d konstruktion drin.

Ganz lang her hatte ich ein Alleweder, und spater in 1998 noch mal. Zwei sachen wurde ich beim Alleweder definitiv anders machen. Ich hab ein sehr langen rucken und der platz im Alleweder war fur mich entscheidend zu kurz. Ich brauchte noch mal 5-10 cm mehr platz nach hinten. Ich bin 184, davon 81 cm bein.
Das zweite ist der originalen sitz. Der war fur mich überhaupt nich passend und sehr unkomfortabel.

Nach einige jahren erfahrung beim selber bauen kann ich dir sagen das drei billige aber slechte losungen mehr kosten als die eine "teuere" aber richtige. Ich hab hier und auf Ligfiets.net nach teile gefragt und konnte ein kaputtes Quest auseinander nehmen. Das war auch der einzige der reagierte.

Zwei wichtige fragen wahren noch ob es dir die erfahrung wert ist wenn nach ein haufen zeit und geld doch heraus kommt das das teil nicht taugt, und damit in zusamenhang, wie sicher du bisst das deine handwerkliche fahigkeiten reichen um so was zu machen.

Grusse, Jeroen
 
Gibt’s nicht oft zu dem Preis. ;)
Der Preis ist allerdings sensationell. Aber es ist ja auch schon "gereserveert". Das muss wohl auch jemand anders bemerkt haben...

Die vielen verschiedenen Meinungen hier im Forum erschrecken mich nicht. Im Gegenteil, ich schätze sie sehr, da sie in der Regel aus der Perspektive des Schreibers begründet sind. Auf diese Weise werden sehr viele Aspekte beleuchtet, auf die man alleine nicht gekommen wäre. Ich bilde mir daraus meine eigene Meinung und werde das umsetzen, was mir praktikabel und machbar erscheint. Ich studiere schon seit Wochen Alleweder-Bilder aus dem Internet (mittlerweile finde ich kaum mehr welche, die ich noch nicht kenne) und habe mittlerweile eine gewisse Vorstellung, wie ich es aufbauen möchte. Ob's was taugt werden wir dann sehen... Ich bin auf jeden Fall entschlossen, es zu bauen, weil mir diese Erfahrung mindestens so wichtig ist wie das Ergebnis.

Dass der Original-Sitz unbequem und nicht besonders stabil ist, habe ich in manchen Kommentaren gelesen. Ich werde mir einen Sitz aus Sperrholz nach der Vorlage https://archive.org/details/AnatomicSeatRecumbentBikeSeatPlans laminieren (Kostenpunkt 15€). Eine Form habe ich mal aus Restholz ausgesägt und finde sie recht bequem. Wenn das auf Dauer nichts sein sollte, habe ich die 15€ eben rausgeworfen und dann mache ich einen neuen mit anderer Form. Ich bin 188cm groß, aber kein Sitzriese. Wie gut der Platz im Alleweder für mich passt werde ich erst wissen, wenn es existiert. Aus diesem Grund werde ich auch das Tretlager verschiebbar machen.

Nachdem ich im Thread über den Alleweder Leichtbau die starre Hinterradaufhängung gesehen habe, habe ich auch darüber nachgedacht. Die macht die Konstruktion deutlich einfacher. Ich bin mir nur nicht sicher, wie gut das Alublech diese Stoßbelastung verkraftet. Die Federung im Alleweder trägt ja nicht nur zum Komfort bei, sondern vermindert auch die Materialermüdung. Mit Verstärkungen an den richtigen Stellen könnte das aber ein elegante Lösung sein.
 
Hallo Badenser,
willkommen im Blechrohr, ich habe vor ca. 5 Jahren einen A4 Bausatz bestellt und hatte sehr viel Spass daran, das Alleweder zusammen zu nieten. Auch wenn es oft so genannt wurde, ist es natürlich keine Rakete. Aber ich war damit deutlich schneller als mit dem Rennrad. Und auf meiner Pendelstrecke von Rastatt nach Karlsruhe hat mich auch nie ein anderes VM überholt ;-)
Falls du dir ein Blechrohr mal in der Region Mal im Detail ansehen möchtest schreib ne PM

Thomas
 
Ich bin 188cm groß,
Das ist ein großes Argument für einen veränderten Bauplan!
Mit 180cm und langweilig-durchschnittlichen Proportionen war mir das FAW auf Dauer einfach zu kurz.

Wie wäre es als Einstieg in das Projekt mit einem Sitz-Pedal-Gestell (auch Mock-Up, Sitzkiste etc. genannt) zum Ausprobieren?
Eine einfache und leicht an eigene Bedürfnisse veränderbare Sitzvariante ist diese hier: http://hebike.borec.cz/sedlo.htm
Oder zB. hier beschrieben: https://www.selbstbaubu.de/rad/liegeradsitz.htm
 
Die freie Zeit über Weihnachten (;) nachts) habe ich genutzt, um den Sitz zu bauen. Das ist noch kein fertiges Alleweder, aber immerhin schon mal ein Anfang. Thomas @stdout hat mich freundlicherweise mal mit seinem A4 fahren lassen. Wenn Sitz und Tretlager an der richtigen Stelle sind, müsste das für mich ganz gut passen.

Der Sitz ist aus 3 Lagen 4mm Pappelsperrholz laminiert. Die Form habe ich nach dem Plan in https://www.instructables.com/id/Building-a-Recumbent-Trike-Seat aus OSB Holzresten gemacht. Das Laminieren war im Prinzip leicht, im Detail aber doch nicht so einfach. Zuerst habe ich versucht, das Holz trocken in die Form zu pressen. Dabei ist es zerbrochen. Danach habe ich die Holzplatten etwa eine Stunde in kaltem Wasser eingeweicht und dann nass verleimt. Das hat dem Leim nicht gefallen und es ist einfach wieder auseinandergefallen. Danach hatte das Holz aber glücklicherweise die Form angenommen und dann konnte ich es erfolgreich verleimen. Es ist erstaunlich schwer, den nötigen Druck aufzubauen, so dass sich die Holzplatten ohne Zwischenräume aufeinander legen. Schraubzwingen an der Seite haben leider nicht ausgereicht (die Querlatten biegen sich), so dass ich in der Mitte noch Schrauben eindrehen musste. Eine Form, die von unten und von oben anliegt, wäre besser gewesen. Mit dem Leim darf man nicht sparsam sein. Wenn an der Seite nichts rausquillt, wars zu wenig.

Wir lernen also:
  • normales Sperrholz muss man einweichen, um es zu biegen
  • das Holz muss ohne Leim nass in die Form gepresst werden und dort in Form trocknen. Die Reihenfolge der Schichten muss beibehalten werden, da sich die Radien nach innen ändern.
  • vor dem Verleimen muss das Holz trocken sein
  • wer mehr als einen Sitz machen will, sollte sich Mühe mit der Form geben
  • der Leim muss üppig aufgetragen werden

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Der Sitz ist stabil, aber immer noch ein wenig flexibel, er ist bequem und wiegt 1400g. Die Kosten liegen bei 15€ plus Holzleim (plus 5€ für die zerbrochene Holzplatte, muss bei Nachbau nicht nachgemacht werden ;)). Wenn ich noch ein paar Lüftungslöcher reinmache, wird das noch etwas weniger. Wer von einem neuen Sitz träumt und etwas handwerkliches Geschick besitzt, sollte das unbedingt ausprobieren.

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