Gestern, entspannte Mittagspause der Verwaltungsmitarbeiter meines Betriebs im Freien, erster Tag nach dem Sommerurlaub und dazu Einarbeitung einer neuen Kollegin. Die vier Anwesenden, also die neue Kollegin, unsere Finanzbuchhalterin, ein Kollege aus der Fahrdienstkoordination und ich, plaudern und das Thema berührt auch die aktuelle Dürreperiode und den Klimawandel. Ich beschreibe, wie mir bereits Ende der 80-er Jahre ein Freund in Italien, der Landmaschinen verkaufte, anhand seiner Verkaufszahlen an einer Landkarte aufzeigen konnte, wie die Dürrezone sich in Italien immer weiter nach Norden ausdehnte. Er plädierte schon damals dafür, dass dringend etwas gegen den Klimawandel unternommen werden müsste, weil sonst sehr hässliche Folgen zu erwarten seien.- Sowohl, was die ökologische Gesamtsituation, wie auch, was er auch gerne zugab, seine eigenen Umsatzzahlen betraf. Trotzdem lag der Schwerpunkt auf der Ökologie.
Mein Kollege, der einen landwirtschaftlichen familiären Hintergrund hat, knüpft daran an und bescheibt, wie einige Dörfer (die in den Burgwald einebettet sind, also ein besseres Lokalklima haben) weiter die Bauern noch Geld hätten, "also so richtig viel Geld". Er biegt das Gespräch dahin um, was die sich alles erlauben könnten, was die für großartige Landmaschinen hätten usw. Eigentlich ein verkapptes Neidthema, Klimadiskussion erfolgreich plattgefahren.
Interessant, wo die Prioritäten / Besorgnisschwerpunkte so liegen und was man sich aus einem Beitrag herauspickt...
 
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Kann auch sein, dass nur noch mit den größten Maschinen die Landwirtschaft wirtschaftlich ist. Aber ist schon schlimm, wenn Bauers Traktor fünfmal größer ist, als das eigene Protz-SUV. :sneaky:
 
Eigentlich ein verkapptes Neidthema, Klimadiskussion erfolgreich plattgefahren.
Interessant, wo die Prioritäten / Besorgnisschwerpunkte so liegen und was man sich aus einem Beitrag herauspickt...
Und da finde ich gut das es langsam immer mehr gibt die umdenken. Die sich überlegen wie die Landwirtschaft früher ohne Bewässerung funktioniert hat. Zu diesem Thema habe ich jetzt einige interessante Berichte sehen können. Leider wird diese Umstellung „zurück zum Ursprung“ von vielen Landwirten sehr kritisch gesehen. Der Ertrag ist zwar geringer aber dafür die Qualität oft besser. Durch das einbringen zusätzlicher Baumreihen kann gut Feuchtigkeit im Acker gehalten werden. Das funktioniert aber dann nicht gut mit den riesigen Landmaschinen.

Hoffe es findet ein umdenken statt und es werden wieder Robuste alte Saaten verwendet die ohne große Dünger und Schutzmittel auskommen.

Gruß
Daniel
 
Und da finde ich gut das es langsam immer mehr gibt die umdenken. Die sich überlegen wie die Landwirtschaft früher ohne Bewässerung funktioniert hat. Zu diesem Thema habe ich jetzt einige interessante Berichte sehen können. Leider wird diese Umstellung „zurück zum Ursprung“ von vielen Landwirten sehr kritisch gesehen. Der Ertrag ist zwar geringer aber dafür die Qualität oft besser. Durch das einbringen zusätzlicher Baumreihen kann gut Feuchtigkeit im Acker gehalten werden.

Gruß
Daniel
Dann kommt wieder ein mittelloser österreichischer Maler und lässt die Bäume fällen, wie schon einmal einer....
 
Ertrag ist zwar geringer aber dafür die Qualität oft besser
Hungertod, aber lecker wars :LOL:
Dass man Kalorien unter so hohem Verlust durch Tiere schickt, wiegt sicher schwerer.
Und knapp 8 Milliarden sind auch ein paar mehr, als 1950.
Und NIEMAND will arbeiten, also körperlich in der Landwirtschaft.
An der Produktion der Nahrung trennt sich die Spreu vom Weizen, keine drei Prozent der Menschen arbeiten in der Urproduktion, dass hat seinen Grund. Es ist ein Knochenjob, Du stinkst immer und am Ende wirst Du noch angemeckert. Die Leute entscheiden sich jeden Tag am Supermarktregal für Massentierhaltung unterster Sohle. Punkt.
Landwirt*innen produzieren für den Markt.
Gruß Krischan
 
Nein, das übliche Zeichen für Überholverbot (2 PKW nebeneinander) bedeuten, dass mehrspurige Fahrzeuge nicht überholt werden dürfen. Sprich: Ein PKW oder LKW darf Radfahrer, Mofas, Mopeds und Motorräder (OHNE Beiwagen) überholen. Diese dürfen ebenfalls einspurige Fahrzeuge überholen, jedoch KEINE PKW, LKW oder Motorräder mit Beiwagen.


Das neuere Zeichen 277.1 hingegen verbietet das Überholen von einspurigen Fahrzeugen!


Fahrräder müssten aber noch überholen dürfen, oder?
 
Landwirt*innen produzieren für den Markt.
Sehe ich persönlich nicht so. Oft wird für maximale Subventionen gearbeitet.
Hungertod, aber lecker wars
Wenn man sieht wie viel Lebensmittel jeden Tag weggeschmissen werden, gibt es da definitiv bei uns ein Überangebot. Das ist in anderen Teilen der Welt natürlich nicht so und es gibt da einen Mangel.

Landwirtschaft die nur mit Chemie und Versuchung des Grundwassers funktioniert kann nicht richtig sein. Es muss sich etwas ändern.
Die Leute entscheiden sich jeden Tag am Supermarktregal für Massentierhaltung unterster Sohle.
Ja leider haben viele nicht genug Geld für bessere Qualität oder es ist Ihnen einfach egal. Mir ist das nicht egal und ich kann es durch Kauf beim örtlichen Fleischer beeinflussen.

Gruß
Daniel
 
Dass man Kalorien unter so hohem Verlust durch Tiere schickt, wiegt sicher schwerer.
Aber bei Milchmädchenrechnungen aufpassen ... Nicht alle Gegenden sind für Ackerbau geeignet.
Durch Tundra und Taiga kann man Rentiere laufen lassen, aber mit Ackerbau wird's da knifflig. Ähnlich in div. anderen grenzwertigen Gegenden auf der Erde. Früher gab es auch hierzulande Spezialisierung nach Ackerbau und Viehzucht je nach Art des Bodens, heute mit moderner Technik etc. geht mehr und man könnte hierzulande mehr Ackerbau machen als jetzt noch, aber auch hier wird es Almen etc. geben, wo's nicht klappen wird ...
 
... oder in Norddeutschland, wo an vielen Stellen der Boden zu feucht ist. Da müßte man entweder mit Tieren "ackern" statt mit dem Traktor, oder eben Nutztiere weiden lassen ...
 
Nicht alle Gegenden
zB Vechta, da gibt es so viele Schweine, man muss Futter zukaufen, weil nicht genug Land da ist. ;) (Ironie!)
Das Thema ist hochkomplex,
nur mit Chemie und Vers(e)uchung des Grundwassers funktioniert kann nicht richtig sein
100%
Wenn es nur so viel Fleisch gäbe, wie in
und auf den Deichen und Irlands Bergen produziert werden könnte, hätten wir winwinwinwin...
Allerdings gäbe es dann nur noch 100g im Jahr pro Mensch :LOL:
Auch win.
in Norddeutschland
wo Du Dich so auskennst... Kommst Du auf 3% der Gesamtfläche als natürlich vernässte, nicht landwirtschaftlich nutzbare Feuchtgebiete?
Ich warte mit Spannung auf Deine Kartenmarkierungen.
Gruß Krischan
 
Im Deutschlandfunk wurde kürzlich berichtet, dass ca. 60% der in Deutschland angebauten Pflanzen als Tierfutter verwendet werden - darunter sehr viel Futtermais. Von diesen 60% geht dann wieder ein Grossteil des (meist Schweine-) Fleisches in den Export (den Prozentsatz habe ich leider vergessen).
Haben wir wirklich so schlechte Böden in Deutschland, dass man nur 40% für Getreide und Gemüse nutzen kann?

Das Argument mit den schlechter Verdienenden, die sich "ja leider nur Billigfleisch leisten können", lasse ich nicht gelten. OK, wir leben seit ein paar Jahren vegan, aber auch schon vorher haben wir lieber nur einmal pro Woche Biofleisch gekauft, als täglich Chemie / Wasser - Schnitzel.
 
wo Du Dich so auskennst... Kommst Du auf 3% der Gesamtfläche als natürlich vernässte, nicht landwirtschaftlich nutzbare Feuchtgebiete?
Er meint Marschland im Gegensatz zur Geest. Das ist Schwemmland, heute größtenteils eingedeicht und entwässert, aber früher war dort, je nach Stadium und Alter der Marsch, viel Viehzucht zu finden, während in der trockenen Geest Ackerbau dominierte.
 
wo Du Dich so auskennst... Kommst Du auf 3% der Gesamtfläche als natürlich vernässte, nicht landwirtschaftlich nutzbare Feuchtgebiete?
Ich warte mit Spannung auf Deine Kartenmarkierungen.
Gruß Krischan
Das habe ich aus dem Fernsehen, und wenn's nur 0,5% sind oder das Land, das man dem Meer abgetrotzt hat, bevor es getrocknet ist?

Edit: Danke, @Mueck war schneller
 
je nach Stadium und Alter der Marsch, viel Viehzucht zu finden
die ungekalkten Marschböden sind nach der Nutzung als Acker verkleit und nicht mehr bestellbar gewesen. Dort ist bis heute nur Grünlandwirtschaft möglich. Der Flächenanteil ist relativ gering.
Ich habe dort eine Fenne gepflügt, auf der seit 30(!)Jahren Weizen auf Weizen angebaut wurde, bei stets wachsenden Erträgen. Der totale Irrsinn. Für mich damals der Grund, auf einen Biobetrieb zu wechseln. War auch nicht besser...
auf den Deichen und Irlands Bergen
und den unbestellbaren Fennen Nordfrieslands :)
Gruß Krischan
 
Achtung!!! Man hat mir eben gesagt, daß heute (24.08.2022 Abend die Benzinpreise stark "in die Luft" gehen werden.

Besser noch mal tanken, wer sein Auto braucht ...
 
Ich interessiere mich da leider nicht so sehr dafür, zu seltene Nutzung, aber die einen sagen so (die Opec will die Fördermenge drosseln),
die anderen so: https://www.benzinpreis.de/statistiken/deutschland/preisfixing
Wenn du Glück hast, hebt sich's auf! - Ich hab vorgestern getankt, weil ich am Samstag 'ne ordentliche Strecke fahren muss,
und der Superpreis fast "unter der Ukraine-Krise lag".
Bleibt spannend!
Weitere Indizien für steigende Preise: Nachfrage 1 - das letzte Viertel der Ferien beginnt in BW und BY, Nachfrage 2, in einer Woche - 9Euro läuft aus, es wird bestimmt auf Rückkehrer spekuliert, die Tanken müssen. Die Konzerne gönnen sich zwar gegenseitig die Butter nicht, aber wenn es übergeordnete Themen gibt, werden sie in dem Maße die Preise anheben, natürlich Schritt für Schritt aneinander angepasst, dass sich die Marktanteile nicht verschieben.
Wäre auch eine spannende Untersuchung, wie viele km sinnlos verfahren werden, bei dem Versuch preiswert zu tanken....
 
Zuletzt bearbeitet:
Immer die Mär vom Weideland, das ja anders nicht genutzt werden kann...
Wir bauen hier massig Mais und Raps an um es in Tiere oder Autos zu kippen. Beide Pflanzen sind Anspruchsvoll und die meisten Nahrungsmittel für Menschen laugen den Boden weniger/nicht stärker aus.
Weltweit werden über 1/3tel der gesamten Anbauflächen dafür genutzt, Tierfutter an zu bauen. Gerade der Sojaanbau, der ja gern den Veganern in die Schuhe geschoben wird, geht zu über 90% auf Kosten der Tierzucht.

In Deutschland werden aktuell nur etwa 20% der Getreideernte verzehrt. 55% an Tiere verfüttert, 9% im Auto verfeuert, 7,5% in der Industrie.
Obst und Gemüse macht nicht mal 3% der gesamten Ackerflächen aus. Nicht weil nicht mehr geht, sondern weil man mit Viehfutter und Mais für "Bio"sprit und Co. mehr verdient...
 
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