Drainage der Brems-/Schaltzüge, Ideen?

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Ich hab regelmäßig mit eingefrorenen Zügen zu kämpfen. Bei meinem AW sind es die Bremsen, die in den Zügen große Bögen haben und deren Züge nach unten starten, so dass Regenwasser leicht rein laufen kann. Bei meinem Flux waren es die Schaltzüge, die mit Gripshift am Unterlenker senkrecht nach unten starteten und direkt danach nen Bogen hatten. Da sammelt sich Wasser drin, das nie wieder raus kann und bei Minusgraden ist dann essig mit Funktion. Rad von der Freundin auch das Problem mit der Hinterbremse.

Gibt es da eine Standardlösung dagegen? An vernünftige Dichtung kann ich nicht glauben, zumindest nicht mit den geflochtenen Zügen, die scheinen Wasser ja geradezu ideal aufzusaugen. Aber mit beschichteten glatten Zügen und Gummidichtung könnte ich mir schon vorstellen dass man es dicht bekommt. Gibt es sowas und kann wer Erfolge damit berichten?

Alternativ könnte man natürlich auch im tiefsten Punkt einfach eine Drainage vorsehen, also entweder die Hüllen mit feinen Löchern versehen (keine Ahnung ob das hin haut) oder sogar ein Stückchen Metallrohr mit Zwischenstück, wo dann die Züge von beiden Seiten enden und das Wasser würde da wieder raus fließen. Bei komplett fallend verlegten Zügen hatte ich jedenfalls noch nie Probleme, z.B. bei der Hinterradbremse an meinem MTB.

Was könnte man gut verwenden für so ein Zwischenstück?
 
Frostschutz ist warscheinlich das einzige was langfristig gegen einfrierende Züge hilft.
Dank Kapillareffekt "saugt" sich der Zug auch bei beschichteten Zügen und gedichteten Kappen mit Wasser voll.
 
Nur als (gerade so durch den Kopf gegangen) Idee:
Hydraulik..braucht (fast) keine Züge...
 
Moin moin!
Ich hab regelmäßig mit eingefrorenen Zügen zu kämpfen. (......)
Das Problem der eingefrorenen Schaltzüge an unseren Liegerädern kennen wir auch. Bei Minustemperaturen bleibt nur das Up oder der Pkw. Ich selbst habe dank Pedelec-eAssistenzantrieb bei Frost noch die Möglichkeit, homöopathisch zu pedalieren und ohne die Schaltung rein elektrisch voranzukommen. Das geht natürlich nur auf kürzeren Strecken.

Ideen?: Ja, früher gab es Bowdenzugöler, die man an jeden Schalt- oder Bremszughülle anbringen konnte. Es gibt auch heute Bowdenzugöler für Motorräder, ich vermute aber, daß diese für Fahrradbowdenzuhüllen zu groß sind.
Wie auch immer, wenn man diese Bowdenzugöler an der tiefsten Stelle anbringen würde, könnte man sowohl Kondenswasser ablassen als auch Frostschutzmittel einfüllen.

Wenn eines nicht zu fernen Tages Switch by wire, also elektrisch angesteuerte Schaltungen Standard sind, ist dieses Thema endgültig obsolet...
Bis denne,
HeinzH.
 
Hallo,

Hydraulik..braucht (fast) keine Züge...

Gibt es hydraulisch betätigte Schaltungen? ;)

Snake Seal wird als Lösung für Bremszüge beworben, einer meiner beiden serienmäßig damit ausgestatteten Züge fror gleich bei der ersten Gelegenheit ein, seltsamerweise der weniger ungünstig verlegte, der von oben in die Bremse geht. Ich habe dann Snake Seal und Umlenkröhrchen entfernt und den Zug gekürzt und direkt (ohne umständliche Verlegung am Rahmen entlang) verlegt, seitdem ist Ruhe. Der andere Zug hat auch im dritten Winter (heute -6°C) keine Anstalten gemacht, einzufrieren. Von den beiden Schaltzügen (Dual Drive), die anscheinend gleich verlegt sind, friert ab und zu der von der Nabe ein, der vom Schaltwerk nie. Dieser Zug war heute anscheinend über die gesamte Länge hart, also mit Eis gefüllt.

Da die Schaltzüge bei mir über etwa die Hälfte der Strecke waagerecht verlaufen, wird eine Drainage vermutlich nicht helfen, eher das Befüllen mit Frostschutz. Aber Vorsicht bei Rohloff-Zügen: Die soll man ja nicht fetten, vermutlich, weil die Außenhülle kein Fett mag. Ob hier Frostschutzmittel problemlos ist?

Wenn eines nicht zu fernen Tages Switch by wire, also elektrisch angesteuerte Schaltungen Standard sind, ist dieses Thema endgültig obsolet...

Ich hatte heute auch Probleme mit dem Kameraakku ...

Gruß, Klaus
 
Kühlerfrostschutz. Hält Wasser zwar nicht draußen, gefriert dann aber nicht mehr.
So, heute waren die Zeuge der Freundin zumindest wieder zu bewegen. Hab das Rad dann so aufgebäumt, dass der Zug komplett fallend lief und von oben unter Bewegung des Drahtseils Kühlerfrostschutz rein geträufelt. Bin mal gespannt ob das funktioniert, der hintere Ausgang der Hülle sitzt viel niedriger als der vordere Eingang (am UP Lenker), könnte mir vorstellen dass das Regenwasser den Frostschutz mit der Zeit wieder raus spült. Mal sehen...
 
Hallo,

Beim offenen 3-Rad hatte ich auch immer Probleme mit einfrierenden Bremszügen. Zum Glück war es immer so, dass ich noch bremsen konnte, aber das Zurückstellen ging nicht mehr. Mit einer Bremse konnte ich auch immer noch die wenigen km sehr vorsichtig bis nach Hause oder zur Arbeit fahren. Frostschutz hilft, nach meinen Erfahrungen muss man den Zug ausbauen, wenn es geht das Metallseil säubern (WD40) und am besten den Frostschutz mit einer Kanüle die Hülle füllen. Dann hat man erst mal ne Zeit Ruhe. Hilft aber auch nicht auf Dauer, zumindest wenn man das Rad nicht reinstellen kann. Füllen des Zuges mit Öl/Fett hat bei mir nicht lange gehalten.
Ich glaube nicht, das über die Luftfeuchtigkeit das Wasser in den Mengen eindringt. Im Mango hatte ich bisher nie Probleme mit einfrierenden Zügen. Da kann auch nichts reinregnen. Ich hoffe das bleibt so.

mfg


Günter
 
eingefrorenen Zügen zu kämpfen
Hatte ich neulich bei -8 Grad auch, urplötzlich, beängstigend! Bei uns geht's rauf und runter. Ich habe mir deswegen überlegt Faltenbälge für MTB-Bremsen zu probieren. Das weite Ende über das Gewinde des Einstellers, das dünne Ende direkt unterhalb der Seilzugklemmung. Gibts als Hausmarke bei Rose im Fünferpack für ein paar Euro. Ein Spritzer Türschlossenteiser zusätzlich kann sicher auch nichts schaden.
 
So ähnlich hab ich das damals bei meinem Flux am Untenlenker gelöst, mit so gemeufelten Isomatte-Handschützern, ähnlich wie Moto-X Motorräder das oft haben. Die haben gleichzeitig das Regenwasser vom Zug abgehalten. Aber das ist in meinem jetzigen Fall geometrisch nicht drin.

@Günter: Nee mit Luftfeuchtigkeit kann das nur zu tun haben wenn Du ständig Dein eiskaltes Rad in eine sehr warme Umgebung stellen würdest und auch dann nur wenn Du viel Kontakt zwischen warmer feuchter Luft und kaltem Metall hast. Die Menge Kondensfeuchtigkeit die ihren Weg in die Hüllen findet ist sicher vernachlässigbar im Vergleich zu nem heftigen Regenschauer.
 
Die Bezeichnung WD-40 steht für „Water Displacement, 40th formula“[1] (deutsch „Wasserverdrängung, 40. Rezeptur“).

Und wo kein Wasser ist, kann nix frieren. Nur schmiert das Zeug halt auch nicht dauerhaft...

Erst mal alles Wasser raus, Pressluft, Isopropanol, Pressluft, Pressluft, Heizung. Natürlich bis auf den letzten Schritt draussen wegen der Sauerei und des Sprühnebels und weit entfernt von Zündquellen, weil zerstäubtes Isopropanol 1:14 mit Luft macht ganz schnell mal Wumms - dafür verdrängt es Wasser aus Kapillarspalten, z.B. im Zug.

In die dann wasserfreien Züge und Hülsen könntest du dann mal Glycerin einfüllen, das verdünnisiert sich nicht so schnell, friert nicht ein und sollte wenigstens ein wenig schmieren.
 
Naja, bevor ich da mit Druckluft und co. rum mache, nem ich lieber neue Züge und Hüllen, so teuer sind die ja nicht und kommen meist trocken ;)

Glycerin klingt spannend, aber wie bekommen ich das Zeug da sauber rein, vor allem im Winter?
 
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