- Beiträge
- 3.485
In Portland selber bin ich nicht geradelt, habe es nur aus dem Zug gesehen. Aber: An der Nordwestküste ist das Klima recht ausgeglichen, weder sonderlich heiß noch kalt. ABER: Dort in der Gegend ist es regnerisch. Gerade Seattle hat den Ruf der Regen-Hauptstadt; die Jahresregenmenge ist gar nicht mal so hoch, aber wenn Regenwolken im Puget Sound zwischen Kaskaden und Olympic Mountains hängen bleiben, dann herrscht eben tagelang Nieselregen. Und generell herrscht ja dort Mittelmeerklima, d.h. die Sommer ist schön, die Winter aber verregnet (und z.B. an der Westseite von Vancouver Island fallen enorme Regenmengen).Und gerade mit einem Liegerad, würd ma da täglich sich durch Portland wagen wollen? Plus das Wetter. Im Winter kalt und drei Monate keine Sonne am Himmel zu sehn und im Sommer is es wahrscheinlich zu heiss...
Trotzdem, das hält die Leute nicht ab. Im Nordwesten (Seattle, Vancouver, Victoria) wird viel mehr geradelt als im Südwesten (Los Angeles, San Diego), obwohl es klimatisch ungünstiger ist, und die genannten Städte auch recht hügelig sind.
Portland hat einen Ruf als Hauptstadt der Hipster. Wenn das stimmt, dann würde ich dort viele Fixies erwarten. Und jedenfalls in San Francisco ist das tatsächlich der Fall. Und dann gibt es Uni-Städte wie z.B. San Luis Obispo, das auch einen Ruf als Radfahrer-Stadt hat; das sind dann eben oft kleinere Städte, wo die Studenten alle auf dem Campus wohnen und dort mit dem Rad herumfahren. (Mir hat mal jemand in Davis gesagt, ich solle auf die Radfahrer aufpassen; die Kids kämen aus ganz Amerika an die Uni, und würden erst hier mit dem Radfahren anfangen, entsprechend schlecht könnten es viele.)Portland überhaupt nicht vergleichen, neben den fahradfahrenden Künstler / Individualisten sieht man wohl nicht sooooooo viele Radler auf den Straßen.
Dort gibt es auch mehr Platz. Daher finde ich das Radfahren in den USA recht angenehm; die Straßen sind breit, die Fahrweise der Autofahrer ist gelassener, und die Straßen sind nicht so zugeparkt. Ist natürlich alles eine Folge der Zersiedelung. Und so ist es oft kein so großes Problem, noch einen Radweg unterzubringen – und wenn nicht, ist trotzdem auf der Straße genug Platz, dass Autos die Radler mit ausreichend Abstand überholen können.Andererseits werden bauliche radfahrerverbesserungsmaßnahmen in USA vielleicht durchgreifender und beherzter realisiert, so es sie gibt...