Bisserl was hätte ich noch zum Autismus und ADHS Strang bei zu tragen:

Beides ist aktuell wirklich eine Modediagnose. Das bedeutet, dass sie sehr gerne aus dem Hut gezaubert werden, ohne genauer hin zu schauen. Ich habe schon einige Modediagnosen erlebt, bei denen alle möglichen Leute eindeutig als ... (beliebige Wunschdiagnose ist ein zufügen) fest gestellt wurden, nach dem Motto "Ein Hund hat Pfoten, diese Katze hat Pfoten, also ist die Katze ein Hund." Was den wirklich Betroffenen eventuell helfen kann, den fälschlich Diagnostizierten nicht, im Gegenteil. (Meine behinderte Tochter hat z.B. in der Kinderklinik den Stempel "autistisch" bekommen, aufgrund einer ziemlich oberflächlichen Checkliste. Wer sie kannte, wäre nie darauf gekommen. Tatsächlich wendet sie teilweise Bewältigungsstrategien an, die auch Autisten anwenden, die Ursachen dafür sind aber völlig andere. Hätten wir sie wie eine Autistin gefördert, hätten wir wirklich Übles angerichtet.)

Die diversen Checklisten oder Tests, die sich im Internet finden lassen, werden auch nicht besser sein. So ein "Test" bietet bestenfalls Anhaltspunkte, als Anlass, genauer nach zu schauen, mehr nicht. Ein allgemeines Problem bei beiden Themen ist ja, dass sie nicht einfach mittels eines einfachen Checks, etwa eines Bluttests, festgestellt werden können. Autismus wie ADHS sind ja selbst nicht zu "sehen" (wenigstens nicht für Außenstehende), nur die Bewältigungsstrategien und anderen Folgen.

Zu psychowirksamen Medikamenten: Sie haben Nebenwirkungen, die sich häufig gewaschen haben. Sie sind nach wie vor keine Hustenzuckerln, auch wenn uns das gerne weis gemacht wird. Bei hohem Leidensdruck und/oder wirklich ernsthaften psychiatrischen Erkrankungen sind sie sinnvoll bis notwendig, keine Frage. Aber Medikamente wie Ritalin werden erschreckend häufig verschrieben, auch Kindern.

Einen Punkt sehe ich bei diesen Themen auch noch: Den Neurotypischen ist es ohne Weiteres zu zu muten, etwas zu lernen und etwas flexibler zu werden. Da haben wir allgemein noch Luft nach oben. Vielleicht brauchen dann manche gar keine Diagnose mehr, sondern können einfach sein, wie sie sind, und gut ist es!

lg!
georg
 
die Ursachen dafür sind aber völlig andere
Macht mich neugierig, aber wenn du's nicht sagen magst, ist natürlich voll okay.

Autismus wie ADHS sind ja selbst nicht zu "sehen"
Ich frage mich gerade, wie das mit irgendwelchen Hirnscans war, aber die sind wohl etwas zu teuer. :LOL:

Bei hohem Leidensdruck und/oder wirklich ernsthaften psychiatrischen Erkrankungen sind sie sinnvoll bis notwendig, keine Frage.
Und man kann eben auch sparsam mit ihnen umgehen, sie nur dann nehmen, wenn man für einen bestimmten Anlass sie besonders gut gebrauchen kann (wie ich es zur Zeit mit Koffein nach kurzen Nächten handhabe). Naja und dann gibt es ja verschiedene Medikamente und verschiedene Patienten reagieren auch unterschiedlich. Da braucht der Patient (und gegebenenfals Erziehungsberechtigte) dann gute Aufklärung, um zu entscheiden, ob und was man ausprobieren möchte. Koffein soll ja vielen schon gut helfen, aber schon alleine die Abhängigkeit, die man bei Koffein entwickelt ist für mich ein Dealbraker (schon bevor ich vom ADHS wusste).

Vielleicht brauchen dann manche gar keine Diagnose mehr, sondern können einfach sein, wie sie sind, und gut ist es!
Eines muss für die Welt deutlich sein, finde ich: Es gäbe keine Diagnosen auf ADHS und Autismus, wenn wir in der Überzahl wären. Zum Großen Teil sind wir einfach nur anders als die Neutotypischen und kommen unsere Probleme nur davon, dass wir in einer Neurotypischen Welt mit neurotypischen Erwartungen leben. Ein Bisschen so wie Linkshänder. Sie sind nicht schlechter im Umgang mit einer Schere, nur eine Rechtshänderschere passt ihnen halt nicht so richtig. (Es gibt natürlich ganz unterschiedliche Fälle. Zu den "schweren fällen" will ich jetzt keine Aussage treffen. Ich kenne nur die wie mich, wo man merkt, dass die Leute irgendwie schon ziemlich komisch sind und wenn man die Diagnose hört, dann mehr oder weniger merkt, dass jetzt irgendwie alles Sinn ergibt oder wo man sich vielleicht so denkt "du, kann es sein, dass dein Kind...")
 
@irg : ADHS ist eher das Gegenteil : Verlächelt und nicht ernst genommen. Kannst gern mal mein Kopfkino und Hirnfasching für einen Monat übernehmen. Inkl. massiven Motivations und Stimmungsschwankungen, Gedankenchaos, von Euphorie zur Depression und wieder zurück, harte Probleme sich zu konzentrieren, Prokrastinieren als Endgegner... Ja, Modeerscheinung und ich bilde mir das sicher nur ein.

Aber genau deshalb brauchts halt mal eine fundierte Diagnose und keine Selbsttests, auch wenn diese doch schon recht eindeutig sind und eine 6h lange Untersuchung im Kindesalter auch darauf deutete (129IQ + ADHS machen das Leben leicht und auch schwer zugleich)
 
Hat ja glaube ich keiner hier gesagt, dass alle Diagnosen falsch sind. Aber die Idee, dass durch das steigende Bewusstsein und die aktuelle Präsenz und Sensibilisierung zu einer überhöhten Diagnoserate führt, ist zumindest auch plasibel. Denk an ADHS und du siehst ADHS. Seit ich mich etwas mit dem Thema beschäftigt habe, sehe ich auch plötzlich bei ganz vielen Leuten Anzeichen. Profis sollen das natürlich kompensieren und unbefangen diagnostizieren, aber auch sie sind halt Menschen. Manche werden bestimmt auch aus dem Grund zu selten ADHS diagnostizieren, also überkompensieren.
 
Macht mich neugierig, aber wenn du's nicht sagen magst, ist natürlich voll okay.
Sag ich gerne: Autismus ist ein breites Feld. Mit euch haben die Strategien meiner behinderten Tochter (ich habe noch andere Töchter) nichts zu tun. Geistig eingeschränkte Autisten führen z.B. oft immer die selben Tätigkeiten durch, die von außen sinnlos erscheinen können. Welcher Eindruck natürlich nicht stimmt. Niemand tut etwas ohne Sinn, auch wenn wir diesen nicht immer erkennen. (Da hat die liebe Fachwelt lange groben Mist gebaut, das nebenbei.) Ein Autist tut das meines Wissens, um die vielen auf ihn einstürmenden Reize besser aus zu blenden und so mit seiner Umwelt besser zusammen zu kommen. Meine Tochter hat dieses Problem in dieser Form nicht. V.a. als sie klein war, war die Welt für sie so kompliziert und verwirrend, dass sie sie durch scheinbar monotone Tätigkeiten strukturierte, um besser mit all den Informationen um zu gehen. Das war 2x die gleiche Verhaltensweise, aber aus völlig anderen Ursachen. Solche sehr ähnlichen bis gleichen Bewältigungsstrategien hatte sie mehrere.

Dieses Beispiel zeigt auch die Problematik von Tests. Ein Test kann z.B. Bewältigungsstrategien zeigen, warum diese gewählt werden, nicht. Auch in anderen sonderpädagogischen Bereichen funktionieren Tests nicht so wie gewünscht. Eine Professorin von mir hat berichtet, dass sie, wenn sie ein behindertes Kind getestet hat, die genaue Testanweisung nicht immer genau befolgt hat. Manchmal hat ein Kind etwas mehr Zeit für die Lösung einer Aufgabe gebraucht, konnte sie aber lösen. Und komplizierter wurde es, wenn ein Kind offensichtlich einen anderen Weg als den im Test vorgesehenen gefunden hat. Dazu passt auch eine Beobachtung in meiner früheren Arbeit, die ich mit vielen geteilt habe: Geistig eingeschränkte Personen denken nicht "dümmer", sie denken anders, und das individuell anders. Unser Job ist dabei, zu verstehen, wie sie denken.
Dieses Thema sagt aber nichts über euch aus. Ihr seid nicht behindert, sondern nicht neurotypisch.

lg!
georg
 
@HenriP : "Früher hatten wir auch keine Allergien, kaum jemand war homosexuell und ADHS gabs nicht!".
Ja, weil man 0 sensibilisiert war und keine Ahnung hatte. Ich hatte halt ne "Schniefnase" als Kind. War halt so. Das ich hoch allergisch gegen Katzen und Hausstaubmilben war, uns unser Haus war voll mit Teppichen und 4-7 Katzen, hat ja keiner Ahnen können... Entgegen vieler Aussagen meiner Mitbürger hier "verschwult" auch nicht die Gesellschaft, mit Verweis das ja 1970 kaum jemand zugab homosexuell zu sein, sondern heute trauen es sich mehr, es zu zu geben. Und bei psychischen Krankheiten passiert halt endlich auch mal was. Autismus, Depressionen (die früher mit "Hab dich mal nicht so!" behandelt wurden), ADHS usw.
 
Eines muss für die Welt deutlich sein, finde ich: Es gäbe keine Diagnosen auf ADHS und Autismus, wenn wir in der Überzahl wären. Zum Großen Teil sind wir einfach nur anders als die Neutotypischen und kommen unsere Probleme nur davon, dass wir in einer Neurotypischen Welt mit neurotypischen Erwartungen leben. Ein Bisschen so wie Linkshänder. Sie sind nicht schlechter im Umgang mit einer Schere, nur eine Rechtshänderschere passt ihnen halt nicht so richtig. (Es gibt natürlich ganz unterschiedliche Fälle. Zu den "schweren fällen" will ich jetzt keine Aussage treffen. Ich kenne nur die wie mich, wo man merkt, dass die Leute irgendwie schon ziemlich komisch sind und wenn man die Diagnose hört, dann mehr oder weniger merkt, dass jetzt irgendwie alles Sinn ergibt oder wo man sich vielleicht so denkt "du, kann es sein, dass dein Kind...")
Genau so sehe ich das auch. Dazu kommt: Eine Diagnose kann helfen, oder stören. Sie kann helfen, z.B. dein Verhalten besser zu verstehen, sie kann aber auch ziemlich kranke Erwartungen aufbauen und/oder die Wahrnehmung negativ beeinflussen. Watzlawick hat das vor Langem beschrieben, etwa mit der sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Um es plakativ zu sagen: Du brauchst als Kind nur lange und konsequent genug als "Autist" (gemeint die negative Zuschreibung, nicht die Autisten selbst) behandelt werden, um entsprechendes, sprich erwartetes Verhalten zu entwickeln. Zu mindestens steigt die Chance darauf sehr.

Die Diagnose Autismus ist wichtig, um einem Kind die Entwicklungsmöglichkeiten geben zu können, die es braucht. Dazu gehört meistens z.B. die Reduktion von angebotenem Material. Hätten wir das mit meiner Tochter gemacht, hätten ihr wichtige Entwicklungsmöglichkeiten gefehlt, ein ganz wesentlichen Unterschied.

Davon abgesehen hätte ich gerne, dass wir alle einfach möglichst als die, die wir sind, akzeptiert werden. In der gesamten Bandbreite, die wir sind. Denn fast immer reichen wir über die Diagnosen hinaus.

lg!
georg
 
@irg : ADHS ist eher das Gegenteil : Verlächelt und nicht ernst genommen. Kannst gern mal mein Kopfkino und Hirnfasching für einen Monat übernehmen. Inkl. massiven Motivations und Stimmungsschwankungen, Gedankenchaos, von Euphorie zur Depression und wieder zurück, harte Probleme sich zu konzentrieren, Prokrastinieren als Endgegner... Ja, Modeerscheinung und ich bilde mir das sicher nur ein.

Aber genau deshalb brauchts halt mal eine fundierte Diagnose und keine Selbsttests, auch wenn diese doch schon recht eindeutig sind und eine 6h lange Untersuchung im Kindesalter auch darauf deutete (129IQ + ADHS machen das Leben leicht und auch schwer zugleich)
Ich glaube, da gibt es 2 entgegengesetzte Strömungen: Die einen "sehen" überall ADHS, die anderen tun Menschen mit ADHS als verhaltenskreativ ab. Beides mit bösen Ergebnissen.

Wenn ich über Modediagnosen schreibe, meine ich ausdrücklich nicht euch. Massive Probleme sehe ich, wenn Diagnosen unfundiert gestellt werden. Das passiert leider auch Fachleuten. Auch Medikamentation sehe ich nicht als immer zu vermeidendes Teufelszeug. Kritisch sehe ich die manchmal ziemlich freihändige Verteilung von Medikamenten. Die Ritalinverschreibungspraxis ist in Österreich z.B. so massiv aufgefallen, dass falscher Einsatz zu vermuten ist. Was nicht bedeutet, dass es nicht mehr verschrieben werden sollte.

lg!
georg
 
;) ADS und ADHS gibt es in 100Stufen! Von unmerklich bis muss behandelt werden, dazu von vielen anderen Faktoren, Stress, Wohlbefinden, abhängig.
Das ist wie wennst jemand mit MS hast, davon sitzen auch nur die Härtefälle im Rollstuhl, 95% leben unauffällig damit.

Und Nachtmenschen und Menschen mit vererbter Schilddrüsenunterfunktion (ICH) werden gerne als ADHS abgestempelt, weil die Schublade einfacher ist, als nem Arbeitgeber klar zu machen, das es Menschen gibt, für die Morgens vor 9Uhr aufstehen Folter ist!
 
Tja, für mich ist morgen vor 9Uhr aufstehen auch Folter ;) Und das liegt nicht an der Schilddrüse. Wobei der Chronotyp ein weiteres Phänomen ist, was in unserer Gesellschaft komplett sträflich missachtet wird. Besonders bei Jugendlichen. Ich musste bereits n Mathetest schreiben, während für meinem Körper noch tiefste Nacht war. Ungeil.
 
;) wurde bei mir auch erst mit 31 nach ner Odise an Ärzten, Psychologen und Medikamenten festgestellt, das ich eigentlich keine Depression und kein Übergewicht hab und trotzdem die Schilddrüse nur noch 15-20% macht. In der Schule hies es auch "musst halt früher ins Bett" Dabei war einschlafen nie ein Problem, sondern aufwachen und da hilft auch Kaffee nur bedingt. Ne Tablette L-Thyrox wirkt besser als 1l Espresso!
 
Hatte in meiner DAV-Jugendgruppe einen mit schwerstem ADHS verlauf, den konntest beim Frühstück an Tisch setzen und wenn er nicht an die Tablette erinnert wurde, saß er dort ohne sich zu bewegen beim Abendessen immer noch!
Ebenso ADSler, die so aufgedreht waren, das sie alle 10s vergasen wo sie sind.

Hatte 10Jahre eine Inklusive Gruppe, als der Begriff noch unbekannt war, einfach deswegen, weil ich aus meiner Kindheit mit 90% Behinderung (Sprachfehler durch Gaumensegelspalte, Gleichgewicht und Koordinationsstörung, zum Glück durch OP alles weitestgehend verwachsen) wusste, wie es denen geht.

Mit dem was wir in der Schule beschimpft und gepeinigt wurden, ist es gut, das heute behandelt wird. Auch sind langsam die Zeiten vorbei, wo Ritalien zu leichtfertig von Ärzten verschrieben wird.
 
"Depending on your exact proportions, it should work. There are examples where it fits. There are always some used ones that fit your budget."

There is absolutely no way a >190cm person fits in an SL.
Bitte nicht Übersetzungen als Zitate verwenden.

Aber zur Sache, da ich ja zitiert wurde. Auf welcher Grundlage willst Du behaupten, dass es nicht passen kann, wenn ich sage, dass es Beispiele gibt, bei denen es eben doch passt?

Edit: Hier ein Beispiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
ADHS ist eher das Gegenteil : Verlächelt und nicht ernst genommen.

ADHD ist leider eine Schrott-Diagnose, die auf viele Symptome anspringt, aber wenig erklärt und wenig hilft. Gleichzeitig gibt es so viele verschiedene Ausprägungen von "ADHD", dass es jemand, der sich damit nicht beschäftigt hat, auch nicht wirklich versteht.

Kannst gern mal mein Kopfkino und Hirnfasching für einen Monat übernehmen. Inkl. massiven Motivations und Stimmungsschwankungen, Gedankenchaos, von Euphorie zur Depression und wieder zurück, harte Probleme sich zu konzentrieren, Prokrastinieren als Endgegner...

Ich glaube das ist für viele schwer nachzuvollziehen, wenn sie es nicht mal ansatzweise selbst erlebt haben.

Ja, Modeerscheinung und ich bilde mir das sicher nur ein.

Wenn ADHD ein Modeerscheinung wäre, muss das ja nicht Dein Erleben negieren. Früher hätte man vielleicht einfach eine andere Diagnose und andere psychoaktive Substanzen zur Behandlung parat gehabt.
 
Früher hätte man vielleicht einfach eine andere Diagnose und andere psychoaktive Substanzen zur Behandlung parat gehabt.
Hachja, da muss ich gerade daran denken, wie man den an ME/CFS erkrankten Frauen in den 60ern/70ern einfach eine Hysterie "diagnostizierte". Waren ja schließlich überwiegend Frauen (Krankenschwestern) davon betroffen.

Oder wie früher gerne mal so einiges auf psychosomatische Ursachen abgewälzt wurde.
sieben Krankheiten, die er als psychosomatisch bedingt betrachtete, darunter Krankheiten wie Asthma bronchiale, rheumatoide Arthritis oder Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
aus: Publikation: Warum die psychosomatische Sicht auf ME/CFS Betroffenen schadet
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist alles nicht so einfach, wie es manche gerne hätten. Die Psychosomatik-Keule ist eine der sehr angenehmen und praktischen Möglichkeiten, eigene Unsicherheit und manchmal auch Inkompetenz zu verschleiern: "Was die PatientIn hat ist psychosomatisch, also brauche ich mich als Arzt nicht mehr damit auseinander setzen, weil die PatientIn ist ja selber schuld." Auch die früher beliebte "Hysterie" ist eigentlich eine Frechheit jnd nichts anderes. Schließlich unterstellt sie allen, denen sie nach gesagt wird, gezielt wegen des "Krankheitsgewinnes" zu leiden. Was zwar nicht unmöglich, aber in den meisten Fällen eine ziemlich absurde Vorstellung ist.

Und damit werden Leute eigentlich nur alleine im Regen stehen gelassen, egal, welches Mascherl jemand aufteilt.

Um Menychen, die Probleme haben, zu verstehen, können Diagnosen sehr wichtig sein. Aber auch diese sollten zu positiven Lösungsansätze führen, das ist nicht unbedingt garantiert.

Lg!
georg
 
Mir fälls ein Satz von Dr, House ein: "Es ist niemals Lupus." (ungefähr) Wenn ich mich recht erinnere, ist dort Lupus immer eine Krankheit, die eigentlich alles erklären könnte. Und wenn einem bei einem Fall nichts anderes mehr einfällt, ist es verlockend, zu sagen, dass es dann ja wohl Lupus sein muss. So ungefähr "Jo kommt hin, nehmen wir." Oder der gleiche Grund, warum ich niemals im Wald selbst gepflückte Pilze essen würde: Sieht so aus wie ein [leckerer Speisepilz], nimmt man mit, aber man war sich nicht bewusst, dass es noch einen gibt, der so ähnlich aussieht und giftig ist.
Ist halt fies, dass es Psychosomatik tatsächlich gibt und sich damit bestimmt ziemlich vieles erklären lässt. So wie sich bei bekanntem Übergewicht oder Depression sehr vieles damit erklären lässt und dadurch gerne mal zusammenhanglose Probleme unerkannt bleiben. Aber oftmals ist es ja auch so einfach und unsere Diagnistiker haben garnicht die Zeit, jede Symptomatik nochmal auf jeden Zusatzfaktor zu prüfen und alle auch noch möglichen Diagnosen zu prüfen. Zur Erkältungssaison sitzen beim Hausarzt zehn Leute mit Schniefnase gleichzeitig. Da nicht betriebsblind zu werden, ist echt schwierig. Und wir haben leider nicht genug Ärtze, um nur die guten praktizieren zu lassen. (Was natürlich ein Systemfehler ist, der behoben werden sollte, was aber such schwierig ist.)
 
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