Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Beiträge
1.338
Schönen guten Abend an alle Selberbauer,

wie berechnet Ihr die maximale Belastungsfähigkeit Eurer Räder?

Fahre ja ein Flevo-Trike und trage mich mit dem Gedanken, den hinteren Teil auf meine Bedürfnisse übertragen neu zu konstruieren.

Beabsichtigt ist folgendes Ergebnis:
- selbsttragendes Gestell;
- weiterhin 20"-Räder;
- Scheibenbremsen;
- Integrierung der flevotriketypischen Lenkung;
- die Dimensionen des Hinterbaues sollen gegenüber jetzt nicht wesentlich gesteigert werden; das Rad muß weiterhin durch übliche Haustüren passen;
- die Transportkapazität soll gesteigert werden und wenigstens ca. bis 100kg betragen, zuzüglich Fahrergewicht;

Muß die selbsttragende Rahmenkonstruktion unbedingt geschweißt werden, oder genügen Schraubverbindungen ebenfalls den zu erwartenden Belastungen? (Schraubverbindungen bekomme ich selber gebacken, selber schweißen ist mangels Technik und Platz nicht drin). Stahl oder Alu?

Ich bitte um zahlreiche Antworten.

ciao
pinguin
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Also einfach "Schrauben statt Schweissen" funktioniert nicht. Wenn du nicht Schweissen (lassen) kannst, musst du die Konstruktion an deine bevorzugte Fuegetechnik anpassen.

Moeglich waere z.B. eine Box aus Sperrholz/Multiplexplatte, die durch Metallwinkel verstaerkt ist. Diese liessen sich dann einfach an das Holz schrauben. Oder Blech, dass durch angenietete Rohre verstaerkt wird. Da kann man dann an den Ecken mit entsprechenden Knotenblechen fuer Stabilitaet sorgen.

Die Frage ist auch, wie die Ladeflaeche nachher aussehen soll. Duerfen da Verstrebungen durchgehen, oder muessen die ganzen Kraeft aussenherum gefuehert werden. Mach doch mal ne Skizze wie du dir das vorstellst.

Fabi
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Wenn du nicht Schweissen (lassen) kannst, musst du die Konstruktion an deine bevorzugte Fuegetechnik anpassen.
Also dann doch schrauben?

Moeglich waere z.B. eine Box aus Sperrholz/Multiplexplatte, die durch Metallwinkel verstaerkt ist.
Wie das ganze optisch ausschauen soll, weiß ich durchaus. Aber ob die optische Gestaltung in der Praxis die beabsichtigte Tragfähigkeit hat, weiß ich nicht; deshalb die Erstellung des Themas.

Die Frage ist auch, wie die Ladeflaeche nachher aussehen soll. Duerfen da Verstrebungen durchgehen, oder muessen die ganzen Kraeft aussenherum gefuehert werden.
Am Boden dürfen schon auch Querverstrebungen sein, nur halt nicht quer durch den Laderaum, der eine kastenförmige Form enthält und in Bezug auf sein Volumen mindestens für 2 Bierkästen ausgelegt ist.

Die schwerste zu transportierende Last sind Tageszeitungen am Samstag UND Garten-Kataloge; wenn die Ladebox dann derart vollbeladen ist, trägt das ganze Rad zusätzlich ja noch das Fahrergewicht und wird obendrein auch auf unebenen Wegstrecken gefahren.

Angenommen, ich gehe mal incl. Fahrer von ca. maximal 250 kg aus, die das Rad zu transportieren hat. Wie muß es also beschaffen sein, daß es auch bei rasant durchfahrenen Bodenwellen nicht zusammenkracht?

ciao
pinguin
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Wie das ganze optisch ausschauen soll, weiß ich durchaus. Aber ob die optische Gestaltung in der Praxis die beabsichtigte Tragfähigkeit hat, weiß ich nicht; deshalb die Erstellung des Themas.

Dann mach doch mal ne Skizze, dann wissen wir das auch und haben so eher ne Chance deine Frage zu beantworten.

Da die Ladung ja wahrscheinlich direkt ueber der Achse liegen wird, braucht die Verbindung zum Vorderteil und Sitz nicht sehr viel stabiler sein als beim normalen Flevotrike. Je nach dem wie weit der Radstand verlaengert werden soll vielleicht ein bisschen aber wahrscheinlich ist das eher irrelevant. Interessant ist, ob die Ladeflaeche ueber oder unter der Achse sein soll. Bei letzterem muessen die Wande entspechend versteift werden, wenn man nicht einen Quertraeger durch den Laderaum ziehen will.

Dann ist da noch die Frage nach den Raedern und deren Achsen. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube die Raeder des Flevotrikes waren nicht sehr robust aufgehaengt. 12mm Achsen waeren da schon das mindeste, was ich da verbauen wuerde. Je nach Raedern und deren Achsen muss man dann mal schauen, wie man die angeschraubt bekommt. Das ist mit der hoechstbelastete Punkt.

Bei dem Trager der zum Vorderteil lauft ist wichtig, dass die Kraft nicht ausschliesslich in die Wand der Box eingeleitet wird, sondern da Verstrebungen die Kraefte in die Seitenwaende und wahrscheinlich auch den Boden oder die unteren Teile der Seitenwaende umleiten. Das sollte sich aber alles mit Sperrholz und Schrauben (und noch ein wenig Leim zur Unterstuetzung) machen lassen.

Eventuell lohnt es sich, die Box vorne einfach Schiffsbugartig zu verlaengern. Dann kann man sich die Verstrebungen vielleicht sogar sparen.

Fabi
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Da die Ladung ja wahrscheinlich direkt ueber der Achse liegen wird, braucht die Verbindung zum Vorderteil und Sitz nicht sehr viel stabiler sein als beim normalen Flevotrike.

Einfach mal 140kg zusätzlich auf die Hinterachse ohne zusätzliche Last auf das Vorderrad zu bringen könnte beim Anfahren und Bergauffahren zu Traktionsproblemen mit dem Vorderradantrieb führen.
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Einfach mal 140kg zusätzlich auf die Hinterachse ohne zusätzliche Last auf das Vorderrad zu bringen könnte beim Anfahren und Bergauffahren zu Traktionsproblemen mit dem Vorderradantrieb führen.
Die Traktionsprobleme beim Bergauffahren mit vollbeladenem Trike habe ich auch heute schon, dank der großzügigen Untersetzung geht's auf Asphalt aber problemlos, nur relativ langsam. Mit "bergauf" sind hier aber doch schon intensive Steigungen gemeint, wie sie bei Paßauffahrten auftreten können. Hier im relativen Flachland gibt es keine Probleme.

@alle
Diesen neuen Hinterbau hatte ich für mich ursprünglich, (nein, Zeichnung existiert noch nicht, da sie auch gedanklich noch nicht fertig ist), so gedacht, daß sie vollständig selbsttragend wäre. Inzwischen bin ich davon aber schon wieder abgerückt.

Die derzeitige Originalbox beim Flevotrike ist ja gefedert gelagert; das wird sicherlich auch seinen Grund darin haben, um vertikale Belastungsspitzen abzufangen, die sonst voll auf Räder und Achse übertragen werden würden. Der Lage der Hinterachse würde leicht nach hinten verschoben; die mittige innere Strebe, (unter der ja das jetzige hintere Teil des Hauptrahmens verläuft), soll verschwinden.

Geplant ist ferner dann, daß volumenmäßig je ein Bierkasten beiderseits der Hinterachse platziert werden kann. Das Rad würde insgesamt damit etwas länger, als es jetzt ist. Der hintere Teil des dann neuen Hauptrahmens würde also ein großes Rechteck bilden, wobei die Hinterachse nun bei jedem Rad eine Befestigung am Rahmen findet und für Scheibenbremsen vorgesehen wird; die neue größere Gepäckbox würde ebenso auf diesem neuen Teil des hinteren Hauptrahmens federnd gelagert.

Ist aber alles noch nicht in trockenen Tüchern.
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Die derzeitige Originalbox beim Flevotrike ist ja gefedert gelagert;

Das reden wir dann wohl von verschiedenen Flevotrikes. Das Flevotrike, das ich kenne - das mit der kleinen, lauten Heckbox, die vom Jouta entlehnt ist - hat nur einen Gummipuffer zwischen Sitz und Heck. Der Koffer ist dementsprechend ungefedert und rumpelt, als wuerde man ihn die Treppe hinunter werfen.

Auch eine kurze Google-Bildersuche zeigt eigentlich nur Flevotrike, bei denen der Heckkoffer ungefedert ist. Vielleicht kannst du mal einen Link auf die Federung posten?

Grundsaetzlich ist es aber schon sinnvoll, die Heckbox mit zu federn. Allerdings ist das nicht ganz einfach, weil die Federung den stark unterschiedlichen Ladungen angepasster werden koennen muss/sollte. Auch ist es sicher nicht ganz trivial, das Fahrverhalten eines Flevotrikes mit zusaetzlicher Hinterradfederung im voraus abzuschaetzen. Bei deinen eingeschraenkten Mitteln, wuerde ich vielleicht erstmal eine Variante ohne zusaetzliche Federung bauen.

Fabi
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

Das reden wir dann wohl von verschiedenen Flevotrikes. Das Flevotrike, das ich kenne - das mit der kleinen, lauten Heckbox, die vom Jouta entlehnt ist - hat nur einen Gummipuffer zwischen Sitz und Heck.
Es gibt vom Flevotrike zwei Bauarten; eine mit einer kleinen Box, (Farbe wohl eher hell), und eine mit einer großen schwarzen. Die große schwarze Box ist dreifach federnd gelagert; ein Puffer befindet sich auf dem hinteren Teil des Hauptrahmens fast gleich hinter dem Sitz, (in der Box unterhalb der Befestigungsschraube bei der Mittelstrebe), und je einen Puffer unterhalb der beiden hinteren Befestigungsschrauben, die die Box mit der Hinterachse verbinden. Die Hinterachse selber ist mit einer mittigen Aufnahme mit dem hinteren Teil des Hauptrahmens, (Mittelstrebe in der Box), verbunden.

Auch die Originalboxfederung ist nicht anpassbar, was zeitweilig ein erhebliches Schwanken der Box nachsichzieht und die originalen Befestigungspunkt der Box selber frühzeitig ruiniert, weil sie durch das ständige Schwanken ausbrechen; das Boxmaterial ist an diesen Stellen durchweg zu dünn und bei mir schon jahrelang jeweils beidseitig großflächig mit verzinktem Stahlblech unterlegt.

Nicht, daß wir uns hier falsch verstehen; beim Flevotrike ist nur die Box gefedert, die Hinterräder selber sind es nicht.
 
AW: Ermittlung der Tragfähigkeit beim Trike-Selberbau

OK, das ist auf den Bildern, die ich so kennen, nicht zusehen. Ein Flevotrike mit grosser Box habe ich in Natura bisher noch nicht gesehen. Trotzdem klingt das alles nicht sonderlich ermutigend. Vielleicht ist es doch besser und einfacher eine selbsttragende Box zu bauen und da eine "normale" Federung vorzusehen. Da gibt es ja eine ganze Reihe an Moeglichkeiten. Ausserdem duerfte es so relativ einfach sein, ein einstellbares Uebersetzungsverhaeltnis zwischen Schwinge und Feder-Daempfer vorzusehen.

Denkbar waeren eine Starrachse bzw. Torsionskurbelachse oder Laengslenker. Evtl sogar eine Verbundlenkerachse.

Fabi
 
Zurück
Oben Unten