Entwicklung/Vorbestellung: Minimale Q-Faktor Kurbelarme für Bafang BBS-Motorkits/Schlumpf Drives etc.

Welche drei Kurbelarm-Nutzlängen entsprechen Deiner Vorstellung am ehesten?


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    51
  • Umfrage geschlossen .
Demnach ist der Q-Faktor zu klein für mich
Nicht jeder verträgt ungekröpfte Kurbeln. Vergleich mal die Fusstellungen. Für mich X-Beinigen ist das ziemlich unnatürlich, aber geht. Skifahren geht ja auch. ;) Auch muss man der Sache Zeit geben. Es dauert ein paar hundert Kilometer bis sich die Knie neu eingeschliffen haben oder wie auch immer ein Orthopäde diesen Gewöhnungeffekt an eine veränderte Fussstellung bezeichnen würde.
 
die seitliche Distanz bei Dir ist dadurch auf Deinem Bild wirklich gering.
Welche Distanz? Ein Blatt Papier passt noch zwischen.
Wäre aber auch kein Problem den Schutzring etwas zur Seite zu drücken. Nur die Schraubenköpfe gehen gar nicht.
Q-Faktor bei Deiner Schlumpf
119 mm
, 80 kg Werkbank abgefangen,
o_O
ungekröpfte Kurbeln.
Ich fahre ausschließlich ungekröpfte Schlumpf Kurbeln.
Skifahren geht ja auch.
Aber nicht im Pflug.
Man war ich froh, als der Teil des Kurses vorbei war. In den letzten 30 Jahren bin ich nur noch selten und unter Schmerzen Pflug gefahren.
Dachte den brauch ich nicht, da das Maß identisch zur Greenmachine ist.
Allerdings habe ich mir an der Greenmachine schon mal die Füße an den Aussenkanten wund gefahren.
Beim QV merke ich es jetzt aber schon nach 1000 Metern, während es bei der Greenmachine erst nach 200 km spürbar wird.
 
Moin moin,
Welche Distanz? Ein Blatt Papier passt noch zwischen.
siehst Du, maßgefertigt - ohne, dass ich einen Schutzring zum Design vorliegen hatte. :ROFLMAO:

119 mm ist sehr schmal für Getriebe-Q-Faktor, stimmt.

Ich empfehle Dir, es testweise mit anderen Längen / Gewindepositionen auszuprobieren, ob sich am Belastungsverhalten des Pedals/Fußes etwas ändert.

Der schmale Q-Faktor für sich ist üblicherweise unproblematisch, doch aus Kombination verschiedener Aspekte (Sitzposition, Neigungswinkel, Q-Faktor, Pedalabstand zum Q-Faktor, Tretlagerüberhöhung, Cleat-Gradwinkel bei Nutzung uvm.) sowie noch nicht erfolgter Anpassung kann dies resultieren, klar.

Freundliche Grüße sendet
Wolf
 
Den ursächlichen Unterschied habe ich noch nicht gefunden.
Als Test habe ich heute einen Cleat ca.10mm weiter nach innen gesetzt. So wird das am QV fahrbar. Es bleibt aber eine deutliche Muskelumstellung, welche sicherlich viele Trainingskilometer bedeuten würde.
Als Testergebnis stelle ich fest, dass ein ungünstiger Q-Faktor krampffördern wirken kann.

Ich bin jedenfalls erstaunt, dass nicht nur die Kurbellänge, sondern auch der Q-Faktor so deutliche Auswirkungen haben kann.
Irgendwann muss ich dann wohl mal den BBS01 mit diesen Kurbeln testen und nicht nur meiner Frau den Test überlassen.
 
Nach mehreren Testfahrten mit Greenmachine, QV und verschiedenen Schuhen komme ich zu folgendem Ergebnis:

- Der ideal Q-Faktor für mich wäre vermutlich bei 130 mm.

- Der Q-Faktor an der Greenmachine ist etwas zu klein, was ich aber nur bei sehr langen Touren merke.
Da ich diese damit nicht mehr fahre, kann das zur Zeit so bleiben.
Falls ich mal wieder längere Touren damit fahren will, sollte ich vermutlich gekröpfte Kurbeln montieren.

- Der Q-Faktor beim QV fühlt sich mit 144 mm etwas zu groß an. Deshalb wollte ich diese Spezialkurbeln probieren.
Selbst bei langen Touren gibt es am QV keine nennenswerten Beschwerden, das kann also auch so beiben.

- Beim QV fahre ich etwas X-beinig, da sonst meine Knie oben anstoßen.
Bei der Greenmachine fahre ich eher O-beinig, damit der Lenker freier beweglich ist.
Eigentlich dachte ich, das O-beinig zu einer Belastung der Füße an den Außenkanten führt, das scheint aber beim X-beinigen fahren deutlich ausgeprägter zu sein (zumindest bei mir).

So, jetzt kommen die neuen Kurbeln im Quest an den BBS01.
 
So, jetzt kommen die neuen Kurbeln im Quest an den BBS01.
Der Q-Faktor verringerte sich von 182 mm auf 156 mm (y) (y) (y) :).

Da ich zwei Kettenblätter am BBS montiert habe, wurde es wieder zu einer perfekten Maßarbeit.

1587233721548.png

Jetzt muss ich nur noch meine Frau zur Probefahrt überreden.
 
Hallo, einen angenehmen Sonntagabend wünsche ich Euch,

zwei Handverletzungen in einem Monat erzwingen leider etwas Zurückhaltung bei Handwerkstätigkeiten. :eek:
Wolfs-Quarantäne der Untätigkeit..? Mitnichten! (y)

Zum Abschluss des (Online)Spezi-Wochenendes folgen mehrere Updates zur ULQ-Faktor Kurbelgarnitur:

1) Neue Kurbelarmschrauben: Ultraflache CrMo-Stahlschrauben mit ursprünglich zöllischem Gewinde - jetzt modifiziert auf passendes metrisches Feingewinde (Ja, tatsächlich), um frei von überstehenden Kanten möglichst flache Montage zu erzielen.

Kunden mit der alten Revision der Kurbelarmschrauben in Stahl erhalten die neuen Schrauben & zwei Spacer nächste Woche kostenfrei im Brief zugesendet.

index.php


2) Diejenigen, welche zusätzlich zu den 145 / 155 / 165 / 175 mm Pedalgewindelängen gerne eine fünfte Option zur Auswahl haben: zusätzliche kürzere Gewinde im Bereich von 90 bis 130 mm sind gegen Aufpreis realisierbar. Diese werden im Anschluss schwarz lackiert, um Oxidationsschutz und optische Angleichung zu erzielen (hier noch nicht erfolgt):

index.php


3) Die Kettenblattspider / -adapter zur Direktmontage von Kettenblättern an meinem Kurbelarmdesign sind eingetroffen und ab Lager verfügbar! (y)

Ein fettgedrucktes Vorwort:
Diese Adapter benötigt nur, wer:

1) seine Kurbelarmgarnitur an Standard-Vierkanttretlager ohne Tretlagergetriebe / Tretlagermotor mit direkt montierten Kettenblättern nutzen oder
2) sie (Kompatibilität ist vorhanden!) an seinem Bafang BBS01/02 zur modularen, stackbaren Kettenblattmontage (und nicht an meinem Kurbelarmset!) montieren möchte.

Wer meine Kurbelarme an einem Tretlagermotor / Tretlagergetriebe (Schlumpf, Efneo, ..) mit bereits montierten Kettenblättern verwenden möchte, benötigt sie nicht! Dies, damit nicht noch weitere Anfragende irritiert sind. (y)

Die Aluspacer sind allesamt in 3mm Stärke fabriziert, für Gewindeeinbringung der innersten Spacer werden sie zu 2. / 3. partiell verschweißt und mit M8 Standardgewinde versehen (Vielzahl von Schraubenlängen und -arten auf dem Markt erhältlich) nach Kundenwunsch angeboten.
Sie bilden durch nach Belieben weiter stackbare 3mm Spacer komfortable Anpassbarkeit und Modularität.

Die endgültigen, vor Fertigung erneut überarbeiteten und optimierten Edelstahlspider sind in 110 und 130 BCD Fünflochkreis erhältlich, standardmäßig mit runden Ösen (seitliche Auflagefläche für Seitenversatz), bei Notwendigkeit auch abgedreht zur Aufnahme in Aussparungen des Kettenblatts erhältlich.

Zusätzlich bieten sie einen 74 BCD Lochkreis für Kompaktkettenblätter, sind (auch ohne 74 BCD Kettenblatt) über diesen mit den Aluspacern bundlefähig, um Scherkräften auf die M5 Hauptverschraubung am Kurbelarm zu reduzieren.

Sie bestehen aus seewasserbeständigem V4A, kaltverfestigt, dauerschwingstabil. Nicht mit Alu-Schwingungsbruchproblematik vergleichbar. Durch Trowalisierung entgratet.

index.php


Hier in BCD 110 Variante:

index.php


Probemontage mit zwei BCD 130 Kettenblättern:

index.php

index.php


Auch, wenn der Aufbau nicht auf Massereduktion getrimmt ist (Stahlschrauben, keine ultraleichten Kettenblätter ..), wog ich ihn:

index.php

index.php


Damit bin ich zufrieden, da sie nicht auf niedrigstmögliches Gewicht, sondern auf Funktionsumfang und Modularität ausgelegt wurden. Bei Gewichtsoptimierung ist halt nur eine Gewindebohrung und kein derart geringer Q-Faktor drin.

Komplett montiert mit neuen Kurbelarmschrauben und Spacern ergibt sich ein (hoffentlich! :D) ansprechendes, funktionales Design:

index.php

index.php


Die Aluspacer werden noch beidseitig durch mich feingeschliffen, bleiben silbern/natural.

Preise nach Kontaktaufnahme in Abhängigkeit von Anforderungen, Einzelteilen und -menge. Oder Auslegung / Zusammenstellung durch den Kunden, dann Einzelpreise inkl. Rechnungsstellung, Mindestbestellsumme exklusive Porto 50,00 € sonst Mindermengenaufschlag 15,00 €:

1x Edelstahlspider wahlweise BCD 110 / 130 mm: 32,00 €
1x Aluspacer 3 mm einzeln: 5,00 €
1x Aluspacer 3 mm Fünferpack: 20,00 €
1x Aluspacer 3 mm Zehnerpack: 35,00 € [Alle Spacer bis hierhin mit 5 mm & 8 mm Durchgangsbohrungen ohne Gewinde]
1x Aluspacer wahlweise 6/9/12 mm "Big Block" für kurbelarmseitige Gewindeaufnahme M8 [74 BCD] von mir verbundgeschweißt: 30,00 €
Schrauben komplett abhängig von Stückzahl / Längen / Material, bitte anfragen.

Somit nach Belieben kombinierfähig. Händlerrabatt ist natürlich möglich. Anpassungen sofern gewünscht (bspw. abgedrehte Spideraußenkanten statt Rundösen) einfach anfragen. (y)

Freundliche Grüße sendet
Wolf

Edit: Huch, Preisfehler angepasst - war ursprünglich ein Dreierpack.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hoekie,

beide Kurbelarmschrauben aus Stahl empfehle ich mit 25-30 Nm anzuziehen - einen geraden Sitz des Kurbelarms auf der Achse vorausgesetzt.
Ich empfehle, nach einigen Kilometern nochmals nachzuziehen auf ~30-35 Nm. Bei gutem, sauberen Sitz sind auch 5 Nm weniger kein Problem und es knackt/wackelt nichts.

Ein Tropfen Loctite Mittelfest oder alternative Schraubensicherungsprodukte auf das Gewinde der Schraube reduzieren die notwendige Klemmkraft bedeutend. Titanschrauben empfehle ich im Bereich von 25 - 30 Nm endgültig anzuziehen und Schraubensicherung zu nutzen. Eine Selbsthemmung zwischen unterschiedlichen Materialpaarungen ist in dem Fall nicht empfehlenswert, da sie die Kaltverschweißungs- und somit Klemmneigung erhöht.

Diesen Tropfen Schraubensicherung kann ich auch auftragen, bloß wird er nicht offen gelieren - ist kein Schraubensicherungslack - und somit durch Verpackung und Versand abgewischt.

Freundliche Grüße sendet
Wolf

PS: Die aktuell anstehenden Rechnungen / Bestellungen sind in Bearbeitung, leider ist die mögliche Nutzzeit der Hand pro Tag arg limitiert durch Schmerzen.
 
Heute eingebaut. 165mm gewählt (hatte 170mm Kurbelarme)
Ich hatte Angst, dass mein Garmin Trittfrequenzmesser nicht mehr passen würde. Die Angst war unbegründet! Es gibt noch 2 mm Platz. Super.
25 km Testfahrt: fabelhaft. Man bemerkt sofort den Unterschied.

Danke TitanWolf !
 
Hallo @Hoekie ,

dankeschön für die freundliche Rückmeldung, freue mich sehr, dass es direkt passt! (y)

Entschuldigt die Wartezeit, befinde mich gerade an drei Aspekten gleichzeitig: die Kurbelarmschraubenlösung weiter auf Basis der gleichen Komponenten optimieren, u.A. bzgl. gleichmäßiger Fertigung und Präzision, bestehende Anfragen Stück für Stück bearbeiten und (endlich) an die zeitlich ersten Kunden meine neue Kurbelarmschraubenversion, welche den Versand bislang knapp verpasst hat (da mir die Schrauben und Spacer ausgingen :whistle: Für Probeläufe kann ich keine 100 Stück bestellen) herauszusenden.

@Hoekie sowie die anderen ULQ-Faktor Kurbelarmnutzer: ich empfehle bei der Montage, die Kurbelarme zuerst fest, aber nicht mit Gewalt und ohne Schraubensicherung fest zu ziehen.

Dann eine Weile damit fahren, ~100 km sind ein guter Wert. Ab und an kontrollieren, ob die Kurbelarme seitlich Spiel aufweisen oder sich lose anfühlen => falls ja, Schraube lösen, Sitz kontrollieren und nochmals festziehen.

Nach ca. 100 km einmal die Schrauben lösen, einen größeren Tropfen Schraubensicherung (Loctite Mittelfest hat sich bewährt, Hochfest funktioniert ebenfalls @ kleinerer Tropfen) aufbringen, dann mit ca. 20 Nm festziehen. Mehr ist nicht notwendig, nach dem ersten, spätestens nach dem zweiten Setzen durch Nutzung, abhängig von Fahrerleistung und Rundtritt / genutzte Länge passierte bei meinen Testproben mit mehreren Tonnen Druck nichts mehr. Die Legierung ist extrem druckfest, so dass selbst ein erstes "Setzen" der Kurbelarme nicht immer auftritt.

In den nächsten Tagen kehrt etwas Ruhe ein, dann folgen Bilder einer montierten Version mit Doppelkettenblatt. @AxelK : evtl. für Dich interessant.. :)

Freundliche Grüße sendet
Wolf
 
@Hoekie sowie die anderen ULQ-Faktor Kurbelarmnutzer: ich empfehle bei der Montage, die Kurbelarme zuerst fest, aber nicht mit Gewalt und ohne Schraubensicherung fest zu ziehen.

Dann eine Weile damit fahren, ~100 km sind ein guter Wert. Ab und an kontrollieren, ob die Kurbelarme seitlich Spiel aufweisen oder sich lose anfühlen => falls ja, Schraube lösen, Sitz kontrollieren und nochmals festziehen.

Nach ca. 100 km einmal die Schrauben lösen, einen größeren Tropfen Schraubensicherung (Loctite Mittelfest hat sich bewährt, Hochfest funktioniert ebenfalls @ kleinerer Tropfen) aufbringen, dann mit ca. 20 Nm festziehen. Mehr ist nicht notwendig, nach dem ersten, spätestens nach dem zweiten Setzen durch Nutzung, abhängig von Fahrerleistung und Rundtritt / genutzte Länge passierte bei meinen Testproben mit mehreren Tonnen Druck nichts mehr. Die Legierung ist extrem druckfest, so dass selbst ein erstes "Setzen" der Kurbelarme nicht immer auftritt.

Ich hatte die Schrauben handfest gedreht. Aber schon mit einige Tropfen Loctite 243 schraubensicherung.
Ich habe die Schrauben gerade wieder gelöscht. Loctite 243 enfernt. Und die Schrauben wieder handfest fest gezogen.

Und werde nach ca 100 km wieder Loctite 243 drauf machen und mit 20Nm festziehen.
 
Hallo @Hoekie ,
Ich habe die Schrauben gerade wieder gelöscht. Loctite 243 enfernt. Und die Schrauben wieder handfest fest gezogen.
Du bist gründlich, gefällt mir. (y)

Hauptgrund für die Empfehlung, auf Gewindesicherung zu verzichten bei Erstmontage ist die deutlich einfachere (bessere haptische Rückmeldung) Möglichkeit, die Schrauben unterwegs mit kompaktem Bordwerkzeug zu lösen und fest-/nachziehen zu können.

Das ist kein Muss! Bevor jetzt Nutzer ihre gesicherten Kurbelarmschrauben lösen :D, etwas ausführlicher:

Sofern eine Lockerung des Kurbelarms auf den ersten 100 km / anschließend festgestellt wird, kann die gesicherte Schraube auch komplett mit kontinuierlicher Handkraft auf dem Werkzeug (so tendiert Schraubensicherung nach wenigen Sekunden zum Lösen) herausgedreht und erneut eingeschraubt werden. Die Schraubensicherung schält sich ab, der Rest hemmt dann noch ein wenig. (y)

Freundliche Grüße sendet
Wolf
 
Bei mir ist seit gestern ein Paar von Wolfs Kurbeln im Einsatz, allerdings ohne Motor und mit den Blättern an der Kurbel.

Zuerst mal ein paar grobe Rechendaten zur Orientierung:
Aufgrund der Kurbelgeometrie kann man den Q-Faktor recht einfach schätzen: Q-Faktor = Tretlagerbreite - 3mm
Wenn ein Umwerfer Platz haben soll, muss die Kettenlinie des großen Blattes 10mm Abstand von der Kurbelinnenseite haben, sie liegt dann wegen 10mm Kurbeldicke bei (Q-Faktor/2) - 20mm, bei asymmetrsichem Tretlager ggf. um die Asymmetrie verschoben.
Wer das kurz rückwärts rechnet, wird feststellen, dass man für ein Einfachblatt auf 45mm Kettenlinie bereits ein 133mm-Tretlager bräuchte... Die exakten Zahlen kenne ich erst jetzt nach dem Ausprobieren. Dass das eng wird, war mir schon vorher klar, deshalb habe ich den Plan, die Kurbeln mit 3-fach zu fahren, auch schnell wieder fallengelassen. Aber 2-fach wollte ich schon gern haben - und das geht an einem Optima Baron gerade so. An anderen Rädern, mit dünnerem Tretlagerauszug und mit höher an der Gabel laufendem Zugtrum, wird's etwas mehr Spielraum geben.

Beim Baron hat der Tretlagerauszugs 54mm Durchmesser und die Kettenlinie ist nach innen durch die Gabel begrenzt, weil die Kette bei meiner Beinlänge schon neben der Gabelscheide läuft und nicht mehr über dem Bogen zum Gabelkopf. Es sind zwei Kettenblätter und ein Zweifach-Umwerfer verbaut (3-fach bräuchte wegen des profilierten äußeren Leitblechs mehr Platz zwischen Blatt und Kurbel). Q-Faktor beträgt 125mm und das Tretlager ist knapp 2mm asymmetrisch nach rechts versetzt.

Ich hatte zunächst ausprobiert, wie schmal es mit zwei Blättern ohne Umwerfer werden könnte, das wäre hier vom Tretlagerauszug her theoretisch eine Tretlagerbreite von 112-114mm symmetrisch. Aber praktisch wird das nur bei Rädern mit geradem Rahmen sinnvoll funktionieren, wo der Kettenschräglauf nicht durch die Gabel vorgegeben ist, sondern erst durch Teile weiter hinten wie die Rolle unter dem Sitz.

Hier zunächst einmal das ausgebreitete Puzzle und einmal die fertig verbaute Kurbel:

Tretfüße, Gesamtübersicht.jpg Kurbel Baron seitlich.jpg

Im Puzzle sieht man einen Optima-Tretlagerauszug, Wolfs Kurbeln mit seinen Kurbelschrauben, ein 110mm-Tretlager und einen 1,8mm-Zwischenring, Kurbelsterne samt Spacer und Befestigungsmaterial, und ein 53er und ein 36er Kettenblatt. Die Kurbelsterne sehen etwas anders aus als auf Wolfs Fotos weiter oben. Das liegt daran, dass ich parallel zu seiner Entwicklung selber welche gezeichnet und schneiden gelassen hatte. Besser sind sie nicht, wichtig ist hier, dass die Kettenblätter damit 1,5mm mehr Abstand von der Kurbel haben als mit Wolfs Stern und einem Dreifach-Pack seiner Spacer (und 1,5mm weniger als mit einem Vierfach-Pack Spacer).
Wenn man die Kurbeln mit einem 110mm-Tretlager und dem 1,8mm-Zwischenring an den Tretlagerauszug schraubt, sieht das Resultat ungefähr so aus:

Abstand Blatt-Kurbel.jpg Abstand Blatt-Auszug.jpg (kein) Raum für Umwerfer.jpg

Das kleine Blatt kommt am Tretlagerauszug vorbei, das große Blatt ist im Prinzip weit genug von der Kurbel entfernt, dass ein Umwerfer dazwischenpasst, aber der Umwerfer hat zwischen Kurbel und Tretlagerauszug keinen Raum zum Schwenken und die Kurbel kommt gegen die Schwenkmechanik (das ist schon ein recht schmal bauender Umwerfer, andere überlappen 4-5mm mit der Kurbel). Mit Handumlegen könnte man so aber fahren, wenn es vom Schräglauf her OK ist.

Also das 110mm-Tretlager raus und ein 127mm-Lager mit demselben 1,8mm-Zwischenring rein. Dann sieht das mit dem Umwerfer so aus, in der abgebildeten Reihenfolge auf dem großen Blatt, auf dem kleinen Blatt und nochmal von hinten auf dem kleinen Blatt:

Umwerfer bei 127mm-Lager gr.Bl..jpg Umwerfer bei 127mm-Lager kl.Bl..jpg Umwerfer bei 127mm-Lager kl.Bl. hinten.jpg

Damit ließ sich fahren und schalten. Spielraum gibt's allerdings keinen, das ist wirklich eine Millimeteroptimierung. Wenn der Stern 1,5mm weiter an der Kurbel säße, würde der Umwerfer dort schon schleifen, und wenn er 1,5mm weiter am Rahmen säße, würde der Umwerfer dort anliegen (man könnte ihn allerdings leicht schrägstellen, es sind ja dann 1,5mm mehr Platz zur Kurbel...)

Einen eher nichttechnischen Nachteil meiner Kurbelsterne sieht man, wenn man genauer auf das 1., 3. und 4. Bild schaut. Es gibt zwei Sterne, und wie man auf dem 3. und 4. Bild sieht, ist von außen nach innen ein Stern, das große Blatt, noch ein Stern und das kleine Blatt aufeinandergestapelt, dafür müssen die Muttern 4mm länger sein als normal. Gibt's bei Hartje im Katalog, aber derzeit anscheinend nicht im Lager. Deshalb sind auf dem 1. Bild keine Kettenblattschrauben zu sehen, sondern 11mm lange Alu-Hülsen, M5x12-Schrauben (die Köpfe sieht man auf dem 2. Bild) und zu Hülsenmuttern umgearbeitete Sperrzahnmuttern. Die Hülsen sorgen für die Drehmomentübertragung von den Sternen auf die Blätter, und die Schrauben und Muttern halten alles zusammen.

Soweit erstmal zu den für mich vorhersehbaren Fallstricken. Ein paar weitere ergaben sich beim endgültigen Zusammenbau und bei der Testfahrt, zum Glück gab's aber keine Showstopper. Mehr dazu im nächsten Beitrag, hier wird's mit den Bildern eng.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Testfahrt ergaben sich noch ein paar weitere Punkte, auf die man mit so weit innen liegender Kettenlinie achten muss:
Zuerst mal zwei Bilder mit eingeschraubtem Pedal, eins von vorn mit dem Platz zum Umwerfer (und für die mit scharfen Augen auch zur Flucht der Kette an der Gabel weiter hinten), ein weiteres von oben mit dem Platz zur Kette bei stehendem Rad:

Pedalachse-Umwerfer Baron.jpg Pedalachse-Kette Baron.jpg

Man muss bei den flachen Kurbeln darauf achten, dass nicht nur die Kurbelinnenseite, sondern auch die Pedalachse an den kritischen Stellen vorbeikommt! Der Abstand Kurbel-Umwerfer erscheint hier durch die Pespektive etwas kleiner als er wirklich ist, auch beim Schalten auf das große Blatt wird der hier nicht kleiner als 1mm. Aber je nachdem, auf welcher Kurbellänge man das Pedal eingeschraubt hat, könnte es mit manchen Umwerferbauformen an der Schwenkmechanik eng werden.
Auf dem 2. Bild sieht man den Abstand zwischen entlasteter Kette und Pedalachse. Der ist etwas kleiner als bei gespannter Kette, weil das Kettenrohr am Bogen der Gabelscheide etwas herunter und damit nach außen rutscht. Auf dem Foto sind es noch 1-2mm, aber da steht das Rad auf dem Ständer und ist leicht nach links gekippt. Während der Fahrt gibt's gelegentlich mal Berührungen, wenn man ohne Druck kurbelt, aber die Kette wird nicht mitgenommen. Auf dem 1. Bild sieht man oberhalb der Pedalachse nochmal das Kettenrohr, das einen kleinen Bogen um die Gabel macht, unter Last Last hat das knappe 5mm Platz zur Gabel und ist gerade. Auf jeden Fall muss in Zukunft ein Schutzaufkleber dazwischen, damit das Rohr nicht die Gabel ramponiert.

Weniger schön ist es auf dem kleinen Blatt. Hier ein Bild aus Fahrersicht von hinten und nochmal eins von etwas weiter oben auf den Kettenverlauf:

Schräglauf kl.Bl. Baron.jpg Schräglauf kl.Bl. Baron, Detail.jpg

Da ist schon deutlich Schräglauf drin, und das liegt daran, dass die Kette an der Gabel anliegt und dort auch etwas tiefer vorbeiläuft als vom großen Blatt aus.
Mit Schalthilfen am großen Blatt wird das glaube ich nicht mehr gut funktionieren, weil die Kette dann bei Erschütterungen und ohne Druck auf den Pedalen öfter mal versehentlich von den Fanghaken mitgenommen wird. Auf dem Baron ist das kleine Blatt so also eher ein Rettungsring. Habe ich bisher nicht gebraucht, aber ich war mit dem Rad ja auch noch nicht südlicher als an der Nordspitze des Starnberger Sees... Mal schauen, ob ich da noch etwas ändere, wenn ich ernsthafte Steigungen fahre.

Aufgefallen ist mir außerdem, dass ich leicht mit den Fersen an die Kurbelschrauben komme. Aber das scheint eher ein theoretisches Problem zu sein, denn mit den schmaleren Kurbeln will ich die Fersen gar nicht mehr nach innen drehen. Ob sich das durch Gewöhnung noch ändert, werde ich erst in einigen Wochen wissen.
Zu sehen ist auch, dass sich die Kurbeln unter Last verwinden, das ist hier wegen der ebenen und breiten Kurbelinnenseite besonders gut zu erkennen. Einen Vergleich zu anderen Kurbeln habe ich dazu nicht. Mit dem Umwerfer gibt's jedenfalls kein Problem, der Abstand wird durch die Verwindung eher größer, man braucht dafür bei der Umwerfereinstellung also keinen Sicherheitsabstand vorzuhalten.
 
Zurück
Oben Unten