Eiserne Lungen selber bauen

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Leute,

die Situation ist ernst, in Italien werden Alte zum Ersticken auf die Klinikflure geschoben.

Ich habe mir angeguckt wie eiserne Lungen aufgebaut sind. Das ist recht einfach:
-Röhre zur Aufnahme des Körpers
-Halsmanschette mit Gummizug am Kopfende
-Gummimembran mit Durckplatte am Fußende
-Pleuelgestänge zum Bewegen der Druckplatte
-Pleuellänge per Stellschraube justierbar -> Druckeinstellung
-Motor, notfalls Fußpedal, zum Bewegen des Pleuels.
Der Druckbereich liegt bei antiken Eisernen Lungen aus den 40er/50er Jahren zwischen -60 und +60 mbar, in der Praxis reichen für Atemunterstützung -30/0-mbar (also nur negativer Druck) zumeist aus.
Abblasventile für Sicherstellung eines rein negativen Beatmungsdrucks kann man über gewichtsbelastete Deckel realisieren, Drucküberwachung durch durchsichtigen senkrechten Wasserschlauch, 1mbar=1 cmH2O.
Die mech. Kraft auf die Platte und das Rohr auch einfach zu berechnen, F=p[N/m²]*A[m²]

Ich denke für den geringen Druck und reinen Unterdruckbetrieb reicht sogar ein Sarg mit Spanten und Dichtungsfolie drum rum aus.

Sicher kriegt man in der Garage mit Fred-Feuerstein-Methoden keine zertifizierten Intensivmedizin-Geräte zur jahrzehntelangen Beatmung von Polio-Gelähmten hin. Aber bevor unsere Alten ersticken, sollten wir doch die Zwangspause nutzen und die Säge kreisen lassen. Ich denke, das kriegt man mit Teichfolie, Waschmaschinenmotoren, Fahrradritzeln und -ketten zumindest so hin, dass es 8 Tage lang hält.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=xUOlLNKBHiY

Ich spitze seit gestern die Institutsleitung darauf an, aber wie immer wird da debakelt und gegakelt anstatt losgelegt. Dabei haben wir so geile Werkstätten! Vielleicht seid ihr ja schneller!
 
Leute,
die Situation ist ernst, in Italien werden Alte zum Ersticken auf die Klinikflure geschoben.
Kannst Du uns die Quelle angeben?
Abgesehen davon, dass das eigentlich auch in den Coronathread sollte:
Das ist wirklich der schiere Horror! Wer jetzt noch nicht begreift, dass aktuell jede Maßnahme, die das medizinische Personal entlastet und damit für Risikopatienten überlebenswichtig ist, ergriffen werden sollte, dem ist wirklich nicht zu helfen. Ich habe Freunde in Italien, die entweder altersbedingt in die Risikogruppe fallen, oder selber Pflegepersonal in verantwortlicher Position sind und das Einzige, was ich aktuell tun kann, ist für sie zu beten. Hilf- losigkeit und die Unmöglichkeit zu helfen, ist sch....!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach meiner Kenntnis wird die eiserne Lunge eingesetzt bei zu schwach ausgeprägter Kraft der Atemmuskulatur.

Lungenkrankheiten reduzieren die Fähigkeit, aus der Luft Sauerstoff in die Blutbahn zu transportieren.

Es wäre dann die Lösung nicht auf das aktuelle Problem anwendbar.
 
Wozu eine eiserne Lunge, reicht nicht ein Beatmungsbeutel? Es gibt doch genügend Laien, die sich in der Bedienung abwechseln könnten oder ist das so schwierig?
 
Laut hiesiger Pneumologie geht die Methode nicht immer, aber oft schon; bei der Silikose der Bergleute hat man das ja auch eingesetzt. Es ist physikalisch das gleiche, ob man in die geschädigte Lunge hineinbläst oder von außen am Brustkorb saugt. Falls ein höherer Sauerstoffgehalt angestrebt wird, kann man den über eine druckfreie Atemmaske/ keines Schläuchsken zusätzlich zuführen. Wenn die Lunge total im A... ist hilft das logischerweise nicht mehr.

Was das Ding nicht ersetzen kann und was Du wahrscheinlich im Hinterkopf hast ist die ECMO ("extrakorporale Membranoxydation",das ist praktisch eine künstliche Lunge außerhalb des Körpers). ECMO ist allerdings so teuer, selten, kompliziert und überwachungsintensiv, dass sie nur in winzigen Stückzahlen zur Verfügung steht.

Die haben eher Bedenken dass der mangelnde Zugriff auf den Leib des Patienten sehr hinderlich sein könnte. Das ist auch so, aber es sterben halt nicht alle am totalen Aussetzen der Atmung sondern sehr viele an Entkräftung und Kreislaufversagen durch dauerhaft erschwerte Atmung. Die können durchaus zum Reinigen und Versorgen mal fünf Minuten japsend überleben bevor man den Deckel wieder zuklappt.

Außerdem meinten die Pneumologen von der Klinik um die Ecke, es gäbe in Deutschland genug Respiratoren.
Wollnwe mal hoffen dass die Recht behalten.
 
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