Fahrt im Dunkeln bei Regen

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Hallo Gemeinde,

gestern Abend habe ich es nun endlich gewagt und habe es bewusst darauf ankommen lassen bei Regen zu fahren. Dafür habe ich es schließlich gekaut, bei jedem Wetter zu fahren. Hinweg war noch trocken, 23,5km nach Bonn runter. Wie immer die B56 nicht ohne angehupt zu werden. Der Rückweg begann um 16:55 bei Regen. Ausgestattet mit Neopren-Gesichtsmaske Uvex Vollsichtbrille (darunter meine normale Brille) und Skihelm, dachte ich mir "besser geht es nicht". Die ersten Km dachte ich mir " SUPER so kann man fahren". Mir war nicht kalt (bei 5 Grad), es regnete mir nicht ins Gesicht und auch nicht in die Augen, bis auf die Paar Tropfen, die meine Lippen trafen, da ich ein Atemloch in die Gesichtsmaske geschnitten habe. Ich war regelrecht begeistert und dachte mir nur noch, ab jetzt immer fahren zu wollen, egal welches Wetter ist. Nach eigenen Km merkte ich, dass meine Brille (die normale Brille) beschlug und ich nicht mehr so sicher unterwegs war. Nach etwa 8 Km auf der Alma-Brücke war meine Brille so beschlagen, dass ein Weiterfahren fahrlässig gewesen wäre und ich mich deutlich unwohl gefühlt habe. Also beschloss ich die Uvex Brille, gleich hinter der Kreuzung auszuziehen und es mir ins Gesicht und auf meine normale Brille regnen zu lassen. Das war nicht mehr ganz so angenehm aber zumindest war sie nicht mehr beschlagen. Weiter auf dem Fahrradweg entlang der B56 merkte ich, dass ich praktisch im Blindflug unterwegs war, denn die Tropfen auf meiner Brille verwandelten die Scheinwerfer der mir entgegenkommenden Autos in mich blendende Riesensterne. Derart geblendet sah ich nicht, wie der Grünstreifen, der zwischen Fahrbahn und Radweg einsetzte, vor mir auftauchte und ich voller Panik im 9ten Gang mit meinem Quest zum Stehen kam. Mit der Fred Feuerstein Methode gab es kein Entkommen aus dem völlig aufgeweichten Grünstreifen. Mir blieb nichts übrig als aufzusteigen und mein Quest aus der Matschgrube zu befreien, während es fröhlich weiter regnete. Vor mir lagen noch 18km und ich musste meine Geschwindigkeit erheblich drosseln. Die Autos blendeten weiterhin, was nicht verwunderlich ist, da sie ja auf der Höhe meines Kopfes montiert sind, so wie ich im Quest sitze. Da ich nun aber langsamer war, schlossen Upride-Fahrer zu mir auf,wodurch sich die Situation noch verschlechterte, da sie mich nun mit ihren Scheinwerfern über meine Spiegel blendeten. Völliger Blindflug. Ich fuhr nur noch auf Rad- und Schleichwegen, um bloß nicht zu viel am Verkehr teilzunehmen. Der Heimweg dauerte 1:40 für 24,6 km. Ich habe angenommen, dass ich alles richtig gemacht hätte und nun kam doch ein totales Fiasko dabei raus. Ich bin bedient, meine Reise zum Velomobilglück ist wohl hier zu Ende. Demnächst wird es wohl ein vollausgestattetes Pedelec-Quest zu kaufen geben. Die einzige Alternative, die mir einfällt, wäre ein Go-One Evolution mit Scheibenheizung mit Heizdrähten, dass es nicht gibt, und Fadenwischer, den man sich basteln könnte und einer Drahtheizung für die Brille, die es nicht gibt. Ich habe so viel Zeit in diese Idee gesteckt und bin jetzt einfach nur noch enttäuscht.
 
Ausgestattet mit Neopren-Gesichtsmaske Uvex Vollsichtbrille (darunter meine normale Brille) und Skihelm, dachte ich mir "besser geht es nicht".
Du baust Dir damit eine schöne "Kopfheizung" zusammen, kein Wunder, dass das so nicht funktioniert ... Ich kenne Dein Quest nicht, aber wenn Du nicht genügend siehst, dann reicht i.d.R. Dein Licht nicht aus. Radweg und VM will ich hier nicht weiter ansprechen ...
 
Es gibt Situationen, die sind richtig Mist, aber in der Regel geht es auch bei Regen und im Dunkeln noch passabel. Einige Grundregeln:
- linksseitiger Radweg ist Mist: Du hast ja bemerkt, wie du durch den Gegenverkehr geblendet wurdest. auf jeden Fall meiden.
- Sturmhaube und dichte Brille sind auch nicht so toll. Man schwitzt und atmet z.T durch die Innenseite der Sturmhaube in die Brille, die dann beschlägt. Ich habe daher nur eine transparente offene Brille, so dass möglichst viel Luft auch hinter die Brille gelangt. Bei 100% Luftfeuchtigkeit ist aber natürlich der Trocknungseffekt eher mäßig.
- Wenn die Brille beschlägt, wird sie per Finger kurz wieder freigewischt. Notfalls auch alle paar hundert Meter.
- Den Spiegel stelle ich bei Dunkelheit immer nach unten, so dass ich nicht mehr geblendet werde. Man sieht aber immer noch, dass von hinten was kommt.
- Bei schlechter Sicht die Geschwindigkeit zu drosseln ist keine Schande.
- Kritisch sind oft Randsteine im Ort. Überall Lichter, die sich in der Brille streuen und der Randstein erscheint dunkelgrau auf dunkelgrauem Hintergrund. Vorsicht!

Go-One Evolution mit Scheibenheizung mit Heizdrähten
Vergiss es. Eine Brille mit Scheibenheizung wäre viel eher von Erfolg gekrönt. Gibt's sowas?
 
Bau Dir ein Versatile-dach drauf und ein Windabweiser-visier davor. Das Visier aber nur so hoch, dass Du zwischen Scheibe des Dachs und Visier noch gut durchsehen kannst. Beides in Kombination hält schon sehr viel vom Regen ab so dass Du nicht ständig die Brille wischen musst.
Ggf. mal schauen ob auch Kontaktlinsen gehen, die beschlagen unter einer Schutzbrille nicht.
 
Ja nee, der Radweg an der B56 Richtung Swisttal ist ja auch auf der falschen Seite, genau da, wo das Abblendlicht aller entgegenkommenden KFZ hin scheint. Ich fahre übrigens fast immer Oedekoven, Impekoven, Witterschlick, Vollmershoven, Flerzheim, Mohrenhoven, Heimerzheim. Auf der Fahrbahn. Ab Flerzheim läuft das meistens sogar ziemlich gut. Ist ein bisschen länger, nervt aber nicht so, weil der Gegenverkehr selten blendet und da fast nie ein Aufrechter in die Spiegel leuchtet.

Ansonsten habe ich bei Dreckswetter ein Funktionstuch greifbar, mit dem ich ab und an die Skibrille abwische.
 
Die einzige Alternative, die mir einfällt, wäre ein Go-One Evolution
Genau das falsche für den geschilderten Einsatzzweck, Dunkelheit und Regen...

Maßnahmen:
  1. wie @Reinhard schon schrieb: sehr gutes Licht, besser noch besseres...
  2. Bei Regen/Dunkelheit kannst du Radwege völlig vergessen! Auf der Fahrbahn hast du (meistens) Fahrbahnmarkierungen und Leitspfosten. Die kann man immer gut anpeilen, auch wenn man gerade geblendet wird.
  3. Als Brillenträger (aus eigener Erfahrung) mußt du für eine gute Belüftung sorgen! Da sind Gesichtsmasken oder Schaumdeckel kontraproduktiv. Das merke ich schon, wenn ich bei tiefen Minusgraden mit Stirnband fahre. Mit Stirnband neigt die Brille schneller zum Beschlagen als ohne.
Was gut geht: Kopfhaube mit leicht geöffnetem Visier und Kontaktlinsen. Damit kommt man Nachts im Regen immer weiter. Gesicht bleibt aber nicht vollständig trocken. Im DF kann ich inzwischen so auch ganz gut mit Brille fahren, da ich einen Luftkanal vom Tretlagermast bis kurz vorm Gesicht gemeufelt habe.
 
Helm mit Vordach, so Motocross Style, oder ein Südwester mit breiter Krempe, halten Tropfen von der Brille fern.
 
Moin,
wie der Grünstreifen, der zwischen Fahrbahn und Radweg einsetzte
das kann dir nur auf dem Radweg passieren. Niemals wird die Fahrbahn eine so überraschende Wendung nehmen, 'scharfe' Kurven werden dort explizit ausgeschildert...

denn die Tropfen auf meiner Brille
jml hatte deswegen sich einen Helm mit Visier angeschafft, da er so sein Brille schützen konnte und vernünftig die Tropfen vom Visier wischen konnte.

- Bei schlechter Sicht die Geschwindigkeit zu drosseln ist keine Schande.
Auf der Fahrbahn hast du (meistens) Fahrbahnmarkierungen und Leitspfosten.
Beide Punkte kann ich nur unterstützen...

Aber es gibt immer Grenzen: z.B. Schneeregen. Aber auch mit dem Auto habe ich mich mehrfach auf einen Parkplatz gestellt und abgewartet, dass der heftige Schauer nachläßt.

Ciao,
Andreas

PS: Nein, ich bin nicht auf eine Brille angewiesen.
 
das Quest bin ich immer mit Minivisier und Schirmmütze gefahren. Da lässt sich der Wind fast immer so steuern, dass die Brille nur wenige Tropfen abbekommt, aber genug Luft, dass sie nicht beschlägt. Einfach den Kopf so halten, dass die Luft vom Minivisier knapp über die Mütze geleitet wird.
 
Als Brillenträger kenne ich das Problem.
Mein Tipp ist der selbe wie von @berbr (unter den Helm) eine Baseballmütze tragen. zB
s-l300.jpg

Der Schirm vorne hält die meisten Tropfen ab. Dennoch sollte ein griffbereites Tuch oder Handschuhe nahe bei sein.
Regentropfen müssen gelegentlich weg gewischt werden. Gibt es auch so ...
41NPhkagVZL._US500_.jpg


uhh, ich weiß nicht ... "Aktive Akkulaufzeit: 85 Min. (25-30 Inferno™-Zyklen) " ... für den Nach-Hause-Weg reicht es wahrscheinlich.
 
Ja nee, der Radweg an der B56 Richtung Swisttal ist ja auch auf der falschen Seite, genau da, wo das Abblendlicht aller entgegenkommenden KFZ hin scheint. Ich fahre übrigens fast immer Oedekoven, Impekoven, Witterschlick, Vollmershoven, Flerzheim, Mohrenhoven, Heimerzheim. Auf der Fahrbahn. Ab Flerzheim läuft das meistens sogar ziemlich gut. Ist ein bisschen länger, nervt aber nicht so, weil der Gegenverkehr selten blendet und da fast nie ein Aufrechter in die Spiegel leuchtet.

Ansonsten habe ich bei Dreckswetter ein Funktionstuch greifbar, mit dem ich ab und an die Skibrille abwische.

Das und die Baseballkappe mit dem langen Schirm ist die Lösung — und bitte den Schaumdeckel verstauen, der macht es nur noch schlimmer weil der die feuchte Luft schön nah ans Gesicht heranführt.
Ich hatte @Jedrik s Route auch schon empfohlen.

Gutes Licht ist auch wichtig, bringt aber linksseitig gegen Autoverkehr in der Nässe nichts.
 
@Cars10

behiezte Schibrille.JPG

laden per USB...
entweder du kannst sie wärend des betriebes laden...

oder aber: du führst dir 2 dünne drähte direkt vom Akku raus, und lädst das teil parallel im Betrieb, ohne dass die Elektronik was davon mitbekommt..

also die Betriebsdauer von dem Ding ist das absolut geringste Problem...
dünnes Kabel seitlich runter, dran einen USB-Magnet-STecker... dann findest auch im finsteren das im Velomobil montierte Gegenstück - die Buchse


ansonsten: blendender Gegenverkehr ist Mist !!
wenn ich mit Haube fahre, kann ich mich in so einem Fall etwas aufrechter setzen/vorbeugen und den oberen Rand der Hauböffnung nach vorne so legen, dass Autoscheinwerfer verborgen werden, ich aber noch die Strasse gut sehen kann

Randsteine bei Nacht und Regen: schon 2mal in den letzten 2 Jahren einen Randstein "runtergefallen" weil ich ihn nicht gesehen habe (mit Haube + Regen + Nacht)
also knapp am Umkipper vorbei

der Vorteil beim Pendeln bei so Mistwetter: man kennt die Strecke ja in-und-auswendig... Randsteine sollten somit nicht plötzlich auftauchen


ad Blenden von hinten:
Rückfahrkamera !

hab mir einer <20Euro Kamera + <20 Euro Bildschirm für mich eine Lösung gefunden die bei Nacht und Regen 10mal besser funktioniert als Spiegel

man sieht mehr als mit meinen 3 Spiegeln
und man wird nicht geblendet
auch beschlägt die Kamera nicht oder vermindern Wassertropfen die Sicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktive Akkulaufzeit: 85 Min. (25-30 Inferno™-Zyklen)

Das Ding muss doch nicht dauerlaufen. Nach einem Heizzyklus ist doch erst mal für ne Weile beschlagfrei. Das Teil wird ja wohl ne isolierende Doppelscheibe haben, die nur innen beheizt wird (außen beheizen wäre ziemlich sinnlos, so richtige Tropfen oder Schnee kocht man nicht mal so fix runter von der Scheibe).
 
Bau Dir ein Versatile-dach drauf und ein Windabweiser-visier davor. Das Visier aber nur so hoch, dass Du zwischen Scheibe des Dachs und Visier noch gut durchsehen kannst. Beides in Kombination hält schon sehr viel vom Regen ab so dass Du nicht ständig die Brille wischen musst.
habe ich im Quest genauso auch gemacht. Man fährt nicht super schnell, aber "blendfreier" und vor allem mit wenig Tropfen.
und bitte den Schaumdeckel verstauen
genau. Stattdessen regendichte Jacke. Da du langsamer fahren musst, schwitzt du wahrscheinlich nicht so schnell.
 
Tu dir den Gefallen und versuche mal Kontaktlinsen. Als Brille habe ich ne Evil Eye. Extrem zufrieden: gemütlich, beschlägt nicht (außer man steht wieder mal ne Minute an der Ampel; nach dem losfahren ist die aber wieder frei) und was auf den Kopf. Gestern bin ich in leichen Regen gekommen. Mit der Kombi und dem Schaumdeckel kein Problem. Heute hat es geschüttet bei 4°. Da habe ich lieber beherzt zur Haube gegriffen. Das geht bei leichten Regen immer. Wenn ich nix mehr seh, Visier ein wenig geöffnet und durch den Schlitz schauen. Ähnliche Kombi dann wie Versatile Dach und Minivisier. Das wird dann meine Lösung für den Sommer werden, da ich das Versatile super im Quest unterbring.

Aber wie gesagt: Ohne Kontaktlinsen würde mir das auch kein so großen Spaß machen.

Gruß
Hans
 
Bau Dir ein Versatile-dach drauf und ein Windabweiser-visier davor. Das Visier aber nur so hoch, dass Du zwischen Scheibe des Dachs und Visier noch gut durchsehen kannst. Beides in Kombination hält schon sehr viel vom Regen ab so dass Du nicht ständig die Brille wischen musst.
Stimmt. Fahre so mit meinem Strada seit 20tkm bei jeder Witterung. Zwei Lampen eine nach unten und die andere auf Fernlicht gestellt sind empfehlenswert.
 
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