Elektrifizierung Radius Hornet

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Hallo Freunde des elektrischen Rückendwindes.

ich trage mich seit ewigen Zeiten mit dem Gedanken, meinen Kurzlieger mit einem Motor auszustatten.
Mit kürzlichen Erwerb einer Radius Hornet habe ich diesen Plan wieder frisch aufgenommen.

Damit möchte ich keine philosophische Diskussion über Front-/Heck-/Mittel-Motor starten - sondern einen Erfahrungs-Austausch über Eure schon erfolgten Einbauten. Insbesondere natürlich mit Blick auf einen Kurzlieger ähnlich zur Hornet :) .

Habt Ihr selbst einen Motor ins Vorderrad eingebaut - oder doch ins Hinterrad? Welches konkrete Set habt Ihr verwendet, was würdet Ihr wieder verwenden, was würdet Ihr ändern, wovon wollt Ihr unbedingt abraten (man will ja Fehler nur einmal machen…).

@sugar - gerade auf Deinen Umbau bin ich neugierig, das sieht richtig gut aus mit Deiner Marco-Polo - magst Du ein paar technische Infos mit uns teilen?

Danke für Eure Gedanken und Erfahrungen und
stets entspanntes Gleiten…!
 
Ich kann euch meine Erfahrungen und Beweggründe für die Elektrifizierung gerne mitteilen.
Ein Liegerad hat ja bekanntlich nicht nur Vorteile. Ein wesentlicher Nachteil ist meines Erachtens nach bergauf fahren zu müssen, weil die ganze Kraft ja aus den Beinen kommen muss und man sein Körpergewicht nicht mit einsetzen kann.
Da ich meiner Frau ein E-Bike gekauft habe, damit das ewige Genörgel vom zu schnellen Fahren mal ein Ende hat, bin ich auf den Geschmack gekommen. Wenn ich alleine fahre, kann ich ja auch den Akku vom gekauften E-Bike benutzen und spare mir die Investition von 2-bis 300,-€. Also habe ich im Netz nach entsprechenden Vorderradnarbenmotoren mit 36V und 250W gesucht, mit einer entsprechenden Narbenbreite. Für das Vorderrad habe ich mich entschieden, weil ich die Narbe evtl. im Urlaub auch für ein weiteres Faltrad mit Narbenschaltung nutzen wollte. Die Wahl fiel auf einen Bausatz von Yose Power, die ein komplettes 24" Vorderrad mit kompletter Verkabelung und Display für ca. 250,-€ im Programm hatten. Den 36V Akku hatte ich ja schon vom Prophete E-Bike. Dazu sollte man wissen, dass nicht jeder Akku eines E-Bikes seinen Strom hergibt. Bei den teureren E-Bikes ist meies Wissens nach der Akku sofwaretechnisch fest mit dem Rad verbunden und man kann ihn nicht fremdnutzen. Der Motor ist bürstenlos und hat eine Untersetzung eingebaut, damit der Motor ordentlich drehen kann in einem Drehzahlbereich, wo er sich wohlfühlt. Insofern ist er im 24er Vorderrad besser aufgehoben, als im hinteren 26er Rad. Beim Einbau musste ich dann feststellen, das das Motorgehäuse etwas zu groß für die Federgabel war. Also kam der Winkelschleifen zum Einsatz und ich musste unten etwas von der Federgabel wegschleifen, ohne dass die Funktion beeinträchtigt wurde. Der Kabelsatz wird einfach nur zusammengesteckt und die Kabel mit Kabelbindern verlegt. Für das Display habe ich ein kleines Blech gebogen, damit ich es an einem günstigen Platz befestigen konnte. Die mitgelieferten Bremshebel habe ich nicht montiert, ist auch nicht erforderlich. Sie hätten ohnehin für die Magura Öldruckbremsen nicht gepasst. Es hätte aber auch entsprechende Bremshebel gegeben. Bei ersten Probelauf fuhr das Teil bis zu 45km/h, was kein Spass auf den Hamburger Radwegen ist. Ich habe die Motorunterstützung dann aber gesetzeskonform auf 25km/h programmiert. Den PAS-Sensor am Tretlager zu befestigen war kein Problem. Für die Befestigung des Daumengasschalters fehlt mir aber noch eine zündende Idee.
Bisher bin ich mit dem Umbau sehr zufrieden und kann ihn nur empfehlen. Mit dem 12,8AH Akku kommen ich pro Ladung auf ca. 80km hier im flachen Nordeutschland, bei sparsamer Fahrweise.
Auf den Daumengasschalter möchte ich nicht mehr verzichten.
Nach meinem heutigen Kenntisstand würde ich wirder vorn den Motor einbauen, obwohl er gelgentlich und ganz selten
Ein paar Bilder werde ich nachliefern.
 
Super - Herzlichen Dank für die Infos und die Bilder. Das mit der Breite des Motors und der Federgabel ist tatsächlich kritisch - Danke für den Hinweis! Viele Grüße!
 
Habt Ihr selbst einen Motor ins Vorderrad eingebaut - oder doch ins Hinterrad?
Ich habe seit 12Jahren und gut 18000km einen Direktläufer im Vorderrad. Das hat gegenüber dem Hinterrad den Vorteil, dass man quasi einen Allrad-Antrieb hat und der Motor zieht einen im Winter bei Schnee(-Matsch) in die Spur. Er ist zwar in einem Langlieger, aber das sollte beim Kurzlieger nicht viel anders sein.
Weitere Berichte zum Handling usw. findest du in meinem Thread im Pedelec-Forum.
 
Hi,
nachdem ich 2 Sommer mit meiner Hornet zur Arbeit gependelt bin, 2x30km, habe ich auch über einen Bausatz elektrifiziert.
Der Bafang Getriebemotor mit 9-fach-Schaltung kam als fertig eingespeichtes Hinterrad und war recht einfach einzubauen. Kabel wurden auf kurzem Weg in den Heckkoffer verlegt und dort der Akku untergebracht.
Da mein Controller nur ein sehr einfaches Modell war, der nur Vollgas oder Nichts konnte … hab ich dann doch den Daumengashebel angebaut und in den nächsten 2 Jahren auch genutzt um den Rückenwind fein zu dosieren.
Damit habe ich Reichweiten von über 240km mit einer Akkuladung geschafft, allerdings war der Motor „auf Strecke“ normalerweise aus, da es dann von alleine über 25 lief.
Habe hier im Münsterland aber auch nur Hügel, keine Berge. Schlussendlich habe ich festgestellt dass mich die Elektrifizierung keinen Deut schneller gemacht hat, daher habe ich dann die Hornet gegen ein Nazca Fuego getauscht und die Hornet verkauft.
Ein Jahr später bin ich dann auf Velomobil umgestiegen, um ganzjährig durchfahren zu können.

Gruss
Jörg
 
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