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Ich find's ehrlich gesagt klasse, daß es den Cybertruck gibt. Endlich wieder mehr Designvielfalt im Straßenverkehr. So ist das halt bei inhabergeführten Automobilunternehmen mit, öhm, unkonventionellen Chefs wie z.B. Ferruccio Lamborghini, John DeLorean oder Peter Wheeler. Die haben alle Autos gebaut, wie sie selbst sie haben wollten, ohne Marktforschung oder sonstigem Schnickschnack. Wenn man mit denen auf einer Linie lag, waren das die besten Produkte überhaupt, alle anderen haben sie gehasst.Wer weiß, vielleicht teilt ja jemand meine Begeisterung und den Sarkasmus:
Da waren Benzinleitungen, die im Motorraum des Miura Feuer gefangen haben, die Solenoids der Zentralverriegelung im DeLorean, die einen ins Fahrzeug einschließen und dann zu einem Brand im Sicherungskasten hinter dem Beifahrersitz führen, und die Batterie, die bei TVRs hinter dem linken Vorderrad im Spritzwasserbereich sitzt und leicht Kurzschlüsse am Gitterrohrrahmen verursachen kann, durch die das Auto abfackelt.
Naja und der Cybertruck amputiert halt Finger, genau wie ein 300SL das mit seinen Flügeltüren macht. Natürlich sollte das genausowenig passieren, wie daß die Cybertruck Anhängerkupplung am Alu-Rahmen befestigt ist, und schon bei normalem Gebrauch den Rahmen entzwei bricht!
Aber irgendwie ist bei Tesla alles besonders schlimm. Hier steckt ein Verkäufer seinen Kopf zwischen eine elektrisch schließende Tür irgendeines chinesischen Luxusautos, um das Sicherheitsfeature zu demonstrieren, das dann wohl doch nicht da ist... Gut, "die Chinesen" könnte man da argumentieren, aber bei diesem Pressetermin hätte man vielleicht doch keine echten Menschenin den Weg des Volvos stellen sollen, um dessen Passantenerkennung zu demonstrieren. Man stelle sich das Drama vor, wäre das bei einem Tesla passiert.
Und um's nochmal zu sagen: Nein, nur weil die anderen auch nicht besser sind, heißt das noch lange nicht, daß ich das bei Tesla gut finde.
Dabei ist der Cybertruck technologisch wegweisend und zeigt den Mittelfinger in Richtung Automobilindustrie, wie es das Model S schon getan und mal eben so Elektroautos etabliert hat. Allein das Steer-by-wire, wenige Steuergeräte, die eine einheitliche Sprache sprechen und das 48V Bordnetz sind Dinge, die das Establishment schon seit Jahrzehnten machen will. Dank Vertical Integration macht Tesla das auch "mal eben so". Im Vergleich auch zur elektrischen Konkurrenz ist der Cybertruck phantastisch effizient.
Die Positiven Seiten des Cybertruck:
Und das "ja, aber groß" kann ich nicht wirklich gelten lassen. Tesla bringt damit Rednecks dazu, grüne Autos zu fahren. Ich kann daran nichts schlechtes erkennen. Größer geht aber immer (oder noch mehr, sollte das noch nicht reichen).
Mit weniger Lademöglichkeiten als mein 25 Jahre alter Kombi, der einen Milan aufnehmen kann (und den o.g. Anhängerproblemen), ist der Cybertruck also eher was für Leute, die ein SUV haben wollen, aber nicht brauchen, genau wie viele einen Sportwagen haben wollen, aber nie auf die Rennstrecke fahren. Und gerade bei denen ist es doch wichtig, daß die von Verbrennern weg kommen.
Auch das geht noch besserdieses rollende Polygon Cybertruck
...Mike