EC-Velomo-tion Quad-Cargo-Velomobil

Ich fahre ja auf dem Up und dem Long John seit Jahren nur noch Big Apple und Big Ben in 26" bzw. 1x 20" und 55 bzw. 60 mm breit, mit 1,5...3 bar.
Vom Fahrkomfort ein Segen finde ich, auf nicht asphaltierten Wegen auch recht schnell, weil kleine Unebenheiten einfach "weggebügelt" werden.
Platten habe ich sehr selten damit.
Bin alles in allem sehr zufrieden - OK, nach ein paar Jahren rutschen sie schon wenn es nass ist... ich schiebe das dann immer aufs Alter...
Und vom Gewicht erheblich besser als ein Marathon Plus - sowas hatte ich auch mal auf meinem 20 kg-Up, keine Lust mehr drauf...

Auf gutem Asphalt sind die "Dicken" aber vermutlich schon langsamer als irgendwelche Dackelschneider mit 7...10 bar...

Stellt sich mir nur die Frage ob die "Dicken" mit weniger Druck ggf. bei hohen Kurvengeschwindigkeiten unangenehm ins schwimmen kommen wegen der Radialkräfte.
Und theoretisch braucht man breitere Felgen für breitere Reifen.

Ich fahre ja auch einen 26x2,35 (oder 60 mm) auf einer sehr schmalen Felge :censored: ...
 
@revelotion - ich weiß nicht, ob das die richtige Stelle ist, um einen der traditionsreichsten Glaubenskriege neu zu entfachen. Es ist aber definitiv so, dass das Schwalbe-Marketing nur unter der Bedingung >gleicher Luftdruck< korrekt ist, was bei fetten Reifen aber zu betonharten Pellen führt und nichts, aber auch gar nichts mehr mit Komfort zu tun hat. Ein 28mm Reifen mit 5 bar rollt nicht nur besser (auf Asphalt) als ein 60mm Reifen mit 3 bar - er ist dabei sogar komfortabler... Und wenn der fette Reifen nicht exorbitant schwer werden will, ist er auch nicht pannensicherer als ein Dünner, der seine Verstärkung auf weniger kritische Fläche konzentrieren kann.

Die Physik schaltet das Marketing nicht aus. Du musst bei nem Reifen 4 Parameter in Einklang bringen (Gewicht, Komfort, Rollwiderstand und Pannensicherheit). Und wie so oft liegt ein multifaktorielles Optimum nicht in den Extremen, sondern in der Mitte.

Ich hatte diese Diskussion auch mit den Ungarn, die - freilich - unbedingt 60mm da drauf sehen wollten... und der Radkasten soll das auch hergeben. Ich hab sie dann für die Standardausrüstung auf 1,5" runtergehandelt - und die schwelenden Fatbike-Träume ausgelagert in einen offenen Sonderbau mit 4x26" in 100mm+ (dann bspw. nur mit dem Dach aus #1511 drüber).
 
Zwischen 50...60 mm und Fatbike - sprich 100 mm - liegen schon Welten finde ich.
Alles unter 50 mm ist für mich eigentlich inakzeptabel, das fahre ich nur notgedrungen auf dem VM und dem Brompton.
Und mit dem Brompton fahre ich im Gegensatz zu anderen Up nur asphaltierte Wege - 7 bar und die kleinen Räder, da vergeht einem sonst echt ganz massiv der Spass finde ich.
Wenn ich so ein Quad kaufen wollen würde wollte ich nicht praktisch zwingend auf asphaltierte Wege angewiesen sein...
Sprich wenn solche Reifen nicht draufpassen würde ich mir gut überlegen ob das für mich sinnvoll wäre.

Oder passen die Reifen problemlos drauf und werden nur nich angeboten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht erstmal darum, was als Standardausrüstung ab Werk drauf sein wird - und da sind 1,5" Marathon (nein, keine Plus) geplant. Das sind die "sinnvollsten" Reifen für die gemeine Zielgruppe.

Wir haben bei der Hülle gefeilscht, ob unbedingt 60mm in den Radkasten müssen. Es ist knapp; ich glaube garantieren können wir nur bis 55mm - ansonsten brauchste ne Individual-Hülle wie in #1511. Du musst für die Serie halt nen Kompromiss bauen statt überall die Maximalwerte einzustellen. Und gerade im Angesicht der Marktlage wird es mehr und mehr unsere Position, uns da durch Effizienzorientierung hervorzutun, und die ganzen Schleppanker-Ideen den Mitbewerbern zu überlassen. Der Lohn wird sein, dass wir dann ggfs. mit 200W >30km/h fahren können und die anderen bei 25 kleben bleiben.
 
For me the sweet spot is 47 mm - 1.85" or 50 - 1.95"

The Big Ben Plus 2.15" I have on the front of the trike are too heavy and slow. And I confirm, dangerous in the wet.
 
Zum Thema Scheibe & Beschlag im Winter:

Auch wenn bisher nur im CAD-Modell die Türen zu sehen sind, scheint ja die vollständig geschlossene Kabine angedacht zu sein. Da diese jedoch zwangsläufig die Beschlagproblematik aufwirft, wäre es interessant zu wissen wie ihr diesen verhindern oder zumindest reduzieren wollt.

Könnte der Doppelscheibenwischer - also schlicht ein weiterer (unabhängiger) Scheibenwischer auf der Innenseite - eine mögliche Lösung sein? Sowas ähnliches wurde bereits hier im Forum auch im Miniaturformat für ein Visier gebastelt.
 
Kann ich selbst nicht viel zu sagen. Da wird v.a. die Erfahrung aus dem Challenger (EC-velo) transferiert, wie man Wischer und Lüfter bestenfalls anordnet. Mein Beitrag dazu war, das Areal so auszulegen, dass da auch ne Glasscheibe rein kann. Denn im Endkundeneinsatz hält auch keine gehärtete PC-Scheibe dauerhaftes Drüberscheuern lange aus... Ansonsten bin ich selbst ein erklärter Gegner der sommerlichen wie winterlichen Kabinenschließung, weil das Probleme erzeugt, die nur mit KFZ-Energiemengen bewältigbar sind. Von daher ist für mich im 25km/h-Bereich der Bio-Hybrid-Stil zielführender als der Podbike-Stil... nur wissen das die potentiellen Kunden noch nicht, weshalb EC die Türen als Option ins Programm nimmt :D
 
Mein Beitrag dazu war, das Areal so auszulegen, dass da auch ne Glasscheibe rein kann. Denn im Endkundeneinsatz hält auch keine gehärtete PC-Scheibe dauerhaftes Drüberscheuern lange aus...

Das klingt sehr gut.


Denn das Thema Scheibe ist nicht nur hinsichtlich des Beschlags im Winter wichtig. Da ich über die Forensuche bisher wenig dazu finden konnte und es auch in diesem Thread nur grob angerissen wurde, habe ich noch ein paar Anregungen zum Thema Kabinen-Klima, die auch das Fahren im Sommer betreffen. Es sollen kurz die Möglichkeiten der passiven Kühlung erwähnt werden - in diesem Fall sind das die Windschutzscheibe und die restliche Verkleidung (Seitenscheiben, Türen, Dach, etc). Das ganze im Hinblick auf den Geschwindigkeitsbereich und der Fahrtprofile (Innenstadt mit Ampelstops, Pendelstrecken).


Windschutzscheibe

Für diese wäre ein Verbundsicherheitsglas mit entsprechender Sonnenschutz-Beschichtung [1, 2] eine Option. Hierbei wäre die Anforderung an die Beschichtung, für den sichtbaren Bereich des Sonnenlichts transparent zu sein und gleichzeitig Infrarot-Strahlung zu reflektieren und/oder absorbieren, wie in diesem Spektrum für Wärmeschutzverglasung zu sehen. Eine vergleichsweise hohe Absorption hätte im Winter den Vorteil, dass sich die Scheibe tagsüber bei geringer Bewölkung etwas erhitzt und somit den Beschlag reduziert. Die Frage wäre nur noch, ob so eine Scheibe preislich noch im Rahmen bleibt.

Karosserie

Bei den restlichen Scheiben wäre ein leichter, transparenter Kunststoff wahrscheinlich besser, da ohne Scheibenwischer die Anforderung bzgl. Kratzfestigkeit entfällt. Eine Beschichtung wie bei der Windschutzscheibe wäre natürlich auch hier gut, wobei sich diese auch in Form von Folien nachträglich anbringen ließe. Für die verbleibenden Elemente der Verkleidung ist ein hoher TSR-Wert der Grundschicht vorteilhaft [1, 2], der vor allem eine hohe Reflektivität (und somit weniger Absorption) für IR-Strahlung aufweist. Ein Anstrich der Unterseite wird hier sicher auch etwas helfen, denn die Rückstrahlung der Wärme von der Straße ist im Sommer auch ein Faktor (Asphalt hat eine relativ niedrige Albedo). Als dünnere Deckschicht lässt sich anschließend beliebige Farbe auftragen ohne den Wärmeschutz sonderlich zu beeinträchtigen, wobei eine helle/neutrale Farbe auch bei Autos immer mehr dominiert.



Und nochmal zum Thema Scheibenbeschlag: ich kann mir vorstellen, dass sich im Quadvelo nicht annähernd soviel Beschlag bilden wird im Vergleich zu z.B. Go-One und Twike, da man in niedrigeren Geschwindigkeitsbereichen unterwegs ist. Bei dem Go-One Video sieht man die Taupunktsverschiebung durch den Windchill-Effekt während der schnellen Abfahrt von 0:40 bis 1:20 recht deutlich.

Für eine weitere Vermeidung des Scheibenbeschlags mit geschlossenen Türen hätte ich noch eine etwas abwegige (?) Idee. Innerhalb der Kabine könnte man versuchen z.B. für die untere Partie an den Türen (oder am Boden?) dünne Alu-Kacheln einzufügen, um das Kondensat dort abzuscheiden und abtropfen zu lassen. Voraussetzung dafür wäre natürlich, dass die Temperatur an den Blechen kühler ausfällt als an der Windschutzscheibe. Wie effektiv das ganze wäre kann ich aus dem Stand heraus nicht beurteilen, aber das Prinzip der Kondensatfalle ist nicht völlig neu.

Falls das alles nichts hilft, kann man sich natürlich immernoch mit Aktivlüftern, Heizung usw behelfen oder gemäß deinem Vorschlag gleich offentürig fahren. Aber damit hätte man auch wieder Wind und vor allem Regen von der Seite.
 
Der Vollständigkeit halber noch ein paar unsortierte Ergänzungen zum Thema Beschlag und beheizbare Scheibe:
  • Allgemein hat man einen Feuchteeintrag von drei Quellen: Außenluft, Atemluft (100% gesättigt) und Schweiß - die letzten beiden in Abhängigkeit von Kleidung und vor allem der eigenen Tretleistung.
  • Ford hält ein Patent auf die beheizbare Scheiben mit eingelassenen Heizdrähten. Die werden jedoch je nach Scheibenwinkel, Sonnenstand und sonstigen Lichtverhältnissen teilweise als störend empfunden.
  • Das im vorigen Post angesprochene Design gibt es bereits von Saint Gobain Sekurit, kommt ohne (sichtbare) Heizdrähte aus und nennt sich ClimaCoat (früher auch als CoolCoat bekannt) und hat zumindest etwas passive Kühlwirkung im Sommer (ca. 60% der einfallenden Wärmestrahlung werden reflektiert). Die Heizleistung für das Enteisen im Winter liegt bei ca. 400W - 500W. Diese Art von Scheibe wird zum Beispiel im Seat Ateca oder VW Passat als Extra verbaut für ca. 1200€.
  • Es gibt von Stain Gobain ebenfalls unbeheizte, vergleichsweise leichte Wärmeschutz-Scheiben namens ComfortSky, die in Autodächern zum Einsatz kommen. Sowas gebraucht und nachträglich zugeschnitten - evtl denkbar?
  • Die günstigste Variante einer beheizbaren Scheibe scheint immernoch die hier bereits diskutierte Twizy-Scheibe zu sein.
  • Wer eine recht fundierte Abhandlung zum Thema Scheibenbeschlag (eher aus der Auto-Perspektive, also mit entsprechend höheren Fahrtgeschwindigkeiten) lesen möchte, ist hier bedient.
Alles tatsächlich keine optimale Ausgangslage (Kosten, Verfügbarkeit), um eine halbwegs passende, günstige Thermo-VSG-Scheibe aufzutreiben, die man im Quadvelo verbauen könnte. Vielleicht gibt es abgesehen von der Automobil-Ecke noch andere Bereiche (Fenster, Aquaristik, ...), wo man wildern könnte um eine passende Scheibe zu finden?

Die kratzfeste Polycarbonat-Scheibe ist natürlich als Kompromiss erstmal völlig in Ordnung. Selbst wenn die im Laufe der Zeit doch milchig wird, kann man sie tauschen, was auch technisch Unbedarfte hinbekommen sollten. Als potentieller Kunde wäre es mir zumindest jedoch immer wichtig zu wissen, warum man sich für das Polycarbonat (Preis und/oder mangelnde Verfügbarkeit am Markt) entschieden hat. Und falls man doch direkt ein Wärmeschutzglas (ggf. als Option mit Aufpreis) anbieten könnte, wäre das doch ein nettes Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Velocars.

Es ist jedenfalls wirklich kein ganz so einfaches Thema (sei die Kabine teilweise offen oder geschlossen), und möglicherweise auch einen eigenen Thread wert - im VM Unterforum gibt es ja auch allerlei Diskussionen zum Beschlag auf Visieren, den diversen Go-Ones, Motorradhelmen, usw.
 
@revelotion - Auch als Lösungsansätze präsentiert fasst du v.a. gut zusammen, was man letztendlich für nen Aufwand betreiben muss, wenn man sich auf so ne (geschlossene) Kabine einlässt und das Ganze professionell endkundentauglich kriegen will.... d.h. dass es funktioniert wie im Auto... tut es halt nur mit ähnlichem Technologie- und Energieaufwand - den ein Fahrrad (in Kleinserie) sich so eigentlich nicht aufhalsen sollte.

Dieser Tage baue ich gerade einen Pappel-Roadster auf das QV-Chassis - zwar erstmal als DIY-Serviervorschlag, aber eigentlich schon auch als ernstgemeinten turn ähnlich zu den open-cockpit-Velomobilen. Vielleicht machen doch alle Velocar-Startups den gleichen Fehler in ihrer Referenz an die Auto-Kabine und werden unzählige frustrierte Nutzer hinterlassen, denen bei Regen, Sonne und Kälte der Durchblick fehlt. Und die eigentliche Lösung liegt nicht im Kabinen- sondern Roadster-Design... mit Dach, aber ohne direkte Windschutzscheibe. Das ist den Sport-Velomobilisten im Grunde klar, die neuen Velocar-Interessenten müssen diese Erfahrung halt erst noch machen... v.a. diejenigen, die nach 2-3 Wintern durch ne 3D gewölbte PC-Haube schauen müssen.

Das Serien-QV hat dafür eben erstmal nur einen unkomplizierten 2D-Raum vorgesehen, an dem sich auch nachträglich alles Mögliche variieren und abändern lässt - von VSG bis Kippfenster.
 
Zuletzt bearbeitet:
Pläne? :D
Ich entwickle live am Objekt ;)

Nach meinen Erfahrungen am 4Q - was ich fürs akute Pendeln auch noch verfeinere - erwarte ich, dass ich vor Weihnachten damit fahre...
... auch weil ab Neujahr die Serienhülle fertig ist und die volle Aufmerksamkeit braucht.
 
Die kratzfeste Polycarbonat-Scheibe ist natürlich als Kompromiss
Nur für Schönwetter und ohne Scheibenwischer. Straßendreck ist einfach viel härter als jede Härtung einer Kunststoffscheibe sein kann. Und gehärtete, sphärisch gebogene Kunststoffscheiben sind teuer. Das konnte man auch bereits vor 5-10 Jahren schon gewusst haben. Wenn man Mal in ein Evolution oder ein anderes verglastes VM investiert und es oft gefahren hätte.
Vor 5 Jahren hat hier mal ein Kollege versucht, seinem EVO die Atem-Feuchtigkeit durch Kondensation vorzuenthalten. Das brachte Atemwiderstand und führte nach kurzem zu gammeligem Geruch an den Oberflächen.
Wenn das Podbike nächstes Jahr produziert werden und Erfolg haben soll, müssen vorher noch zwei, drei "Wunder" passieren...
 
So, langsam wird es in dem Vorgeplänkel hier dunkel...
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Und um Weihnachten gibt es 3 neue Fäden zu
a) Serien-Quadvelo,
b) DIY-Aufbauten (Roadster, Top, Cargo) und
c) offenem Quad (Trike+, Fatquad u.a.)

Zur Hohoholz-Vorfreude noch ein Suchbild: wie geht das zusammen?
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Auf der Seite https://quadvelo.com/?page_id=260 wird das Fahrzeug unter Specifications mit "Powder coated 7075 Aluminium Alloy frame" beworben. Ich frage mich ernsthaft, ist das lediglich Marketing oder entspricht das den Tatsachen. Ich kann nämlich im Internet keine Bezugsquelle für Aluminium Rohr mit der Qualität 7075 finden.
Die Rahmen sind aus 6060iger, da ist nen Vermittlungsfehler. Wenn noch wer die Haltbarkeit durchrechnen will: 80x60x4... und ja, ist alles kein absoluter Leichtbau, sondern läppert sich mit Hülle, Motor, Chassis, Drumunddran auf gut 70kg (was i.Ü. dennoch leichter ist als die Realwerte der Mitstartups in dem Sektor)
Der Fehler "Powder coated 7075 Aluminium Alloy frame" wurde Auf der Seite https://quadvelo.com/?page_id=260 immer noch nicht behoben.
 
So, langsam wird es in dem Vorgeplänkel hier dunkel...
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Hübsch auch die Frabe steht im gut.

Weil es gerade in meinem Go3-Faden angesprochen wurde: für wie relevant hältst Du es, dass die Entfernung des FZ als Folge des Scheinwerfer-Abstands falsch geschätzt werden wird?
 
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