So, wieder zurück zum Thema...
Kirk Seiffert von Icletta war vor 3 Wochen mit dem original Südpol Trike bei uns. Es sollte der in der aktuellen aktiv Radfahren erschienene Artikel entstehen, wofür ich eine nette Fotolocation gefunden habe. Ich habe dort hpts. fotografiert (die Actionbilder in der aR sind daher von mir), konnte aber auch selbst ausreichend Runden drehen. Das weiter oben ebenfalls verlinkte Video entstand einen Tag später in München an der Isar. Ich möchte mich nochmal sehr bei Kirk für dieses extrem exklusive Erlebnis bedanken, zumal das Rad wieder zurück zu Maria Leijerstam ging und somit nicht mehr für weitere Probefahrten zur Verfügung steht.
"Das ist fett Mann" ist wohl die beste Beschreibung beim ersten Anblick und der Sitzprobe. Man kann gar nicht anders, als da hinzusehen. Für alle Poser jedenfalls das Gerät der Wahl. Auch die Testfahrt auf gutem Untergrund unterstreicht die emotionale Seite des Fahrerlebnisses: Rundum fette, kreiselnde Walzen und eine surrende Surroundbeschallung erster Güte. Ich muß grinsen. Anders als erwartet, kommt man aber doch recht flott und wie auf Wolken schwebend voran. Sinnvoll ist das allerdings in etwa so wie ein 6 Liter Chevy Pickup in der Stadt. Abr isch cool man...
Also ab in die Kiesgrube zum Test auf Herz und Nieren. Hier ist der Fatty schon eher daheim und weckt sofort den Spieltrieb erwachsener Kinder. Vor allem Kirk hat sichtlich Spaß und ist nicht zu stoppen. Um bei den Fakten zu bleiben: Das meiste hätte ich auch auf dem MTB geschafft (gut, ich bin da recht fit was schwieriges Gelände angeht), aber das Trike ermöglicht es jedermann spielerisch ohne Trial Künste durchs Gelände zu krabbeln. Man kann einfach wühlen bis nix mehr geht ohne Gefahr, sich ordentlich abzumaulen. Hat man einen Strand, viel Schnee im Winter oder Unternehmungen wie unser Traktorfahrer in Aussicht, zeigt sich das Fattrike durchaus als sinnvoller Begleiter. Um das zu nutzen, ist eine seeehr kurze Übersetzung ein Muß (am Polartrike durch ein Zwischengetriebe verwirklicht, welches in Serie scheinbar nicht verbaut wird), dann kann man klettern, bis das Hiterrad durchdreht. Die Räder waren seitlich sehr weich (die Einspeichung wurde ja schon hinterfragt) und wanderten im Drift etwa 5cm. Das führte zusammen mit dem eh schon begrenzten Raum beim Lenken schnell zu Reifenkontakt mit den Händen. Das kann die Serie dann sicher besser. Aber wir haben das Rad nicht wirklich geschont, es hat trotzdem alles weggesteckt. Besonders die Reifen haben viel aushalten müssen, man mag gar nicht hinsehen, wie sie walken und Falten werfen bei niedrigem Luftdruck...
Viel Emotion, viel Männerspielzeug aber durchaus auch Potenzial für echten Mehrwert in bestimmten Einsatzbereichen würde ich mal zusammenfassen. Scheinbar stehen viele gerade drauf, wie die Explosion der MTB Fatbikeszene zeigt. Ob das in der etwas verkopften Liegeradwelt auch funktioniert, wird spannend zu beobachten sein. Übrigens sehe ich durchaus auch Sinn im Reha Einsatz bei Leuten, die tunlichst vermeiden müssen, sich irgendwo festzufahren, weil sie selbst nur schwer aufstehen oder schieben können. Hier die Bilder:
Andreas
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