Na, jetzt ist mir klar, warum deine Nabe nicht funktionieren kann: weil du das Pferd von hinten aufzäumst! Wer hat dir eigentlich den Floh ins Ohr gesetzt, mit dem Planetenradträger anzufangen und dem Freilaufkörper aufzuhören? Man baut die DD genau anders herum zusammen; jedenfalls habe ich dies schon etliche Male so gemacht und es hat immer funktioniert und ist auch so von Sram vorgeschrieben. Und: der Schaltstift ist völlig unrelevant beim Zusammenbau - der kommt ganz zum Schluss dran, wenn die Nabe schon im Rahmen steckt ... . Oh man oh man ... also jetzt mal die richtige Reihenfolge und bitte genau so einhalten (!), bezugnehmend auf die beigefügte Explosionszeichnung (!) und die richtige Einbaurichtung der einzelnen Teile (!) - bitte erst komplett durchlesen und dann anfangen (!):
1. (leere!) Achse (11) mit der Öffnung für den Schaltstift nach oben zeigend in den Schraubstock spannen
2. Schaltbuchse (Teil 9 links neben Teil 13) auf die Achse stecken (richtig rum - siehe Explosionszeichnung!)
3. Feder (13) auf die Achse stecken
4. Freilaufkörper (15) auf die Achse stecken (Teile 16 - sofern noch nicht im Freilaufkörper verbaut - vorher in den Freilaufkörper einsetzen)
5. Lagerkonus (17) auf die Achse stecken
6. Lagerkonusmutter (3) bis zum Anschlag auf die Achse schrauben und ordentlich fest anziehen (!)
7. Achse aus Schraubstock nehmen, umdrehen und also anders rum wieder (mit dem Schaltstangenloch nach unten zeigend) einspannen
8. Freilaufkugelkäfig (14) so auf die Lagerfläche des Freilaufes (15) legen, dass nach der Verheiratung von Nabenhülse und Getriebe der Käfig der Freilauflagerkugeln an keiner Lagerfläche (nicht der der Nabenhülse als auch nicht der des Freilaufes) schaben kann - nur die Kugeln dürfen Berührung zu den Lagerflächen haben (
@pinguin - s.o. - hatte darauf aufmerksam gemacht); Freilaufkugelkäfig mit Lagerfett am Freilaufkörper fixieren.
9. Inneres Hohlrad (die rechte 9 oberhalb Teil 15) auf Achse stecken und bis zum Freilauf schieben - die gegenseitigen Zähne von innerem Hohlrad und Freilauf müssen komplett (wichtig !) ineinandergreifen (!)
10. Distanzreibescheibe (10) auf die Achse stecken und bis zum inneren Hohlrad schieben
11. Großes Hohlrad (hat auch die Nummer 9 auf der Zeichnung - hier also die linke 9 rechts von Teil 8) auf die Achse stecken und mittels Drücken der Klinken des großen Hohlrades und vorsichtigem miteinander "Verheiraten" des kleinen und großen Hohlrades beide ineinanderschieben (dies nicht mit Gewalt, sondern mittels hin- und herprobieren - beide müssen sanft ineinandergleiten).
12. (Teil 8) Planetenradträger (incl. Planetenräder - diese müssen selbstverständlich schon im Träger sitzen) auf die Achse stecken und mit dem großen Hohlrad "verheiraten" (hier gilt das gleiche wie unter Punkt 10 - keine Gewalt!)
13. Reibescheibe (7) auf die Achse stecken und bis Planetenradträger schieben
14. Planetenradträger und Reibescheibe gegen die Federkraft der Feder (13) weiter in das Hohlrad drücken (ca. 1 mm), um den Sprengring (6) auf die Sprengringachsenkerbe schieben/stecken zu können.
Jetzt ist das eigentliche Getriebe zusammengebaut, aber noch nicht mit der Nabenhülse verheiratet und das ist der schwierigste Teil der ganzen Angelegenheit, weil bei diesem Ungeduld und mangelndes Fingerspitzengefühl zu Beschädigungen der Wurmfedern am Freilauf sowie dem Planetenradträger führen (diese Wurmfedern halten die Sperrklinken in ihren Sitzen).
Du hast bei deinem Zusammenbau mit dem Sprengring (6) angefangen und versucht, dich sozusagen rückwärts vorzuarbeiten ... nett gedacht und versucht, es sich clever zu machen - nur: so kann und wird die Nabe nicht funktionieren ... . Wenn man rückwärts läuft und vorwärts schaut, landet man sonstwo, aber meistens nicht dort, wo man hin will ... .
Zusammenbau (Verheiratung) von Getriebe mit Nabenhülse - sicherste Variante (es gibt mehrere):
1. Nabenhülse mit der großen Öffnung nach oben zeigend flach und unkippelig auf eine Ebene legen (wenn die Nabe schon eingespeicht ist, die Felge unkippelig auf Hölzern z.B. aufliegen lassen); dabei die Nabenhülse so hoch legen, dass unter ihr mindestens ca. 6 cm, besser 10 cm, Freiraum ist.
2. Feder (5) auf die Getriebachse stecken (und mit Fett fixieren) oder in die Nabenhülse einführen bis zum Grund (und dort mit Fett fixieren).
4. Getriebe mit der Planetenträgerseite voran von oben senkrecht vorsichtig in die Nabenhülse einführen (dabei den Kugelkäfig am Freilaufkörper mit festhalten), ohne irgendwo anzuecken.
5. Bei der ersten spürbaren Berührung zw. Getriebe und Nabenhülse innehalten und Getriebeachse langsam entgegen dem Uhrzeigersinn (von oben schauend) drehend weiter tiefer sinken lassen, bis ein spürbares Einrasten der Sperrklinken des Freilaufkörpers und des Planetenradträgers in die Zähne der Nabenhülse wahrgenommen wird und dann das Getriebe weiter drehend (entgegen dem Uhrzeigersinn) bis auf den Grund langsam sinken lassen. Bei dieser ganzen Aktion darf nichts mit Druck geschehen! Es muss alles sanft und langsam ineinanderrutschen ohne Hakler/Ruckler etc.! Wenn dabei droht, die Kontrolle zu verlieren, besser vorsichtig (und weiter in die selbe Richtung drehend) das Getriebe wieder aus der Nabenhülse rausziehen und neuen Versuch starten und so oft, bis alles ineinandergerutscht ist ohne Komplikationen.
6. Verheiratetes Getriebe (also ordentlich ineinandergestecktes/-geführtes Getriebe/Nabenhülse) um 180° wenden (Vorsicht! Beide Teile - Hülse und Getriebe - dürfen dabei nicht wieder auseinandergleiten!); am besten beim Wenden die Achsseite, zu welcher die kleinere Nabenhülsenöffung weist, nicht loslassen und beim Wenden in die Hülse ziehen, während die andere Hand die Nabenhülse gegenzieht.
7. Jetzt die Getriebeachsgegenseite (also Freilauf-/Ritzelkassettenseite) an der Achse mit der verheirateten Hülse in den Schraubstock spannen.
8. Lagerkonus (4) bis zu den Lagerkugeln (kleines Getriebelager) auf die Achse schrauben.
9. Lagerkonuskontermutter (3) bis zum Lagerkonus auf die Achse schrauben.
10. Einstellen des Lagerspiels auf der nun nach oben weisenden Achsspitze (und nur dort wird das Getriebespiel eingestellt und sonst nirgends !, also nur auf der Gegenseite des Freilaufkörpers - niemals auf der Freilaufkörperseite selbst !, diese bleibt fest angezogen ! - s.o.): Das Lagerspiel des Getriebes muss so eingestellt werden, dass gerade mal kein Lagerspiel feststellbar ist, aber fester auf keinen Fall, auch wenn es sich so anfühlt, als wenn sich das Laufrad relativ leichtgängig dreht. Es gilt die Regel, so leichtgängig wie möglich ohne spürbares Spiel - je leichtgängiger, um so besser, aber die Nabenhülse darf auf der Getriebeachse nach dem Einstellen nicht kippeln! Zum Einstellen des Lagerspiels sollte man viel Geduld mitbringen, weil: je besser es eingestellt ist, um so leichter/geschmeidiger und unanfälliger wird die DD funktionieren/laufen. Tip: Lagerkonus per Hand (ohne Schlüssel) weich an die Lagerkugeln herandrehen, dann Kontermutter mit Hand so fest als möglich an den Konus drehen (diesen dabei mit Schlüssel gegenhalten), dann zweiten Schlüssel nehmen und Konus fest gegen Kontermutter drehen und dabei nicht die Kontermutter drehen, sondern nur gegenhalten (dann passt das Spiel meistens schon recht gut); und immer wieder die evtl. Kippeligkeit der Nabenhülse prüfen. Solange probieren/testen, bis es passt (bei mir löse ich die Kontermutter oft bis zu 10x, bevor es richtig sitzt).
11. Aufstecken der Gummischmutzkappe.
12. Ausspannen des verheirateten Getriebes aus dem Schraubstock und Montage des Ritzelpaketes auf den Freilaufkörper (Ritzelpaketkontermutter fest genug - aber nicht bombenfest - anziehen; 40 Nm max.)
Jetzt erst wird die DD selbstverständlich in den Rahmen montiert (sofern sie schon eingespeicht ist) und danach erst die Schaltstange in die Getriebeachse handfest geschraubt, die Schaltbox montiert und die Schaltzugspannung nach dem Sichtfenster der Schaltbox eingestellt. Und jetzt erst wird die einwandfreie Funktion der DD geprüft: beim Fahren mit dem Fahrrad. Und du wirst sehen, wenn du das Getriebe so zusammengebaut hast, wird es funktionieren.
Letzter Hinweis: Beim Einspannen der Getriebeachse in den Schraubstock natürlich immer nur die Flachseiten der Achse einspannen und nicht das Achsgewinde selbst!
Und allerletzter Hinweis: Der Auseinanderbau einer DD läuft entgegengesetzt wie der Zusammenbau ab! Man fängt beim Auseinanderbau also immer mit der Konterkonusseite (also dort, wo die Gummischmutzkappe sitzt) und nie mit der Freilaufkonusseite an! Evtl. hast du die DD verkehrt herum auseinandergenommen und deswegen versucht, sie verkehrt herum wieder zusammenzubauen ... na ja, Anfängerfehler ... .
Und was die Schmierung der DD betrifft: nicht zu viel und nicht zu wenig und nur die von Sram vorgeschriebenen Schmiermittel.
Viel Spaß beim nächsten Zusammenbauversuch!
Ergänzender Hinweis zur Explosionszeichnung: Das Teil ohne Nummerierung zw. den Teilen 9 + 13 (in der dritten Bauteilreihe von oben gesehen) ist i.d.R. schon mit Teil 9 (Schaltbuchse) fest verbaut.