Einfluss von Klickpedalen auf Verletzungen bei Sturz

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Ich hatte bisher 2 Stürze mit dem Liegerad. Letztes Jahr im Dezember bei etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit auf nassem Kopfsteinpflaster vorne zu stark gebremst, Vorderrad weg gerutscht, Rad auf die linke Seite gefallen, Bänderzerrung linkes Sprunggelenk, darüber hinaus 2-3 kleinere Prellungen über den Körper verteilt, nix Schlimmes.
Diese Woche mit 30 auf den hohen Bordstein, Rad lag danach mit der rechten Seite nach unten, am linken Ellbogen + rechten Knie minimale Abschürfungen, am rechten Schienbein starke und tiefe Schürfung über 1x4cm, keinerlei Prellungen aber 10! Schrauben im rechten Bein, um das mehrfach gebrochene Sprunggelenk herum.
Bei beiden Stürzen war ich danach aus den Klickies raus, habe aber nicht mitbekommen, wann und wie die Pedale die Schuhe freigegeben haben. habe die Pedale relativ locker eingestellt, das Ausklicken geht also recht leicht, ohne großen Kraftaufwand.
Auffällig finde ich, dass bei beiden Stürzen die Verletzungen an den Sprunggelenken verhältnismäßig sehr heftig waren, während ich darüber hinaus kaum weitere nennenswerte Verletzungen davongetragen habe.
Das rückt für mich die Klickies in den Fokus des Verletzungsrisikos. Ich behaupte mal, dass ich ohne Klickies bei beiden Unfällen ohne nennenswerte Beeinträchtigungen einfach so hätte weiter fahren können.
Ohne Klickies Liegerad fahren kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Das, was ich im Moment gerade erlebe, brauche ich auch nicht noch einmal. Was könnte denn eine Alternative sein?
 
Na dann erstmal Gute Besserung!
Gibt es eigentlich Magnetpedale? Wenn man nur etwas gegen abrutschen gesichert sein will aber nicht wirklich zieht könnte das gehen.
Aber ich kann mir keine Lösung vorstellen, die im Notfall in jede Richtung leicht löst aber im Betrieb die Beinkraft eines Menschen hält. Zumindest nicht rein mechanisch. Mit genug Elektronik wäre sowas sicher zu schaffen: Sturz erkennen und dann die Pedalklemmvorrichtung lösen... Wenn man scho dabei ist auch gleich noch Airbag und Gurtstraffer steuern... :)

Edit: gibt es tatsächlich: http://www.magnet-pedale.de/
 
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Servus,
hatte mehrere Stürze mit Klickies. Bei allen war ich danach drausen, oder das Rad hat sich nicht zum Fuß verdreht.
Ich glaube nicht das die Pedale wirklich die Verletzungen erheblich verschlimmern.
Deshalb heißen diese ja "Sicherheitspedale". Was sie, im Gegensatz zu Band und Riemchen von früher auch sind. Da hat man sich wirklich den Fuß zerwürgt mit..

Und ich hatte bisher 2 Pedale weil ich KEINE Klickies hatte.. 1x Kettenriss, 1x Kette runtergesprungen. Beide male dadurch ins leere getreten, vom Pedal gerutscht, mit den Weichteilen auf dem Oberrohr aufgeschlagen und schwungvoll auf die Kinnlade gelegt.. Das eine mal auf der gut befahrenen Hauptstraße.. War knapp.
Mit Klickies wäre das nicht passiert (denn mit ist die Situation nochmal eingetreten, aber ich konnte es gut abfangen)
 
Ich habe es bisher so erlebt, dass ich aus Reflex den Fuß sehr schnell am Boden hatte um mich damit abzustützen.
Die dabei auftretenden Kräfte waren sehr schmerzhaft, gingen aber zum Glück ohne Verletzung aus.
Wäre der Asphalt an diesen Stellen nicht glatt gewesen, so dass die Schuhe rutschen konnten, wäre ich sicherlich mit schlimmen Folgen hängen geblieben.

Dabei dürften die Klickpedale keine Rolle gespielt haben.

Gruß
Bernd
P.S. Es gibt Magnetpedale-
 
moin,

vielleicht sagst du uns mal welche klickis du fährst. ich kann mir gut vorstellen, daß es ein problem sein könnte wenn man nur in eine drehrichtung den fuß ausklicken kann.

nachdem ich zu liegerad-anfangszeiten bei nassem wetter zwei verletzungsfreie aber sehr schmerzhafte abrutscher hatte, mußten klickis her. die von shimano, wo man nach beiden seiten ausklicken kann. bis heute bin ich bei stürzen mehr oder weniger bewusst immer aus den pedalen gekommen und das ohne schäden oder das es weh tat (auslösung ist mittelfest eingestellt). die krönung war vor drei wochen. ein auto nahm mir die vorfahrt, ich mußte so stark bremsen, daß sich meine smgte vorne gen straße neigte und das hinterrad hoch kam. dank unterlenker bin ich dann einfach weitergerannt während sich meine liege hinter mir überschlug. wie ich aus den pedalen gekommen bin weiß ich nicht. jedenfalls ist mir nichts weiter passiert (das auto war derweil vorbei), nur meine liege hat es arg mitgenommen.

gute besserung
gunnar
 
Ohne Klickies Liegerad fahren kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Ich fahre fast alles ohne Klickpedale, weil ich derzeit sehr wenig Freizeitanteil mit dem Lieger fahre.
Zum "in die Arbeit Fahren" sind mir aber die normalen Schuhe lieber.

Bei unerwarteten raschen Bewegungen aufgrund von Schlaglöchern und Ähnlichem stellt sich dann die Frage wie man die Füße sicher auf den Pedalen halten kann:
Bei normaler Fußstellung (Sohle senkrecht) ist dies für mich viel zu unsicher bzw. unpraktisch, weil es bedeuten würde, dass ich wegen der Pedale öfters langsam und (not-)bremsbereit fahren müsste.
Wenn man aber das Fußgelenk etwas streckt (Sohle ca. 45° geneigt) dann hält der Fuß viel besser und dies ist für mich ausreichend. Es braucht aber ein wenig Zeit, bis man sich (wenn's rumpelt) automatisch diese andere Fußhaltung angewöhnt hat.

Gruß, Harald

PS:
Das, was ich im Moment gerade erlebe, brauche ich auch nicht noch einmal.
Pech wirst Du nie ausschließen können und ein gewisses Restrisiko kannst Du nie ausschließen.
Als Hilfe gegen Bordsteinkanten, die unerwartet bei 30 km/h plötzlich hervorspringen, lässt sich vieleicht der Fahrstil bzw. die Aufmerksamkeit anpassen.
 
Es gibt in der BMX und MTB Welt auch normale Pedale die extrem rutschsicher sind, so im Stil von "große Plattform mit Spikes". Das KMX hatte sowas im Auslieferungszustand. Das ist zumindest um Klassen besser als die normale Seite von Klickpedalen.
 
@Micha13 Ich denke du hast den falschen Schluss gezogen. Leicht eingestellte Klicks heißen, dass sie bei jeder Bewegung aufgehen. Du wirst aus Reflex deine Füße daraus lösen und die Verletzungen kommen vom drauf fallen oder von einer schrägen Beanspruchung.
Bei unserem Tandem sind die Klicks vorne leichter eingestellt (Ziehen geht aber) und hinten sehr fest. Bei zwei Stürzen, die wir hatten passierte bei uns eigentlich gar nichts (außer ein paar blaue Flecken). Ich spreize mich vorne üblicherweise ein und nutze das leichtere Einstellen eigentlich für schnelles Trennen beim Langsamfahren. Hinten kann der Stoker gar nicht erst aus den Pedalen kommen und damit auch nicht zwischen Straße und Rad. Auf der Fahrt nach Venedig legten wir uns in einer Kurve (Schmierseifeneffekt) mit gut 30 auf die Seite. Ich hatte leichte Schürfwunden am Oberarm. Mehr war es nicht.
Stell deine Klicks schärfer ein, wenn du wieder fahren kannst und dann wird die Verletzungsgefahr geringer. Gute Besserung von meiner Seite!
 
Kommt da vielleicht auch noch die Höhe des Rades mit dazu? Zwar hab ich mich bisher nicht so oft abgelegt, aber auch in kritischen Situationen hatte ich die Füße immer schnell unten, dabei aber durchaus gemerkt, dass beim schnellen Abstützen einige Kräfte entstehen. Und jetzt reden wir beim Threaderöffner ja von einem Highracer...
Hatten wir früher die Liegeräder wegen ihrer geringen Fallhöhe als sicher gelobt, ist dieses Argument möglicherweise bei hohen Rädern hinfällig?

Gruß,
Martin
 
Ich behaupte mal, dass ich ohne Klickies bei beiden Unfällen ohne nennenswerte Beeinträchtigungen einfach so hätte weiter fahren können.
Ich schließe mich da @kelin an und behaupte, wenn du nicht ausgeklickt hättest, wäre weniger passiert. Zumindest halte ich das Verletzungsrisiko an Fuß und Bein für deutlich geringer, wenn der Fuß eingeklickt bleibt.

Wenn man versucht, mit dem Fuß den Sturz abzufangen, dann ist die Gefahr groß, dass der Fuß beim Aufsetzen nach hinten gerissen wird und dabei stark verdreht oder gestreckt wird. Gegebenenfalls fällt man dann noch auf sein eigenen Fuß. Folge sind dann Bänderdehnungen oder gar Gelenkbrüche.

Bleibt der Fuß eingeklickt, können Bänderdehnungen und Brüche eigentlich nur dann entstehen, wenn man vom Rad weg geschleudert wird und sich die Schuhbindung nicht oder nicht rechtzeitig löst oder wenn man so fällt, dass das Gelenk zwischen Boden und Kurbelarm zertrümmert wird.

Grüße,
André
 
Ach ja, einen hab ich noch: Ich hatte zuerst den Fehler gemacht und die "multi-release" Platten am Schuh die mit den Einsteigerpedalen verkauft werden und sowohl zu den Seiten als auch nach hinten und nach oben ausloesen. Das Resultat war, dass ich, um nicht versehentlich selbst beim leichten Ziehen aus den Pedalen zu rutschen, die Bindung sehr fest einstellen musste. Inzwischen bin ich auf die "single release" Platten umgestiegen, die ausschliesslich zur Seite loesen. Damit kann ich die Bindung fast auf der lockersten Einstellung fahren ohne versehentlich rauszurutschen und auch das seitliche Loesen braucht dann viel weniger Kraft.
 
Ich kann mir auch keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Klickpedalen und den beschriebenen Verletzungen vorstellen.
Fahre Look Delta, also die alten Look Platten. Mittlere Auslösehärte an Shimano PD-7401.

Bemerkenswert im Zusammenhang mit diesem Thread vielleicht zwei Stürze:

Noch zu Rennradzeiten hatte ich die Unterarme locker auf dem RR-Lenker abgelegt, bin abgerutscht und mit der rechten Schulter auf die Strasse gestürzt. Das Rad noch an den Füßen, habe ich eine Rolle gemacht und die Bindung ist im Punkt der höchsten Beschleunigung aufgegangen, das Rad flog danach in die Büsche.

Mit dem Baron (also sehr, sehr tief sitzend) nasse Stelle in der Kurve zu spät gesehen, Vorderrad geht in Sekundenbruchteilen weg und ich rutsche auf dem Hosenboden durch die Kurve, Rad vor mir. Kann absolut nicht rekapitulieren, wie ich aus den Pedalen gekommen bin; ans Rad gebunden haben die mich aber offensichtlich nicht.
 
Ach ja, einen hab ich noch: Ich hatte zuerst den Fehler gemacht und die "multi-release" Platten am Schuh die mit den Einsteigerpedalen verkauft werden und sowohl zu den Seiten als auch nach hinten und nach oben ausloesen. Das Resultat war, dass ich, um nicht versehentlich selbst beim leichten Ziehen aus den Pedalen zu rutschen, die Bindung sehr fest einstellen musste. Inzwischen bin ich auf die "single release" Platten umgestiegen, die ausschliesslich zur Seite loesen. Damit kann ich die Bindung fast auf der lockersten Einstellung fahren ohne versehentlich rauszurutschen und auch das seitliche Loesen braucht dann viel weniger Kraft.

Hmmm.....ich habe bei den Platten für ein neuen Paar Schuhe anscheinend auch die Multi-release Platten erwischt, denn seitdem lösen meine Schuhe unerwarteterweise auch nach oben aus, aber NIE unfreiwillig, obwohl ich beim Up die Pedale sehr locker eingestellt habe. Mein Eindruck ist, das die nur auslösen wenn es einen Ruck gibt, nicht wenn man gleichmäßig zieht. Ich finde das nach oben auslösen eigentlich sehr angenehm, ich steige total locker aus den Pedalen und das kommt doch eigentlich nur beim Up wirklich zum tragen, bei den Liegen käme ich gar nicht auf die Idee "nach oben", sprich mit dem Knie Richtung eigene Nase auszusteigen, da ist das rausdrehen doch viel angenehmer. Ich werde ich den nächsten Tagen mal versuchen beim Fahren mit einem Ruck zu ziehen, ob die dann auslösen, wie gesagt, bisher kein unfreiwilliges Verlassen der Pedale erlebt.

Ich kann mir auch nicht mehr vorstellen ohne Klickies zu fahren. Ich möchte das sichere Gefühl am Pedal nicht mehr missen und mit richtig steifen Sohlen hat man das Gefühl direkt am Kurbelarm zu hängen, fühlt sich gut an. Ich bin gerade auf der Überführungsfahrt nach Hause mit dem neuesten Zuwachs meiner "Radsammlung" und da sind Rennpedale (Shimano 105) dran für die ich keine Schuhe habe, also fahre ich mit normalen Schuhen auf diesen glitschigen Pedalen und finde das echt unangenehm. Selbst wenn es normale Straßenschuhpedale wären hätte ich erhebliche Sehnsucht nach meinen Klickies. Das Gefühl fest am Rad zu hängen gibt mir ein sicheres Gefühl. In meinen frühen Radlertagen hatten ich noch Käfige mit Riemchen, da hast du dann wirklich fest gesessen, Notausstieg gabs da nicht.
 
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Es gibt doch von Shimano die SM SH 56 für den seitlichen Ausstieg. Man kann also den Fuß auch durch seitliches Abwinkeln freimachen. Rollbewegung nach rechts oder links. Ich halte da nichts von, weil ich ein paarmal versehendlich ausgeklickt bin. Hab ich noch rumliegen.
 
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Ich behaupte mal, dass ich ohne Klickies bei beiden Unfällen ohne nennenswerte Beeinträchtigungen einfach so hätte weiter fahren können.
Behaupten und Recht haben sind halt zwei paar Stiefel.
Mein Sprunggelenk ist wie von den anderen schon erwähnt beim Versuch, das Rad abzufangen kaputt gegangen. Die Füße waren gar nicht eingeklickt, weil ich das Rad eben abfangen wollte.

Außerdem sollte man beachten, daß Sprunggelenksfrakturen die häufigsten Knochenbrüche der unteren Extremitäten bei Erwachsenen sind - ist also nicht erstaunlich, wenn das obere Sprunggelenk kaputtgeht.

Gruß,

Tim
 
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