Ein Hungerast kommt in der Regel bei höheren Intensitäten, bei denen viele Kohlenhydrate verbrannt werden
Bei mir scheint das irgendwie pulsabhängig zu sein. Die Grenze, ab der bei mir der Hungerast droht, liegt bei 140-145 bpm, scheinbar unabhängig von der getretenen Leistung, dafür Abhängig von Temperatur und Tagesform.
Morgens nüchtern und mit geringeren Intensitäten losfahren ist unkritisch,
Meine neun-Stunden-Aktion war auch ein entspanntes Dahinkullern mit Puls 120 und somit 20 bis 25 Schlägen Sicherheitsabstand zur Grenze. Ich wollte da auch kein Risiko eingehen. Ein Hungerast 200 km von zu Hause entfernt muß nicht sein. Zwar habe ich immer drei Gelpacks für den Notfall dabei, die mich auch im Extremfall bis zur nächsten Tankstelle bringen, an der ich mich wieder aufpäppeln kann, aber benötigt habe ich die noch nie.
Im Profisport fährt niemand nüchtern ein Training und noch weniger ein Rennen.
Natürlich, denn im Rennen zählt die Geschwindigkeit, und ausnahmslos jeder ist mit Kohlenhydraten schneller. Da wär's dumm, das nicht zu tun.
Aber andauernd was einwerfen, nicht zu viel und nicht zuwenig, nicht zu früh und nicht zu spät, und nur das was der Magen verträgt (was sich womöglich nach acht Stunden auch noch ändert) und mich mit dem Müll herumzuschlagen, das ist es mir auf Langstrecken nicht wert, wenn ich doch einfach auf Fettreserven fahren kann. Viel sollten Kohlehydrate dort auch nicht bringen, es sei denn ich ballere die neun Stunden mit 90% HFmax durch die Gegend. Das kann aber auch nicht gesund sein. Mit Carboloading kann ich eineinhalb bis zweieinhalb Stunden Volldampf fahren. Das reicht mir.
Mit dem SL ist man ja auch mit geringen Leistungen schon schön schnell (hier:
300 km in unter sechs Stunden, alles auf Fettstoffwechsel und Puls <=145). Bei Langstrecken gewinne ich dann mit meiner Boxenstrategie: keine Boxenstopps
. Und wer nichts isst, kann sich auch den Magen nicht verderben.
...Mike