Empfang vom Tacho-Funksignal im Carbon-Chassis möglich

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Hallo,
ich habe mir den VDO mc 2.0 WR gekaut, weil ich Sorge hatte, dass ich in der Carbonverkleidung keinen störungsfreien Empfang hin bekommen werde. Mich nervt jetzt allerdings die Verbindungsleitung zwischen Geber und Tacho. Einmal ist sie schon aufgescheuert. Wenn man das Vorderrad beim Milan ausbauen möchte, sollte man die Leitung trennbar vorsehen usw.
Hat jemand gute Erfahrungen mit störungsfreiem Empfang eines Funktachos in einer Carbonverkleidung?
Welcher Hersteller bzw. welches Modell hat sich da bewährt?
Muss man zusätzlich auf Besonderheiten bei der Installation achten?
Wie ist die durchschnittliche Batterielebensdauer und wie ist die Empfindlichkeit bei "neuer" Batterie, die schon länger gelagert hat o_O. Da habe ich aktuell bei meinem Tacho schlechte Erfahrungen. Habe die Batterie bei Conrad zwei mal umgetauscht, bis ich eine taufrische bekommen haben. Da hat er dann nicht mehr gemeckert - der Tacho ;).

Vielen Dank im voraus für eure Anmerkungen zum Thema! :)
 
Hallo,

mit ANT+ habe ich im Ks aus dem Radkasten vorne auf einer Skala von 100 Empfang bei 42 - Sender Sigma - Empfänger Handy Galaxy S4. Das dämpft also schon ordentlich, genügt bei mir aber. GPS-Empfang am Handy produziert unter der Haube auf 180 km auch einige Fehler, aber nicht dramatisch.
Wie das bei Deinem Sender-Empfänger ist wirst Du testen müssen.

VG, Roland
 
Auch bei mir gute Erfahrung mit den ANT+-Sensoren im Carbonmilan, Radsensor im Radkasten und Leistungsmessung hinten in der Nabe. Einziger reproduzierbarer Nichtempfang an der Umspannstation Übergang ÖBB/DB in Lindau, da setzt es auf 50 m aus. Andere Bahnlinien sind unproblematisch, ich bin damit aber noch nicht im Winter neben nem funkenschlagenden Stromabnehmer bei vereister Oberleitung gefahren...

Gruß,

Tim
 
In meinem Milan befindet sich der Vorgänger-Tacho VDO MC1.0, ebenfalls mit Kabel.
Um das Problem mit dem Kabel beim Radausbau zu lösen ist das Kabel im Radkasten
durchtrennt und ein Kupplungsstecker von SON (wird für den SON XS-M verwendet) eingebaut.
Stecker samt Kupplung kann man entweder bei SON beziehen (siehe "Zubehör - Lieferprogramm")
oder auch anderswo kaufen. Es handelt sich dabei um Fabrikat/Typ "Binder 709/719".
Funktioniert einwandfrei und ist bei Bedarf mit einem Handgriff getrennt.

Gruß
Arnold
 
Ich habe auch einen Carbon-Milan und benutze den Bonttager mit ant+. Das funzt ohne Probleme.
Mit der Gfk-Haube ist der Empfang beim Navi (Garmin Montana) auch ok. Mit der Carbon-Rennhaube aber so schlecht, dass ich eine externe Antenne angeschlossen habe. Die sitzt (klebt) hinten am Rumpf und das Kabel wird durch die EntlüftungÖffnungen in den Innenraum geführt.
Batterien laufen auch über 1 Jahr und kosten ja auch nicht so viel - ca 1 Euro
 
Hallo Benno,
bei mir verrichtet ein SCIO Alto seinen Dienst. Das ist ebenfalls einer mit ANT+ Sensor. Ich hab da ein wenig mit der Ausrichtung des Sensors experimentieren müssen aber jetzt läuft der zuverlässig. Ich würde Dir zwar nicht unbedingt den empfehlen (aus anderen Gründen) aber ein Tacho mit ANT+ Sensor sollte auch in Deinem Carbon-Milan funktionieren.
Batterien halten in meinem ein halbes Jahr. Beim Sensor hab ich noch nicht wechseln müssen.

Gruß
Harvey
 
Moin, ähem...

inzwischen gibt es bluetooth 4.0 .
Wäre es nicht gut zu wissen, ob diese Funktechnik durch Carbon geht, schreib das doch mal einer in diesen Thread...

Gruß iljag
 
inzwischen gibt es bluetooth 4.0 .
Ja , wobei ANT + und Bluetooth nicht das Gleiche ist, siehe hier . Bluetooth sendet im ISM Band bei 2,45GHz mit +4dBm (entsprechend 2,5mW) Leistung. Das ist das entscheidende Kriterium, nicht das Protokoll mit dem die Daten übertragen werden. Ob du mit dieser Sendeleistung durch CFK kommst , hängt nicht ausschleißlich von den Materialeigenschaften des CFK sondern auch von der individuellen Einbausituation und der Ausrichtung von Sender und Empfänger zueinander ab. D. h. sollte die Verbindung nicht auf Anhieb funktionieren, unbedingt mit der Ausrichtung der Geräte experimentieren. Wie stark eine Vm CFK Hülle dämpft, kann ich mangels Vm leider nicht messen. Mit entsprechenden Meßwerten wären zuverlässigere Aussagen möglich.

Gruß, Stephan
 
Dass mein ich: Es müßte mal mehrere ausprobieren. Da Ant und Bluetooth nicht das gleiche ist , geht definitiv eins besser und eins schlechter. Die Empfangsqualität hängt von Stärke und Frequenz des Senders ab, da unterschiedliche Frequenzen unterschiedlich stark absorbiert werden. Wenn man jetzt zum Beispiel wüßte in welchen Frequenzen Carbon besonders stark absorbiert, und wo nicht , wäre man auch einen Schritt weiter. Man könnte dann gucken welche Frequenz eher passt.
(Die von BLE oder ANT).

Gruß Ilja
 
Ja , wobei ANT + und Bluetooth nicht das Gleiche ist, siehe hier . Bluetooth sendet im ISM Band bei 2,45GHz mit +4dBm (entsprechend 2,5mW) Leistung.
ANT+ und Bluetooth sind zwar nicht das Gleiche, aber für Bluetooth LE habe ich zur Sendeleistung bis zu 8dBm gefunden. Sowohl ANT+ als auch BT arbeiten im 2,4GHz ISM-Band und benutzen mit GFSK auch die gleiche Modulationsmethode. Bluetooth hat dazu noch eine deutlich höhere Nutzdatenbandbreite. Physikalisch würde ich hier Bluetooth die bessere 'Penetration' durch einen VM-Body bescheinigen. Es kommt noch darauf an, wie Fehlerresistent die verschiedenen Protokolle sind. Niedrige Datenraten sind, nach meiner Erfahrung, im Fehlerfall besser zu korrigieren. Außerdem fallen im Allgemeinen weniger Fehler an. Da hätte ANT+ wieder die Nase vorne.
Es käme wirklich auf einen Versuch an, wobei ich vermuten würde, dass das in der Praxis nur einen marginalen Unterschied bedeutet.

Gruß ... Lars
 
für Bluetooth LE habe ich zur Sendeleistung bis zu 8dBm gefunden
Ob mit 2,5mW oder 6,3mW gesendet wird, ist bei Hindernis freier Fresnell Zone letztlich egal, weil du damit auf jeden Fall mehrere 10m weit kommst. Das Problem ist halt, dass Kohlefasern erstaulich niederohmig sind. Elektromagnetische Strahlung kann aber aufgrund des sogenannten Skineffekts nur schlecht niederohmige Materialien durchdringen, d. h. sie erfährt eine von der Dicke des Materials exponentiell abhängige Dämpfung. Deshalb rettet uns ein Faktor 2,5 in der Leistung auch nicht.
Mal ein Beispiel: Wenn ich mit der Spezifischen Leitfähigkeit von Kohle die Eindringtiefe elektromagnetischer Strahlung von 2,4GHz berechne, bekomme ich 41µm. D. h. nach 41µm ist die Feldstärke auf 37% abgeklungen, oder anders ausgedrückt, eine Toleranz von 41µm in der Dicke entspricht bereits einem Faktor 2,7.
Physikalisch würde ich hier Bluetooth die bessere 'Penetration' durch einen VM-Body bescheinigen.
Eine hohe Nutzdatenbandbreite hat leider den gegenteiligen Effekt. Das hat Systemtheoretische Gründe, die zu erläutern hier jetzt viel zu weit führt. Da eine niedrige Datenrate völlig ausreicht, um Tachosignale zu übertragen, ist ANT+ schon der richtige Standard.
Die Frage ist für mich viel mehr, was kann man machen, wenn aufgrund der CFK Hülle keine Übertragung zustande kommt. Eine mögliche Methode besteht darin, sich 2 geeignete Antennen zu besorgen und diese durch ein kleines in die Karosserie gebohrtes Loch miteinander zu verbinden (MMCX Steckverbinder sind hierfür passend). Die sensorseitige Antenne empfängt das ANT+ Signal und die andere Antenne strahlt es in Richtung des Empfängers wieder ab. Das funktioniert ohne jegliche aktive Elektronik, weil die Dämpfung, der direkt miteinander verbundenen Antennen gering ist. Wichtig ist nur, dass die entsprechenden Antennen möglichst exakt aufeinander ausgerichtet sind.

Gruß, Stephan
 
Ob mit 2,5mW oder 6,3mW gesendet wird, ist bei Hindernis freier Fresnell Zone letztlich egal, weil du damit auf jeden Fall mehrere 10m weit kommst. Das Problem ist halt, dass Kohlefasern erstaulich niederohmig sind. Elektromagnetische Strahlung kann aber aufgrund des sogenannten Skineffekts nur schlecht niederohmige Materialien durchdringen, d. h. sie erfährt eine von der Dicke des Materials exponentiell abhängige Dämpfung. Deshalb rettet uns ein Faktor 2,5 in der Leistung auch nicht.
Mal ein Beispiel: Wenn ich mit der Spezifischen Leitfähigkeit von Kohle die Eindringtiefe elektromagnetischer Strahlung von 2,4GHz berechne, bekomme ich 41µm. D. h. nach 41µm ist die Feldstärke auf 37% abgeklungen, oder anders ausgedrückt, eine Toleranz von 41µm in der Dicke entspricht bereits einem Faktor 2,7.

Eine hohe Nutzdatenbandbreite hat leider den gegenteiligen Effekt. Das hat Systemtheoretische Gründe, die zu erläutern hier jetzt viel zu weit führt. Da eine niedrige Datenrate völlig ausreicht, um Tachosignale zu übertragen, ist ANT+ schon der richtige Standard.
Die Frage ist für mich viel mehr, was kann man machen, wenn aufgrund der CFK Hülle keine Übertragung zustande kommt. Eine mögliche Methode besteht darin, sich 2 geeignete Antennen zu besorgen und diese durch ein kleines in die Karosserie gebohrtes Loch miteinander zu verbinden (MMCX Steckverbinder sind hierfür passend). Die sensorseitige Antenne empfängt das ANT+ Signal und die andere Antenne strahlt es in Richtung des Empfängers wieder ab. Das funktioniert ohne jegliche aktive Elektronik, weil die Dämpfung, der direkt miteinander verbundenen Antennen gering ist. Wichtig ist nur, dass die entsprechenden Antennen möglichst exakt aufeinander ausgerichtet sind.

Gruß, Stephan

Dann sag ich erstmal danke für die fachliche Auskunft. Ich persönlich habe ein Smartphone , das nur BLE kann, werd´ zur Not ein Loch für passive Antenne in den Radkasten bohren.
 
Tja, das hat sich geklärt,
habe jetzt einen ant+ dongle und den sigma sensor - Empfang auch bei mir problemlos möglich.
 
er funktioniert nur leider nicht mit den apps,nur direkte Geschwindigkeitsanzeige genau, app speichert irgendwie trotzdem wild schwankende Werte.
 
Tja, jetzt antworte ich zum dritten Mal mir selber... Es lag an locus map hatte falsche Einstellungen zur Aufnahme. Kein Problem mit Wahoo Fitness app. Zusätlich zum ant+ Dongle hab ich mir noch eine usb-gps-maus geholt.
So auch problemloser gps-empfang unter der haube selbst im wald und bei schlechtem wetter für gute Aufzeichnungen!

Grüße aus Lüneburg
 
Der Geschwindigkeitssensor des Garmin wird bei mir am Hinterrad des DF vom Garmin Edge 1000 erkannt. Kann allerdings nicht sagen, wie stabil das Signal ist, da die Geschwindigkeit hauptsächlich vom GPS-Signal bestimmt wird.
 
Ich hatte ja einen Cycplus S1 auf der Vorderradnabe im Velomobil. Als die Batterie leer war, habe ich gesehen, dass der Sensor die Wärme doch nicht so gut aushält (obwohl ich keine Abfahrt hatte, wo ich auch nur annähernd ins Fading gekommenen wäre):

IMG_20190514_185858.jpg
 
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