Erfahrung mit Cruzbike Vendetta

Ist es eigentlich richtig, wenn ich denke, dass: je weiter das Tretlager vor dem Drehpunkt des Vorderrads liegt, man mehr Kraft am Lenker braucht, um gegenzusteuern, weil der Hebel ja länger ist? Also im Umkehrschluss, dass das Rad ruhiger läuft bzw. besser zu beherrschen ist, wenn das Tretlager näher am Drehpunkt des Vorderrads liegt?

Gruß
Geli
 
Genau das Gegenteil ist der Fall, eine genauer
Ein Trikesitz ist sicher eine gute Idee.
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Er sollte dem Ding Zeit geben und immer mal kurze Runden drehen. Ich habe mit meinem Eigenbau ähnlich angefangen und mindestens so viel geflucht wie gefahren. Die gut 600 Übungskilometer waren aber immer noch gespeichert, als ich Monate nach dem Rahmenbruch das V-Rahmenkit bekommen habe, ich konnte die V also sofort fahren. Ich war im ganzen ersten Jahr sehr wacklig unterwegs, brauchte also mehrere Tausend Kilometer. Jetzt ist es mein schnellster Einspurer.
Genau das meinen die Amis mit
Learning curve...
 
Mich würde interessieren, welcher Kraftanteil des Oberkörpereinsatzes (ungefähr) zur Sabilisierung des Geradeauslaufes notwendig ist. D.h. welche Kraftanteil dient nicht zum Vortrieb und würde bei einem anderen Design vom Rahmen aufgenommen werden.
 
Wie schon vorher genannt:
Welche Kräfte am Lenker notwendig sind, liegt in erster Linie am Stil des Fahrers.

Wenn Du, freihändig fahrend, die zur Korrektur notwendigen Kräfte über die Pedale einbringst, heisst das aber noch lange nicht, dass diese Kräfte nicht vorhanden wären oder nicht notwendig sind.
Sie sind dann halt nicht am Lenker, sondern an anderer Stelle.

Wie hoch die sind?
Mich würd's wundern, wenn da irgendjemand was sinnvolles zur Abschätzung einfällt.

Was nun?
Man weiß von vielen Besitzern, Postingds, etc... , dass diese Räder recht effizient unterwegs sind.
Mir genügt diese Aussage, weil ich mit einem "Der Anteil beträgt __ %" auch nicht mehr anfangen würde.

Gruß, Harald
 
Wie hoch die sind?
Mich würd's wundern, wenn da irgendjemand was sinnvolles zur Abschätzung einfällt.
Mich würd's wundern, wenn einem Fahrer eines völlig anderen Fahrrades ohne Cruzbike _Erfahrung_ ein Beitrag gelänge, der mit dem Titel des Fadens was zu tun hat :rolleyes:

Zur Frage: hat mit dem Krafteinsatz beim Treten zu tun. Bergauf und beim zügigen Anfahren mußt Du ähnlich wie beim Rennrad ziehen, und zwar mit beiden Händen. Das ist nicht gleichmäßig, sondern leicht "wellig", geht aber nach etwas Übung automatisch.
In der Ebene kann die Lenkung durch die geradlinige Tretbewegung, die auch im Rahmen der Übung kommt, fast vollständig kontrolliert werden. Dabei reichen zwei Finger am Lenker auch bei Tempo 35+. Eine Hand in der Lenkermitte würde auch gehen, aber da ist bei mir kein Platz. Auch dieser Krafteinsatz ist mit dem beim Rennrad vergleichbar, wo man sich ja auch aufstützt.
 
Trotz Hinweis auf das Wort Erfahrung im Titel (die mir fehlt...) noch ein theoretischer Einwand zum Thema Wiegetritt:

- Beim Up stehen die Arme im Wiegetritt ungefähr parallel zur Lenkachse. Somit lässt sich mit den Armen Arbeit (Kraft x Weg) verrichten, ohne dass das Rad Schlangenlinien fährt (es kippt seitlich hin und her).
- Bei Rädern mit Vendetta-artiger Geometrie stehen die Arme ungefähr senkrecht zur Lenkachse. Die Arme können nur dann Arbeit verrichten, wenn der Lenker entsprechend "verrissen" wird und das Rad Slalom fährt. "Gegenhalten" ist keine Arbeit im physikalischen Sinne (aber trotzdem anstrengend) und damit verschendete Energie.

Die Kletterfreudigkeit der Räder muss also andere Gründe haben (Erziehung zu guter Technik, physiologische Vorteile durch Positioswechsel etc).

Nemberchs Klettertechnik erscheint mir vor diesem Hintergrund recht ausgereift...

Gruß, Peer
 
Zuerst muß also ein ordentlich dreidimensionaler Sitz drauf

Ich kann nur jedem Knicklenker oder Cruzbikefahrer empfehlen es mit seitlichen Gurten am Sitz zu probieren.

Zwischenablage01.jpg

Mein Gurtsitz hat das ja und ich habe es auch mal kurz am Schalensitz ausprobiert. da geht das auch. Alle die beim Knicklenker Workshop dabei waren werden zwar sagen, dass das unbequem war. Da hatte ich aber die Gurte extrem kurz eingetell, weil ich dachte, dass der Halt besser ist.



Er sollte dem Ding Zeit geben

Genau daran liegts.
 
von meinem vendettaähnlichen eigenbau habe ich die ERfahrung gemacht, daß ich nicht mehr seitlichen Halt im Sitz brauch als der von einem normalen
Liegeradschalensitz. Solche seitenhaltteile braucht ma doch nur bei Trikes, weil da bei rasanter gefahrenen Kurven viel stärkere Fliehkräfte auftreten, da sich
das Fahrzeug nicht neigt wie ein Einspurer. Und "Zeit geben" kann ich nur unterstreichen. wenn es dann toll klappt und beim bergauf fahren schneller und effizienter, dann ist doch eigentlich egal woran das im Endeffekt liegt, hauptsache es ist so!
 
Das ist meine bevorzugte Bergaufhaltung.
Deswegen stört das Geweih vorm Bauch nicht, jetzt versteh' ich's... ;)

Die Gurte an der Seite habe ich am Airbike jetzt auch, dieser Punkt ist mir aber recht egal.

Genau daran liegts.
Ja, das denke ich auch, es braucht Zeit. Wie lange man braucht ist aber für mich vor allem die Frage wie man's angeht.
Wenn man das freihändige Fahren als den Normalzustand versteht und von Anfang an so unterwegs ist, wird's schneller funktionieren, als wenn man mit Lenker fährt und andere Methoden nur selten probiert. Die eingelernte Methode kommt einem dann nach einer Weile oft auch als die einzig sinnvolle, mögliche etc... vor, bis man bei anderen sieht, dass es auch ganz anders geht.
Ich selbst lerne derartige Dinge im Vergleich zu Anderen eher etwas langsamer, habe aber auch die Motivation (oder den Starrsinn) es oft genug zu versuchen.

Mich würd's wundern, wenn einem Fahrer eines völlig anderen Fahrrades ohne Cruzbike _Erfahrung_ ein Beitrag gelänge, der mit dem Titel des Fadens was zu tun hat
Wenn in einer Diskussion die erste Zeile des Titels das einzige relevante wäre, ... bräuchte man oft gar nicht diskutieren.
Bei grundlegenden Überlegungen zu einem Konzept halte ich die Vielfalt verschiedener Ansichten durchaus für sinnvoll.
Vor allem wenn sie von Leuten kommen, die mehrere verschiedene Konzepte kennen und real gefahren sind.

Gruß, Harald
 
Kann ich nicht nachvollziehen, mein Eigenbau fährt sich vorzüglich freihändig mit dem ganz normalen Spannsitz von Azub - der Sitz muss mE nur seitlich hinter dem Becken und/oder den Schultern genug "Rückhalt" geben, um mit den Beinen/Füßen auch außer direkt durch's Treten lenken zu können.
In der Ebene gehts auch "nur" durch's Treten, aber dann halt mit red. Leistung ...
 
ich finds komisch warum der Fokus nun aufs freihändig fahren gekommen ist, so als sei das das erstrebenswerteste Ziel beim Fahren eines MBB Teils...
Könnt ich beim Flevobike noch eher verstehn, da nur dort und beim Tandem-up der Lenker nicht die Funktion hat, wie bei allen anderen Rädern
(nämlich fürs Lenken)
 
ich finds komisch warum der Fokus nun aufs freihändig fahren gekommen ist, so als sei das das erstrebenswerteste Ziel beim Fahren eines MBB Teils...
Zumal das individuell verschieden ist. @chrischan konnte mit meinem MBB sofort freihändig fahren, ich werde es nie können. Mir liegt nunmal nix dran.
Was lernen wir daraus? Genau - nüschts.
 
Was lernen wir daraus?
Da die meisten Liegeräder wirklich sehr schlecht oder gar nicht zum freihändig Fahren geeignet sind, ist die Info für Leute, die über eine Vendetta nachdenken ggf. von Interesse.
Mit dem Radl geht's!

Dass einer, der sich mit der Materie bereits auskennt, nichts dazulernt kommt öfters vor.
 
Oh, lange nicht mehr reingeschaut in diesen Faden...
Für mich sind nur zwei Sachen für Knickies aller Art entscheidend:
Kurze Kette wegen direkter Kraftwirkung und
Freihändig fahren können.
Mein Schwager interessiert sich für einen Rennradumbau. Da wäre dieser Faden der richtige Einstieg. Ich schick ihm den link, dann habt Ihr vll bald einen Cruzbiker mehr im Club ;)
Gruß Krischan
 
Derzeit ist meine Vendetta fürs Wintertraining im Smart-Trainer eingespannt. Damit klappt das Freihändigfahren super :)
Wenn ich wieder draussen damit fahre, werde ich das aber auch mal gezielt üben...

vendetta_tacx.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kletterfreudigkeit der Räder muss also andere Gründe haben (Erziehung zu guter Technik, physiologische Vorteile durch Positioswechsel etc).
Bin zwar kein Experte, aber ich vermute, dass Kletterfreudigkeit im wesentlichen dem Vorderradantrieb zu verdanken ist: Mein Flevobike ist im Vergleich zu meinem Nazca Pioneer eine wahre Bergziege.
 
Physikalisch ist Heckantrieb bergauf wirksamer. Alles andere ist subjektives Empfinden.
Im Vergleich der MBBs gibt es bessere und schlechtere Systeme, stark abhängig von der Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad.
Bergab sind Vorderradbremsen wirksamer, das Prinzip kehrt sich um.
Lässt sich durch keinen Glaubenssatz widerlegen, weder in postreligiöser, noch in postfaktischer Zeit :p
Gruß Krischan
 
Physikalisch ist Heckantrieb bergauf wirksamer.
Nö, beim Fahrrad stimmt das so pauschal nicht. Bergauf liegt mehr Gewicht aufm Hinterrad. Dadurch gibts mehr Walkarbeit im hinteren Reifen. Kommt also auf die Gewichtsverteilung an, ob Heck- oder Vorderradantrieb am Berg günstiger ist.

Gruß
Geli
 
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