Eine Umfrage unter 738 Ökonomen ergab, dass die zu erwartenden weltweiten wirtschaftlichen Schäden durch die Erderwärmung im Schnitt auf knapp 100 Billionen US-Dollar für die Zeit zwischen 2025 und 2050 geschätzt werden. Die Frage ist nun: Wer kommt dafür auf? Logisch wäre es natürlich, die Hauptverursacher der Klimakrise zahlen zu lassen. Doch wer ist das? Und wie misst man ihnen einen gerechten Kostenanteil zu?
Eine wegweisende Studie dazu haben nun zwei Forscher vorgelegt. Sie analysierten, welche Emissionen den 21 global führenden Erdöl-, Erdgas- und Kohleproduzenten seit 1988, dem Jahr der Gründung des Weltklimarats IPCC, zugerechnet werden müssen. Auf dieser Basis kalkulierten sie deren jeweiligen Anteil an den künftigen Schäden und damit auch an den Schadenskosten. Die Konzerne, allen voran Saudi Aramco, Exxon Mobil, Shell und BP, aber auch Unternehmen wie Gazprom, Petrochina oder Coal India, sind danach für mindestens 5,4 Billionen Dollar verantwortlich – 209 Milliarden jährlich.
Und nun? Die Autoren gehen eher sanft mit den Konzernen um. Sie schlagen vor, sie nur mit einem Drittel an ihren Schadenskosten zu beteiligen, den Rest sollen zu gleichen Teilen die Regierungen und die Verbraucher zahlen. Überfordern würde das die Konzerne keinesfalls, sie könnten es locker aus ihren Gewinnen bezahlen. Exxon zum Beispiel müsste 18 Milliarden Dollar pro Jahr aufbringen, der Profit lag 2022 bei 56 Milliarden.
Die Klimaschäden wachsen weltweit, nicht nur in Italien. Es ist Zeit, dass die Verursacher zur Kasse gebeten werden. Eine Studie hat die Summe ausgerechnet.
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