Fahrradfahren und Alkohol

Aktuell hat gerade eine Person in meinem sozialen Umfeld einen Radunfall gehabt mit nicht nur Kratzern. Die Person ist des Alkohols nicht abhold. Ich bin ja so ein wenig hin- und hergerissen zwischen Augenzwinkern/Anekdoten/Leben-und-Lebenlassen einerseits und "Besser nicht, ist echt zu gefährlich" andererseits, neige momentan aber eher zu zweiterem, selbst wenn das nach "Spaßverderber" riecht. Selbst trinke ich nicht, wenn ich radfahre, und auch sonst nicht viel. Beim Wandern wollte ich es mal ausprobieren mit einem Bier zwischendurch, das scheint mir aber weniger an- oder hinfällig.
 
Das Ding ist: Du kannst ja Radfahren / Tretrollern unter Alkoholeinfluss. WENN was passiert, muss man sich den Konsequenzen stellen. Beschwichtigen würde ich da als Freund nicht mehr...

Edit: Schön, dass es auch bessere Drogen gibt, die die Konzentration sogar erhöhen!
 
Aktuell hat gerade eine Person in meinem sozialen Umfeld einen Radunfall gehabt mit nicht nur Kratzern. Die Person ist des Alkohols nicht abhold. Ich bin ja so ein wenig hin- und hergerissen zwischen Augenzwinkern/Anekdoten/Leben-und-Lebenlassen einerseits und "Besser nicht, ist echt zu gefährlich" andererseits, neige momentan aber eher zu zweiterem, selbst wenn das nach "Spaßverderber" riecht. Selbst trinke ich nicht, wenn ich radfahre, und auch sonst nicht viel. Beim Wandern wollte ich es mal ausprobieren mit einem Bier zwischendurch, das scheint mir aber weniger an- oder hinfällig.
da ist meine Toleranz inzwischen sehr gering, Männer haben eine 8fach höhere Zahl an tödlichen Selbstunfällen mit dem Fahrrad. Bei dem Studium der lokalen Zeitung (BNN-Karlsruhe) fallen mir schon regelmässig Unfälle mit dem Rad auf, wo der Fahrer vom Weg abgekommen ist, und im Waldweg-Graben (kleiner Bachlauf) ertrunken.
seihe zB
 
da ist meine Toleranz inzwischen sehr gering,
Und ich stelle mir seit jeher die Frage, "muss man Menschen vor sich selber schützen?"

Wer blöd ist und blöde Sachen macht kann ja gerne hin und wieder einen gewaschenen
Einlauf bekommen, aber Menschen das Radfahren zu verbieten und ihnen damit die
individuelle Mobilität zu nehmen ist in meinem Wertesystem absurd. Zu Fuß darf er
aber noch über die Straßen gehen? Aha, und das ist ungefährlich? Aha
 
Und ich stelle mir seit jeher die Frage, "muss man Menschen vor sich selber schützen?"

da hast du mich falsch verstanden. Wer aber aber Hacke besoffen in den Graben fährt, sollte das nicht als Unfall darstellen. Und ich Spende dann nicht mehr um die Dummheit dieses Leute subventionieren.

Wer blöd ist und blöde Sachen macht kann ja gerne hin und wieder einen gewaschenen
Einlauf bekommen, aber Menschen das Radfahren zu verbieten und ihnen damit die
individuelle Mobilität zu nehmen ist in meinem Wertesystem absurd. Zu Fuß darf er
aber noch über die Straßen gehen? Aha, und das ist ungefährlich? Aha
ich lasse die Leute machen und kommentiere das nicht, solange es nicht meine Sicherheit betrifft. Aber man sollte auch deutlich den Mund aufmachen, wenn jemand hackebreit (und der Zeitung finden sich regelmässig Fälle mit >> 1.5 Promille auf dem Rad) sich Unterwegs macht. Und ja, es ist auch ein deutlicher Unterschied für andere Leute, ob die mit dem Rad oder zu Fuss unterwegs sind.
Leider ist der vernünftige große Teil der Bevölkerung zu leise und gibt einer kleinen Zahl an Idioten zu wenig Feedback. Deswegen kommen ja Leute wie Trump so gut durch ....
 
Wer aber aber Hacke besoffen in den Graben fährt, sollte das nicht als Unfall darstellen. Und ich Spende dann nicht mehr um die Dummheit dieses Leute subventionieren.
Was unterstellst Du dem tödlich verunglückten Familienvater?
Wenn Du Deine Meinung anekdotisch zu belegen versuchst, dann bitte nicht mit diesem Artikel, das gibt er nicht her und es ist ein Affront gegenüber der Familie.
 
Nein. Damit habe ich keine Erfahrung. Tatsächlich wirkt das was ich meine eher gegenteilig. Sprich, man wird von Reklametafeln mit leichtbekleideten Frauen weniger abgelenkt und kann sich mehr auf den Verkehr, also Strassenverkehr konzentrieren.
 
...da hast du mich falsch verstanden. Wer aber aber Hacke besoffen in den Graben fährt, sollte das nicht als Unfall darstellen....
Das kann man so sehen, rein zivilrechtlich ist es aber ein Unfall, denn alles, was hier beschrieben ist, wird erfüllt. Da hat sich z.B. jemand einen Atm gebrochen, weil er gestürzt ist. Ob das jetzt, weil man betrunken war, "vorherrsehbar" war, wage ich zu bezweifeln.

" ...Ein Unfall ist ein plötzliches Ereignis im Verkehr, in welchem sich ein verkehrstypisches Schadensrisiko verwirklicht hat und nicht mittelbar zu einem nicht völlig belanglosen Sach- oder Personenschaden führt. Wichtig ist, dass dieser für die Beteiligten unvorhersehbar und unfreiwillig ist ...."

...ich lasse die Leute machen und kommentiere das nicht, solange es nicht meine Sicherheit betrifft....
Wenn jemand betrunken Fahrrad fährt, ist das vor allem eine Gefahr für ihn selber. Ja, man kann jetzt Fälle konstruieren, z.B. die umgefahrere Rentnerin und der unangenehme Oberschenkelhalsbruch. Aber in der Regel, wenn die Suffköppe nachts um 2:00 aus der Kneipe heimradeln, erwischen die keine anderen Fußgänger oder Radfahrer. Allerdings können sie Autofahrern Ärger machen, weil das kostet Zeit, wenn man einen Suffkopf überfahren hat. Aber rechtfertigt dieses Risiko, dass man Menschen vom nichtmotorisierten Individualverkehr ausschließt? Führerscheine einzukassieren finde ich recht schnell sinnvoll. Aber Fahrradfahren verbieten? Und zu Fuß darf man noch gehen? Roller darf man auch nutzen? An dem Punkt wird es für mich absurd. Andere werden das anders sehen.

...Aber man sollte auch deutlich den Mund aufmachen, wenn jemand hackebreit...
Man hat sogar eine Verantwortung, das zu machen. Kneipenwirte bekommen richtig Ärger, wenn sie Betrunkenen nicht den Schlüssel abnehmen. Usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein grundsätzliches Problem ist die Einschätzung der eigenen Fahrtüchtigkeit, wenn man Sachen konsumiert hat, die sich gerade auf die Urteilsfähigkeit auswirken. Ich trinke nur selten Alkohol, bin aber dann durchaus trinkfest und wirke auch nach ein paar Bier und Wein noch nüchtern und fühle mich subjektiv im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte. Aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Denn wenn ich im Schachverein auch nur ein einziges Radler trinke, spiele ich anschließend sehr viel schlechter. Meine Reaktionen sind langsamer, das Denken ist weniger präzis, die Situation auf dem Brett erfasse ich nicht so schnell, usw. Wenn da im Straßenverkehr eine kritische Situation wäre, kann das durchaus der entscheidende Unterschied sein zwischen Unfall und heilem Ankommen, und noch nicht einmal unbedingt für den, der etwas getrunken hat. Wir sind alle zwischendurch mal unvorsichtig und leichtsinnig und brauchen dann andere, die unsere Fehler ausbügeln können.
 
Wenn jemand betrunken Fahrrad fährt, ist das vor allem eine Gefahr für ihn selber.

Nein. Solche Radfahrer nutzen zu oft in dieser Region die Fußwege, fahren unsicher, ohne Beleuchtung und sehr unvorsichtig.

Nun könnte einer sagen: Es tritt auch unabhängig vom Alkohol auf - richtig, allerdings hilft die teilweise sichtbare (da Bier in der Hand..) Alkoholisierung nicht, das Fahrverhalten zu optimieren.

Genau wie auch bei Smartphone-Radfahrern ist das Fahrverhalten oft richtig schlecht. Aktiv gefährdend für andere Verkehrsteilnehmer (wozu auch Fußgänger gehören).

Egal, ob auf der Fahrbahn oder auf dem Fußweg (doppelt falsch).
Ich bin für eine 0% Grenze für alle Verkehrsteilnehmer, abgesehen von Fußgängern. 1,6 Promille als Grenzwert für Fahrradfahrer ist hoch, Kontrollen erfolgen zu selten.

Noch wichtiger sind reguläre Kontrollen von fahrauffälligen Verkehrsteilnehmern. Da liegt der Fokus hier regional ganz klar auf KFZ.
Einerseits gut (pro Woche ca. 1-3 Methamphetamin-Kokain-Alkoholexzess-KFZler, oft ohne Führerschein bei Kontrollen.. und das sind nur die Erwischten!), andererseits wird somit das Rad wie auch die eScooter zur Ausweichlösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kneipenwirte bekommen richtig Ärger, wenn sie Betrunkenen nicht den Schlüssel abnehmen.
Quatsch!
Kneipenwirte sind nicht für die Handlung von Kunden verantwortlich! Woher sollen sie auch wissen, wie ihre Kunden vor Ort sind und ob sie noch in die nächste Kneipe weiterziehen?
Ausserdem: Meine Auto hat gar kein Schlüssel. Hat Key Card.
Vor vielen Jahren gab es mal in meiner Heimatstadt einen Mann, der innerhalb von wenigen Wochen erst mit dem Auto sturzbesoffen, ich meine so um 3 Promille, erwischt wurde.
Der Führerschein wurde dann eingezogen. Er fuhr dann eben Mofa, dafür brauchte er keinen Schein (vor dem 1. April 1965 geboren). Als er damit mit ähnlicher Promillezahl erwischt wurde, wurde das Mofa beschlagnahmt. Ebenso sein Fahrrad einige Tage später. Das war in einem kleinen Ort und er war der örtlichen Polizei bekannt. Ausserdem soff er immer in derselben Kneipe.
In dem anstehenden Verfahren ging es darum, ihm die Teilnahme am Strassenverkehr komplett, also auch zu Fuss, zu untersagen, bis er eine Therapie gemacht hat.
Dass er Alkoholiker war stand ausser Frage.
Das Verfahren wurde dann eingestellt, weil er sich der Verurteilung entzogen hat, indem er, wieder mal komplett dicht, vor einen Laster gelaufen ist. Die Obduktion hat dann über 4 Promille ergeben.
 
Quatsch!
Kneipenwirte sind nicht für die Handlung von Kunden verantwortlich!
Man nennt das Garantenpflicht. Aber in der Tat gab es 2019 ein neues Urteil des BGH, welches die Pflichten der Gastwirte begrenzt. Das war mir neu.

Das Problem tritt früher ein. Du darfst als Wirt sichtbar Betrunkenen gar keinen Alkohol mehr ausschenken, so das Gaststättengesetz.

§20 Gaststättengesetz
"...in Ausübung eines Gewerbes alkoholische Getränke an erkennbar Betrunkene zu verabreichen,..."
 
Du darfst als Wirt sichtbar Betrunkenen gar keinen Alkohol mehr ausschenken, so das Gaststättengesetz.
Das ist wieder mal ein typisch deutsches Gesetz: Total weltfremd! :mad:
Als verantwortlicher Gastwirt habe ich natürlich alle meine Gäste laufend im Blick, besonders auf grösseren Veranstaltungen wie Zelt-, Feuerwehr-, Schützen- oder Oktoberfesten.
Da holt auch jeder Gast immer selbst seine Getränke am Thresen, bzw. die Bedienung überprüft bei jedem Gang, ob der Empfänger nicht schon einen zuviel hat.
Die ganzen studentischen Hilfskräfte sind natürlich auch psychologisch und selbstverteidigungstechnisch geschult, dem Kegelclub oder der Biker-Truppe weitere Getränke zu verweigern.
In Städten wie Hamburg oder München, mit mehreren Kneipen in einer Strasse, weiss der Wirt auch, dass wenn ich dem Strunzbesoffenen nichts mehr ausschenke, er einfach nach nebenan geht, wo er noch etwas bekommt.
Und woher soll der Wirt überhaupt wissen, wie seine Gäste zu ihm gekommen sind?

Das Gesetz ist doch so wachsweich, das jeder halbwegs fähige Anwalt diverse Lücken findet.
 
Das ist wieder mal ein typisch deutsches Gesetz: Total weltfremd! :mad:
Ja und nein. Natürlich ist hier im Lande vieles überreglementiert, da bin ich ganz bei Dir. Aber man sollte mit einem Blick erkennen, ob jemand offensichtlich sturz betrunken ist, oder nicht. Unabhängig davon kennt man den Deckel der Leute, solange es kein "Kneipenhopping" gab oder zu Hause "vorgeglüht" wurde. Deine Beispiele sind gut, aber viel häufiger sitzen die Leute jeden Tag in ihrer Stammkneipe und kennen den Wirt. Und genau diese Wirte haben mir früher auch gesagt "Aber heute gehst Du zu Fuß nach Hause, das Rad bleibt hier!" Und dann machte man das auch.
 
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