Dumm gefragt zum Liegerad am Berg

J

_johann

Hallo Experten,

zu der Diskussion über die Bergleistung von Tiefliegern kann ich nichts beitragen, aber zur Bergleistung von gemäßigten Kurzliegern allgemein. Im Allgäu und in der Schweiz habe ich bisher in einem Zeitraum von 5 Jahren einen einzigen Liegeradler gesehen, abgesehen von den vier Bekannten, mit denen ich früher einige Touren fuhr. Daraus könnte man schließen, dass Liegeräder Holland-Räder sind und ich ein Spinner, der ein ungeeignetes Rad fährt. Diese Überlegungen passen auch zu meiner Erfahrung, dass ich mit meinen Rädern (Zuerst Quantum Susp 3 und jetzt Flux S600) an Bergen (das sind für mich alle Steigungen über 5% ) vielen Normalradlern unterlegen bin. Leute, die etwa die gleiche Kondition haben, fahren mir davon, schwächere Gelegenheitsfahrer sind mir ebenbürtig. Ich schließe daraus, dass meine Liegräder eine schlechtere Ergonomie haben als das Trekkingrad. Wenn die Geschwindigkeit so niedrig ist, dass die Aerodynamik keine Rolle spielt, ist das Liegerad also demnach im Nachteil. Das würde auch für langsame Touren gelten, die wegen des Gepäcks und der wechselnden Straßenoberfläche bzw. Verkehrsverhältnisse unter 20 km/h Durchschnitt gefahren werden. So weit, so schlecht. Warum ist das aber so, falls meine Überlegungen überhaupt stimmen? Man kann sich doch mit Vehemenz in seinen Schalensitz stemmen, wenn die Trittfrequenz notgedrungen wegen der Steigung sinkt! Wo also ist das Defizit?
(Ich bin übrigens in den Cevennen (F) einen Pass gefahren: ca 8-12 % Steigung; das ging durchaus , aber im Schneckentempo und mit vielen Pausen.)
Also, wie lässt sich diese Schwäche erklären? Dass ich kein wirklich trainierter Bergfahrer bin, ist mir natürlich bewusst. Aber ich fahre selbst kurze Steigungen in der Stadt mit meinem Normalrad lockerer hoch als mit dem Liegerad!

Gruß Johann
 
Hallo Johann,

ich fahre jetzt sein April täglich mit einem Aeroproject Kurzlieger, bis jetzt 6.500km.
Im September habe ich die Möglichkeiten am Berg im Elbsandsteingebirge getestet.
Die extremen Steigungen bis 18% (nur mit leichtem Gepäck einer Satteltasche, ca.5kg)konnte ich mit ausreichend Trittfrequenz mit mindestens 8-9km/h fahren.
Meine Minimalentfaltung, mit 28" Hinterrad und 22/32 von rund 1,45m, habe ich sogar nicht mal gebraucht. Bin mit 22/26 und demzufolge rund 85 U/min gut hochgekommen.
Von einer ganzen Reisetruppe hat mich zum Ende der Steigung nur ein gut trainierter Rennradler überholt. Am Anfang der Steigung konnte ich noch mehr Geschwindigkeit fahren.
Ich fahre nur mit Klickpedale, die gerade am Berg für den runden Tritt und die zusätzlich eingebrachten Zugkräfte notwendig sind.

Die Frage ist ja, mit wieviel Gepäck versuchst Du die Berge hochzufahren.
20-30kg?

Leichte Hügel gibt es in Berlin auch (Prenzelberg usw).
Diese leichten Steigungen reizen mich immer zum Spurten.
Das ist ein gutes Training.

Eine weitere Frage ist, wie häufig fährst Du Liegerad.
Für das Liegeradfahren müssen andere Muskelgruppen als beim Upright trainiert sein.

Ich habe auch irgendwo gelesen, daß gegenüber dem Upright (Wiegetritt = maximal Körpergewicht, beim ergonomisch guten Lieger bis zum 3-fachen des Körpergewichtes zwischen Sitz und Pedale gestemmt werden kann.
Meine Liege scheint dafür ganz gut geeignet zu sein.

Gruß
Felix

PS:
Zur Liegedefinitions-Diskussion:
Fahre ich jetz einen Kurz-hoch-flach-Lieger mit 60cm Sitzhöhe und 30° Sitzwinkel?<img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/zwinker.gif>
 
>Ich habe auch irgendwo gelesen, daß gegenüber dem Upright (Wiegetritt = maximal Körpergewicht, beim ergonomisch guten Lieger bis zum 3-fachen des Körpergewichtes zwischen Sitz und Pedale gestemmt werden kann.

Das scheint so stimmen. Insbesondere bei Anfängern führt dies aber leider immer wieder dazu, daß mit riesigen Gängen wie in einer Beinpresse das Rad den Berg hochgedrückt wird. Das das die Knie nicht lange toll finden, versteht sich von selbst.
Insofern bin ich der Meinung, das diese Eigenschaft des Liegerades nur im Notfall interessant ist, ansonsten aber nicht als Vorteil gegenüber dem Normalrad gesehen werden kann und sollte.

thomas
 
>Das scheint so stimmen. Insbesondere bei Anfängern führt dies aber leider immer wieder dazu, daß mit riesigen Gängen wie in einer Beinpresse das Rad den Berg hochgedrückt wird. Das das die Knie nicht lange toll finden, versteht sich von selbst.

Und deshalb ist ein Lieger mit steilerem Sitz und grosser Tretlagerüberhöung nicht unbedingt besser am Berg. Schlussendlich können solche Krafteinsätze ähnlich wie bei einem Sprint nur kurzzeitig geleistet werden. Also muss mit einigermassen vernünftiger Trittfrequenz und dosiertem Kraftaufwand hochgefahren werden, sonst fällt man vorher vom Rad! Wichtig ist vielmehr GEWICHT und Training ! Und der Sitz muss passen. Denn ohne Kraft gehts auch nicht.

Gruss Walter
 
>Hallo Experten,
>zu der Diskussion über die Bergleistung von Tiefliegern kann ich nichts beitragen, aber zur Bergleistung von gemäßigten Kurzliegern allgemein. Im Allgäu und in der Schweiz habe ich bisher in einem Zeitraum von 5 Jahren einen einzigen Liegeradler gesehen, abgesehen von den vier Bekannten, mit denen ich früher einige Touren fuhr. Daraus könnte man schließen, dass Liegeräder Holland-Räder sind und ich ein Spinner, der ein ungeeignetes Rad fährt. Diese Überlegungen passen auch zu meiner Erfahrung, dass ich mit meinen Rädern (Zuerst Quantum Susp 3 und jetzt Flux S600) an Bergen (das sind für mich alle Steigungen über 5% ) vielen Normalradlern unterlegen bin. Leute, die etwa die gleiche Kondition haben, fahren mir davon, schwächere Gelegenheitsfahrer sind mir ebenbürtig. Ich schließe daraus, dass meine Liegräder eine schlechtere Ergonomie haben als das Trekkingrad. Wenn die Geschwindigkeit so niedrig ist, dass die Aerodynamik keine Rolle spielt, ist das Liegerad also demnach im Nachteil. Das würde auch für langsame Touren gelten, die wegen des Gepäcks und der wechselnden Straßenoberfläche bzw. Verkehrsverhältnisse unter 20 km/h Durchschnitt gefahren werden. So weit, so schlecht. Warum ist das aber so, falls meine Überlegungen überhaupt stimmen? Man kann sich doch mit Vehemenz in seinen Schalensitz stemmen, wenn die Trittfrequenz notgedrungen wegen der Steigung sinkt! Wo also ist das Defizit?
>(Ich bin übrigens in den Cevennen (F) einen Pass gefahren: ca 8-12 % Steigung; das ging durchaus , aber im Schneckentempo und mit vielen Pausen.)
>Also, wie lässt sich diese Schwäche erklären? Dass ich kein wirklich trainierter Bergfahrer bin, ist mir natürlich bewusst. Aber ich fahre selbst kurze Steigungen in der Stadt mit meinem Normalrad lockerer hoch als mit dem Liegerad!
>Gruß Johann
> Hallo!
Seltsamerweise hab ich das Problem nicht. Obwohl ich nicht viel Berge fahre. Aber wenn komm ich da genauso schnell hoch wie früher mit dem Upright. Die meisten Rennradfahrer hänge ich berghoch locker ab. Außer denen die häufig Berge fahren. Da ist nichts zu machen. Aber das wär auch mit nem anderen Rad so. Entscheidend ist wiewiel man Berge fährt. Für mich nur ein Gerücht das man mit der Liege schlecht am Berg ist. Gut man hat gegenüber dem Rennrad etwas mehr Gewicht. Aber mein Treckkingrad früher wog 18,6 kg. Aber diese theoretischen Überlegungen sind mir egal. Ich fahre jetzt nur noch Liegerad und am Berg reizt mich gerade das hochfahren, runter sowieso. Da werde ich niemals auf den Lieger verzichten wollen. An der Steigung Normalos abhängen macht genauso Spaß wie bergab. <img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/smile.gif alt=smile>
Gruß! Martin H.
 
Hallo !

Ich bin mit meinen Baron bis jetzt ca. gerademal 500km gefahren. Vorher in ca. einem guten Jahr 5000km auf meinem Focus Challenge Sport das gut 22kg wiegt. Mein Baron ist da wesentlich leichter. Trotzdem meine Frage
Werden bei einem Tieflieger (bsp.Baron) mit einem deutlich höheren Tretlager in Gegensatz zu meinen Focus Sport (Tretlagerüberhöhung gerademal zw. 5 und 10 cm) andere Muskeln beansprucht. Von meiner Kondition am Focus merke ich so gut wie nicht am Baron. Am Baron spüre ich hauptsächliche die Oberschenkelmuskeln wie sie die "Arbeit" verrichten, beim Focus waren bzw. sind es eher hauptsächlich die Waden.
Jetzt noch zum Liegerad am Berg.
Theorie: Ich denke, wenn ich im Gegensatz zum Upright die bis zu 3mal so große Kraft auf die Pedale bringen kann (durch Gegendruck von der Sitzschale), müsste ich dann eigentlich mit einem Liegerad mit guter Tretlagerüberhöhung nicht schneller sein als am Rennrad. Ich denke doch, daß beim 3fach so hohen Druck gegenüber dem Upright die paar Kilo mehr am Liegerad eher unerheblich sein dürften, oder etwa nicht. Eines ist auch klar: Dass man sich damit früher oder später mit so einer Fahrweise die Knie ruiniert versteht sich von selbst, aber was sagt ihr dazu

mfg

Chris
 
Beinpresse

Vielen Dank für die kritischen, relativen Aussagen über zu hohe Beinbelastung und notwendige Trittfrequenz. <img src=http://www.rad-forum.de/images/icons/crazy.gif>

Wahrscheinlich war mein Beitrag zu lang und unübersichlich.

Aber darin befand sich auch die Aussage, daß ich mit etwa einer Trittfrequenz von 80 bis 90, auch relativ starke Steigungen so rund um 18% hochgekommen bin.

Meine Beine fühlten sich dabei nicht überlastet an, weil der Einsatz von Kickies auch für Entlastung, bzw. zusätzliche Zugkraft führt.

Gruß
Felix

PS: Vielleicht könnt Ihr ja mal, neben rein relativen Aussagen, meinen Erfahrungen eure eigenen gegenüberstellen, um das Spektrum zu vervollständigen.<img src=http://bilder.parsimony.net/smilies/zwinker.gif>


forum
 
> ... meiner Erfahrung, dass ich mit meinen Rädern (Zuerst Quantum Susp 3
> und jetzt Flux S600) an Bergen (das sind für mich alle Steigungen über
> 5% ) vielen Normalradlern unterlegen bin.

Das Quantum AF3 (auch mein erstes) hat ein schlechte Ergonomie, da ist der Winkel zwischen Beinen und Oberkörper zu steil. Hinzu kam das hohe Gewicht.

> Leute, die etwa die gleiche Kondition haben, fahren mir davon,
> schwächere Gelegenheitsfahrer sind mir ebenbürtig. Ich schließe daraus,
> dass meine Liegräder eine schlechtere Ergonomie haben als das Trekkingrad.
> .... ich fahre selbst kurze Steigungen in der Stadt mit meinem Normalrad
> lockerer hoch als mit dem Liegerad!

S.o. Quantum.

Jetzt fahre ich seit 20Mm den Vorgänger des S600, das Flux S-RX. Da sieht das schon erheblich besser aus. Trotzdem bin ich bergauf langsamer, als andere Radler, die gleich geübt sind, und bei vollem Einsatz auf gerader Strecke nicht unbedingt schneller. Mit dem Ersatz-Up bin ich bergauf auch etwas schneller, ich sehe das an den beiden 500m langen 3-4% Steigungen auf dem Arbeitsweg.

Ein Großteil macht das Gewicht des Flux aus.
Aber: Ein weiteres Manko ist meiner Überzeugung nach der Sitz. Es gibt nahezu keinen Standard-Sitz, in dem man Kraft und Balance optimal umgesetzt bekommt. So verbrät man Energie, weil man im Sitz beim Krafteinsatz hochrutscht, und weitere Energie bergauf, weil der (schmale) Sitz zuwenig Balance-Gefühl ermöglicht, was zu eine kraftsparenderen, schlenkerärmeren Fahrt führen würde. So'n Gefühl hatte ich bisher nur auf dem Noell Sl5 Lowracer.

Schließlich braucht man auf jeden Fall 1500 bis 2000km bis man sich so umgestellt hat, dass man das Leistungsniveau auf dem Up erreicht.

Heinz
 
Wichtig ist vielmehr GEWICHT und Training ! Und der Sitz muss passen. Denn ohne Kraft gehts auch nicht.
>Gruss Walter

Yep, ohne Krafttraining wird das nix. Die meisten Liegeradler radeln nur, um richtig schnell zu sein muss ein konsequentes Krafttraining mit eingebaut werden. Schnell sein setzt ne Menge Arbeit voraus. Mit "Faulheit"wird keiner besser.
2-3 x die Woche im Gym und schon klappts auch berghoch/im Sprint.
=^)
Frank
 
Re: Beinpresse

>Aber darin befand sich auch die Aussage, daß ich mit etwa einer Trittfrequenz von 80 bis 90, auch relativ starke Steigungen so rund um 18% hochgekommen bin.

Das ist doch super. Besser geht es doch nicht. Hammersteigung und hohe TF. Weiter so.

der relative thomas
 
>Und deshalb ist ein Lieger mit steilerem Sitz und grosser Tretlagerüberhöung nicht unbedingt besser am Berg.

Halt Walter, das war nicht die Begründung für die Bevorzugung engerer Sitzwinkel beim Bergfahren. Nicht das bessere "Drückenkönnen", sondern die durch die engere Sitzhaltung stärker vorgespannten Muskeln sollten für die höhere Geschwindigkeit bergauf sorgen.
Meiner Erfahrung nach sieht das mit engen Sitzwinkeln so aus:
1. Je enger der Sitzwinkel, desto empfindlicher reagiert der Körper auf kleine Fehleinstellungen, etwa mit Knieschmerzen. Offenere Sitzwinkel scheinen da mehr Spielraum zuzulassen. Kann an der höheren Fixierung des Fahrers bei engem Sitzwinkel liegen.
2. Wenn das Rad aber paßt, würde ich den engeren Sitzwinkel dem Offenen vorziehen.

thomas
 
hallo,

>Die extremen Steigungen bis 18% (nur mit leichtem Gepäck einer
>Satteltasche, ca.5kg)konnte ich mit ausreichend Trittfrequenz
>mit mindestens 8-9km/h fahren.
>Von einer ganzen Reisetruppe hat mich zum Ende der Steigung nur
>in gut trainierter Rennradler überholt. Am Anfang der
>Steigung konnte ich noch mehr Geschwindigkeit fahren.
hm, um mal auf konkrete zahlen zu kommen: 18% mit 9 km/h entspricht einer steigleistung von ca. 435 W. sagen wir mal incl. verlusten im antrieb und rollwiderstand sind c.a 450 W aufzubringen. der besseren vorstellung wegen was 450 W bedeuten: eddy merkx leistung ueber 1 h bei dem h-rekord lag bei ca. 450 W. ich glaube dass die wenigsten hier(mich eingeschlossen) im forum das auf laengeren steigungen ansatzweise schaffen wuerden. ottonormalradler duerfte mal eher bei einer dauerleistung von 200-250 watt liegen.
aufgrund der schlechten kraftumsetzung bei einigen kurzliegern duerfte die aufzubringende koerperliche leistung wohl noch um einiges hoeher liegen und demzurfolge die geschwindigkeit um einiges niedriger.

cu
jens
 
>hallo,
>>Die extremen Steigungen bis 18% (nur mit leichtem Gepäck einer
>>Satteltasche, ca.5kg)konnte ich mit ausreichend Trittfrequenz
>>mit mindestens 8-9km/h fahren.
>>Von einer ganzen Reisetruppe hat mich zum Ende der Steigung nur
>>in gut trainierter Rennradler überholt. Am Anfang der
>>Steigung konnte ich noch mehr Geschwindigkeit fahren.
>hm, um mal auf konkrete zahlen zu kommen: 18% mit 9 km/h entspricht einer steigleistung von ca. 435 W. sagen wir mal incl. verlusten im antrieb und rollwiderstand sind c.a 450 W aufzubringen. der besseren vorstellung wegen was 450 W bedeuten: eddy merkx leistung ueber 1 h bei dem h-rekord lag bei ca. 450 W. ich glaube dass die wenigsten hier(mich eingeschlossen) im forum das auf laengeren steigungen ansatzweise schaffen wuerden. ottonormalradler duerfte mal eher bei einer dauerleistung von 200-250 watt liegen.
>aufgrund der schlechten kraftumsetzung bei einigen kurzliegern duerfte die aufzubringende koerperliche leistung wohl noch um einiges hoeher liegen und demzurfolge die geschwindigkeit um einiges niedriger.
>cu
>jens

Hi Jens,

über die Leistung habe ich mir auf der Steigungsstrecke keine Gedanken gemacht.
Die Steigung war auch weder für eine Stunde Fahrzeit, noch durchgehend 18%.
Gesamtlänge vielleicht 1-1,5km mit Durchschnittssteigung so um 12%.
Der Tacho hat aber immer mindestens 8-9 km/h angezeigt.

Die Kraftumsetzung erscheint mir gegenüber einem Rennrad bei meinem Lieger besser zu sein.
So ist jedenfalls mein Eindruck bei Sprints oder starken Anstiegen.

Gruß
Felix
 
hi, die hgier geschriebenen Erfahrungen 8am Speedbike) kann ich bestätigen.
Der Lieger ist am Berg schlechter als ein Rennrad. Das vermutlich nicht nur wegen des Gewichtes. Allerdings fahre ich ausgeruht auf kurzen Steigungen Radrennfahrern davon.
Ich hatte im Frühjar eine peinliche Erfahrung beim Wolfenbüttler Tria machen müssen, als das Hinterrad in der Verkleidung schliff. Da habe ich berghoch mit dem Vollverkleideten überholt, während man mich bergab eingefangen hat 8-0
Auch war es Leistungssportlern im Sommer vor bei einer Ausfahrt in Richtung Süden am Schladener Berg (ich mit Speedbike) nicht möglich mich einzufangen. Da hat auch kein Wiegetritt genutzt.
Auf der anderen Seite hatte ich bei der RTF Südharzmarathon keine meiner Kondition entsprechende Position (Speedbike 27kg) erreichen können. Ich kam im hinteren 3tel an.

Gruß Christian
 
>Wichtig ist vielmehr GEWICHT und Training ! Und der Sitz muss passen. Denn ohne Kraft gehts auch nicht.
>>Gruss Walter
>Yep, ohne Krafttraining wird das nix. Die meisten Liegeradler radeln nur, um richtig schnell zu sein muss ein konsequentes Krafttraining mit eingebaut werden. Schnell sein setzt ne Menge Arbeit voraus. Mit "Faulheit"wird keiner besser.
>2-3 x die Woche im Gym und schon klappts auch berghoch/im Sprint.

Nur muss zwischen Schnellkraft > Sprint und Kraftausdauetr > Berg unterschieden werden. Zum Bergfahren brauchts du kein Kraftraum, sondern Berge.

Gruss Walter
 
>hi, die hgier geschriebenen Erfahrungen 8am Speedbike) kann ich bestätigen.
>Der Lieger ist am Berg schlechter als ein Rennrad. Das vermutlich nicht nur wegen des Gewichtes. Allerdings fahre ich ausgeruht auf kurzen Steigungen Radrennfahrern davon.

Das liegt nicht am Lieger, sondern am Training. Offensichtlich kannst Du kurz mal schnell fahren, aber das reicht für Berge nicht aus. Nur einfach zu sagen, ein Lieger ist am Berg schlechter als ein Rennrad ist zu billig.

Gruss Walter
 
Mein Senf zu LR vs. RR am Berg:

Am Berg bringt der aerodynamische Vorteil eines Liegers wegen der niedrigen Geschw. nix. Das ist doch aber DER Grund, warum Rennliegen so schnell sind. Im Gegenteil, am Berg haben wir in der Regel einen deutlichen Gewichtsnachteil.

Das Argument, man könne sich doch mit dem 3-fachen seines Gewichtes in die Pedale pressen, mag stimmen. Aber die Kraft dazu muß man erst mal haben ! Und ich will mich ja mit einem gleich trainierten Rennradler vergleichen, nicht mit einem Bodybuilder.

Rennradler können den Wiegetritt nutzen (die meisten nur kurz, manche aber auch über längere Strecken). Das hat 2 Vorteile: 1. kann der Rennradler nicht nur die Beinmuskulatur, sondern auch Arm und Rumpfmuskulatur einsetzen und somit zumindest kurzfristig sehr hohe Kräfte freisetzen, was beim Lieger nicht geht und 2. werden durch die Veränderung der Position auf dem Rad auch die im Sitzen weniger beanspruchten Muskeln genutzt, gleichzeitig wird die Beinmuskulatur ebenfalls etwas anders belastet, was erstmal entspannt und entkrampft. Geht am Lieger auch nicht. Dieser Einsatz anderer und mehrerer verschiedener Muskelgruppen gleichzeitig geht natürlich auf Kosten der Gesamtkondition, kostet soz. zusätzliche Körner.
Dem Liegeradler bleibt da nur eines. Runterschalten und sauber Drehzahl halten.

Dann bleibt noch zu überlegen, wie das am Lieger an steileren Bergen mit der Durchblutung der Beine aussieht. Schliesslich werden die Beine ja hochgelagert, eigentlich eine Massnahme, um mehr Blut in´s Gehirn zu kriegen (gut, da schadet´s sicher auch nicht). Aber eine gut mit Sauerstoff versorgte Muskulatur ist die Basis für hohe Leistungsfähigkeit. Würde mich schon lange interessieren, wie gross dieser Effekt ist (von eingeschlafene Zehen und Füssen hab´ich bei Liegeradlern immer mal wieder gehört).

Einen Vorteil sehe ich beim Ziehen an den Pedalen. Der Rennradler muß während der Zugphase (also nach oben) zusätzlich seine Beine gegen die Schwerkraft anheben, das geschieht beim Lieger grob gesagt parallel zum Erdboden. Ich denke, dadurch ist ein gleichmässigerer Kraftverlauf während einer Kurbelumdrehung möglich, also ein Vorteil am LR.

Meine Erfahrung ist, daß mir mit meinem Baron am Berg ein gut trainierter Rennradler langsam davonzieht. Meistens schon bergab, aber spätestens nach einiger Zeit in der Ebene kriege ich so gut wie alle wieder. Und in der Summe kann ich bei einer RTF mit 150km und 1700hm (keine Riesenberge sondern ständiges bergauf-bergab) mit meinen 5000 Jahreskilometern trotzdem mit den besten Rennradlern mithalten.
Und ein Vorteil am LR ist sowieso unbezahlbar und gleicht jeden Nachteil locker aus: Ich hab am Ende sicher mehr von der Landschaft gesehen als ein Rennradler mit "Asphaltblick", gerade an Bergen. Und bis auf die Beinmuskeln tut auch gar nix weh :)

Grüsse, Anderl
 
> Zum Bergfahren brauchts du kein Kraftraum, sondern Berge.

Jau. Wer am Berg gut sein will, muß Berge fahren. Kann man nicht oft genug unterstreichen.

thomas
 
>Halt Walter, das war nicht die Begründung für die Bevorzugung engerer Sitzwinkel beim Bergfahren. Nicht das bessere "Drückenkönnen", sondern die durch die engere Sitzhaltung stärker vorgespannten Muskeln sollten für die höhere Geschwindigkeit bergauf sorgen.
>Meiner Erfahrung nach sieht das mit engen Sitzwinkeln so aus:
>1. Je enger der Sitzwinkel, desto empfindlicher reagiert der Körper auf kleine Fehleinstellungen, etwa mit Knieschmerzen. Offenere Sitzwinkel scheinen da mehr Spielraum zuzulassen. Kann an der höheren Fixierung des Fahrers bei engem Sitzwinkel liegen.
>2. Wenn das Rad aber paßt, würde ich den engeren Sitzwinkel dem Offenen vorziehen.

Aber durch einen engeren Sitzwinkel hast du nur den Vorteil der "Muskelvorspannung" bei einem Sprint. Einen Berg kannst du aber nicht hochsprinten, da brauchts auch Ausdauer, und da hilft dir "Muskelvorspannung" nichts.

Gruss Walter
 
>Rennradler können den Wiegetritt nutzen (die meisten nur kurz, manche aber auch über längere Strecken). Das hat 2 Vorteile: 1. kann der Rennradler nicht nur die Beinmuskulatur, sondern auch Arm und Rumpfmuskulatur einsetzen und somit zumindest kurzfristig sehr hohe Kräfte freisetzen, was beim Lieger nicht geht...

Das ist aber nichts anderes als beim Lieger gegen den Sitz zu drücken: eine Gegenkraft zu den Pedalen. Kraft und Gegenkraft sind gleich gross, das ist halt so in der Physik.

Gruss Walter
 
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