Heute morgen in einem supervollen Zug, der Nachfahrende fiel aus, daher sammelten wir diese Menschen auch noch auf. Es stehen drei Räder angelehnt und dann wollte der aussteigen, dessen Rad ganz hinten stand. Es war etwas schwierig in dem rappelvollen Zug das Rad da raus zu manövrieren und wäre deutlich einfacher gewesen, wenn ein Herr mal temporär aufgestanden wäre. Stattdessen verkündete er lauthals „für Fahrradnazis stehe ich nicht auf, ich kann mein Auto auch nicht im Zug mitnehmen!“

WTF!!!!!! :confused: :eek: Ich dachte ich höre nicht richtig! Was ich in dem Moment dachte ist nicht tippbar, sonst gibts zerstörte Displays, ich kann aber sagen, dass dem Herrn etwas Bewegung gut tun würde. Durch dessen Sturheit fahren wir noch mehr Verspätung ein und mein Anschlusszug ist sicherlich mal wieder ohne mich unterwegs.

Ich hatte es auch schon mal, das eine Dame an meinem Rad Anstoß nahm mit dem Hinweis, dass sie noch den ganzen Tag stehen müsse und daher ein Recht auf einen Sitzplatz hätte...... ich dachte nur: Augen auf bei der Berufswahl.......

Ab einem gewissen Füllgrad eines Zuges sinkt die Qualität des Mitternander sehr deutlich.
 
Mir fielen da auch ein paar Sachen ein, z.B. "Ach, wissen Sie, lieber ein Fahrradnazi als so etwas wie Sie."
Aber weil fat shaming wirklich nicht nett ist und man solch einem Herren wirklich nicht die Genugtuung geben sollte, sich auf sein Niveau hinab zu begeben, hätte ich mich wohl mit einem bös-bemitleidendem Bilck und etwas Kopfschütteln begnügt. Wenn allerdings, so rein zufällig, etwas Kettenschmiere an seinem Hosenbein hängengeblieben wäre, hätte mir das so etwas von überhaupt nicht leid getan.
 
Dummheit und/oder Dreistigkeit/Frechheit außerhalb normaler (?) Proportion verstört mich immer in die Sprachlosigkeit
Manchmal auch besser so. Ist ´ne Art Selbstschutz.
Ich habe letztens auch eine idiotische Bemerkung grinsend ignoriert, das war eine ganz neue Erfahrung für mich :D
 
Wer kennt sie nicht, die Fahrradnazis. Kommen direkt nach den Eiskugelnazis, den Rauchernazis und den Windelnazis.

So wird ein ehemals recht sauber definierter Begriff immer weiter ausgewaschen, bis es ausreicht, jemandem kurzzeitig im Weg zu stehen oder sein Fahrrad mit im Zug zu transportieren, um als Nazi bezeichnet zu werden. Kein Reflexionsbedarf, keine Denkanforderung - alles, was einem nicht in den Kram passt, ist ein Nazi. Such an easy life in ones own small mind..

Viele Grüße
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal auch besser so. Ist ´ne Art Selbstschutz.
Ich habe letztens auch eine idiotische Bemerkung grinsend ignoriert, das war eine ganz neue Erfahrung für mich :D
ja, was will man auch machen? Es dauert schon eine Weile, bis man( n ) sich aus der liegenden Position zur vollen Statur auseinander gefaltet hat.:)
 
Schwere Körperverletzung wegen dummem Spruch ist trotz des Kummers nicht angemessen.
"Ave Reifen" wäre vll eine amüsante Replique für den Dummbatz gewesen. Oder Feuerzeug ohne Flamme an seinem Ohr zischen lassen...
Man darf ja sein eigenes Karma heil lassen.
Gruß Krischan
 
ja ja ja, sowas gibts! Dummheit und/oder Dreistigkeit/Frechheit außerhalb normaler (?) Proportion verstört mich immer in die Sprachlosigkeit............. und kommt öfter vor als man denkt :(
Ja. Ich habe mal ein müdes "Wie kann man sich nur selbst so erniedrigen?" geschafft.
Ansonsten wirken Dummheit und eine feuchte Kinderstube, gepaart mit der Unfähigkeit zu schweigen auch so verstörend auf mich.

Jetzt wo ichs schreibe: die Phrase "Hm, wohl im Galopp durch die Kinderstube geritten, was?" merke ich mir auch mal.

Gruß
Christoph
 
Hallo Felix,

ja, korrekt. Daher bemängel ich es auch deutlich. ;) Es ist ein denunziierender Unsinn, wie die Handhabung heutzutage erfolgt. Anstatt sich offen über verschiedene Ansichten zu unterhalten (was nicht bedeutet, dass die Meinung des Anderen sich angeeignet werden muss!), ohne das Gegenüber direkt zu kategorisieren, wird im Laufe der Zeit immer ausgeprägter mit vorgefertigten Denkmustern jede offene Diskussion unter differenzierten Meinungsträgern über simplifizierendes Schubladendenken ausgeklammert.

Das ist eines der eigentlichen Probleme. Zusammen mit Doppelmoral erblüht daraus ein sehr unschönes Resultat, welches - gleichwohl seiner Ansprüche - zum (Denk- und Wort-)Freiheitsvernichter manifestiert.

Viele Grüße
Wolf
 
...mit vorgefertigten Denkmustern jede offene Diskussion unter differenzierten Meinungsträgern über simplifizierendes Schubladendenken ausgeklammert.....
...deshalb ist auch jedes Wort als "Widerwort" eher Öl ins Feuer, denn hilf-, lehrreich oder Ansporn zum Nachdenken. Es nutzt nicht einmal gegen den eigenen Spontanärger, sondern zieht selbst in ein Schubladendenken wie: "...immer die Gleichen...", "...dem habe ich es aber gegeben..." und als Enttäuschung über sich selbst: "...warum ist mir nichts Besseres eingefallen...?".

Vorgefertigte Denkmuster zu durchbrechen benötigt mindestens so viel Zeit wie ihre Entstehung im Gegenüber. Deshalb versuche ich mit zunehmendem Erfolg, höflich, zuvorkommend und gelassen zu sein, zumindest zu wirken. Nur in Situationen, in denen es möglich ist, ein längeres Gespräch mit meinem "Widersacher" zu führen, lasse ich mich auf verbalen Gedankenaustausch ein. Gelingt nicht immer, wobei ich die Situation dann meist schon mit den ersten Worten selbst zum Kippen gebracht habe. Daran muss ich noch intensiv arbeiten.

In einer Schulung von Führungskräften habe ich neben viel Dampfplauderei einen Vergleich aufgeschnappt, den ich nach wie vor als richtig zu verinnerlichen suche: Druck erzeugt wie in der Physik immer und unausweichlich Gegendruck. So ist es auch in der Kommuniikation.
 
Sprachlosigkeit ist in diesem Fall eine durchaus angemessene Reaktion, finde ich.

Ansonsten hilft da nur noch Humor den beide Seiten verstehen.

Jede sachliche oder provokante Äusserung würde da, für den Herausforderer, nur das Vorurteil bestätigen.
 
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