Wie schon erwähnt haben unsere Wild Ones eine elektrische Unterstützung. Eigentlich war ich mal ein strikter Gegner derselben. Aber wir haben uns entschlossen, möglichst auf das Auto zu verzichten und wollen deshalb den „wohlfühl“-Aktionsradius des Fahrrads im Alltag zu erhöhen. Auf einer Radtour mal sportlich schwitzend unterwegs sein ist das eine, aber 40km entfernt am Sonntag Nachmittag gemütlich Kaffee trinken und verschwitzt ankommen muss ja auch nicht unbedingt sein. Aber da hat jeder eine andere Meinung, was auch gut so ist.
Allerdings war ich bislang nicht zufrieden mit der Unterstützung, zumindest nicht bei den Probefahrten. Von Thomas wurde mir dann der neue MM15 angeboten, mit Drehmomenterfassung, 4-stufiger Unterstützungsleistung (plus „aus“) und minimalen Verlusten im Betrieb ohne Strom. Wir haben uns ohne Probefahrt entschlossen, das mal mit zu bestellen, wohl wissend, dass Thomas auch ein guter Verkäufer ist
Wir haben also einen Tretlagerantrieb (vorne, wo sonst beim Trike), hinten einen Akku mit 36V 11Ah, ein Display mit der Steuerelektronik und eine sagen wir mal Fernbedienung am Lenker. Außerdem kann man bei Bedarf auch noch das Fahrradlicht mit anschließen und über die Fernbedienung oder am Display dieses ein- und ausschalten. Wir haben aber „ab bike-revolution“ kein angeschlossenes Licht, sondern eine SON/Bumm-Lichtanlage völlig separat, was dann auch bei leerem Akku sicher funktioniert.
Die ersten Kilometer bin ich mal ganz ohne Unterstützung gefahren. Irgendwelche Nachteile konnte ich nicht feststellen, es scheint keine merkbaren Bremsmomente zu geben. Dann mal Stufe 1, maximal 50W Unterstützung. Um es vorweg zu nehmen. „Aus“ und „“1 werden meine Hauptnutzungen sein. Wir sind ja bei heftigem Gegenwind in der Woche vor Ostern gefahren und da macht sich das ganz toll. Stufe 1 ist sozusagen eine Windkompensation.
Geht es bergauf, so kann man während der Fahrt weiter schalten und spürt das zusätzliche Moment. Da mein Moment gemessen wird und entsprechend unterstützt wird ist es sehr viel angenehmer als die Antriebe, die geschwindigkeitsabhängig arbeiten. In der höchsten Stufe hat man eine tolle Beschleunigung an der Ampel, was ich aber nicht wirklich brauche, mir ist Reichweite viel wichtiger als Superleistung.
Ich bin dann einen Tag lang zu 100% auf Stufe 1 gefahren. Über Nacht wurde der Akku zum 3. Mal insgesamt voll geladen. Die Restkapazitätsanzeige geht definitiv nicht linear, vielleicht gibt es mal ein SW-Update, was das verbessert, aber wenn man es weiß, kann man damit leben. Ich werde mir vielleicht mal die Mühe machen,auszumessen, welche Anzeige welche Restreichweite bedeutet. Aktuell weiß ich das nicht. Was ich aber sagen kann: Man spürt die Anzeige mehr als 100 Kilometer lang, zwischen 100 und 110 sagt das Gefühl, dass es schwächer wird, ab 120 ist definitiv nichts mehr. Auch hier: keine Messung und Gefühl kann täuschen. Auch muss erwähnt werden, dass wir von Wien entlang der Donau nach Vilshofen gefahren sind und man dabei meist nicht von Steigung sprechen kann.
Die Anzeige im Display kann man gut lesen, es gibt auch eine zuschaltbare Beleuchtung. Klar, wenn die Sonne von hinten blendet ist es mit der Lesbarkeit vorbei. Die Tasten am Display sind m.E: untauglich, aber am Trike sowieso nicht erreichbar. Die Fernbedienung ist aber richtig gut: 2 Sekunden lang drücken und schon steht es auf Stufe 1. Danach kann man munter rauf und runter schalten. Ausschalten kann man, muss man aber nicht, nach kurzer Zeit geht es von alleine aus, aber selbst an langen Rotphasen von Ampeln - typisch für Radampeln - bleibt es aber an.
Es gibt noch ein paar Parameter, die wichtigsten: Radgröße (leider nur 20, 21, etc., also nicht so arg genau) und Starthilfe, d.h. beim Anfahren wirkt bis 6km/h eine extra Unterstützung – ich schalte lieber vorher runter und spare mir den Strom.
Soweit mein erster Bericht dazu. Konkrete Fragen? Ich werde noch einen weiteren Beitrag dazu liefern, da muss ich aber erst noch die Fotos bearbeiten. Wie sagt man doch andernorts: stay tuned.