faltbares Neigetrike

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Hallo Peter,Deine Antwort hört sich ja schon so an, als ob Deine große Umsicht, die ich ja von Dir auch kenne, beim Fahren des Neige-Trike auch wirklich erforderlich ist... Ich kann mich gar nicht erinnern, jemals in Berlin ein solches Gefährt gesehen zu haben... Hattest Du schon mal einen diesbezüglichen Kontakt aus Berlin? Und auf was für Routen fährst Du denn in München gerne?Herzliche GrüßePamela
 
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Inwiefern macht sich die Neigetechnik denn in Bezug auf Kurvengeschwindigkeiten bemerkbar? Könnte mir vorstellen, dass man damit deutlich flotter unterwegs sein kann, oder?

Hallo Go4Gold,

danke für die Lorbeeren. Auf Asphalt bin ich mit Sicherheit schneller als ein "Normaltrike". Auf sandigem Boden kenne ich die Grenzen des Trikes noch nicht richtig und bin eher vorsichtig. Es besteht die Gefahr wegzurutschen und dabei "umzufallen". Allgemein möchte ich nochmals sagen, dass dieses Trike für mich nicht wirklich ein Sportgerät ist. Dafür ist es schlicht zu schwer. Was mir gefällt, ist die Art wie geschmeidig damit zu fahren ist. Mir gefällt das Fahrverhalten so gut, dass ich mir eine Carbonversion als Sportgerät mit entsprechenden Vereinfachungen (Verzicht auf Faltbarkeit, Neigungsblockierung, Gepäckmitnahme etc) gut vorstellen könnte. Ich beschäftige mich zwar auch mit diesem Thema, traue mir aber einen Eigenbau dieser Art derzeit noch nicht zu. Wenn jemand gute Kenntnisse diesbezüglich hat und Lust hat sich einzubringen, kann er gerne Kontakt mit mir aufnehmen. Ich habe gute Möglichkeiten zum Formenbau, kleinere Schweißarbeiten und die Dreharbeiten könnte ich gut beisteuern. Es gilt aber trotzdem die einfache Formel:
Schnell = Einspurer

Liebe Grüße

Peter
 
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Muss man denn für die Geradeausfahrt das Trike ausbalancieren, da man sonst ungewollte Kurven fährt oder gibt´s sowas wie Stabilisatoren?

Wie ich sehe kommst du auch aus München, vielleicht ergibt sich ja mal eine Probefahrt ;-)
 
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Immer wieder erstaunlich, welche Projekte manche Leute mit ausreichender Begeisterung verwirklichen.

Hallo Andreas,

ich darf Dich daran erinnern, dass diese Begeisterung begonnen hat, als ich gemeinsam mit meiner Frau vor ein paar Jahren zufällig bei einer Wanderung an deinem Geschäft vorbei kam und mich wunderte, was es da so alles gab. Du hast uns damals in ca. 2 Stunden die unterschiedlichen Fahrzeugtypen erklärt und das, obwohl wir erkennbar keinerlei Kaufabsichten hatten. Besser kann Beratung nicht sein - besten Dank.

Gruß

Peter
 
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Hallo Pamela,

dachte ich mir schon, dass wir uns kennen. Ich melde mich bei Dir.

Liebe Grüße

Peter
 
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Einfach Klasse!!!!!!!!! Mein Respekt!!!!!!!!!!!!!!

Viel Spass damit Steini
 
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Muss man denn für die Geradeausfahrt das Trike ausbalancieren, da man sonst ungewollte Kurven fährt oder gibt´s sowas wie Stabilisatoren?

Wie ich sehe kommst du auch aus München, vielleicht ergibt sich ja mal eine Probefahrt ;-)

Hallo Go4Gold,

das Trike muss definitiv ausbalanciert werden. Dafür ist einige Übung erforderlich. Das "Ausbalancieren" geschieht, indem man sich quasi am Lenker, der mit dem Querlenker verbunden ist, abstützt und sich wieder ins Gleichgewicht bringt. Ab einem gewissen "Ausschlag" wird dies nicht mehr gelingen. Der niedrige Schwerpunkt meines Trikes führt dazu, dass das Trike relativ leicht kippt. Ich würde es nicht als gutmütig bezeichnen. Die Übung besteht darin, den Gleichgewichtssinn dem Trike anzupassen. Ich bin weit davon entfernt, das Trike freihändig fahren zu können. Kleinkorrekturen sind gängig. Dass ich Gefahr laufe umzukippen, ist sehr selten. Es ist wie zu Beginn des Liegeradfahrens. Anfangs kämpft man mit dem Gleichgewichtsgefühl, irgendwann läuft es von alleine.

Von "Stabilisatoren" halt ich nichts. Wenn man das Fahrverhalten des Trike kennt, ergibt sich eine fließende Bewegung. Jede Form von Beeinflussung (wie Zurückpendeln in die Mitte) finde ich da störend. Stell Dir vor, du fährst Ski, und der Ski will immer nur geradeaus.

Aus den oben genannten Gründen sehe ich Probefahrten kritisch. Ich würde gerne vermeiden wollen, dass mein Trike mehrmals mit dem Gewicht einer Person auf die Seite fällt. Zum Schauen und Fachsimpeln bist Du gerne eingeladen.

Gruß

Peter
 
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Aus den oben genannten Gründen sehe ich Probefahrten kritisch. Ich würde gerne vermeiden wollen, dass mein Trike mehrmals mit dem Gewicht einer Person auf die Seite fällt. Zum Schauen und Fachsimpeln bist Du gerne eingeladen.

Kein Thema, ist ja verständlich.
 
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Hallo Christoph, danke für Deine Ermutigung:); bis ich Peter im letzten Jahr kennenlernte, hatte ich gar keine Ahnung, wie vielfältig die Welt des Radelns ist; ich bin zwar schon "ewig und drei Tage" Mitglied im ADFC, habe aber immer nur die Artikel, die sich mit dem "normalen" Rad beschäftigen, gelesen; das wird nun anders... Im Sommer hat Peter den ersten Versuch unternommen, mir das Liegeradfahren beizubringen; es war ein supertolles Gefühl!!! Die blauen Flecken von dem nicht ganz ordnungsgemäßen Abgang haben mich noch lange daran erinnert...Was fährst Du denn?Viele GrüßePamela
 
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Gerne würde ich Bilder vom gefalteten Rad, vom Bau und ein Video wie Du faltest sehen.

Die gefalteten Abmessungen finde ich auch interessant.

Hallo Rikschaprofi,

habe heute Bilder vom Falten gemacht und die Maße überprüft. LxBxH => 121 x 86 x 66 cm (wenn das Trike auf dem Faltgelenk abgestellt wird), sonst 55cm.

Die Bildtitel geben die Vorgänge wieder.

Die mittlere Spurstange (und damit die Lenkung) kann durch die Klemmbacken (letzes Bild) leicht fixiert werden. Dies hat Vorteile beim Handling im gefalteten Zustand, beim Einstellen der Spur und sollte der Untergrund einmal unfahrbar sein, kann man das Trike, mittels dieser Fixierung, am Gepäckträger gehalten, hinter sich herziehen.

Grüße

Peter
 

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Wow sieht das professionell aus! Wenn das Knickgelenk noch ein bisschen weiter vorne wäre
[*], könnte man das Packmaß wohl noch etwas drücken. Wenn man dann noch einen Schnellspanner an den Tretlagerausleger bastelt, bekommt man die Länge sicher merklich unter 1m. Andererseit ist es auch so schon kompakt genug um es mal in einen Kofferraum werfen zu können und in der Kategorie "ICE Hutablage" will es eh nicht mitspielen.

Fabi

[*] Ja, ich weiss: Fertiger Hinterbau von ICE. War auch nicht als Appell gedacht, sondern mehr so ne grundsätzliche Überlegung ins Blaue hinein.
 
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Hallo Peter,

Du hast nicht nur ein geniales Trke gebaut. Du hast darüber hinaus auch noch ein Händchen, dieses hervorragend in Szene zu setzen.;) Die Bilder sind echt gut!! Und wenn das Gerät nur halb so gut läuft, wie es ausschaut, bin ich verdammt neidisch!

Mach weiter so!

Grüße, die Pat:)
 
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WOW!!! Ich finde es unglaublich, wie sich dieses Gefährt falten läßt!!! Hoffentlich ist der Vergleich nicht "fehl am Platze", doch ich finde, es hat etwas Insektenhaftes von der Beweglichkeit; Wahnsinn... Vielleicht hast Du die Frage schon mal beantwortet: Wie ist das mit dem Transport in der Bahn? Hochachtungsvoll Pamela
 
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Hallo,

ich bin wirklich sehr berührt von den vielen positiven Reaktionen auf das Trike, zumal ich erst kurz, aber intensiv mit diesem Thema beschäftigt bin.

Ich darf versichern, dass ich bei den technischen Überlegungen dieselbe Sorgfalt habe walten lassen, wie bei Ausführung und Erscheinungsbild. Mit anderen Worten: es fährt wirklich gut.

Technisch würde mich noch folgendes interessieren. Wenn ich die Neigung bei Kurvenfahrten aus Gleichgewichtsgründen korrigieren muss, so ist das vorwiegend, weil ich sonst nach innen kippen würde. Grundsätzlich ist mir dies ja lieber als umgekehrt, aber technisch verstehe ich das nicht wirklich. Ich gehe davon aus, dass ich mich instinktiv wohl eher zu weit nach innen lege, obwohl dies nicht nötig wäre. Kann mir jemand erklären, welche technischen Parameter dieses Fahrverhalten dominieren (Schwerpunkt etc.) und wie man dies verbessern könnte?

Grüße

Peter
 
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Wie ist das mit dem Transport in der Bahn?

Hallo Pamela,

ich habe dieses Trike einmal mit einem VW Polo transportiert. Das ging sehr gut und der Polo ist ja nicht unbedingt sehr groß. Erfahrungen mit der Bahn habe ich nicht. Ich habe das Trike, einschließlich der heutigen Bilder etwa 10 x gefaltet. Es ist eine Option, die ich weniger benutzte als vorher gedacht. Ich kann das Trike einfach senkrecht in den Keller stellen und brauche nicht zu falten, was ich vorher geplant hatte. Nach Abnahme des Sitzes wird es geneigt und durch die dadurch geringere Breite komme ich auch gut durch die Türen.

Grüße

Peter
 
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Hallo Peter,
...Technisch würde mich noch folgendes interessieren. Wenn ich die Neigung bei Kurvenfahrten aus Gleichgewichtsgründen korrigieren muss, so ist das vorwiegend, weil ich sonst nach innen kippen würde. Grundsätzlich ist mir dies ja lieber als umgekehrt, aber technisch verstehe ich das nicht wirklich. Ich gehe davon aus, dass ich mich instinktiv wohl eher zu weit nach innen lege, obwohl dies nicht nötig wäre. Kann mir jemand erklären, welche technischen Parameter dieses Fahrverhalten dominieren (Schwerpunkt etc.) und wie man dies verbessern könnte?

Grüße

Peter

Da kann ich auch nur vermuten habe aber folgende Erklärungsansätze:

die Reibung um die Längsachse ist größer als bei einem einspurigen Liegerad daduerch fühlt es sich für Dich so an als würde das Rad verzögert und dann übertrieben auf Deine Neigungwünsche reagieren. Vermutlich verschwindet dieses Gefühl wenn Du länger nur mit dem Rad fährst. Die größere Reibung entsteht nicht nur in den Gerlenken sondern auch wenn sich der Abstand der Vorderradaufstandspunkte verändert beim neigen.

Möglicherweise liegt der Punkt um den sich Dein Rad neigt nicht auf Höhe der Fahrbahnoberfläche sondern höher oder tiefer. Ich vermute der Drehpunkt liegt höher.

Ich hoffe das Rad mal im Original zu sehen z.B. in Germersheim...

Gruß Heiko
 
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Hallo Heiko,

ich hatte im Vorfeld des Baus die Bedeutung des Drehpunkts in einem Deiner Berichte gelesen und daraufhin nochmals die Konstruktion überarbeitet. Der Drehpunkt liegt dennoch knapp über der Fahrbahnoberfläche. Die Art des Neigeverhaltens ist mir nicht wirklich unangenehm, ist mehr eine Eigenart, auf die ich mich einstelle, die ich grundsätzlich aber auch verstehen möchte. Danke für Deinen Betrag.

Germersheim: wenn ich im Winter fleißig war und mir die Oberfläche vorgenommen habe, könnte schon was gehen.

Grüße

Peter
 
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Möglicherweise liegt der Punkt um den sich Dein Rad neigt nicht auf Höhe der Fahrbahnoberfläche sondern höher oder tiefer. Ich vermute der Drehpunkt liegt höher.

Es ist um einiges komplizierter als das: Das Trike neigt sich um die sog. Wank- oder Rollachse (im englischen aus gutem Grund Roll axis genannt), das ist die Grade durch die Wankpole der beiden Achsen. Der Wankpol der Hinterachse ist relativ einfach zu bestimmen, das ist der Reifenaufstandspunkt (solange man sich noch weit genug vom Rutschen weg befindet, da wird es dann auch an der Hinterachse kompliziert). Den WP der Vorderachse halbwegs exakt abzuschätzen kann man getrost knicken, das ist ziemlich komplex. Der Wankpol vorne ist der Schnittpunkt der beiden Geraden durch den jeweiligen Momentanpol und Reifenaufstandspunkt einer Fahrwerksseite - und logischerweise bewegen sich die beiden Fahrwerksseiten beim Einfedern, weswegen der Wankpol sich auch bewegt. Ich habe mal grob das Fahrwerk eines FormulaStudent ausgelegt und danach mit Hilfe einer Mehrkörper-Simulation (Adams) "verfeinert". Mein ursprünglicher Entwurf hatte Wankpole, die beim Rollen um satte zehn Meter gewandert sind, trotz sorgfältiger klassischer Vorarbeit - und nach einem Kommentar eines Betreuers, der bei einem F1-Team die Hinterachse verantwortete damals, war das gar nicht mal schlecht.

Also: Die Kraft, die man bei so einer Konstruktion aufbringen muss, hängt vom Hebelarm der Resultierenden aus den Beschleunigungskräften am Aufbau um diese Wankachse ab. Das "korrekt" auszulegen und auszukonstruieren, ist eine ziemlich habhafte Ingenieursleistung, beim LifeJet z.B. war das eine Dissertation mit dem entsprechenden Rattenschwanz an Diplom- und Studienarbeiten dran (okay, die Kiste hat auch einen Steuerrechner und hydraulischen Steller für die Neigung, aber der Algorithmus dahinter muss in "unserem" Fall ja vom Fahrerhirn aufgebracht werden).

Insofern solltest Du Dich IMHO darüber freuen, dass Du im ersten Anlauf offensichtlich schon ziemlich nah am Optimum bist, und wenn überhaupt noch einen zweiten Prototypen mit leicht abgeänderter Geometrie bauen. Wenn Du (VeloziPedro) es also richtig wissenschaftlich angehen willst, sind die Bücher von Jörnssen Reimpel empfehlenswerte, z.B. ISBN 3802307380. Ohne solide Mechanik-Kenntnisse wird das aber zäh.


Tim
 
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Insofern solltest Du Dich IMHO darüber freuen, dass Du im ersten Anlauf offensichtlich schon ziemlich nah am Optimum bist, und wenn überhaupt noch einen zweiten Prototypen mit leicht abgeänderter Geometrie bauen. Wenn Du (VeloziPedro) es also richtig wissenschaftlich angehen willst, sind die Bücher von Jörnssen Reimpel empfehlenswerte, z.B. ISBN 3802307380. Ohne solide Mechanik-Kenntnisse wird das aber zäh.

Ich verstehe diese Diskussion um das Neige verhalten von dem Trike nicht so richtig.


Die Konstruktion von H. Kautt sowohl auch deine Konstruktion, abgesehen von der Anlenkung der V-Räder, sind nahe zu identisch.


Die wesentlichen Konstruktion der Achsaufhängung sowie der Neigekorrektur Möglichkeit

sind doch offensichtlich von dem Tieffflieger übernommen worden.


Wie einfach ist es doch, sich mit H. Kautt in Verbindung zu setzen und dessen Erfahrung ab zu fragen.


Mein Kommentar zu diesem Beitrag:


da möchte einer das Rad zum zweiten mal erfunden haben.


Reinhold
 
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Hallo Reinhold,

da möchte einer das Rad zum zweiten mal erfunden haben.

was veranlasst Dich zu so einer geringschätzenden Aussage?

Ich meine weiter vorne im Thread gelesen zu haben, dass die Motivation für dieses faltbare Neigetrike darin bestand, dass es etwas vergleichbares nach Wahrnehmung des Erbauers nicht zu kaufen gäbe. Meines Wissens ist der Tieffflieger weder kommerziell verfügbar noch faltbar ... ?!

Gruß,

Christian
 
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