ErFAHRungsbericht NJUNIS

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Hallo liebes Forum,

nachdem ich nun seit Ostern stolzer Besitzer eines Njunis bin und nun die ersten 500km hinter mir habe, möchte ich ein paar Zeilen zu meinen Erfahrungen schreiben.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich grundsätzlich von dem Fahrgefühl auf einem Trike im allgemeinen sehr begeistert bin. Bequemes unverkrampftes Sitzen mit Panoramablick und das kart-ähnliche Dahingleiten knapp über der Straße speziell auf kurvigen Strecken machen riesig viel Spass. Trikefahren kann richtig zur Sucht werden, so dass mein Up seit dem ein trauriges Dasein in der Garage fristet. Im Augenblick fahre ich damit täglich zur Arbeit und mache am Wochenende Touren entweder allein oder mit der Familie rund um den Chiemsee. Eine längere Mehrtagestour plane ich gerade für den Sommer.

Mein Njunis habe ich seinerzeit bei Q-Cycles bestellt. Als Zusatzausstattung zum "nackten" NJUNIS wählte ich

- BA-Bereifung rundum
- Schutzbleche vorne und hinten
- Gepäckträger
- Packtaschen-Set MSX
- Lampenhalter für vorne
- spezielle Halter in L-Form für die Montage von Tacho, Flaschenhalter und Schutzblechen vorn
- E-Antrieb
- weiteres Hinterrad um zwischen E-Antrieb und Standard zu wechseln

Die Anbauteile kamen aufgrund von Lieferengpässen etwas zeitversetzt und speziell bei den Schutzblechen musste ich ein bisschen basteln um die für mich optimale Funktion und Befestigung zu realisieren. Für den Tachosensor musste ich auch eine Lösung finden, um ihn in der Nähe des Vorderrades mit dem geforderten Abstand zum Speichenmagneten befestigen zu können. Hier zeigt sich vielleicht auch der Preisunterschied zu einem Scorpion o.ä., die Zubehörteile sind eben teilweise nicht so durchdacht, oder gar nicht verfügbar. Allerdings kann man das mit etwas handwerklichem Geschick und Phantasie relativ einfach lösen und Spass macht es auch noch.

Mit den Fahreigenschaften und den Komponenten des NJUNIS bin ich sehr zufrieden. Die Avid BB7 greifen bissig und sicher, das XT-Schaltwerk und der 105er Umwerfer schalten sauber und die Dura Ace-Lenkerendhebel lassen sich sauber bedienen. Der Spannsitz ist bequem (auch bei 185cm Körpergröße und breitem Kreuz), auch wenn es eine ziemliche Fummelei ist, die Bespannung sauber zu befestigen und der Klettverschluss zwischen Rückenlehne und Sitzfläche nicht optimal gelöst ist. Die Sitzneigung ist einfach einzustellen. Ebenso läßt sich der Lenker in Neigung und Breite variieren, was dann aber im Extremfall auf den Wendekreis Auswirkungen hat. Die indirekte Lenkung ist meines Erachtens ein guter Kompromiss zwischen direktem Ansprechen und Gutmütigkeit. Auch bei freihändigem Fahren fängt sie nicht an zu schlackern.
Eine Federung habe ich außer vielleicht auf schlechten Feldwegen noch nicht vermisst, der BA schluckt schon so einiges weg, wenn er nicht gerade mit maximalem Luftdruck gefahren wird. Das Lieblingsterrain des NJUNIS ist aber auch eher die Landstrasse oder der ausgebaute Radweg, wobei auch bessere Feldwege durchaus fahrbar sind. Auf losem Untergrund in Verbindung mit Steigungen kommt man aufgrund mangelnder Traktion am Hinterrad schnell an Grenzen. Ansonsten sind auch größere Steigungen kein Problem. Mit der Standard-Übersetzung von 11-34 hinten und 30-42-52 vorn bin ich noch jeden Berg hochgekommen, wenn auch manchmal etwas langsam.
Den E-Antrieb setze ich nach Lust und Laune ein. Er sorgt für angenehmen "Rückenwind" bis 25km/h, was vor allem bei Steigungen manchmal hilfreich sein kann. Allerdings fahre ich auch gerne ohne und spare mir dann die ca. 7kg Mehrgewicht von Motor und Akku und tue was für die Kondition. Der Wechsel von mit Motor auf ohne (Demontage von Hinterrad und Akku) dauert keine 5 Minuten.
Den Rahmen habe ich mit roter Selbstklebefolie aus dem Baumarkt "verziert". Mir gefällt es, vor allem, weil sich das Farbkonzept rot-schwarz nun komplett durchzieht und die von Haus aus überlackierten (und deswegen nicht entferbaren) gelben Aufkleber kaschiert werden. Ist aber sicherlich Geschmacksache.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich mit dem NJUNIS super zufrieden bin und die Kaufentscheidung nicht bereue. Das Gesamtkonzept passt, der Preis ist attraktiv und die kleinen Schwächen - vor allem im Zubehörbereich - lassen sich wie beschrieben und bebildert mit Kreativität und Spass am Basteln lösen.

Viele Grüße

Alex
 

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AW: ErFAHRungsbericht NJUNIS

Hallo,auch habe seit 2 Wochen ein Njunis, mich würde brennend dein vordere Schutzblechkonstruktion interessieren, wie hast Du das gemacht und was für SB sind das ?, wie hast Du die Lenker eingestellt ?, ich stoße permant beim scharfen Einlenken an die Schutzbleche, ich habe die "Steckschutzbleche"grussTorsten
 
AW: ErFAHRungsbericht NJUNIS

Hallo Torsten,

ich habe hier ein bisschen gebastelt. Die kleinen Klemmschutzbleche haben zwar die notwendige Steifigkeit und eine gute Halterung zur Befestigung an den L-Haltern, sind aber eindeutig zu schmal und zu kurz um Spritzwasser wirkungsvoll abzuhalten. Von Q-Cycles hatte ich noch ein Paar größere Schutzbleche bekommen, die wiederum zu labil waren und keine vernünftige Halterung hatten. Ich habe dann einfach die labilen größeren auf die kleinen schmalen geschraubt und die Halterung durch einen Schlitz in den größeren nach außen geführt. Jetzt haben sie die notwendige Stabilität und bieten den Schutz, den man von solchen Blechen (auch wenn sie aus Kunststoff sind) sprichwörtlich erwartet.

Viele Grüße

Alex
 
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