Diskussionst. Rekuperation/Energierückgewinnung durch Generator/Motor für Velomobile und Liegeräder

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Um den Quattro-Velo-Thread etwas zu entlasten, hier ein spezifischer randbereichsthematischer Abzweiger:

Original von @Kraeuterbutter :
https://www.velomobilforum.de/forum...en-zum-quattro-velo.48800/page-30#post-866405

Hallo Kraeuterbutter ,

die Argumente für und wider Rekuperation sind mir bekannt, ich modifizierte einige gegenläufig bestromender Controller als auch Rekuperationscontroller im Laufe der Jahre.

Hauptsächlich ging es bei meiner Aussage um zwei Aspekte, welche Du auch nicht widerlegt hast:

1) Die Rekuperationseffizienz fertiger Kits ist zumeist deutlich unterhalb dessen, was physikalisch recht einfach zu realisieren wäre.
2) Da eine Rekuperationsbremse nicht zuverlässig bis auf 0 km/h abbremsen wird (es sei denn, der Motor wird gegenläufig bestromt), ist es nicht rechtlich möglich, den Vorgaben gemäß einen der zwei Bremskreisläufe komplett durch eine solche "E-Bremse" zu ersetzen.

Diese beiden Aspekte finde ich bedauernswert. Da stecken enorme Möglichkeiten drin und werden von der Masse an rekuperierenden Pedeleckits nicht ansatzweise sinnvoll umgesetzt.

@labella-baron s Lösung indess ist schon deutlich besser, als es die üblichen einbaufertigen Kits sein könnten. Schon vom Gewicht her ein ganz anderer Maßstab. Bloß: Die üblichen Verdächtigen können, wie er selbst schreibt, keine Rekuperationsstromeinstellungen - außerdem ist ihre Rekuperationseffizienz recht gering, gemessen an dem Möglichen.

Der Barmal FOC Controller indess ist deutlich umfangreicher zu parametrisieren, hat jedoch meines Wissens nach immer noch keine vollständige Rekuperationsparametrisiermöglichkeit, was den Strom z.B. anbetrifft.

Andere Controller, welche umfangreiche(re) Parametrisiermöglichkeiten bieten (auch für die Rekuperation) und teilweise einen Gesamtrekuperationswirkungsgrad von >80% ermöglichen (in Abhängigkeit von Motor-Controller-Konfiguration sowie Parametrisierung), liegen zumeist in einem "ausgelegten" Leistungsbereich von 1,5-15 kW. Das ist der Aspekt, welchen ich oben ansprach: Das ist bedauernswert, da für die Verwendung in Velomobilen wie dem Quattrovelo viel zuviel für eine sinnvolle Nutzung, wobei ihre Rekuperationsmöglichkeiten in Verbindung mit einem aerodynamischen Velomobil höchst beeindruckend sein könnten..

(Ich hatte bereits um 2011 herum proprietäre Antriebssysteme, welche ursprünglich sowohl rein elektrisch beschleunigen als auch abbremsen sollten, so modifiziert (mit Shuntmods usw.), dass sich zwei Motoren mitsamt Schleppverlusten für 2,8 kW+ Spitzenleistung und selbige Bremsleistung kombinieren und gleichzeitig ansteuern lassen, um auch bei 15% Gefälle auf weniger als 4-5 km/h abbremsen zu können - rein elektrisch.

Mit einem solchen Motor war es möglich, ein 7-9% Gefälle mit rd. 8 - 9 km/h herunterzufahren. Indess: Auf weniger abzubremsen war nicht möglich, hierzu wäre eine Untersetzung notwendig gewesen, welche wiederum den effizientesten Betriebsbereich außerhalb des Üblichen plaziert hätte. Und dies, obwohl der Controller nicht rekuperativ, sondern konträr ansteuerte (Phasenkurzschluss sowie Phasenkurzschluss mit zeitweiser Befeuerung gegen Drehrichtung mittels Akkuenergie). Dies bedeutet: Obwohl es technisch problemlos möglich wäre, eine der zwei vorgeschriebenen Bremskreisläufe komplett durch die Rekuperationslösung eines E-Motors zu ersetzen, wird dies momentan noch nicht in einer Weise offeriert, welche es ermöglichen würde, die Bremsenergie bis <10 km/h zu rekuperieren und die anschließende, geringe Bremsenergie bis auf 0 km/h / Fixierung wiederum aus dem Akku zu entnehmen, was demzufolge den Vorschriften entsprechen würde, da ein Stillstand im üblichen Straßenverkehr dann hierdurch erreichbar wäre.)


Hallo @Wade ,

Mein Gedanke war auch der, die Bremsen zu entlasten.
das ist mit jeder Art von Rekuperation oder Phasenkurzschluss zuverlässig möglich, keine Frage.

Viele Grüße
Wolf
 
Ich fände eine kleine und leichte Rekuperationsbremse für Nicht-Pedelecs interessant - für leichte Verzögerung nur zum Aufladen des Bordakkus. Das macht nur Sinn mit mechanischer Kopplung bzw Entkopplung. Bei Inaktivität darf dann nichts bremsen. Wie man das hinbekommen kann, darüber denke ich schon seit geraumer Zeit nach. Dann hätte man auch eine Lösung wenn mal die Sonne nicht scheint.
 
Hmm, nach Art eines Reibrollenantriebs a la Add-E oder Go-E / Velospeeder z.B.

Oder mit einer Vielzahnwelle resp. Stäbchenkupplung: Mittels Feder wird es weggedrückt, mittels einer Dämpfer-/Gabelremote für den Lenker über einen Zug drangezogen und fixiert..

Solange es nicht gekoppelt ist, dreht das Antriebsrad oder Riemenrad, welches zum Generator übergreift, sich nicht, da es auf zwei Keramiklagern von Inlineskates beispielsweise auf der Welle stillstehend (Antriebsrad steht still, Radantriebswelle kann weiterhin angetrieben werden) verbleibt.

Viele Grüße
Wolf
 
Ich fände eine kleine und leichte Rekuperationsbremse für Nicht-Pedelecs interessant - für leichte Verzögerung nur zum Aufladen des Bordakkus. Das macht nur Sinn mit mechanischer Kopplung bzw Entkopplung. Bei Inaktivität darf dann nichts bremsen. Wie man das hinbekommen kann, darüber denke ich schon seit geraumer Zeit nach. Dann hätte man auch eine Lösung wenn mal die Sonne nicht scheint.
Wie ging der Witz mit der Erfindung, mit der Mann im Stehen pinkeln und das Ganze sauberspülen kann? (*)

Deine Lösung heißt "Seitenläufer". Gibts sogar in Schickimicki.

Gruß,

Tim

Warens "Eure Mütter"? Lösung: Waschbecken :whistle:
 
Deine Lösung heißt "Seitenläufer".

Das ist dann allerdings eine seeeehr leichte Verzögerung. :whistle: Für den Fall, dass Erdie mal einen Bremsweg von zwei Kilometern bedingt, oder so. :whistle: :ROFLMAO:

Mit 20 Watt Bremsleistung wird es die aerodynamischen Vorteile eines Velomobils auch bei lediglich leichtem Gefälle kaum aushebeln.. Die "Bremswirkung" ist demnach sehr, sehr gering.

Ein weiteres Problem liegt darin begraben, dass der Velogical Seitenläufer bei "normaler" Anpresskraft gerne durchrutscht, wenn ein Forumslader f.V. auf höchste Stufe umschaltet. Da gilt es bereits, den richtigen Winkel, Anpressdruck und Gummiring feineinzustellen. Bei einer Bremswirkung demnach.. nun, ich gehe von <100 km Lebensdauer für den Gummiring aus, da dieser dann eher schleift, denn rollt..

Viele Grüße
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, nach Art eines Reibrollenantriebs a la Add-E oder Go-E / Velospeeder z.B.

Oder mit einer Vielzahnwelle resp. Stäbchenkupplung: Mittels Feder wird es weggedrückt, mittels einer Dämpfer-/Gabelremote für den Lenker über einen Zug drangezogen und fixiert..

Solange es nicht gekoppelt ist, dreht das Antriebsrad oder Riemenrad, welches zum Generator übergreift, sich nicht, da es auf zwei Keramiklagern von Inlineskates beispielsweise auf der Welle stillstehend (Antriebsrad steht still, Radantriebswelle kann weiterhin angetrieben werden) verbleibt.

Viele Grüße
Wolf

Die Verluste einer Reibrolle wären auch im ausgekuppelten Zustand zu berücksichtigen.
Je nachdem was wo reibt, tritt eine Verformung auf die Leistung kostet. Am schlimmsten wahrscheinlich, wenn's auf den Reifen drücken soll.

Metall auf Metall wird's kaum sein...

Gruß, Harald
 
Nunja, die Seitenläufer kenne ich schon. Das habe ich aber von Vorneherein ausgeklammert weil ich das den empfindlichen Flanken der Reifen nicht antun möchte. Wie das grundsätzlich zu funktionieren hat, ist auch nicht das Problem sondern eher die praktische Auslegung. Da steckt der Teufel drin wenn es klein, leicht, zuverlässig und effizient sein soll. Das Hinterrad wäre dafür pädestiniert weil es ungelenkt ist. Leider ist es gekapselt, da fängt schon es schon an. Und Dreck soll an die Mechanik auch nicht rankommen usw. usw.
 
Und Dreck soll an die Mechanik auch nicht rankommen usw. usw.
Ursprünglich kam dieses Thema im QV-Thread auf. Dort wäre es wohl am einfachsten auf der Antriebsache eine Scheibe mit Magneten anzubringen und eine Wicklung in deren Nähe zu bringen. Zum Auskuppeln wird dann die Wicklung weiter von den Magneten entfernt. Mit etwas Feingefühl wäre sogar ein dosierter Bremsvorgang denkbar.
Ob auf diese Art allerdings ausreichend Energie für einen Bremsvorgang erzeugt werden kann.....?

Denkbar wäre auch eine größere Anzahl Generatoren nach dem MagnicLight-Prinzip. Allerdings ist deren Leistung wohl noch geringer.
 
Das ist dann allerdings eine seeeehr leichte Verzögerung. :whistle:
Es gibt auch Seitenläufer mit sehr schlechtem Wirkungsgrad, hatte ich an meinem letzten Upright. Da hab ich locker 50 W weggebremst bekommen bergab. Aber das war wohl nicht der Grundgedanke ;)

Das habe ich aber von Vorneherein ausgeklammert weil ich das den empfindlichen Flanken der Reifen nicht antun möchte.
Deswegen der Hinweis auf die Schickimickivariante, die an der Felge läuft. Bei 15-18 W möglicher Entnahme dürften dann mit den Verlusten des Reibantriebs locker 30W Bremsleistung anfallen im Gefälle.

Gruß,

Tim
 
sprich: JA, man muss weiterhin treten, JA - es ist nix für Pseudopedalierer...

ABER: man kommt mit einem gefühlt 15kg Velomobil - Quattroquest den Berg schneller hoch als mit jedem anderen Velomobil, sei es ein df, Milan, Evo-K, ....
von den 120kg Systemgewicht braucht der Motor in dem Beispiel nur ca. 20% übernehmen, um eben das leichteste Velomobil (gefühlt) am Markt zu simulieren

bergab bei der Reku wirft das Velomobil dann aber seine vollen 100% Systemgewicht fürs Stromgewinnen in die Waagschale...
Um das mal mit Kreuzotter zu illustrieren:
upload_2017-10-25_13-42-57.png

Um bei einem Gefälle von 5% mit nicht schneller als 40km/h abzufahren sind 556W Bremsleistung nötig.
120 Kilo haben pro 100 Höhenmeter eine Lageenergie von 32,7Wh.
Die 100m Höhe ergeben eine Strecke von 2km und sind in 2/40 = 0,05 Std. = 3 Minuten runtergerollt.
Die zur Verfügung stehende mechanische Energie ist also 556W*0,05h = 27,8Wh.
20% elektrische Verluste (habe ich gemessen) wären 111W. Die kann man aber ausgleichen, da man nicht mit 80km/h herunterrauscht und zum Däumchendrehen ;) verurteilt ist, sondern bergab mittreten kann ! (y)
Also erhält man 27,8/32,7 = 85% der Lageenergie. Und bei einem DF statt obigem Quest wäre es noch ein bisschen besser.
Bloß: Die üblichen Verdächtigen können, wie er selbst schreibt, keine Rekuperationsstromeinstellungen - außerdem ist ihre Rekuperationseffizienz recht gering, gemessen an dem Möglichen.
Mit jedem noch so einfachen Controller (so wie meiner) kann man oberhalb der Leerlaufdrehzahl rekuperieren!
Edit: Im Grunde genügen bereits sechs Dioden.
Mein nächstes Projekt mit einem inzwischen verfügbarem Controller, welcher auch echte Brems-Reku kann, klappt hoffentlich bis zum Frühjahr.
Damit holt man nochmal einiges mehr zurück wie hier im Forum im Energie-kaputt-brems-Thread dargestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dort wäre es wohl am einfachsten auf der Antriebsache eine Scheibe mit Magneten anzubringen und eine Wicklung in deren Nähe zu bringen.

https://www.staczero.com/hero - "The STAC Zero uses a bank of powerful magnets in order to induce eddy currents in your wheel rim as it passes through. This results in a slowing-down of the wheel, which you feel as resistance. Eddy currents have been used to provide resistance to and measure power from spinning wheels since time immemorial, but the Zero is the first bike trainer to successfully use the effect on a wheel brake rim."

Also einfach einen Bike-Trainer kaufen und ausschlachten.

Mich stört dabei eigentlich nur, dass die Energie direkt in Wärme gewandelt wird; ich würde mir wünschen, dass man da Strom herausziehen könnte.
 
mit einer Vielzahnwelle resp. Stäbchenkupplung: Mittels Feder wird es weggedrückt, mittels einer Dämpfer-/Gabelremote für den Lenker über einen Zug drangezogen und fixiert..
Wäre dies auch während des Fahrens machbar?
Kannst du noch weitere Stichworte nennen: Finde zu Stäbchenkupplung praktisch nix.
 
Hallo Harald,
Die Verluste einer Reibrolle wären auch im ausgekuppelten Zustand zu berücksichtigen.
?! uh, nein - wenn sie ausgekoppelt, ergo weggeklappt ist, gibt es natürlich keine Verluste diesbezüglich.
Je nachdem was wo reibt, tritt eine Verformung auf die Leistung kostet. Am schlimmsten wahrscheinlich, wenn's auf den Reifen drücken soll.
Metall auf Metall wird's kaum sein...
Grobes Schleifpapier auf (Reifen)Gummi wird zumeist verwendet.


Hallo Tim,
Aber das war wohl nicht der Grundgedanke ;)
jopp, das sollte eigentlich nicht Sinn der Sache sein.
Bei 15-18 W möglicher Entnahme dürften dann mit den Verlusten des Reibantriebs locker 30W Bremsleistung anfallen im Gefälle.
Hmm, ich gehe von 25-30W aus. Da im Schnitt 12-15W erzeugt werden, eher im Bereich um die 25W. Bloß sind 30W Bremsleistung leider auch ein Tropfen auf dem heißen Stein bei einem Velomobil, solange der Untergrund nicht topfeben ist..


Hallo @labella-baron ,
Um bei einem Gefälle von 5% mit nicht schneller als 40km/h abzufahren sind 556W Bremsleistung nötig.
das ist mit ein Grund, wieso als E-Rekuperationsbremse zumeist keine Winzmotörchen eingesetzt werden. Ansonsten ist die Verzögerung zu gering, um sinnvoll bremsen zu können. Oder: der Motor / Generator schmilzt nach kurzer Zeit (gerade bei einer abschüssigen Strecke und mit aerodynamischem Velomobil!).
Mit jedem noch so einfachen Controller (so wie meiner) kann man oberhalb der Leerlaufdrehzahl rekuperieren!
Edit: Im Grunde genügen bereits sechs Dioden.
klar, bloß hat dies mit "effizienter Energiewandlung" halt wenig zu tun, wenn nicht gewünscht ist, sowohl Motor/Generator als auch Controller aufzuheizen. :ROFLMAO:

Effizient wird ein Generatorbetrieb z.B. erst dann, wenn die Ansteuerung (ähnlich Automatik-Forumslader) in mehreren Stufen, passend zur jeweiligen Drehzahl, Wicklung, dem anliegenden Drehmoment usw. usf. erfolgt. Bestenfalls noch in einer Art und Weise (Taktfrequenz, sinusförmige Beschaltung), dass das Rattern/Rasten minimiert wird und gleichzeitig die genutzte mechanische Energie für Wandlung in elektrische Energie kurzzeitig hoch ausfallen kann (um effizient zu bremsen). Da sind deutlich umfassendere Einstellungen möglich, wenn es nicht - gleich einer üblichen Bremse - dazu verwendet werden soll, mindestens 30-60% Wärmeenergiewandlung zu bewirken..
Mein nächstes Projekt mit einem inzwischen verfügbarem Controller, welcher auch echte Brems-Reku kann, klappt hoffentlich bis zum Frühjahr.
Berichte mal. Ich hatte zwischenzeitlich verschiedene Controller (kurzzeitig, da keiner für meine Verwendungszwecke ideal war) vorliegen und tendiere zur Zeit zu einem der leistungsstarken eMobility-Controller, welcher recht vielversprechend in Bezug auf die Konfigurationsmöglichkeiten in diesem Bezug ausschaut.
Wäre dies auch während des Fahrens machbar?
Kannst du noch weitere Stichworte nennen: Finde zu Stäbchenkupplung praktisch nix.
Das ist durchaus (je nachdem, wie die Komponenten der Kupplung ausgelegt und gefertigt wurden) im Betrieb machbar und sogar dafür ausgelegt. "Stäbchenkupplung" ist bloß die naheliegendste Bezeichnung, welche mir einfiel. Keine Ahnung, ob so etwas technisch mit Fachwort existiert.

Es handelt sich um einen Mitnehmer mit außenliegenden Hartmetallstäbchen , welche 15-20 mm herausragen und am äußeren Ende spitz zulaufen. Hiervon 4-8 Stück in gleichmäßigen radialen und axialen Abstand.

Das Gegenstück kann a la Ritzel ausgelegt sein, aber auch a la Lochplatte mit Senkungen. Dieses ist frei gelagert und auch axial verschiebbar. Es wird demnach einfach drangezogen (über einen Bowdenzug am Schlitten) und sobald die Stäbchen greifen, rutscht es auf diese und dreht sich mit. Ähnlich der Lösung, wie sie partiell auch als Radfreilauf an Starrachsen zwecks Kurvenfahrt umgesetzt wird.

Viele Grüße
Wolf
 
Guten Morgen Wolf,

bin zwar nicht gut im Rechnen :sneaky:, wenn aber bei der Beschleunigung schon 400 oder gar 600 Watt vom Pedalierer aufgebracht werden, dann müssen bei einer gefordert sicher doppelt so schnellen Verzögerung mit allen Bremsmotörchen zusammen rund 1000 Watt oder gar mehr anliegen. Das wären bei einem Zweirad vorne wahrscheinlich um die 600 Watt, bei Trikes 500 Watt pro Rad. Ganz schön dicke Dinger! Und die Einspeisung binnen Sekundenbruchteilen für einen Akku ganz schön heftig. Um eine mechanische Bremse würde man demnach wohl kaum herumkommen und Rückgewinnung nur bei langsamen Verzögerungen sinnvoll einsetzen können. Oder sehe ich das falsch?

Noch nicht ganz wach und für einen Elektroniklaien schon so mutig....:cool:
Martin
 
Hallo Martin,

für entsprechende Akkus ist das kein großes Problem, da neben der Möglichkeit, den Stromstoß durch Kondensatoren zu glätten/dämpfen auch die Stromspitzen ansich über kurze Zeit, rasch abnehmend (durch Verzögerung) und somit recht akkukompatibel ausfallen.

Bei einem 14S Akkupack wären 2 kW elektrische Energie (rd. 2,5-3 kW Bremsleistung, da Verluste noch hinzukommen und den mechanischen Widerstand natürlich erhöhen) nur 40A. Dies auch nur über wenige Sekunden. Das entspricht gerade einmal dem Vierfachen des Dauerladestroms eines kompakten 2,X Kg 550 Wh Hochkapazitätszellen-Akkupacks (Hochstromakkupacks indess können dies über 30 Sekunden sogar 1:1 ab).. Absolut unproblematisch. Der einzige Knackpunkt könnte das BMS des Akkus sein, welches evtl. Lade- und Entladeströme getrennt misst und dann abriegelt.

Viele Grüße
Wolf
 
einer gefordert sicher doppelt so schnellen Verzögerung
Braucht man die normale Bremse.
Wie bereits mehrfach erwähnt sind die meisten Bremsvorgänge eher ein sanftes abbremsen (wenn kein Rennen gefahren wird). Die höchste Belastung dürfte daher wohl bei starkem Gefälle entstehen.
Da müsste dann halt die normale Bremse irgendwann zusätzlich verwendet werden.
 
?! uh, nein - wenn sie ausgekoppelt, ergo weggeklappt ist, gibt es natürlich keine Verluste diesbezüglich.
ich hatte mich auf diese Beschreibung bezogen:
TitanWolf schrieb:
Oder mit einer Vielzahnwelle resp. Stäbchenkupplung: Mittels Feder wird es weggedrückt, mittels einer Dämpfer-/Gabelremote für den Lenker über einen Zug drangezogen und fixiert..
Solange es nicht gekoppelt ist, dreht das Antriebsrad oder Riemenrad, welches zum Generator übergreift, sich nicht, da es auf zwei Keramiklagern von Inlineskates beispielsweise auf der Welle stillstehend (Antriebsrad steht still, Radantriebswelle kann weiterhin angetrieben werden) verbleibt.
Anscheinend habe ich nicht wirklich verstanden, wie Du's gemeint hast. Wenn die Rolle nicht am Reifen dran bleibt, passt's schon als "verlustfrei".

Gruß, Harald
 
... ich würde mir wünschen, dass man da Strom herausziehen könnte.
Mit dem Magnic Light war das doch möglich, wenn auch die Leistungsabgabe sehr gering war. Bei Amazon gibts noch Restposten, die allerdings immer noch viel kosten. Und bremsen tut das Ding auch nicht, weil seine Leistungsaufnahme von wenigen Watt keinen nennenswerten Bremseffekt erzeugt.

Gruß, Stephan
 
klar, bloß hat dies mit "effizienter Energiewandlung" halt wenig zu tun, wenn nicht gewünscht ist, sowohl Motor/Generator als auch Controller aufzuheizen. :ROFLMAO:

Effizient wird ein Generatorbetrieb z.B. erst dann, wenn die Ansteuerung (ähnlich Automatik-Forumslader) in mehreren Stufen, passend zur jeweiligen Drehzahl, Wicklung, dem anliegenden Drehmoment usw. usf. erfolgt.

Da sind deutlich umfassendere Einstellungen möglich, wenn es nicht - gleich einer üblichen Bremse - dazu verwendet werden soll, mindestens 30-60% Wärmeenergiewandlung zu bewirken..
Da bei hohen Geschwindigkeiten die Generatorspannung höher als die Akkuspannung wird, fließt der Strom von selbst in den Akku zurück und es erfolgt keine verlustbehaftete Wandlung der Spannung. Auch ist dann der Ladestrom in den Akku durchaus beachtlich: bei 60km/h fließen bei mir 17A bei 58V Akkuspannung, also wird mit 1kW geladen.

Viele VM-Fahrer wären froh, könnten sie auf diese Weise ihre Bremsen um mehr als ein kW entlasten und nebenbei wenigstens ihren Licht-Akku laden. Dazu wären wie gesagt lediglich ein kleines Motörchen, sechs Dioden und eventuell ein Spannungswächter notwendig falls der Akku wirklich zu voll wird.
Recht einfach - besonders an der Antriebsachse eines Quattro Velo.
 
.... den Stromstoß durch Kondensatoren zu glätten/dämpfen .....

....die Formel 1 lässt grüßen?...

Braucht man die normale Bremse.
Wie bereits mehrfach erwähnt sind die meisten Bremsvorgänge eher ein sanftes abbremsen (wenn kein Rennen gefahren wird). Die höchste Belastung dürfte daher wohl bei starkem Gefälle entstehen.
Da müsste dann halt die normale Bremse irgendwann zusätzlich verwendet werden.

Genau damit habe ich so meine Schwierigkeiten: parallele Systeme, die manuell miteinander abgestimmt werden müssen. Es sei denn, ein Schalter würde ab einem bestimmbaren Zug am Bremshebel von Strombremse auf mechanische umstellen. Mit dem Nachteil, dass es dann unweigerlich einen Ruck geben würde. Und zwei Bremshebel wären mir das Risiko von Fehlbedienungen in Notsituationen nicht wert.
Das ist so ähnlich wie bei den Anhängerbremsenbasteleien: Für mich ist eine direkt gekoppelte Bremse zweite Wahl, eine Auflaufbremse die erste und ein zusätzlicher Bremshebel nur dann denkbar, wenn die Vorderradbremsen mit allen sich ergebenden Nachteilen beim Trike gekoppelt werden und die Hängerbremse quasi als Hinterradbremse fungiert.
Schlicht: Lösungen müssen logisch sein und sich aus einfacher Bedienung zwangsläufig und ohne Risikoerhöhung ergeben. Wieviel Spaß würde ich mir nehmen, wenn ich statt der Freude am Fahren und Schauen permanente Konzentration dafür aufbringen müsste, welchen von zehn Hebeln ich wann, wie und wie oft bedienen muss? Bergab den Hebel fürs elektrische, an Ampeln den Hebel fürs mechanische, in Notsituationen auf keinen Fall den Hebel fürs elektrische Bremsen und so weiter....wenn ich dann noch mit meinem gebremsten Anhänger unterwegs bin, sammeln sich am Tiller 5 Hebel an? :eek:

Nichts für ungut: ich meine das nicht als böse Kritik. Ich stelle es mir halt in der Ablenkung nicht weniger schlimm vor als das Handynieren während der Fahrt....

Martin
 
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