Ermittlung gefahrener Höhenmeter

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Bei der Planung meiner Tour von Norddeutschland nach Österreich habe ich mich mehrfach über unterschiedliche Ergebnisse bei den ermittelten Höhenmetern gewundert. Für die Gesamtstrecke ergeben sich, bei identischer Route, Werte von 3000 HM bis 9000 Hm.
Für die flacheste Teilstrecke habe ich folgende Vergleichsdaten ermittelt :

Streckenlänge 114 km
Top50 Viewer 285 Höhenmeter
Google Earth 443 Höhenmeter
GPSies 536 Höhenmeter
Bike Route Toaster 304 Höhenmeter bzw 325 Höhenmeter je nachdem, ob der Haken für die "Höhenwert zufügen" gesetzt ist.

Auch wenn die Ermittlung der zurückgelegten Höhenmeter ähnlich schwierig ist wie die Ermittlung der Küstenlänge, finde ich die Differenzen doch sehr erstaunlich.:eek:

Gibt es eine Möglichkeit vergleichbare Werte zu ermitteln, oder muß man sich für Vergleichswerte auf ein einziges Programm festlegen ?

Gruß
Bernd
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Ich fürchte letzteres ...

Allerdings ist es auch angenehm sich anhand des Programmes, das die wenigsten Höhenmeter ausspuckt, die Angst vor der bevorstehenden Strecke zu nehmen und wenn sie denn absolviert ist, mit dem Programm der meisten Höhenmeter sein Umfeld zu beeindrucken.

Aber Spaß beiseite ...
Mir ist auch schon aufgefallen, dass die Differenzen (bei mir zwischen Bikeroute Toaster und MagicMaps) enorm sind.
Das lag bei mir aber daran, dass die von BikerouteToaster importierten Strecken bei magicMaps immer leicht neben den Wegen lagen.
Wenn ich mir die Mühe gemacht habe die Wegpunkte in MagicMaps wieder einzeln auf die Wegmitte zu verschieben, hat das mit den Höhenmetern auch wieder einigermaßen gepasst.
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Das ist genau der Punkt - wenn in bergigen Regionen die Punkte nicht genau auf der Strasse liegen, kommen merkwürdige Werte zustande -- mir passiert beim Import des Tracks von einem anderen Programm nach Base Camp -- statt gut 2.500 hm hatte ich plötzlich an die 15.000 hm für eine Tagesetappe -- hat mich schon nachdenklich gemacht, das fahren zu müssen.

Meine Konsequenz: Track in einem Programm anlegen, das auch die Höhenauswertung macht, und dann nicht mehr rumspielen
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Ja, es macht eben doch einen Unterschied ob man über die Brücke fährt oder 3m seitlich davon die Böschung runter, dann durch den Bach und dann wieder die Böschung hoch.
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

...Top50 Viewer ...
diese Karten sind, zumindest die TOP50 Niedersachsen und speziell hier in der Gegend, nicht genau genug. Diverse Wege und Straßen liegen bei mehreren GPS-Aufzeichnungen mit unterschiedlichen Geräten zuverlässig und gleichmäßig daneben. 30m neben der Spur heißt dann oft genug 30m höher oder tiefer. Da nützt es dann natürlich auch nichts, die Routen mit hoher Auflösung punktgenau anzulegen.
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Servus,

die Frage nach der Genauigkeit hab ich mir auch oft gestellt.
Ich nutze GTA (GPS Track Analyse) mit den NASA Höhendaten, das scheint mir doch recht genau.

Gruß,
Patrick
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Moin!

GTA nutze ich auch. So toll sind NASA/ESA Höhendaten aber auch nicht, Raster 30m oder 90m (weiß ich jetzt gerade nicht genau). Führt der Weg durch den Wald, weiß man nie, ob ein Baum oder die Straße gemessen wurde. D.h. man muß noch kräftig glätten, sonst werden es meist zu viele Höhenmeter.

Wie Bernd im ersten Beitrag schon vermutete: ich glaube vernünftig funktioniert nur der A-B Vergleich zwischen zwei Strecken, wenn man bei einem Programm bleibt. Bei den Absolutwerten würde ich mal von einer "Genauigkeit" von +/-30% bei den Höhenmetern ausgehen...

Gruß Hartmut
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Die amtl. topographischen Karten stellen meiner Ansicht nach das genaueste Kartenwerk, insbesondere auch bezüglich der Höhenangaben dar. Die Genauigkeit der Höhenlinien ist dabei abhängig von Maßstab der top.Karte. Ich habe welche in 1 : 5.000 aus dem Flachland, da sind Höhenlinen mit 1m Unterschied aufgetragen. Beim Vergleich in der Natur wundert mich immer die Detailtreue, selbst im dichten Wald. Sie werden als Grundlage für andere Karten benutzt, zB. Orientierungslaufkarten.

Also wenn man davon ausgeht, das die Höhenlinien stimmen, kann man einen einfachen Versuch machen:
http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx?course=392380
Die Strecke von Bad Harzburg nach Torfhaus habe ich deshalb genommen, weil es immer leicht ansteigend und nicht zwischendurch abfallend ist. Bitte auf Karte, Geländedarstellung klicken und man sieht das ich den Startpunkt bei der 300m Höhenlinie und den Zielpunkt bei der 800m Höhenlinie gewählt habe. (Entsprechend vergrößern, da sind die Höhenlinien zu sehen) . Ich habe es nicht ganz genau getroffen, sondern bei Zusammenfassung klicken, man sieht:
306m Starthöhe und 792m Endhöhe, macht 487m Anstieg und 0m Abstieg.

Für mich ist deshalb die Höhenangabe beim Bikeroutetoaster genau und ich kann mit unter den Anstiegsmetern eine konkrete Belastung vorstellen. Wer Lußt hat, macht doch mal mit den anderen Routern den Vergleich und berichtet hier.

Man sieht bei Zusammenfassung auch, das die Route aus insgesamt 172 Punkten besteht, die Punkte sieht man bei der Kartendarstellung, wenn man mit der Maus auf der Route entlang geht. Beim Vergleich muß man evtl. darauf achten. Mit dem kostenlosen GPS-Track-Analyse.net Programm kann man in der Tabelle auch die Höhenangaben zwischen den einzelnen Punkten sehen und daraus evtl. schließen wo die Fehler in den anderen Routern liegen.

Wie gesagt gehe ich von Fehlern bei den anderen Routern aus, Bikeroutetoaster ist deshalb mein Favorit.

Bernd, wie schon geschrieben, wenn Deine Route fertig ist, würde ich sie auch gern haben.

Der Haken "Höhenwert zufügen" ist doch nur wirksam, wenn man eine gpx Datei von der Festplatte etc. in den Bikeroutetoaster lädt. Es werden dann die Höhenangaben vom Bikeroutetoaster zu den jeweiligen Positionsangaben zugefügt. Wenn man den Haken nicht anklickt, werden die Höhenwerte der hochgeladenen gpx-Datei genommen.
Im gpx-Format meine ich sind zu den jeweiligen Koordinaten eine Punktes auch die jeweilige Höhenangabe enthalten. Andernfalls könnte ich ja nicht in meinem Garmin das Höhenprofil einer Route unterwegs im Voraus anschauen, bzw. auch wenn es mal keinen Empfang hat, weit genug weg vom Fenster.

Hier http://www.wegeundpunkte.de/gps.php?content=gpx steht es auch, das jeder Punkt im gpx-Format einen Höhenangabe enthalten kann:
"Die einfachste Form einer .gpx-Datei ist ein Wegpunkt, welcher Name, Symbol,
geographische Breite (lat) und Länge (lon) enthält. Zudem sind Angaben wie Höhe,
Beschreibung, Link oder Zeit möglich."

Gruß Leonardi
 
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AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Streckenlänge 114 km
Top50 Viewer 285 Höhenmeter
Google Earth 443 Höhenmeter
GPSies 536 Höhenmeter
Bike Route Toaster 304 Höhenmeter bzw 325 Höhenmeter je nachdem, ob der Haken für die "Höhenwert zufügen" gesetzt ist.

Auch wenn die Ermittlung der zurückgelegten Höhenmeter ähnlich schwierig ist wie die Ermittlung der Küstenlänge, finde ich die Differenzen doch sehr erstaunlich.:eek:

Nun ja verschiedene Karten haben ja verschidenen Höhenlinien aufgrund derer die Höhe errechnet wird.
GPSIES hat IMHO 20m Höhenlinien. Das Kann dann Steigungen messen die zb zwischen 55hm und 100hm liegen.
Wenn eine Karte aber 50er Linienen hat, dann wird es bei 55-100hm nur eine Ebene finden.
Wenn also der Weg nicht neben der Strecke liegt, sollte die Angabe mit mehr HM richtiger sein....
GPSies fand ich von der Einschätzung bisher ok.

Die Barometrische Höhenmesseung mit den GPS-Geräten hat nach meiner Einschätzung einen Fehler von ca 10%.

Es ist also nicht verwunderlich das zb die Höhenangaben von PBP zwischen 8000 und 11000hm liegen.

Auch sagen die HM nichts darüber aus wie flüssig sich diese Fahren lassen..
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Nun ja verschiedene Karten haben ja verschidenen Höhenlinien aufgrund derer die Höhe errechnet wird.
GPSIES hat IMHO 20m Höhenlinien. Das Kann dann Steigungen messen die zb zwischen 55hm und 100hm liegen.
Wenn eine Karte aber 50er Linienen hat, dann wird es bei 55-100hm nur eine Ebene finden.
Wenn also der Weg nicht neben der Strecke liegt, sollte die Angabe mit mehr HM richtiger sein....
GPSies fand ich von der Einschätzung bisher ok.

Die Barometrische Höhenmesseung mit den GPS-Geräten hat nach meiner Einschätzung einen Fehler von ca 10%.

Es ist also nicht verwunderlich das zb die Höhenangaben von PBP zwischen 8000 und 11000hm liegen.

Auch sagen die HM nichts darüber aus wie flüssig sich diese Fahren lassen..

1)
glaube ich kaum, dass Auswertungssoftware Höhenlinien zählt.
Die wird wohl nur mit hinterlegten Höhendaten arbeiten, ganz egal, was die karte anzeigt.

2)
Die meisten Geräte werden die Höhe wohl nur aus den Satallitensignalen messen.
Dies ist bekanntermaßen ungenau, ganau daher gibt's die barometrischen, die dann deutlich genauer werden.
(Barometrische Messung gibts bei GPS Kombigeräten für Flieger.)
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Bei GPSies sehe ich bei Klick auf "Gelände" die gleiche Darstellung wie bei Bikeroutetoaster, 20m Äquidistanz. Punkte zwischen Höhenlinien werden approximiert. Bei der gleichen Route von Bad Harzburg klicke ich beim Start es wird immer die absolute Höhe bei jedem Klick auf die Karte angezeigt: 302, 305, 307, 311 m ... also nicht nur jede 20m. Komme bei GPSies auf das gleiche Resultat wie Bikeroutetoaster, 492m Anstieg, 1 m Abstieg:

GPSies Torfhaus.jpg

Vielleicht muß man eine andere Auf-Ab-Strecke nehmen um die von Bernd genannten Unterschiede festzustellen und die Ursachen zu ergründen.

Mein GPS62s hat auch barometrische Höhenmessung, daran kann ich aber nicht vor der Fahrt, sondern erst danach sehen, wieviel hm zu fahren sind.
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Die Strecke welche ich zum Vergleich benutzt habe findet ihr hier.

@Leonardi
Erstaunlich, dass bei dir keine Differenzen zwischen GPSies und BikeRouteToaster entstehen.

Gruß
Bernd
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

@Leonardi
Erstaunlich, dass bei dir keine Differenzen zwischen GPSies und BikeRouteToaster entstehen.

Das liegt daran, das diese Strecke nur bergauf geht.
die Differenzen enstehen durch Höhenunterschiede die unterhalb der Messungenauigkeit der jeweiligen Karte sind.

Wenn Punkt A auf 800m liegt und B auf 850M, dann weiss man nur das der MINIMALE Höhenunterschied um von A nach B zu gelangen 50m ist.
Es können aber auch erstmal 30m runter und wieder 80m rauf sein.
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Die Strecke von Bernd das kann man im Link bei GPSies sehen, besteht aus 2879 Geo-Koordinaten. Habe die Strecke als GPX-Track auf meiner Festplatte gespeichert und in Bikeroutetoaster ohne die Option Höhenangabe zufügen hochgeladen. Wie Bernd schon am Anfang geschrieben hat, unterscheiden sich die Angaben über den Gesamtanstieg, obwohl die gleiche GPX-Tabelle für die Berechnung als Grundlage dient.

Ich habe mit dem kostenlosen Programm http://www.computerbild.de/download/GPS-Track-Analyse.NET-6202058.html die beiden gespeicherten GPX-Tracks (von GPSies und Bikeroutetoaster) angeschaut und verglichen. Sie sind exakt gleich bezüglich absol. Höhe und Höhendifferenz zum vorherigen Punkt. Die Tabelle beginnt mit Spalte 0 und endet mit Spalte 2878, also insgesamt 2879 Spalten:
gpx max Höhe Bikeroutetoaster.jpg
Die minimale Höhe ist 33m und die max. 171m. Die Anfangshöhe beträgt 34m und die Endhöhe beträgt 73m. Das Programm GPS-Track-Analyse.net errechnet laut der Tabelle (in Excel müßte ein GPX-Track auch importierbar sein) einen Gesamtanstieg 682m und Abstieg 643m.

Bei GPSies steht: Höhendifferenz 138m ( Höhe von 33 Meter bis 171 Meter), Gesamtanstieg 536m, Gesamtabstieg 499m

Bei Bikeroutetoaster steht: Anstieg 325m Abstieg 286m, Starthöhe 35m, Endhöhe 73m, Minimum Höhe 34m, Maximum Höhe 163m

****** Schlussfolgerung **********
Wenn man den Gesamtanstieg rein Additiv nach der GPX-Track Tabelle ermittelt, wird 682m stimmen (evtl. mit Excel importieren und prüfen). Die Höhenangaben in GPX-Track Tabelle sind immer ganzzahlig. Oft steht da Punkt 3 zu 4 Anstieg -1m, dann +1m, dann 0m usw.
In Wahrheit ist das vielleicht -0,5m, dann+0,5m, dann 0m usw.

Es ist also wie ReneF schrieb, nur mehr im kleinen, wobei
GPSies und Bikeroutetoaster vermutlich ihre Anstiege ermitteln, indem sie eine Glättung http://de.wikipedia.org/wiki/Glätten_(Mathematik) der Kurve vornehmen, welche aus 2879 Punkten ( x=Wegstrecke und y=absol. Höhe) besteht. Bikeroutetoaster glättet wahrscheinlich mehr und hat deshalb weniger Anstiegsmeter.

Man müßte mal vergleichen (Bikeroutetoaster mit GPSies) bei Flachland- und bei Bergrouten zB. durch den Harz. Ich vermute das bei sehr bergigen Routen die Unterschiede vielleicht sehr gering sind, gegenüber dem Flachland mit ständig +1 und -1m.
 
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AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Von der bekannten Route von Bad Harzburg über Torfhaus und dann weiter nach Illfeld: http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx?course=393505
errechnet Bikeroutoaster bei einer Länge von 47 Km einen Anstieg von 744m.
GPS-Track-Analyse.Net einen Anstieg von 897m.
GPSies http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hiqxsjrmstjppnpo einen Anstieg von 869m.

Bei bergigen Routen sind die Unterschiede also nicht so groß.

Jetzt müßte man Routen im Flachland vergleichen.
Und man könnte, zB. die Strecke in Teilabschnitte zerlegen und mit den Höhenangaben (Höhenlinien) auf dem Meßtischblatt vergleichen.
Und man könnte die Höhen bei einer Fahrt mit dem barometrischen Höhenmesser aufzeichnen und auch mit dem Meßtischblatt vergleichen.
Damit kommt man der Frage näher, welcher Router die besten Angaben über den Anstieg macht.
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Ich hatte mal das Problem, einen (kurzen, innerstädtischen) Anstieg exakt bestimmen zu müssen. Das städtische Bauplanungsamt hat mir umgehend weitergeholfen. Die Höhe der Gullideckel und andere besondere Bauausprägungen einer Straße sind zentimetergenau vermessen - ganz herkömmlich mit Theodolit.
Eine Höhenmeter-Ermittlung über längere Distanzen mit dieser Methode ist natürlich nicht machbar.

Die barometrische Methode ist auch fehlerbehaftet. Im Messzeitraum sollten keine atmosphärischen Luftdruckschwankungen auftauchen. Die üblichen (bezahlbaren) Sensoren lösen ca. 1/10 hPa auf, das "sind" 0,8 Meter. Ein halbstündiges Fahren im Kreis auf einem ebenen Fabrikhallen-Boden gaukelt einem bereits Dutzende von Höhenmetern vor. Eine Aufzugfahrt (10mal 5 Stockwerke hinauf und hinab) versetzt einen barometrisch zig Meter unter die Erde ;-) Innerhalb kurzer Zeiträume ist die Präzision jedoch sehr gut.

Sinnvoll ist sicher eine Kombination: Feste, erdvermessene Referenzpunkt-Daten aus dem Deutschen Dreiecksnetz mit barometrisch ermittelten Zwischenpunkten. Dies ist jedoch für den angestrebten Verwendungszweck (Wissbegier einiger Radfahrer) total überkandidelt.
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Hallo,
Ich hatte mal das Problem, einen (kurzen, innerstädtischen) Anstieg exakt bestimmen zu müssen. Das städtische Bauplanungsamt hat mir umgehend weitergeholfen. Die Höhe der Gullideckel und andere besondere Bauausprägungen einer Straße sind zentimetergenau vermessen - ganz herkömmlich mit Theodolit.
Eine Höhenmeter-Ermittlung über längere Distanzen mit dieser Methode ist natürlich nicht machbar.
Warum sollen mit traditioneller Technik, von Menschen hergestellte Karten, also Leuten die wissen was sie tun, wo die Fehlerquellen ihrer Technik liegen, und wissen wie man sie ueberwindet, in irgendeiner Weise schlechter/weniger exakt sein?

Die Gedoetischen Netze ueber Deutschland sind so genau, das man Gebirgshebungen und Absenkungen durchaus innerhalb weniger Jahre bemerkt.
Mit den einfachen der Oeffenlickeit zugaenglichen Sateliten-Geodaesie kann man die Praezision immer noch nicht zuverlaessig erreichen.

Wir haben hier in Thueringen einen Verein, die wollen den Thueringer Wald mit einem 1000er Nachruesten indem sie jedes Wochenende mit Eimerchen
auf den Berg kraxeln um die fehlenden 17m und 1en Zentimeter auf dem grossen Beerberg aufzuschuetten, gemessen wird konventionell durch Triangulation,
weil es immer noch genauer ist.

Die Geodaeten, die von der Arge gesponsert, hier z.Z. mit ihren GPS-Rucksaecken herrumziehen, wissen doch nicht mal wie man eine Karte liest, und koennen auch nicht verstehen warum ein Punkt, trotz der vielen Kommastellen die Ihr Display anzeigt, 3x am Tag gemessen, 3unterschiedliche Werte zeigt.

Die barometrische Methode ist auch fehlerbehaftet.
Nun in der Praxis ist das, je nach genauigkeit des Geraetes, es gibt mechanische Barometer die loesen wenige cm auf,
macht man das eben mit der 2Geraete-Methode. Einer Geraet bleib unten und 1 Geraet steigt auf und beide werden 5 minuetlich abgelesen.
nach 24 Stunden sind durchziehende Wetterfronten udglm. durch.
Und beide Schriebe werden nach stabilen Zellen untersucht und man erhaelt ein sehr genaues Ergebniss.

Piloten die Sichtflug-Navigation betreiben haben auch nur Mechanische Hoehenmesser, sie fragen sobald sie in die Naehe eines Flugplatzes kommen,
den jeweiligen "Korrekturfaktor" ab ... mit dem sie ihr Barrometer justieren. Damit sie nicht eventuell 30cm unter der Grasnarbe landen.

Wenn Du also die Hoehenmessung via Druckdose hinterher entzerren moechtest dann nimmst Du einen der kleinen Flug-Funkempfaenger mit
und hoerst nebenbei den Flugfunk der nahegelegnen Flugplaetze ab und schreibst Dir regelmaessig Zeit und Hoehenkorrektur (QHN )des naechstgelegenen Flugplatzes mit. Der kann sich von Minute zu Minute aendern ... Wenn man den Orts- und Zeitnahen QHN hat ist so ein Altimeter genauer als ein Fuss.
Ich weiss natuerlich nicht wie genau so ein digitales Teil ist und was fuer einen Temperaturgang es hat, unsere Hoehenmesser sind ja temperaturkompensiert.

Die üblichen (bezahlbaren) Sensoren lösen ca. 1/10 hPa auf, das "sind" 0,8 Meter.
Elektronisch? Digital? thypisch!
1/100 sollte so ein Geraet schon anzeigen.
Denn ein HectoPascal sind 30ft ...
1/10 hPa = 914,4 mm
Mechanische Geraete zeigen bei 1/100hPa zwar auf 91,4mm genau an, aber reproduzierbar sind idR. nur 1ft. also 304,8mm

Wichtig ist bei solchen Geraeten ob sie eine Temperaturdrift haben, oder ob sie kompensiert sind.


Sinnvoll ist sicher eine Kombination: Feste, erdvermessene Referenzpunkt-Daten aus dem Deutschen Dreiecksnetz mit barometrisch ermittelten Zwischenpunkten. Dies ist jedoch für den angestrebten Verwendungszweck (Wissbegier einiger Radfahrer) total überkandidelt.
Ja, natuerlich, und hochwertige Karten und Instrumente sind sackteuer dazu ...
Aber Spass machts schon, wenn man's kann und nicht erbarmungslos von ein paar Sateliten im All, und den Leiten, die an deren Knoepfen sitzend, die Genauigkeit bestimmen, ausgeliefert sein muss ...

Das hier beklagte Problem, zeigt IMHO ganz klar die Grenzen der digitalen Technik auf.
Die moderne Digitaltechnik teuscht im allgemein Praezision nur vor.
Hochwertige digitale Messtechnik ist meist teurer als die Analoge mit der vergleichbaren Praezision.

Die Probleme mit den digitalen Karten, und dem GPS werden sofort sichtbar, wenn ein Kettenproblem auftaucht, wie hier bei der Hoehenmetersumme.
Zugang zu hochwertigen digitalen Karten, das sind in der Regel digitalisierte analoge, kostet erheblich Geld.
die frei zugaenglichen, sind meist aus OpenSource bewegungen gezogene Karten der GPS-Mapper, und kranken an der absichtlich mit einem
Ontime-Pad verschlechterten Werten der frei zugaenglichen GPS-Daten, sie sind nur innerhalb einer Radiuses von 20m genau.
Scheinen sie mal ueber eine gewisse Strecke ein einheitliches Ofset zu haben ist das eher Zufall, 3Karten aus unterschiedlichen Resourcen, 3 Ergebnisse.
Wenn man daraus Kettenmasse zusammenstellt hat man je genauer man es haben will, und die Digitaltechnik gaukelt die brav vor, eine umsogroessere Abweichung ...

Wenn man es vorher wissen will, geht man in mindestens 3 dieser Teile und nimmt den Durchschnitt. wen man einen Tracker hat der auch barometrisch
aufzeichen kann und man sich mindestens 3 QHN Werte zieht ... Am Start in der Mitte und am Ziel, wird man feststellen das der Durchschnitt schon
mit einem Fehler von 5-10% mit den erfahrenen Werten passt.

mfG
Matthias
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Wir haben hier in Thueringen einen Verein, die wollen den Thueringer Wald mit einem 1000er Nachruesten indem sie jedes Wochenende mit Eimerchen
auf den Berg kraxeln um die fehlenden 17m und 1en Zentimeter auf dem grossen Beerberg aufzuschuetten, gemessen wird konventionell durch Triangulation,
weil es immer noch genauer ist.

Offtopic: Es gibt in der Nähe von Peine einen Berg (besser gesagt Hügel), der ist in den amtlichen Karten mit 96m angegeben. Für dortigen Eintracht Braunschweig Fan-Club natürlich ein rotes Tuch. Die haben in einer Nacht und Nebel Aktion den Berg auch erhöht, haben aber Ärger bekommen und mußten wieder abtragen...

Gruß Hartmut
 
AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter

Mein GPS62s habe ich jetzt so eingestellt, das die barometrische Höhe zu jeder gemessenen Geo-Koordinate in die GPX-Datei eingetragen wird.
Habe gestern von 16:23 Uhr bis 18:43 den Track aufgezeichnet, das GPS62s habe ich nicht von der Stelle bewegt.

Die Auswertung mit GPS-Track-Analyse ergab bei 310 Messungen
Barometrische Höhenmessung im Stand.jpg

das der Höhenwert von Messung zu Messung in der GPX-Tabelle durch das digitalisieren ständig von -0,48m über 0m bis +0,48m schwankt, seltener mal bis zu -0,97 m bzw. + 0,96 m. Leider kündigt sich schlechtes Wetter an, schnelle Luftdruckschwankungen bzw. Höhenwert ist in den 2,5 Stunden Meßzeit um 8,17m gefallen (Anfangshöhe 61,18m - Endhöhe 53,01m). Abzüglich der 8,17m ergibt sich rein additiv mit GPS-Track-Analyse immer noch eine Anstiegshöhe von 54,73m - die eigentlich 0 m sein muss.

Die Trackaufzeichnung hatte ich auf automatisch (um Kurven Punkte dichter, auf Geraden weniger - Speicherplatzsparend) eingestellt. Die Trackaufzeichnung ist auch nach zurückgelegter Steckenlänge oder nach konstanten Zeitabschnitten einstellbar.

Durch die Addition der kleinen Schwankungen gibt es falsche Anstiegshöhen, um so größer je mehr Punkte gemessen wurden. Eine geeignete mathematische Glättung ohne Luftdruckschwankungen könnte die Anstiegshöhe in die Nähe des exakten Wertes 0 m bringen. Genau so wäre es, wenn das GPS62s über mehrere Sekunden mehrmal den Luftdruck messen würde und jeweils nur den Mittelwert speichern würde.

Ich muß also, wenn ich eine Strecke mit barometrischer Höhenmessung mit GPS62s vermesse, je 310 Messpunkte etwa 54 m Anstiegshöhe abziehen um auf den realen Anstieg zu kommen. Nach der Messung kehre ich zum Ausgangspunkt zurück, damit ich sehe ob sich der Luftdruck verändert hat bzw. ob ich wieder bei der gleichen Ausgangshöhe bin. (muß auch nochmal bei konstanten Luftdruck prüfen ob es bei 54m Anstiegshöhe je 310 Messpunkte bleibt, wahrscheinlich weniger)

Sinnvoll ist sicher eine Kombination: Feste, erdvermessene Referenzpunkt-Daten aus dem Deutschen Dreiecksnetz mit barometrisch ermittelten Zwischenpunkten. Dies ist jedoch für den angestrebten Verwendungszweck (Wissbegier einiger Radfahrer) total überkandidelt.

Ich mache das ja nur solange bis ich abschätzen kann, welcher Router die realsten Anstiegsmeter ermittelt. Dem Ziel komme ich schon näher, muß mal eine flache und bergige Strecke mit barometrischer Höhenaufzeichnung fahren, die 54m Anstiegshöhe je 310 Messpunkte abziehen und die Ergebnisse mit Bikeroutetoaster bzw. GPSies vergleichen.

Gruß Leonardi
 
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