AW: Ermittlung gefahrener Höhenmeter
Hallo,
Ich hatte mal das Problem, einen (kurzen, innerstädtischen) Anstieg exakt bestimmen zu müssen. Das städtische Bauplanungsamt hat mir umgehend weitergeholfen. Die Höhe der Gullideckel und andere besondere Bauausprägungen einer Straße sind zentimetergenau vermessen - ganz herkömmlich mit Theodolit.
Eine Höhenmeter-Ermittlung über längere Distanzen mit dieser Methode ist natürlich nicht machbar.
Warum sollen mit traditioneller Technik, von Menschen hergestellte Karten, also Leuten die wissen was sie tun, wo die Fehlerquellen ihrer Technik liegen, und wissen wie man sie ueberwindet, in irgendeiner Weise schlechter/weniger exakt sein?
Die Gedoetischen Netze ueber Deutschland sind so genau, das man Gebirgshebungen und Absenkungen durchaus innerhalb weniger Jahre bemerkt.
Mit den einfachen der Oeffenlickeit zugaenglichen Sateliten-Geodaesie kann man die Praezision immer noch nicht zuverlaessig erreichen.
Wir haben hier in Thueringen einen Verein, die wollen den Thueringer Wald mit einem 1000er Nachruesten indem sie jedes Wochenende mit Eimerchen
auf den Berg kraxeln um die fehlenden 17m und 1en Zentimeter auf dem grossen Beerberg aufzuschuetten, gemessen wird konventionell durch Triangulation,
weil es immer noch genauer ist.
Die Geodaeten, die von der Arge gesponsert, hier z.Z. mit ihren GPS-Rucksaecken herrumziehen, wissen doch nicht mal wie man eine Karte liest, und koennen auch nicht verstehen warum ein Punkt, trotz der vielen Kommastellen die Ihr Display anzeigt, 3x am Tag gemessen, 3unterschiedliche Werte zeigt.
Die barometrische Methode ist auch fehlerbehaftet.
Nun in der Praxis ist das, je nach genauigkeit des Geraetes, es gibt mechanische Barometer die loesen wenige cm auf,
macht man das eben mit der 2Geraete-Methode. Einer Geraet bleib unten und 1 Geraet steigt auf und beide werden 5 minuetlich abgelesen.
nach 24 Stunden sind durchziehende Wetterfronten udglm. durch.
Und beide Schriebe werden nach stabilen Zellen untersucht und man erhaelt ein sehr genaues Ergebniss.
Piloten die Sichtflug-Navigation betreiben haben auch nur Mechanische Hoehenmesser, sie fragen sobald sie in die Naehe eines Flugplatzes kommen,
den jeweiligen "Korrekturfaktor" ab ... mit dem sie ihr Barrometer justieren. Damit sie nicht eventuell 30cm unter der Grasnarbe landen.
Wenn Du also die Hoehenmessung via Druckdose hinterher entzerren moechtest dann nimmst Du einen der kleinen Flug-Funkempfaenger mit
und hoerst nebenbei den Flugfunk der nahegelegnen Flugplaetze ab und schreibst Dir regelmaessig Zeit und Hoehenkorrektur (QHN )des naechstgelegenen Flugplatzes mit. Der kann sich von Minute zu Minute aendern ... Wenn man den Orts- und Zeitnahen QHN hat ist so ein Altimeter genauer als ein Fuss.
Ich weiss natuerlich nicht wie genau so ein digitales Teil ist und was fuer einen Temperaturgang es hat, unsere Hoehenmesser sind ja temperaturkompensiert.
Die üblichen (bezahlbaren) Sensoren lösen ca. 1/10 hPa auf, das "sind" 0,8 Meter.
Elektronisch? Digital? thypisch!
1/100 sollte so ein Geraet schon anzeigen.
Denn ein HectoPascal sind 30ft ...
1/10 hPa = 914,4 mm
Mechanische Geraete zeigen bei 1/100hPa zwar auf 91,4mm genau an, aber reproduzierbar sind idR. nur 1ft. also 304,8mm
Wichtig ist bei solchen Geraeten ob sie eine Temperaturdrift haben, oder ob sie kompensiert sind.
Sinnvoll ist sicher eine Kombination: Feste, erdvermessene Referenzpunkt-Daten aus dem Deutschen Dreiecksnetz mit barometrisch ermittelten Zwischenpunkten. Dies ist jedoch für den angestrebten Verwendungszweck (Wissbegier einiger Radfahrer) total überkandidelt.
Ja, natuerlich, und hochwertige Karten und Instrumente sind sackteuer dazu ...
Aber Spass machts schon, wenn man's kann und nicht erbarmungslos von ein paar Sateliten im All, und den Leiten, die an deren Knoepfen sitzend, die Genauigkeit bestimmen, ausgeliefert sein muss ...
Das hier beklagte Problem, zeigt IMHO ganz klar die Grenzen der digitalen Technik auf.
Die moderne Digitaltechnik teuscht im allgemein Praezision nur vor.
Hochwertige digitale Messtechnik ist meist teurer als die Analoge mit der vergleichbaren Praezision.
Die Probleme mit den digitalen Karten, und dem GPS werden sofort sichtbar, wenn ein Kettenproblem auftaucht, wie hier bei der Hoehenmetersumme.
Zugang zu hochwertigen digitalen Karten, das sind in der Regel digitalisierte analoge, kostet erheblich Geld.
die frei zugaenglichen, sind meist aus OpenSource bewegungen gezogene Karten der GPS-Mapper, und kranken an der absichtlich mit einem
Ontime-Pad verschlechterten Werten der frei zugaenglichen GPS-Daten, sie sind nur innerhalb einer Radiuses von 20m genau.
Scheinen sie mal ueber eine gewisse Strecke ein einheitliches Ofset zu haben ist das eher Zufall, 3Karten aus unterschiedlichen Resourcen, 3 Ergebnisse.
Wenn man daraus Kettenmasse zusammenstellt hat man je genauer man es haben will, und die Digitaltechnik gaukelt die brav vor, eine umsogroessere Abweichung ...
Wenn man es vorher wissen will, geht man in mindestens 3 dieser Teile und nimmt den Durchschnitt. wen man einen Tracker hat der auch barometrisch
aufzeichen kann und man sich mindestens 3 QHN Werte zieht ... Am Start in der Mitte und am Ziel, wird man feststellen das der Durchschnitt schon
mit einem Fehler von 5-10% mit den erfahrenen Werten passt.
mfG
Matthias