Einfache Akkudatenerfassung mittels Tabellenkalkulation

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Moin Freunde,
für mein Gekko habe ich z.Z. vier Akkus unterschiedlichen Produktionsdatums und mit unterschiedlichen Zellen im Einsatz. Zur Unterscheidung habe ich sie mit farbigen Markierungen versehen, rot, gelb, grün und blau. Zum Laden benutze ich drei unterschiedlich eingestellte Ladegeräte, 41V, 41,5V und 41,95V sowie ein schnelleres Ladegerät, 41,95V, für mehrtägige Fahrradreisen*.
Normalerweise lade ich zwecks Akkuschonung mit 41,5V, nur vor längeren Tagestouren lade ich aufs Maximum, d.h. knapp 42 Volt. Um den Zustand der Akkus und den Verbrauch pro Kilometer aufwandsarm im Blick zu behalten "baute" ich mir schon vor zig Jahren eine Tabelle die ich in den letzten Tagen vereinfacht habe:
Screenshot (4).png
Screenshot (5).png

In die vier Ladekabel habe ich jeweils ein "Wattmeter" eingebaut, welches die Ladeschlussspannung sowie Ah und Wh anzeigt, diese Werte sowie die gefahrenen Kilometer übertrage ich in die mit OpenOffice Calc erstellte Tabelle. Diese habe ich so eingerichtet, daß der jeweilige Verbrauch Wh pro Kilometer automatisch ermittelt wird, siehe die in der roten Tabelle oben gezeigte Formel =I3/E3. Die Startspannung für die nächste Tour wird ebenfalls automatisch eingespielt, siehe in der gelben Tabelle =G3
Manch einem wird der geringe Aufwand zuviel Voodoo sein, mir aber macht es erstens Spaß und zweitens kann ich die ermittelten Werte in Beziehung mit dem jeweiligen Typ, dem Alter und den Zyklen der Akkuzellen setzen...
Gruß aus Münster,
HeinzH.
 
Ich bin doch immer wieder erstaunt, was alles ausgewertet wird :). Mir ist das immer viel zu aufwändig.
Aber das Interessanteste habe ich vermisst: Welche Erkenntnisse sind da über die Jahre heraus gekommen?
 
Moin moin!
(.....) Aber das Interessanteste habe ich vermisst: Welche Erkenntnisse sind da über die Jahre heraus gekommen?
Am meisten überascht hat mich, daß zwei der drei 36V/360Wh-Akkus (10s4p) nach nunmehr fünfeinhalb Jahren und 217 bzw. 218 Ladezyklen nicht an Kapazität eingebüßt haben. Ich führe dies auf die verbauten Samsung 25R* Zellen zurück, die ich seinerzeit beim gewerblichen Akku-Neubestücker trotz ihres vergleichsweise ungünstigen Gewichts/Kapazitäts-Verhältnisses wählte, sowie auf den schonenden Umgang mit ihnen zurück**. Die Entladeschluss-Abschaltspannung ist bei mir übrigens bereits bei 33V erreicht, fast immer aber fahre ich die Akkus nur bis tiefstens 36 Volt.-
Mein kleiner und leichter 180Wh-Akku (10s2p), fast sechs Jahre und 324 Zyklen alt, zeigt leichte Einschränkungen bei Reichweite und Spannungsverhalten an Steigungen. Ich verwende ihn für Einkaufs- und Stadtfahrten, um die "Großen" zu schonen und für sportliche Touren, bei denen ich den eAntrieb nur für die Rücktour zuschalte. Ich behandle ihn weniger schonend, d.h. beispielsweise, daß ich ihn z.b. bei plötzlichen Schlechtwettereinbrüchen schon mal einige Zeit lang "vollgeknallt" mit 41,97V stehen lasse.
Der vierte Akku (360Wh), ich kaufte ihn neu bei dem Resteverkauf eines Händlers für nur € 120.-. ist erst 16 Monate und 51 Zyklen alt und mit Noname-Zellen ausgestattet. Ich bin gespannt, wie er sich in den nächsten Jahren schlägt.
Zur Zeit ruht coronabedingt ein selbstvergrößertes Akkugehäuse bei einer Firma, um mit 10s7p bestückt zu werden***. Obwohl mit Hochleistungszellen deutlich mehr Kapazität erzielbar wäre, wählte ich aufgrund der auch mit meiner Tabelle gemachten Langzeiterfahrungen erneut die auch als Werkzeugzellen bezeichneten Samsung 25R .

Die Tabelle habe ich im Übrigen zwischenzeitlich weiter "automatisiert", so daß meine Dateneingaben künftig noch schneller vonstatten gehen.
Ich hoffe Deine Frage beantwortet zu haben.
Gruß aus Münster,
HeinzH.

*Samsung 25R-Zellen haben, wie ich mir erlesen habe, gemeinsam mit den VTC5 Zellen eine von anderen Zellen abweichende Chemie. Bei Kälte sind sie etwas besser als Hochleistungszellen. Herstellern von Akkuwerkzeugen verbauen gern Samsung 25R Zellen da dort das höhere Gewicht keine Rolle spielt, wohl aber die Robustheit.
**Mein erster, serienmäßig mit Panasonic Martkenzellen bestückte Akku, überlebte nur zweieinhalb Betriebsjahre . Ich führe dies auch auf die unsachbemäße Behandlung durch mich zurück.
***Ich, Jg. 1949, werde leider nicht jünger und diesen großen Akku möchte ich zukünftig für längere Tagestouren sowie, mit einem zweiten (360Wh-)Akku in der Ortliebtasche, für Mehrtagesreisen verwenden.
 
Moin moin,
auch weil es mir Spaß macht, habe ich gestern Abend meine Tabelle um eine letzte Verbesserung ergänzt. Das Ladedatum wird nun automatisch gesetzt und, ganz wichtig, fixiert.
Akkudaten_neu1.png Akkudaden_neu2.png
Falls ich die betreffenden Akkus nicht vorlade, muß ich jetzt nur noch in fünf Spalten Daten eintragen, alles weitere ist automatisiert.
Hier die Formeln*...
Spalte A: =WENN(J2"";"";WENN(A2="";JETZT();A2)) Keine Eingabe.
Spalte B: Laufende Nummer, keine Eingaben.
Spalte C: =I2 Keine Eingabe.
Spalte D: Manuelle Eingabe.
Spalte E: Manuelle Eingabe.
Spalte F: Manuelle Eingabe nur falls Vorladung.
Spalte G: Manuelle Eingabe nur falls Vorladung.
Spalte H: Manuelle Eingabe nur falls Vorladung.
Spalte I: Manuelle Eingabe.
Spalte J: Manuelle Eingabe.
Spalte K: Manuelle Eingabe.
Spalte L: =SUMME(H2;K2)/E2 Keine Eingabe.
Spalte M: Notizen nur bei Besonderheiten.
Das derzeitige Wetter ist eh nicht verlockend, insofern hoffe ich, nicht gelangweilt zu haben ;)
Gruß aus Münster,
HeinzH.

*Für OpenOffice Calc, für MS Excel sind z.T. andere Formeln oder Makros erforderlich.
 
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