Elektrifizierung HP Streetmachine Gte

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Letzte Woche habe ich meine ältere HP Streetmachine Gte elektrifiziert. Nach langem Hin- und Herüberlegen wurde es ein Set des recht unbekannten chinesischen Hersteller "Nanjing 100G Smart Tech Co., Ltd". Für, die die ähnliches planen, hier mein erster Erfahrungsbericht nach 200km Strecke:

Zum Kauf:
- Das Set ist wohl bei verschiedenen Händlern verfügbar (aber nicht immer unter diesem Namen)
- Ich habe es über Better Ebike (Graz, AT) bestellt, Lieferung nach DE ca. 5 Tage, Support sehr gut (telefonisch und Mail)
- Kosten inklusive eingespeichtem Hinterrad in meinem Fall ca. 550€

Zur Montage:
- Grundsätzlich sehr einfach (nicht wesentlich schwerer als Reifen wechseln, wenn man wie ich die eingespeichte Version bestellt)
- Um den Zahnkranz umzubauen, wird das entsprechende Werkzeug benötigt
- Es sind nur zwei Verbindungen nötig: Motor → Flaschenhalter → Steuerung
- Es muss weder ein Pedalsensor noch ein Bremssensor montiert werden (das ist natürlich beim Liegerad perfekt, da die Strecken dort teils recht lang sind)

Pluspunkte:
- Relativ leicht (knapp 4kg zusätzlich mit einem 250 Wh Akku)
- Der im Motor integrierte Sensor erkennt die Pedalbewegung zuverlässig (ca. halbe Umdrehung etwas abhängig vom Gang)
- Beim Stoppen der Tretbewegung beendet der Motor die Unterstützung so schnell, dass ich beim Bremsen keine negativen Auswirkungen gemerkt habe
- Der Motor schaltet sich ohne Ruckeln zu und ab und ist angenehm leise (am Liegerad ist der Kopf ja recht nah über dem Hinterrad)
- Steigungen bis 10% konnte ich gut fahren, der Motor wird dabei warm aber nicht heiß
- Reichweite von gut 50km ist realistisch (ohne größere Steigungen, mit mittlerer Unterstützung)
- Ladegerät recht klein, kann auch mitgenommen werden

Minuspunkte:
- Der Akkuhalter ist aus Plastik, das nicht besonders stabil wirkt. Ich vermute, das ist bei einem normalen Rad weniger kritisch (beim Liegerad hängt das Akku aber fast über Kopf). Ich habe das Akku also lieber zusätzlich durch Kabelbinder gesichert
- Bergauf scheint der Wirkungsgrad geringer, unter 10 km/h ist die Unterstützung gering
- Bergauf ist der Controller teils zu "gutmütig" und unterstützt stärker als eingestellt. Dann hilft es, kurz das Treten zu beenden und es wird garantiert wieder anstrengend...

Fazit:
- Ideal für mein Liegerad (entspannter Freizeitradler, der nicht mehr die Welt umrunden muss)
- Perfekt zum Cruisen in der Ebene (ohne zu große Steigungen)
- Natürlich deutlich weniger dynamisch als Mittelmotor
- Über die Haltbarkeit kann ich noch nichts sagen, ich hoffe einfach, dass alles möglichst lange hält :)
 

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Hallo,
Dankeschön für Deinen Bericht!
Das hilft in der Entscheidung den Umbau selbst anzugehen.
Weißt Du, warum man in dem Konfigurator angeben soll, ob man eine Scheibenbremse oder eine V-Bremse hat, wenn gar keine Bremssensoren verbaut werden müssen?

Cheers
 
Genau :) Wo Du evtl. noch aufpassen solltest ist der Zahnkranz - wie ich gelernt habe gibt es z.B. einen Kranz mit 9 Zahnrädern in verschiedenen Größen - wenn Dein alter noch ok ist, würde ich den wieder verwenden, sonst genau zählen und den Verkäufer informieren. Viel Erfolg beim Umbau!
 
Super - danke für die Info - dann werde ich wohl in jedem Fall die Kommunikation mit dem Verkäufer suchen, bevor ich bestelle.
 
Danke für den Hinweis!
Nur der Vollständigkeit - ist das bei Mittelmotoren anders? Sind diese hier robuster?

Grüße
 
Danke für den Hinweis!
Nur der Vollständigkeit - ist das bei Mittelmotoren anders? Sind diese hier robuster

Normalerweise ja.
Die Problematik liegt daran daß jeder Motor bei niedriger Drehzahl einen schlechten Wirkungsgrad hat.
Nur fahren die wenigsten mit einer so niedrigen Trittfrequenz daß dies zum Problem wird.
Und die sehr hoch drehenden Mittel-Motoren für E-Mtb haben alle einen Überhitzungsschutz der notfalls die Leistung reduziert.
 
Nachtrag: Nun dürften es so 1000km sein (ja ich fahre nicht viel ...) und alles läuft noch perfekt.
 
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