Einzelne Speiche durch stärkere Variante ersetzen

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Servus,
ich hatte an meinen W1 Vorderrädern bereits mehrere Speichenbrüche. Dazu muss ich sagen, dass ich noch nie die Speichenspannung geprüft, geschweige denn nachjustiert habe. Einfach weil mir nicht bewusst war, dass man das gelegentlich tun muss :).
Bisher habe ich die Speichen immer in der Fachwerkstatt wechseln lassen. Beim letzten Mal war aber in anderer Monteur da, der sich ziemlich schwer getan hat und meinte, es würde sich um irgendwelche Sonderspeichen mit "seltsamem Maß" handeln.
Eine Rückfrage bei @Thomas Seide hat aber ergeben, dass es sich um ganze normale 2mm Speichen von Sapim handelt. Jedenfalls will ich mich jetzt mal selbst ans Auswechseln wagen.
Jetzt habe ich gesehen, dass es die Sapim auch noch in Strong Ausführung gibt, mit 2,3 mm auf der gebogenen Seite. Klick. Da ich mein Trike täglich ziemlich quäle, hab ich mir gedacht, dass das Sinn machen könnte.
Allerdings steht in der Beschreibung:
"Da die Strong weniger elastisch als andere Speichen auf Unebenheiten reagiert, fahren sich mit ihr aufgebaute Laufräder generell härter. "
Ich frage mich, ob es dadurch ein Problem ist nur eine einzelne Speiche zu ersetzen. Wenn die weniger elastisch ist, müsste sie ja theoretisch stärker belastet werden als die benachbarten.
 
Hi,
ich bin zwar nicht der Speichengott, aber ich denke es macht keinen Sinn so dicke Speichen zu nehmen.
Die heutigen Speichen haben eigentlich so hohe Zugfestigkeiten, dass sie durch zu hohen Zug nicht kaputt gehen können.
Dicke Speichen mit mehr Zugfestigkeit bringen daher nix.

Normalerweise gehen Speichen kaputt wenn sie zu schlapp gespannt sind, irgendein Aufbau Fehler drin ist oder der Speichenwinkel zu problematisch wird.
zB habe ich beim VM mit 90er Trommeln mehr Risse als bei den 70er Trommeln, weil da die Winkel schlechter werden.
Du hast aber denke ich Diskbremse mit einer Nabe die einen kleineren Lochkreis als die 70er Trommeln hat. da sollte noch alles OK sein.

Es mögen sich aber gerne noch Leute melden die Einspeichen als Tagesgeschäft betreiben.
Tschö
René
 
Servus,
ich hatte an meinen W1 Vorderrädern bereits mehrere Speichenbrüche.
Wo brechen deine Speichen denn? Wenn immer am Gewinde ist der Speichenwinkel zu groß. Überleg dir in dem Fall mal ob du auf eine Felge mit gerichteten Bohrungen wie die Ryde Andra umspeichen willst.
 
ich hatte an meinen W1 Vorderrädern bereits mehrere Speichenbrüche. Dazu muss ich sagen, dass ich noch nie die Speichenspannung geprüft, geschweige denn nachjustiert habe. Einfach weil mir nicht bewusst war, dass man das gelegentlich tun muss :).
Muss man nicht. Man baut das Laufrad einmal vernünftig auf und damit ist gut.
Bisher habe ich die Speichen immer in der Fachwerkstatt wechseln lassen. Beim letzten Mal war aber in anderer Monteur da, der sich ziemlich schwer getan hat und meinte, es würde sich um irgendwelche Sonderspeichen mit "seltsamem Maß" handeln.
:confused::rolleyes:
Such dir ne andere "Fachwerkstatt". Die haben offensichtlich keine Ahnung.
(ein Laufrad vernünftig einspeichen ist echt kein Hexenwerk)
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Nein, auf der anderen Seite, also am Knick.
Dann sind die Speichen mit zu wenig Spannung angezogen. Zu lose Speichen brechen.

Dickere Speichen in nem nachlässig aufgebautem Laufrad bringen auch keine Besserung.
Einzelne Speichen in einem Laufrad durch dickere Speichen zu ersetzen ist (mit Verlaub) völliger Blödsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann sind die Speichen mit zu wenig Spannung angezogen. Zu lose Speichen brechen.
Das sehe ich auch so und dann sind sie alle durch Wechselbelastung vorgeschädigt. Manchmal kann man das bei langsamen Rollen auch durch ein Knarzen an den Kreuzungsstellen hören. Deshalb solltest du keine einzelnen Speichen mehr wechseln sondern alle. Verzinkte Speichen sind gegen Bruch unempfindlicher als Edelstahlspeichen. Speichen kosten nicht viel, du solltest beim ersten Mal aber drei Stunden einkalkulieren.
Kurt
 
Wir hatten mit Ginkgo bisher keinen einzigen uns bekannten Speichenbruch. Ein gut aufgebautes Rad hält einfach. Dünne Speichen sind da sogar im Vorteil weil sich die elastische Verformung auf den mittleren Bereich verschiebt und der Bogen und das Gewinde entlastet werden. Wenn schon Speichen gebrochen sind kommt der Rest bald nach, würde da einmal Geld in die Hand nehmen und einen Satz Laufräder ordern die richtig, mit ausreichender speichenspannung, hochwertigen Doppeldickendspeichen, gesicherten nippeln, guten Felgen und Naben zusammen gebaut werden. Damit wirst du dann wohl einige zehntausend km keine sorgen haben.

Gruß, Patrick
PS der Mythos das dicke Speichen ein haltbareres laufrad ergeben ist so alt wie falsch. Selbst mit 1.5mm Speichen erreicht man oft schon vor erreichen der nötigen Vorspannung von ca 1200N pro Speiche die Belastbarkeit der Felge. Für größere Haltbarkeit muss die Vorspannung steigen, vertragen aber nur wenige Felgen und Naben.
 
Selbst mit 1.5mm Speichen erreicht man oft schon vor erreichen der nötigen Vorspannung von ca 1200N pro Speiche die Belastbarkeit der Felge. Für größere Haltbarkeit muss die Vorspannung steigen, vertragen aber nur wenige Felgen und Naben.
Wäre es in dem Zusammenhang sinnvoll, auf eine geringere Speichenzahl zu gehen? Oder ist das Problem bei der Felge, dass bei mehr Spannung der Nippel den Felgenboden überlastet?
 
Servus,

@Fanfan : Kommt auf die Felge an.
Die robusteren überleben das schon noch, bei sehr leichten Felgen ist die Spannung durch den Nippelsitz begrenzt. Zumal weniger Speichen mit mehr Vorspannug nicht haltbarer sind als mehr Speichen mit weniger (wenn diese ausreichend dünn sind, damit diese in vorgegebenen Spannungsbereich liegen!)

Gruß,
Patrick
 
Dann sind die Speichen mit zu wenig Spannung angezogen. Zu lose Speichen brechen.
Ist das tatsächlich so? Ich hätte eher vermutet, dass die benachbarten Speichen brechen, weil die lose Speiche weniger Kraft aufnimmt. Oder kommt die Ermüdung daher, dass die lockere Speiche mehr schwingt?

...einen Satz Laufräder ordern die richtig, mit ausreichender speichenspannung, hochwertigen Doppeldickendspeichen, gesicherten nippeln, guten Felgen und Naben zusammen gebaut werden.
Und wer baut sowas?
Gingko?

Und ihr mein wirklich, dass auch bei starker Belastung bei einem vernünftig aufgebautem Laufrad mit der Zeit nichts passiert? Ich spreche dabei von Dauergeschwindigkeiten von um die 35 über Waldwege mit Schotter, Schlaglöchern etc. Mittlerweile etwa 15000 km. Jedenfalls haben die Speichen schon spürbar unterschiedliche Spannungen.
 
Das ist bei einem gefedertem Fahrzeug keine Laufleistung für ein laufrad. Das müssen ultra leichte mit ca dem halben Gewicht wie deine schadfrei überstehen.

Und die Speichen brechen weil sie so stark entlastet werden das die Speiche am Bogen anfängt sich zu bewegen. Ein zugspeichenrad verhält sich von der Belastung der Bauteile ziemlich genau umgekehrt wie ein Druckspeichenrad. Es werden die Speichen um den aufstandspunkt entlastet, es benötigt also ein so hohe Vorspannung das es in diesem Fall nicht zu Bewegungen im Speichenbogen kommen kann. Billige Laufräder haben aber gern mal nur 300-400n pro Speiche drauf, beim abrollen des Rades werden die Speichen komplett entlastet, das zerstört diese recht schnell.

Ich fahr am Rennrad, ungefedert, über ziemlich schlechte Oberfläche und mit 70% des Fahrergewichtes auf dem hr ein 800g Hinterrad mit 24Speichen. Da tut sich auch nach 16000km nix.
 
Wenn du dir nicht ein neues Hobby zulegen willst (frag mich nicht wieviele Laufradsätze ich rumstehen habe) ;), würd ich auch raten einen neuen Laufradsatz bei Ginkgo bauen zu lassen.

Ist das tatsächlich so? Ich hätte eher vermutet, dass die benachbarten Speichen brechen, weil die lose Speiche weniger Kraft aufnimmt. Oder kommt die Ermüdung daher, dass die lockere Speiche mehr schwingt?
Mein alter Lehrmeister sagte immer: "Stahl ist wie Gummi." :D
Nimm mal eine Zugfeder in die Hand. Daran lässt sich das sehr schön nachvollziehen.
Wenn du ein wenig dran ziehst, verformt sich der Federstahl innerhalb des elastischen Verformungsbereichs von Stahl (die Feder geht immer in die Ausgangslänge zurück).
Ziehst du zu stark an der Feder, überschreitest du den elastischen Verformungsbereich und kommst in den plastischen Verformungsbereich von Stahl. Die Feder wird überdehnt und längt sich.

Speichen reagieren grundsätzlich genauso.

Bei korrekt vorgespannte Speichen bewegen sich sämtliche Zugbelastungen an der Speiche im elastischen Verformungsbereich. Die Speiche bricht potentiell erst nach einer sehr langen Einsatzzeit durch Materialermüdung.
Bei zu gering vorgespannten Speichen entspannt sich die Speiche bei jeder Radumdrehung kurzzeitig unterhalb des elastischen Verformungsbereichs (sie ist kurzzeitig locker) und wird für den grössten Teil der Radumdrehung wieder gespannt. Dies führt zu vorzeitiger Materialermüdung und die Speiche bricht (meist im Speichenbogen).
https://www.ginkgo-veloteile.de/ginkgoshop
Und ihr mein wirklich, dass auch bei starker Belastung bei einem vernünftig aufgebautem Laufrad mit der Zeit nichts passiert? Ich spreche dabei von Dauergeschwindigkeiten von um die 35 über Waldwege mit Schotter, Schlaglöchern etc. Mittlerweile etwa 15000 km. Jedenfalls haben die Speichen schon spürbar unterschiedliche Spannungen.
Ich fahr 24" Vorderräder am ungefederten Trike. In Kurven >40km/h auch regelmässig auf zwei Rädern. Oft hart genug um die 'gehärteten' 12mm Vorderachsbolzen zu verbiegen (die Dinger werden mit der Zeit langsam teuer...). Regelmässige Vollbremsungen aus >50km/h.
Meine 24" Laufradsätze aus stabilen Downhill-Felgen und 2mm Sapim Leader Speichen halten das aus (zwei Sätze ca 4.500km, der dritte ca 6.500km).
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, ich habe mich vertan was die Bruchstelle angeht. An meinem HR mit Nabenmotor war tatsächlich die Speiche am Bogen gebrochen. Am VR dagegen direkt da wo das Gewinde anfängt, etwa 1 mm innerhalb des Nippels.
 
Sorry, ich habe mich vertan was die Bruchstelle angeht. An meinem HR mit Nabenmotor war tatsächlich die Speiche am Bogen gebrochen. Am VR dagegen direkt da wo das Gewinde anfängt, etwa 1 mm innerhalb des Nippels.
Ich würd bei beidem auf zu geringe Speichenvorspannung und daraus resultierender Materialermüdung tippen.

Bei meinen 20" Vorderrädern und 90mm Trommelbremsen mit 3fach gekreuzten Speichen, wie auch bei ein paar meiner Nabenmotoren kommen die Speichen teilweise im recht ungünstigen Winkel (<80°) in die Felgen. Trotzdem halten die Speichen. Klar ist mir dort schon mal ne Speiche gebrochen, aber das waren Räder die ich mit weniger Sorgfalt (und Fähigkeiten) aufgebaut hatte. Nach Tausch der Speiche und kompletter Neuzentrierung gab es keine weiteren Auffälligkeitem an dem entsprechendem Laufrad.
 
Wenn du dir nicht ein neues Hobby zulegen willst (frag mich nicht wieviele Laufradsätze ich rumstehen habe) ;), würd ich auch raten einen neuen Laufradsatz bei Ginkgo bauen zu lassen.
Naja man kann das schon selbst machen muss nur einmalig etwas Geld ausgeben.
Ich habe mir
- Einen ordentlichen Zentrierständer von Parktool gekauft(Ich weiss es gibt besseres).
- Eine Speichspannungsprüfer von gleicher Firma
- Lehre um den Mittelpunkt zu finden
- SchraubBit mit zentrierspitze
- Einen Speichenschlüssel

Dann muss man mit den Speichen längen etwas Rumrechnen

Anleitung zum Einspeichen nutze ich diese http://www.sheldonbrown.com/german/wheelbuilding.html
Habe jetzt so 6-8Laufräder in 622 und 559 eingespeicht und bisher laufen noch alle.
20Zoll ist aber schwieriger...

Und man muss halt sorgfältig arbeiten und wenns mal nicht läuft beim zentzireren das Laufrad einfach 2 Tage nicht anpacken.
Ein symetrisches VR geht recht fix, en Hinterrad ist schon mehr ein Problem.
 
Ich hab mal ein gebrachtes vorderrad gekauft, 32 loch und eine 30 mm hohe und 25 mm breite mtb Aerofelge von etwa 600 gram. Sollte doch stabil genug sein, war es aber nicht. Zwar ging nichts kaput, aber irgend etwas stimmte nicht, der lenker flatterte, und das gefuhl war nicht gut. Dan das rad mal im zentrierstander, obwohl es ziemlich gerade war.

Bei einige speichen wackelte der kopf in der felge, fast keins war vernunftig angezogen. Als ich jede speiche neu auf spannung gebracht habe stimmte es und war das laufrad einfach fein und zuverlassig, nur etwas schwer.

Ich wurde es einfach mal kontrolieren lassen von jemanden der ahnung davon hat.

Grusse, Jeroen
 
Bei zu gering vorgespannten Speichen entspannt sich die Speiche bei jeder Radumdrehung kurzzeitig unterhalb des elastischen Verformungsbereichs (sie ist kurzzeitig locker) und wird für den grössten Teil der Radumdrehung wieder gespannt. Dies führt zu vorzeitiger Materialermüdung und die Speiche bricht (meist im Speichenbogen).
@mbi03 hatte dazu mal was vom "linearen Bereich" geschrieben, in dem die Speiche arbeiten soll. Das bezog sich auf dem Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung. Ich erkläre mir das so, dass bei Spannung unterhalb davon nicht der Mittelteil der Speiche "arbeitet", sondern der Bogen, d.h. die Speiche biegt sich dort immer auf und zu. Das würde zum Bruch im Übergang vom Bogen in den geraden Teil passen, denn dort hat diese Bewegung die größte Hebelwirkung.

Sorry, ich habe mich vertan was die Bruchstelle angeht. An meinem HR mit Nabenmotor war tatsächlich die Speiche am Bogen gebrochen. Am VR dagegen direkt da wo das Gewinde anfängt, etwa 1 mm innerhalb des Nippels.
Was für Durchmesser sind denn im Spiel (Nabenflansch und Felgenboden), und wie hoch ist die Kreuzungszahl? Evtl. kann man den Speichenwinkel an der Felge verbessern, indem man eins weniger kreuzt, das muss man aber gegenüber dem Drehmoment der Bremse abwägen. Eine Speiche mit dickerem Bogen hilft gegen Bruch am Gewinde jedenfalls nicht.
 
@mbi03 hatte dazu mal was vom "linearen Bereich" geschrieben, in dem die Speiche arbeiten soll. Das bezog sich auf dem Zusammenhang zwischen Spannung und Dehnung.
Wenn ich mich recht erinnere, ist der elastische Verformungsbereich von Stahl ziemlich linear, kann man also auch so erklären (@Jack-Lee stimmt das? Mein letzter Technologie Unterricht ist schon ne ganze Weile her...).

Du willst die Speiche so stark vorspannen, das sich ihr gesamter "Arbeitsbereich" innerhalb der elastischen Dehnung befindet. Da die Speiche bei korrekter Vorspannung am Nippel und am Bogen fixiert sind, dehnt sich die Speiche daher vor allem im (langen) Mittelteil.

@mbi03Ich erkläre mir das so, dass bei Spannung unterhalb davon nicht der Mittelteil der Speiche "arbeitet", sondern der Bogen, d.h. die Speiche biegt sich dort immer auf und zu. Das würde zum Bruch im Übergang vom Bogen in den geraden Teil passen, denn dort hat diese Bewegung die größte Hebelwirkung.
Öhm... jein?
Es ist warscheinlich eher so, das sich die wechselnden Kräfte (Spannung/Entspannung beim jeder Radumdrehung) an einer zu losen Speiche im Bogen konzentrieren und daher dort zu Ermüdungsbrüchen führt. Wenn die Speiche durch zu schrägen Eintritt in die Felge am Nippel einen "Knick" hat, führt es dort bei zu losen Speichen aus dem gleichen Grund zum (Ermüdungs-)Bruch.
 
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