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Hallo zusammen, auf Wunsch zweier Herren hier mein Reisebericht in voller Überlänge, wem das zuviel zu lesen ist kann gern zum Fazit runter blättern
Wer reist:
Ich mit ICE Vortex Trike (ungefedert und motorisiert, da sonst in sehr hügeligem Gelände unterwegs) halbwegs trainiert, aber noch lange nicht ganz auf Trike umgestellt da bisher immer mit dem MTB unterwegs gewesen und das Trike erst vor 8 Wochen bekommen. Gepäcktransport mit zwei Radical Bananas am Sitz.
Tochter mit Focus Jarifa MTB (motorisiert, da mein Alltagsfahrzeug), völlig untrainiert, da seit 10 Jahren nicht mehr Fahrrad gefahren und mit latenten Knieproblemen. Gepäcktransport per Gepäckträger am Sattelrohr und passender Tasche von Topeak. Maximale Zuladung 9 kg. Der Träger sitzt super fest, aber beladen überträgt er Vibrationen die das ganze Fahrrad zum singen bringen. Wir haben unterwegs mehrfach nachgespannt als sich die Gummis der Befestigung setzten und das Singen läßt nach um dann ganz zu verstummen. Man hätte ihn vorher länger einfahren sollen.
Hase, er sitzt auf der Nackenrolle vom Trike, mit Sicherheitsgurt an der Fahnenstange gesichert damit er nicht unbemerkt absteigt
Karte: ADFC Reiseführer Elberadweg Nord und Elberadweg Süd
Startpunkt: Drage an der Elbe (kurz unterhalb von Hamburg) am Pfingstmontag. Wir sind per Auto mit Hänger gebracht worden, Dienstag wird der erste Reisetag sein. Gepäck ist spartanisch und auf das absolut nötigste reduziert. Wir haben keine Quartiere gebucht, wir suchen uns etwas wenn wir keine Lust mehr haben zu fahren.
Am ersten Abend gehen wir an die Elbe und lernen das Elbeschlamm prima Plateausohlen ergibt.
Plateausohlen aus Elbeschlamm, schööööön schwer
Tag 1: Drage - Bleckede
Wir starten bei noch kühlem Wetter elbeaufwärts rechtselbisch. Der Weg ist gut asphaltiert aber alle paar hundert Meter kommt eine Schranke um Autos vom Deich fern zu halten. Die Durchfahrbreite reicht immer gerade so fürs Trike, aber ich bremse immer wieder um sicher zu sein, das ich mir nicht direkt ein Rad amputiere.
Die ersten Kilometer laufen super, 25 KM in einer Stunde, aber dann müssen wir in Lauenburg über die Elbe. Es ist erstaunlich langwierig auf die Brücke zu kommen, wenn man nicht 40 Stufen rauf klettern will . Gegen Mittag wird es immer wärmer und bald ist es wie fahren vor der offenen Ofentür, kein Baum, kein Strauch, kein Schatten.
Wir beenden den Tag nach 55 km in Bleckede, es ist entschieden zu heiß um weiter zu fahren. Wir haben ohne E-Unterstützung gute Geschwindigkeit gemacht, aber jetzt rinnt der Schweiß in Strömen. Quartiersuche ist problemlos, es ist ja in der Woche. Wir setzen mit der Fähre über die Elbe, mit uns fährt ein Defender samt voll tätowiertem Fahrer der unseren Hasen auf dem Trike sieht. Er zeigt uns seinen Mitfahrer: Ein Zebra! Nette Worte getauscht und dann sind wir auf den letzten Metern.
Tageskilometer: 55
Streckenzustand: gut
Beschilderung: meist ok, aber ohne Beschreibung im Reiseführer wäre man an einigen Stellen schwer verloren
Der Tochter schmerzt der Hintern und die Knie sind unerfreut
Tag 2: Bleckede - Unbesandten
Wir starten wieder linkselbisch, die 30 km bis Hitzacker haben wir in einer guten Stunde bewältigt, die Strecke ist ausgezeichnet. Wir sehen viele Störche und einer sitzt direkt neben uns im Acker. Während wir den Storch noch fasziniert bewundern übersehe ich fast den Storch der direkt vor uns auf dem Weg steht. Ohne beherzten Griff in beide Bremsen hätte es Storchenbraten gegeben, denn er schritt recht langsam und deutlich indigniert vom Weg. Wenig später hatten wir noch eine Ringelnatter vor den Rädern die eilig über den warmen Fahrradweg glitt. Wer tief sitzt sieht zwar Hindernisse schlechter, aber dafür Schlangen besser.
In Hitzacker setzen wir mit der winzigen Personenfähre über und wollen dann rechtselbisch weiter fahren. Im hübschen Hitzacker fängt es an zu nieseln und regnet sich dann ein. Wir fahren weitestgehend auf einem Deich auf einem schmalen Weg, teilweise Teer, teilweise Verbundsteinpflaster. Als der Regen stärker wird stellen wir uns unter eine Fichte unter, die hält uns recht trocken. Der Weg geht dann unter dem Deich weiter, wir wollen zügig nach Dömitz. 5 km vor Dömitz passiert es dann: Der linke Vorderradreifen ist schlagartig platt und der Regen wird schlimmer. Der Kojak will nicht so leicht von der Felge wie gewünscht. Der Telefonjoker rät zwei Magnum zu essen und die Stiele als Werkzeug zu nutzen. Leider ist die nächste Eisbude auch mindestens 5 km entfernt. Da fallen uns die beiden Löffel ein, die den Weg ins Gepäck gefunden hatten. Ich kann Löffel sehr als Werkzeug empfehlen und man kann im Gegensatz zum Mantelheber damit auch Joghurt löffeln wofür sie ja mitgenommen hatten. Der Mantel ist runter, der Schlauch im Griff und jetzt werden de Gesichter lang, der Schlauch hat mehr Löcher als eine Gießkanne. Acht Flicken später pfeift er noch immer gaaaanz leise, ich hoffe das ich damit die 5 km zum bereits kontaktierten Fahrradhändler komme. Zu früh gefreut. Einige Meter später ist der Schlauch wieder platt. Ich hätte den Mantel doch noch gründlicher auf Übeltäter untersuchen sollen. Wir schieben uns bis zur nächsten Bundessraße und erbetteln vor-Ort Support vom Fahrradhändler. Der nette Mensch erscheint kurze Zeit später mit einem Schlauch und einem Schwalbe Marathon, den einzigen Mantel den er in 20 Zoll zur Hand hatte. Er pickt aus dem Schlauch extrem spitze kleine Splitter, die den Mantel und den Schlauch zerlegt haben. Also Marathon montiert und anschließend zur Werkstatt geradelt um das zweite Rad neu besohlen zu lassen, ein Kojak mit einem Marathon, das ist doch ein wenig schief. Vielen Dank an den netten Fahrradhändler aus Dömitz der unseren Tag gerettet hat und uns dafür auch nicht in die Armut trieb!
Mit einem Ersatzschlauch im Gepäck geht es dann mit drei Stunden Verspätung weiter ab Dömitz auf der linken Elbeseite. Der Radweg ist schaurig und auch mit dem MTB kaum zu fahren, quadratische Betonplatten mit großen und tiefen Löchern in der Mitte, wir weichen auf die parallel laufende Landstraße aus. Wenig Verkehr und gute Oberfläche machen das Fortkommen deutlich einfacher und das ist auch sehr gut so, denn es regnet schon wieder. Wir hatten in Dömitz schon ein Quartier telefonisch gebucht und es sind nur noch wenige Kilometer. Da läuft uns Fiete mit seinem Trike vor die Räder. Das erste Trike das mir in der freien Wildbahn begegnet! Anhalten, reden, Regen ist jetzt gerade egal. Fiete quartiert sich in der gleichen Pension ein die wir erreichen als der leichte Regen in heftige Regen übergeht. Die zwei aus dem Erzgebirge die auch kurz bei unserer Plauderstunde anhielten wollen noch weiter.
Tageskilometer: 65
Strecke: Bis auf wenige Ausnahmen gut zu fahren, für die schlechten Stücke gibt es Alternativen
Beschilderung: na ja
Die Knie machen Töchterchen weiterhin Probleme
Unsere Räder warten in Hitzacker vor der Kirchentür das der Regen aufhört
Tag 3: Unbesandten - Rühstadt
Wir starten bei kühlem Wetter mit frischem Wind und bleiben bis Lenzen auf der Straße um den holperigen Elberadweg zu meiden. Ab Lenzen geht es wieder auf den Deich. Wir fahren noch eine Weile mit Fiete und seinem Trike, aber später trennen sich unsere Wege.
Es gibt keine Schranken mehr, dafür gibt es jetzt Pöller, sowohl aufrecht stehend als auch liegend oder abmontiert und nur der Befestigung noch am Boden. Wenn sie nicht stehen sind sie wirklich schlecht zu sehen und die reinen Befestigungen sind gemeingefährlich weil noch unsichtbarer, Vorsicht ist geboten wenn man das teure Gefährt nicht amputieren will. Der Weg auf dem Deich ist geteert aber sehr schmal. Die Augen entgegenkommender Radler werden größer mit abnehmender Wegbreite, man paßt nur knapp aneinander vorbei. Es rollt sehr gut bis Bälow, dort kürzen wir über die Landstraße nach Rühstädt ab, denn der Elberadweg soll ab Bälow wieder schlechtes Pflaster haben. Die Landstraße ist erstmal ok da nicht viel befahren, aber dann kommt das Straßenequivalent zum Plattenbau. Was für ein Geholper über 10 Kilometer!
In Rühstädt angekommen – das Storchenreichste Dorf Deutschlands – gehen wir spazieren und bewundern die diversen Bauten die die Störche dort auf die Dächer gesetzt haben, einige Nester sind bereits mehrere Etagen hoch. Im Gasthof gibt es Storchen TV genau wie beim Nabu der ebenfalls eine Kamera auf das Nest auf dem Dach ihres Gebäudes gerichtet hat. Wir überlegen ob wir weiter fahren sollen. Wenn wir weiter fahren, müssen wir mindestens noch 30 km fahren denn vor uns gibt es fest keine Quartiere bis Havelberg. Wir entscheiden uns zu bleiben und den Tag nach 62 km zu beenden. Der Gasthof Storchenkrug liegt direkt am Schloßteich und ist bewohnt von geschwätzigen Kröten die sich lebhaft und lautstark unterhalten. Wir sitzen in der Sonne und genießen eins der besten Essen der ganzen Reise. Unsere Fahrräder übernachten wie die wilden Tiere in einem abgeschlossenen Käfig hinter dem Hotel.
Tageskilometer: 62
Strecke: Durchwachsen, auf dem offiziellen Weg soll es deutlich schlimmer sein
Beschilderung: ok
Töchterchens Knie machen weiterhin Probleme, aber es wird besser und wenn wir das Tempo und de Streckenlänge moderat halten ist es machbar
Wer reist:
Ich mit ICE Vortex Trike (ungefedert und motorisiert, da sonst in sehr hügeligem Gelände unterwegs) halbwegs trainiert, aber noch lange nicht ganz auf Trike umgestellt da bisher immer mit dem MTB unterwegs gewesen und das Trike erst vor 8 Wochen bekommen. Gepäcktransport mit zwei Radical Bananas am Sitz.
Tochter mit Focus Jarifa MTB (motorisiert, da mein Alltagsfahrzeug), völlig untrainiert, da seit 10 Jahren nicht mehr Fahrrad gefahren und mit latenten Knieproblemen. Gepäcktransport per Gepäckträger am Sattelrohr und passender Tasche von Topeak. Maximale Zuladung 9 kg. Der Träger sitzt super fest, aber beladen überträgt er Vibrationen die das ganze Fahrrad zum singen bringen. Wir haben unterwegs mehrfach nachgespannt als sich die Gummis der Befestigung setzten und das Singen läßt nach um dann ganz zu verstummen. Man hätte ihn vorher länger einfahren sollen.
Hase, er sitzt auf der Nackenrolle vom Trike, mit Sicherheitsgurt an der Fahnenstange gesichert damit er nicht unbemerkt absteigt
Karte: ADFC Reiseführer Elberadweg Nord und Elberadweg Süd
Startpunkt: Drage an der Elbe (kurz unterhalb von Hamburg) am Pfingstmontag. Wir sind per Auto mit Hänger gebracht worden, Dienstag wird der erste Reisetag sein. Gepäck ist spartanisch und auf das absolut nötigste reduziert. Wir haben keine Quartiere gebucht, wir suchen uns etwas wenn wir keine Lust mehr haben zu fahren.
Am ersten Abend gehen wir an die Elbe und lernen das Elbeschlamm prima Plateausohlen ergibt.
Tag 1: Drage - Bleckede
Wir starten bei noch kühlem Wetter elbeaufwärts rechtselbisch. Der Weg ist gut asphaltiert aber alle paar hundert Meter kommt eine Schranke um Autos vom Deich fern zu halten. Die Durchfahrbreite reicht immer gerade so fürs Trike, aber ich bremse immer wieder um sicher zu sein, das ich mir nicht direkt ein Rad amputiere.
Die ersten Kilometer laufen super, 25 KM in einer Stunde, aber dann müssen wir in Lauenburg über die Elbe. Es ist erstaunlich langwierig auf die Brücke zu kommen, wenn man nicht 40 Stufen rauf klettern will . Gegen Mittag wird es immer wärmer und bald ist es wie fahren vor der offenen Ofentür, kein Baum, kein Strauch, kein Schatten.
Wir beenden den Tag nach 55 km in Bleckede, es ist entschieden zu heiß um weiter zu fahren. Wir haben ohne E-Unterstützung gute Geschwindigkeit gemacht, aber jetzt rinnt der Schweiß in Strömen. Quartiersuche ist problemlos, es ist ja in der Woche. Wir setzen mit der Fähre über die Elbe, mit uns fährt ein Defender samt voll tätowiertem Fahrer der unseren Hasen auf dem Trike sieht. Er zeigt uns seinen Mitfahrer: Ein Zebra! Nette Worte getauscht und dann sind wir auf den letzten Metern.
Tageskilometer: 55
Streckenzustand: gut
Beschilderung: meist ok, aber ohne Beschreibung im Reiseführer wäre man an einigen Stellen schwer verloren
Der Tochter schmerzt der Hintern und die Knie sind unerfreut
Tag 2: Bleckede - Unbesandten
Wir starten wieder linkselbisch, die 30 km bis Hitzacker haben wir in einer guten Stunde bewältigt, die Strecke ist ausgezeichnet. Wir sehen viele Störche und einer sitzt direkt neben uns im Acker. Während wir den Storch noch fasziniert bewundern übersehe ich fast den Storch der direkt vor uns auf dem Weg steht. Ohne beherzten Griff in beide Bremsen hätte es Storchenbraten gegeben, denn er schritt recht langsam und deutlich indigniert vom Weg. Wenig später hatten wir noch eine Ringelnatter vor den Rädern die eilig über den warmen Fahrradweg glitt. Wer tief sitzt sieht zwar Hindernisse schlechter, aber dafür Schlangen besser.
In Hitzacker setzen wir mit der winzigen Personenfähre über und wollen dann rechtselbisch weiter fahren. Im hübschen Hitzacker fängt es an zu nieseln und regnet sich dann ein. Wir fahren weitestgehend auf einem Deich auf einem schmalen Weg, teilweise Teer, teilweise Verbundsteinpflaster. Als der Regen stärker wird stellen wir uns unter eine Fichte unter, die hält uns recht trocken. Der Weg geht dann unter dem Deich weiter, wir wollen zügig nach Dömitz. 5 km vor Dömitz passiert es dann: Der linke Vorderradreifen ist schlagartig platt und der Regen wird schlimmer. Der Kojak will nicht so leicht von der Felge wie gewünscht. Der Telefonjoker rät zwei Magnum zu essen und die Stiele als Werkzeug zu nutzen. Leider ist die nächste Eisbude auch mindestens 5 km entfernt. Da fallen uns die beiden Löffel ein, die den Weg ins Gepäck gefunden hatten. Ich kann Löffel sehr als Werkzeug empfehlen und man kann im Gegensatz zum Mantelheber damit auch Joghurt löffeln wofür sie ja mitgenommen hatten. Der Mantel ist runter, der Schlauch im Griff und jetzt werden de Gesichter lang, der Schlauch hat mehr Löcher als eine Gießkanne. Acht Flicken später pfeift er noch immer gaaaanz leise, ich hoffe das ich damit die 5 km zum bereits kontaktierten Fahrradhändler komme. Zu früh gefreut. Einige Meter später ist der Schlauch wieder platt. Ich hätte den Mantel doch noch gründlicher auf Übeltäter untersuchen sollen. Wir schieben uns bis zur nächsten Bundessraße und erbetteln vor-Ort Support vom Fahrradhändler. Der nette Mensch erscheint kurze Zeit später mit einem Schlauch und einem Schwalbe Marathon, den einzigen Mantel den er in 20 Zoll zur Hand hatte. Er pickt aus dem Schlauch extrem spitze kleine Splitter, die den Mantel und den Schlauch zerlegt haben. Also Marathon montiert und anschließend zur Werkstatt geradelt um das zweite Rad neu besohlen zu lassen, ein Kojak mit einem Marathon, das ist doch ein wenig schief. Vielen Dank an den netten Fahrradhändler aus Dömitz der unseren Tag gerettet hat und uns dafür auch nicht in die Armut trieb!
Mit einem Ersatzschlauch im Gepäck geht es dann mit drei Stunden Verspätung weiter ab Dömitz auf der linken Elbeseite. Der Radweg ist schaurig und auch mit dem MTB kaum zu fahren, quadratische Betonplatten mit großen und tiefen Löchern in der Mitte, wir weichen auf die parallel laufende Landstraße aus. Wenig Verkehr und gute Oberfläche machen das Fortkommen deutlich einfacher und das ist auch sehr gut so, denn es regnet schon wieder. Wir hatten in Dömitz schon ein Quartier telefonisch gebucht und es sind nur noch wenige Kilometer. Da läuft uns Fiete mit seinem Trike vor die Räder. Das erste Trike das mir in der freien Wildbahn begegnet! Anhalten, reden, Regen ist jetzt gerade egal. Fiete quartiert sich in der gleichen Pension ein die wir erreichen als der leichte Regen in heftige Regen übergeht. Die zwei aus dem Erzgebirge die auch kurz bei unserer Plauderstunde anhielten wollen noch weiter.
Tageskilometer: 65
Strecke: Bis auf wenige Ausnahmen gut zu fahren, für die schlechten Stücke gibt es Alternativen
Beschilderung: na ja
Die Knie machen Töchterchen weiterhin Probleme
Unsere Räder warten in Hitzacker vor der Kirchentür das der Regen aufhört
Tag 3: Unbesandten - Rühstadt
Wir starten bei kühlem Wetter mit frischem Wind und bleiben bis Lenzen auf der Straße um den holperigen Elberadweg zu meiden. Ab Lenzen geht es wieder auf den Deich. Wir fahren noch eine Weile mit Fiete und seinem Trike, aber später trennen sich unsere Wege.
Es gibt keine Schranken mehr, dafür gibt es jetzt Pöller, sowohl aufrecht stehend als auch liegend oder abmontiert und nur der Befestigung noch am Boden. Wenn sie nicht stehen sind sie wirklich schlecht zu sehen und die reinen Befestigungen sind gemeingefährlich weil noch unsichtbarer, Vorsicht ist geboten wenn man das teure Gefährt nicht amputieren will. Der Weg auf dem Deich ist geteert aber sehr schmal. Die Augen entgegenkommender Radler werden größer mit abnehmender Wegbreite, man paßt nur knapp aneinander vorbei. Es rollt sehr gut bis Bälow, dort kürzen wir über die Landstraße nach Rühstädt ab, denn der Elberadweg soll ab Bälow wieder schlechtes Pflaster haben. Die Landstraße ist erstmal ok da nicht viel befahren, aber dann kommt das Straßenequivalent zum Plattenbau. Was für ein Geholper über 10 Kilometer!
In Rühstädt angekommen – das Storchenreichste Dorf Deutschlands – gehen wir spazieren und bewundern die diversen Bauten die die Störche dort auf die Dächer gesetzt haben, einige Nester sind bereits mehrere Etagen hoch. Im Gasthof gibt es Storchen TV genau wie beim Nabu der ebenfalls eine Kamera auf das Nest auf dem Dach ihres Gebäudes gerichtet hat. Wir überlegen ob wir weiter fahren sollen. Wenn wir weiter fahren, müssen wir mindestens noch 30 km fahren denn vor uns gibt es fest keine Quartiere bis Havelberg. Wir entscheiden uns zu bleiben und den Tag nach 62 km zu beenden. Der Gasthof Storchenkrug liegt direkt am Schloßteich und ist bewohnt von geschwätzigen Kröten die sich lebhaft und lautstark unterhalten. Wir sitzen in der Sonne und genießen eins der besten Essen der ganzen Reise. Unsere Fahrräder übernachten wie die wilden Tiere in einem abgeschlossenen Käfig hinter dem Hotel.
Tageskilometer: 62
Strecke: Durchwachsen, auf dem offiziellen Weg soll es deutlich schlimmer sein
Beschilderung: ok
Töchterchens Knie machen weiterhin Probleme, aber es wird besser und wenn wir das Tempo und de Streckenlänge moderat halten ist es machbar
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