Fateba L1

Für den Anhänger musst du nochmals ein Veloticket* lösen. Bei den SBB darf er maximal 80cm Breit sein, bei Postauto max. 60cm.
*Veloanhänger mit Kinder gelten ebenfalls als Velo bzw. Veloanhänger ausser die Erwachsenen sind ohne Velo unterwegs.

Sagen wir mal so. Die SBB ist bedingt Velofreundlich...
 
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Gemäss SBB Reglement "legal" müsstest du 2 Billette lösen da länger als zwei Meter und darfst damit dann nur auf Regionalzüge, sprich 2x umsteigen in Olten und Aarau mit 2:39 Fahrzeit... hoffe du hattest wenigstens die Veloreservation welche auf dem von dir gewähltem Zug zusätzlich zum normalem Billett obligatorisch ist:p
Das klingt danach, dass man bei geplantem Bahntransport eine kleine Vorderachse mit 1 oder 2 Skateboardrollen mitnehmen sollte.
Dann wird das Vorderrad zu "Gepäck" am Rahmen und das Tandem oder Fateba hat unter 2 m. :)

In Österreich gab's auch manche Zugbegleiter, die für ein gefaltetes (!) Brompton ein Fahrradticket sehen wollten.
Da gibt's dann den Stoffsack vom schwedischen Möbelhaus drüber und es ist nur mehr eine Tasche mit kantigem Inhalt.
Der Stoffsack hat gut unter'm Sattel Platz und wiegt fast nichts.
 
Zufällig d'rüber gestolpert: die Fateba Entwicklungsgeschichte: http://www.longbike.ch/entwicklungsschritte-seit-1983.html
Sehr interessant!
Die Entwicklung des Fateba L1 und des Pichler-Rads scheint ziemlich zeitgleich gewesen zu sein.
Im Verkaufsprospekt von Pichler ist das Tretlager noch angesetzt, im von mir 1987 bestelltem und geliefertem Rad ist es dann bereits im Hauptrahmen integriert. Wer hat das als erster so gebaut? Ich erinnere mich noch an eine Aussage von Kurt Pichler, dass Radius in Münster das nun auch so nachbaue.
 
Natürlich haben alle vom Avatar 2000 abgekupfert. Ist optisch auch immer noch das eleganteste von allen. Christopher Walken in Brainstorm macht das Rad eh zum absoluten Klassiker.
 
Ja, die Geschichte dieser "Langlieger" fand ich auch schon seit jeher äusserst interessant. "Langlieger" in Anführungszeichen, weil es sich für mein Empfinden von der Körperposition doch eher um Sesselräder handelt. Äusserst angenehm und entspannend, aber höchstens mit minimalem aerodynamischem Vorteil gegenüber normalen Velos (Aufrechträdern).

Eine grosse Stärke des Fatebas ist der Geradeauslauf aufgrund der Länge, kein Wunder, ist ja ein Langlieger.
Das mit dem guten Geradeauslauf kann ich zwar bestätigen, aber der ist bei meinem Flux S-Comp 20 auch nicht schlechter. Allerdings bietet das Fateba, wohl aufgrund des 28" Hinterrads auf dem die Hauptlast liegt, deutlich mehr Komfort auf Strassen mit schlechtem Belag sowie auf Feldwegen, und das bei 32mm Reifen (im Vergleich zu meinem Flux mit zwei 35-406 Kojak Reifen). Das kleine Vorderrad (32-369) des Fateba L1 benimmt sich rein subjektiv wahrgenommen sogar auf ruppigen Feldwegen ganz artig. Ich vermute, dass dies damit zusammenhängt, dass jeder Zentimeter Auslenkung welches das Vorderrad erfährt, sich am Hintern, der Wirbelsäule und dem Kopf des Fahrers wegen der Hebelverhältnisse nur zu einem kleinen Bruchteil bemerkbar macht.

Für mich kam das Fateba aber gerade deshalb nie in Frage, dies da damit auch ein grosser Nachteil verbunden ist: aufgrund der 2-Meter Limite der SBB beim Veloverlad ist die Mitnahme im Zug nur sehr eingeschränkt möglich, [...].
Das ist doch für einen eingefleischten (Liege-)Radler kein wirklich schlagendes Argument, denn schliesslich hat "man" doch für jede Situation das speziell dafür geeignete Velo! ;):unsure::eek:

Wenn Du jetzt noch etwas für die Ergonomie tun willst. dann ergänzt Du noch Lenkerhörnchen, irgendwie.
Ja, die Handposition wäre noch entspannter mit ca. 15°-20° nach innen abgewinkelten Hörnchen. Aber so wie es jetzt ist, ist es für mich auch ganz angenehm, und ich kann mit der Handkante (Verlängerungslinie des kleinen Fingers) die Lenkerend-Schalthebel bedienen, und mit dem linken Daumen die Klingel.
Folgende 2 Bilder veranschaulichen, was ich gemeint habe:
So lenke ich, ausser meine Hand müsse gerade in Brems- oder Klingelbereitschaft sein, was selten genug der Fall ist:

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Und so ungefähr müsste ich greifen, wenn der Lenker Hörnchen hätte:

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Die Klingel konnte ich übrigens nicht lange am Lenker selbst befestigt lassen, denn sie hatte den Lenkereinschlag für Rechtskurven begrenzt. (n)
Deshalb versetzte ich sie, wie schon auf den letzten beiden Bildern ersichtlich, auf den Bremsgriff, welchen ich mit Epoxyd-Knetmasse "aufpolstern" musste damit die Bride nicht abrutscht:

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Ja ich weiss, es ist eine hässliche Bastelei, aber nur als Provisorium gedacht. Allerdings... falls es problemlos hält, dürfte das Provisorium von Dauer sein. Es sieht's ja keiner, ausser Jene welche sich jetzt dieses Bild angeschaut haben oder zwecks Inspektion unter mein Fateba kriechen. :p

Dann also am letzten Mittwoch die erste richtige Probefahrt, ein Feierabend-Ausflug von ca. 30 km:

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Seither bin ich auch schon zweimal mit dem Fateba einkaufen gegangen. Jeweils je 6 Flaschen Prosecco und Cava, sowie andere kleine "Gutlebensnotwendigkeiten" in meinen alten Ortlieb-Saccochen stellten fürs L1 keinerlei Probleme dar.

Bergauf bin ich mit dem Fateba gut und gerne 2-3 km/h schneller als mit dem Flux, und die Gelassenheit welche sich mit dem Fateba dabei einstellt ist phänomenal. Bei der Talfahrt wird das Ding allerdings, wenn ich es einfach rollen lasse, kaum schneller als 55 km/h, wo es mit dem Flux, ebenfalls rollenderweise, ungefähr 62-67 km/h schnell wird. Unter dem Strich bin ich mit dem Fateba auf meiner Einkaufstrecke, welche nur zu etwa einem Viertel flach verläuft, ein wenig schneller als mit dem Flux, aber der Geschwindigkeits-Flash fehlt.

Was mich ein bisschen störte, war der für meinen Geschmack ein wenig zu kurz gehaltene Ständer, welcher in einigen Situationen das Fateba ein bedenklicher Schräglage stehen liess. Zwar stabil, aber eben schräg und unschön. Deshalb habe ich den Ständer mit einem "Huf" aus mit Epoxyd beschichtetem Eichenholz verlängert:

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Ebenfalls hatte mich die verschobene Lage des Spannsitzes gestört, da dies erstens sehr bescheiden aussieht, und mich zweitens die Vorderkante des Netzsitzes drückte:

DSCN2792-50.JPG

Also ersetzte ich die alte Gummikordel durch eine neue Reepschnur, leider die einzige Farbe welche ich auf die Schnelle auftreiben konnte:

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Der Sitz ist also wieder gerade, drückt mich jetzt aber mit seiner hinteren Kante... :sleep:
Nun, man kann zwar alles haben, aber nicht alles gleichzeitig, hat mal jemand behauptet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fatebas sind in der Schweiz wohl auch etwas verantwortlich für das Bild der Öffentlichkeit von Liegevelos und deren Fahrern: leicht vergammelte Alt-80er Hippies mit Birkenstocksandalen und langen Haaren:ROFLMAO:
Dies wird auch dadurch bestärkt, dass man vielen Fatebas ihr Alter und den intensiven Gebrauch auch ansieht, oft sieht man sie wie ein etwas heruntergekommenes Bahnhofvelo herumstehen.
Und genau aus diesem Grund vor 2 Jahren verschönert und modifiziert. Meines ist glaub ich von 1989 und seither fahre ich es
 

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Das Gebruzel um die Cantisockel ist aber nicht normal, oder? Könnte ein 305er Laufrad sein anstatt dem original 349er. Vielleicht wurden die Cantisockel versetzt (auch wenn es nict nach 45 mm aussieht)? Die Reifen scheinen mir für 349er jedenfalls etwas breit. Aber vielleicht gab es auch Avatar 2000s mit 305ern Felgen (im Prospekt steht allerdings 16 x 1 3/8, also 349 mm).
 
Aber vielleicht gab es auch Avatar 2000s mit 305ern Felgen (im Prospekt steht allerdings 16 x 1 3/8, also 349 mm).
16" ist nicht eindeutig: Als 16" zählen 305, 340 und 349mm.
War damals nicht 17" oder 18" verbreitet?
Zumindest steht bei Fateba 17" und beim Pichlerrad als Vorderreifen Michelin 28-390 im Prospekt.
Aber mit diesen Größen kennt sich @Thomas Neubauer besser aus.
 
16 x 1 3/8 ist aber eindeutig nicht 305 mm oder 340 mm, sondern sehr wahrscheinlich 349 mm. Siehe:

 
Das Gebruzel um die Cantisockel ist aber nicht normal, oder? Könnte ein 305er Laufrad sein anstatt dem original 349er. Vielleicht wurden die Cantisockel versetzt (auch wenn es nict nach 45 mm aussieht)? Die Reifen scheinen mir für 349er jedenfalls etwas breit. Aber vielleicht gab es auch Avatar 2000s mit 305ern Felgen (im Prospekt steht allerdings 16 x 1 3/8, also 349 mm).
die Cantisockel brauchen nur um die halbe Raddurchmesserdifferenz versetzt werden; die andere Hälfte bekommt man zwischen Achse und Fahrbahn geschenkt...

Gruß Heiko
 
die Cantisockel brauchen nur um die halbe Raddurchmesserdifferenz versetzt werden; die andere Hälfte bekommt man zwischen Achse und Fahrbahn geschenkt...

danke für die Korrektur. Eigentlich hab ich schon oft genug über solche Zusammenhänge nachgedacht, dass mir dieser Schusseligkeitsfehler nicht mehr passieren sollte.
 
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