Ich suche ein alltagstaugliches Velomobil für die Fahrt zur Arbeit, Besorgungen in der Stadt und Besuche in der Umgebung. Längere Touren in der Freizeit würde ich auch gerne unternehmen.
Sehr gut, das sind die Kernkompetenzen eines VMs. Bis auf die Rennsemmeln für Battle Mountain sind auch alle Velomobile alltagstauglich, wenn auch "alltagstauglich" oftmals seeeehr unterschiedlich definiert ist. Meufl, der große Fahrradphilosoph hat das mal so ausgedrückt: "Wir brauchen kein alltagstaugliches Fahrrad, sondern einen fahrradtauglichen Alltag."
Mein Arbeitsweg hat 4,5 km und ich habe insgesamt 60 Höhenmeter zu bewältigen - allerdings auf dem Rückweg. Insgesamt liegt die Stadt, in der ich lebe an einem Hang und ich wohne ziemlich oben. Als Radfahrer muss man also immer kraxeln.
Hmmm, ganz ehrlich: DAFÜR würd ich kein Velomobil haben wollen. Bis du dich da mit einem VM abfahrtbereit gemacht hast, bist du mit ner ollen Stadtgurke schon die Hälfte der Strecke gefahren. Ein Velomobil liebt offene Landschaft, wenig Ampeln, gleichmäßiges Gleiten. In der Stadt würde ich es nur fahren wollen, wenn ich nicht ständig im Stop-and-Go stecken würde.
Ich suche vor allem ein zuverlässiges Velomobil, damit ich mein Auto immer öfter stehen lassen kann.
Dann würde ich dringend zu einem gekapselten Antrieb raten, an den wenig Schmodder und Salz rankommt. Ich öle meine Kette im Herbst und dann wieder im Frühjahr und dazwischen wird gefahren.
Wichtig ist mir auch, gut von Autofahrern gesehen zu werden.
Das ist prinzipiell bei allen Velomobilen gegeben. Viel besser als bei einem normalen Rad. Auch die Überholabstände sind wesentlich großzügiger. Ein Problem mit der Sichtbarkeit hat du allerdings in der Stadt hinter parkenden Autos und Hecken. Hier muss du immer für den anderen mitdenken.
Habe vor einiger Zeit eine Probefahrt mit der Leiba x-stream gemacht, die mich sehr positiv beeindruckt hat, befürchte aber, dass der Wetterschutz etwas unpraktisch ist, wenn man ganzjährig fahren will - muss halt auf der Arbeit auch einigermaßen trocken ankommen.
Frage 1: Was wäre am Wetterschutz (geschlossene Kabine?) bei der Leiba Classic anders als bei der x-stream?
Frage 2: Trocken müsstest du mit jedem Fahrzeug ankommen, du rollst doch nur den Berg runter, oder?
Vermutlich wäre bei der hiesigen Topographie ein Emotor nicht verkehrt für eine Leiba.
Mag sein. Aber fahr erstmal ohne Zusatzantrieb, dann wirst du sehen, ob problemlos machbar oder doch so nervig, dass sich der Aufwand mit einem E-Motor (Kosten, Gewicht, Reparaturanfälligkeit) lohnt. Meine Arbeitsstrecke: 35km, hinwärts 170 Höhenmeter, zurück 270 Höhenmeter, kein E-Motor.
Mit dem Quest sind Steigungen wahrscheinlich besser zu bewältigen.
Würde ich nicht so sehen. Am Berg zählt nur Gewicht, Antriebssteifigkeit und Belüftung. Mein Quest ist noch von der guten alten 40kg-Klasse und der Antrieb ist verglichen mit den neuen VMs nun wirklich nicht sonderlich steif. Aber es geht auch und macht sogar Spaß.
Ohne dich von einem Velomobil abhalten zu wollen: Kennst du das "Radnabel ATL (AllTagsLieger)"? Sieht vielleicht auf den ersten Blick komisch aus, ist aber eine geniale Entwicklung und wäre für mich in der Stadt die bessere Alternative zum Velomobil.
Viele Grüße,
Martin