Eigentlich ist das Abdriften des Threads in futuristische Materialkunde doch wieder ganz bezeichnend für das Überleben des Mö (oder ELF)
Viele Velocarfirmengründungen fokussieren sich sehr stark auf die Produktentwicklung, was ja auch erstmal naheliegt.
Mein Eindruck ist das dies auch bei Evovelo so war.
Wenn man mit wenig Kapital ein Unternehmen gründet ist es sinnvoll, den Schwerpunkt nicht auf eine lange Vorab-Planung zu legen sondern auf einem schnellen Marktstart bzw. Produkt-Launch, wenn auch noch nicht mit einem perfekten Produkt.
das hat aus meiner Sicht Velomo z. B. richtig gemacht.
Mit dem ersten Umsätzen kann man dann weiter entwickeln, im „Learning-by-doing“ und mit der Hilfe des Kundenfeedbacks.
Die zweite Strategie ist die Auftragsfertigung zur Nutzung bereits getätigter Investitionen und geschaffener Ressourcen anderer.
Das eigene Unternehmen muss dabei schlank bleiben, aber das Geschäft muss wiederholbar und ggf. skalierbar sein.
Die frühe Entwicklung der Roller-Firma Micro-Mobility ist ein schönes Beispiel dafür.
Die Auftragsfertigung wird je preiswerter, je mehr Gleichteile / Werkzeuge von anderen Produkten des Fertigers man nutzen kann.
Das sieht man gut beim Tesla Roadster, der ja bei Lotus gefertigt wurde und bestimmt nicht zufällig der Elise ähnelt...
Das dritte Strategiefeld beschäftigt sich mit der Schwierigkeit, die kritische Startgröße zu erreichen.
Dafür braucht man möglichst gesicherte Verkäufe. Das geht mit viel Marketing(-kosten) über monetär hinterlegte Vorbestellungen oder/und Kickstarter etc.
...oder über Großkunden, wie beim Streetscooter...
(...das kann selbst klappen wenn das Produkt nicht alle Bedürfnisse des Kunden erfüllt ;-)
Man kann von dem was gerade mit Evovelo lernen wie wichtig es ist, einen „Product to Market Fit“ zu erreichen, bevor die vorhandenen Ressourcen aufgebraucht sind.
Aus meiner Sicht gehört dazu auch ein zu diesen Bedingungen passender Produktionsprozess.
Der wiederum ist eng mit den Möglichkeiten des Handlings der Materialien verbunden.
Von daher ist aus meiner Sicht die Diskussion hier auch nicht sinnlos.
Ich finde Sperrholz prima, aber man sollte eine gewisse Offenheit behalten.
Tiefziehen ist zum Beispiel mit etwas Erfindergeist (siehe Mosquito) in Kleinserie preisgünstig in Manufaktur zu machen, aber auch bei größeren Stückzahlen im industriellen Setting gut nutzbar.
P. S.: Kann hier jemand Chinesisch?