Die Zukunft des Velomobils

Brauchen wir vielleicht viel teurere Supersport-Velomobile, um die aktuellen 10k-Modelle als günstigen und vernünftigen Einstieg in die Velomobilwelt wahrnehmen zu lassen?
Das ist eine interessante Idee, aber ein bisschen ist es doch schon so! Es gibt, wie bei den schnellen Autos ("Sportwagen" kann ich nicht schreiben), ein DF ab 8.300€, einen Milan SL Superlight für 10.000€ und das After 7 in geringer Stückzahl für etwa 15.000€.
Ein Porsche 911 kostet ab 120.000€, ein 911 GT3 RS 195.000€ und der 918 kostete, wenn man denn einen bekam, 768.000€.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, nachdem ich gerade ein Rennrad anschaffe und über die aufgerufenen Preise staune (so irre viele RR verkaufen sich aber auch nicht - die einschlägigen Läden werden weniger) , der Preis dürfte nicht der alleinige Grund für die geringe Verbreitung ist.

Meine Vermutung:
Als Alltagsfahrzeug dem Kfz an Komfort, Flexibilität unterlegen. Man muss treten... Für die Meisten Dürfte es sich um eine Zusatzanschaffung handeln.
Sperrig: eigentlich braucht man eine Garage , eingeschränkt manövrierfähig.
Empfindlich: ich möchte mein Quest ungern z. Bsp in der Fußgängerzone & Bahnhof abstellen.
Nutzen der Form erst bei längeren Strecken - kurzfristig wird sich die durchschnittliche Radstrecke nicht so weit erhöhen, das der Grenznutzen des VM gegenüber Stattrad für 700 EUR wirklich den Preis rechtfertigt.

Als Sportgerät
VM haben kein wahrnehmbares Image. RR und Triathlon haben ihre doch überwiegend positiv wahrgenommen Leuchttürme. Sollte sich ein Interessent mal für z. Bsp Battle Mountain interessieren wird er im Fachforum schnell erfahren: „Gravity Rennen“ (überspitzt)
Gute Ausnahme: Nickis Rekord!
Keine Lokalen Einsteigerrennen.
Ich Kauf mir gerade wieder ein Zeitfahrrad, weil ich wieder mitmischen will.

VM ist cool, aber doch etwas speziell

Rwd
 
Beides keine echten VMs aber nur mal ein Vergleich um zu zeigen wie der Markt denkt.
In der einen Ecke: das Podbike
durch pedalieren unterstütztes E-Bike mit 4 Rädern, etwa 60 kg Gewicht, Akku für 60 km erweiterbar auf 180 km, meist 25 km/h theoretisch bis max 60 km/h, Kosten etwa 5-6 Tausend € … etwa 1000 Vorbestellungen,
In der anderen Ecke: das Microlino
Angelegt an die Isetta (deswegen wohl auf viele Liebhaber), E-Auto mit 4 Rädern, etwa 430 kg Gewicht, Akku für 120 km Reichweite, max 90 km/h, Kosten etwa 12 Tausend € … etwa 8000 Vorbestellungen

Ich komme langsam zu der Überzeugung, dass solange Menschen sich nicht bewegen wollen, es keine große Zukunft für VMs geben wird.
Gerne würde ich wissen, was die heute für das Klima und die Zukunft demonstrierenden Jugendlichen wählen würden, wenn sie es gratis bekämen: VM, Podbike oder Microlino?
 
Ich will hier mal Wolf aus einem anderen Faden zitieren:
Daher sehe ich auch einen entscheidenden Anteil am "Haben-wollen-Gefühl" der Masse bei Bekanntheit, verstärkter Verbreitung und wie stark die positiven Aspekte in den Medien vertreten sind (nicht als Reha-Fahrzeug, sondern als sportliches, modernes, schnelles Fahrradkonzept). Allerdings ist gerade dieser Anteil nicht "mal eben" zu ändern.
Viele Grüße
Wolf
 
Ich komme langsam zu der Überzeugung, dass solange Menschen sich nicht bewegen wollen, es keine große Zukunft für VMs geben wird.
Das Microlino ist aber auch 2-sitzig und eher als Auto (Kabinenroller) anzusehen. Das kann man weder mit dem Podbike noch mit einem anderen VM vergleichen.

Das sich aber ein Großteil der Leute nicht bewegen will ist wohl wahr. Nicht umsonst steigt der Anteil von Übergewichtigen und Diabetiker.
Viele kann man aber nicht mal mit der Vorraussicht auf ihre Krankheit dazu bringen. Da hilft kein noch so attraktives VM.

Lg
Gandalf
 
Moin!

Bei den aufgerufenen Preisen für ein VM dürfte sich sobald nichts an der geringen Verbreitung ändern. Ein VM ist immerhin ein weiterentwickeltes Fahrrad: "Helge's Fahrrad der Zukunft" = Milan (m.E. sehenswerter Beitrag) siehe z.B. bei Youtube.

Für mich müßte ein VM nicht viel mehr als ein sehr gutes Trike kosten, gut in der Stadt zu fahren sein = wendig sein (wenn ich auf der Straße im Stau stehen muss, dann mit dem Auto, ansonsten sind mir z.B. gute Radwege oder Schutzstreifen lieber), der Einstieg sollte wie bei Milan oder Orca problemlos und die Belüftung ausreichend gut sein.

Zzt. kommt das Podbike meinen Anforderungen als innerstädtisches Verkehrsmittel noch am nächsten. Daher habe ich mich im letzten Jahr auch für ein Trike und kein VM entschieden.
 
Für mich müßte ein VM nicht viel mehr als ein sehr gutes Trike kosten, gut in der Stadt zu fahren sein = wendig sein (wenn ich auf der Straße im Stau stehen muss, dann mit dem Auto, ansonsten sind mir z.B. gute Radwege oder Schutzstreifen lieber), der Einstieg sollte wie bei Milan oder Orca problemlos und die Belüftung ausreichend gut sein.
Dann ist es aber kein Velomobil mehr sondern ein Trike!

Daher habe ich mich im letzten Jahr auch für ein Trike und kein VM entschieden.
Das liegt an deinen Anforderungen.

Bei den aufgerufenen Preisen für ein VM dürfte sich sobald nichts an der geringen Verbreitung ändern.
Velomobile dürften das zehnfache kosten wenn man damit in den Urlaub fahren könnte mit Schlafplätzen für 4 Leute, Küche und Bad würden viel mehr verkauft. So nehmen die Leute halt ein Wohnmobil weil es besser zu ihren Anforderungen passt.
 
Bei den aufgerufenen Preisen für ein VM dürfte sich sobald nichts an der geringen Verbreitung ändern
Das Bewusstsein für den Gegenwert und den wirklichen Preis müsste sich ändern. Aufgrund des geringen Wertverlustes, der geringen Reparatur und sonstigen Kosten (Energiekosten), ist das VM bisher das preiswerteste Verkehrsmittel, welches ich für den Arbeitsweg benutzt habe.
Ein VM ist immerhin ein weiterentwickeltes Fahrrad
Richtig. Wesentlich effizienter, wertstabiler und weniger pflegebedürftig. Das rechtfertigt neben dem erheblich höheren Fertigungsaufwand den höherne Preis.

Wenn wir jetzt herausfinden, wie wir der Allgemeinheit die gesellschaftlichen Vorteile des VM verständlich machen, sind wir nicht nur beim Thema "Zukunft des Velomobils" angekommen, sondern könnten auch die verbesserte Volksgesundheit, weniger Lärm, mehr Raum zum Leben...... genießen.
Zur Zeit ist die Politik aber auf den Erhalt von Arbeitsplätzen und somit den Erhalt der Wirtschaftsmacht fokussiert, was letztlich auch ein wichtiges Interesse der Gesellschaft ist.
 
Wenn wir jetzt herausfinden, wie wir der Allgemeinheit die gesellschaftlichen Vorteile des VM verständlich machen, sind wir nicht nur beim Thema "Zukunft des Velomobils" angekommen, sondern könnten auch die verbesserte Volksgesundheit, weniger Lärm, mehr Raum zum Leben...... genießen.
Zur Zeit ist die Politik aber auf den Erhalt von Arbeitsplätzen und somit den Erhalt der Wirtschaftsmacht fokussiert, was letztlich auch ein wichtiges Interesse der Gesellschaft ist.

Vorteile des VM verständlich machen scheint das kleinere Problem. Nach den Beiträgen im Forum des TOUR-Magazin wirken die Fahrer der Liegeszene abschreckend:
"Ein Milan SL überholt eine Gruppe Rennradfahrer"
https://forum.tour-magazin.de/showt...Milan-SL-%FCberholt-eine-Gruppe-Rennradfahrer
 
Wie schon mal von mir geschrieben wir brauchen unteranderem mehr präsent in tv mit großen Rad rennen. Nur die FIA der Radfahrer (Wie hieß der laden noch mal ) müsste da mal über den Schatten springen und so was zulassen und fördern.
 
Die Aussagen der Leute im Tour-Magazin-Forum lesen sich irgendwie... vertraut.
Wie mir immer vorgeworfen wird ich würde mit "vegan essen" ständig missionieren. Dabei erwähne ich es von selbst sogut wie nie. Nur wird man ständig gefragt "warum nicht? Klar das du so dürre bist!" wenn man Fleisch ablehnt z.B. bei einer Feier.
Und dann wird man mit Fragen gelöchert.
Kenne jetzt auch nicht gerade viele die "verbissen und missionarischem Eifer" das Liegerad als Allheilmittel verbeiten. Eigentlich sogar sehr sehr wenige. Kommt mir eher so vor, als fühlen sich da einige Rennradler (bei denen ich viel häufiger diesen Beißreflex erleben durfte) angegriffen.

Gruß,
Patrick

@Drehtuer : UCI heists dort... Und bis die IRGENDWAS neu machen, friert die Hölle zu.
 
Moin
@Drehtuer : UCI heists dort... Und bis die IRGENDWAS neu machen, friert die Hölle zu.

Och , eigentlich schon. Die UCI versucht halt ein leveled playingfield für Athleten zu sichern, und die Materialschlacht zumindest einzudämmen. (Und warum definiert BEND auch Felgentiefe z. Bsp in der Einsteigerklasse? Eben) Außerdem sollen die Rennen spannend sein.

Letzte Änderungen betreffen die Geometrie und Designdetails (wurden gerade etwas gelockert meine ich) z. Bsp. beim Zeitfahren
Derzeitige Regeländerungen,die über die ASO angestoßen werden, betreffen das mögliche Verbot von Powermetern im Rennen. Ebenfalls wurden im letzten Jahr Scheibenbremsen zugelassen.

@Jack-Lee , solche Polemik wird halt auch mal als aggressiv und missioniert empfunden.

Rwd
 
@runwithdog : Die UCI diente dazu jedem zu ermöglichen bei Rennen mitwirken zu können.
Das Thema wurde aber weitgehend verfehlt, da man mit einem 500€ Rennrad keine Chance hat. Sinnvoll wäre es auch den Radverkehr bzw. das "schnelle Rad" ansich vorran zu treiben. Was mit eigenen Kategorien o.ä. ja ein leichtes wäre.
Stattdessen hat sich das Rad seit knapp über 100Jahren nur marginal weiterentwickelt.
 
@runwithdog : Stattdessen hat sich das Rad seit knapp über 100Jahren nur marginal weiterentwickelt.
Du meinst wohl das klassische Rennrad. Die wirklichen Entwicklungsimpulse kamen aus Ecken, mit denen die UCI nur wenig zu tun hatte, wie den MTBs (gute Bremsen und Geländereifen!), den BMX-Rädern (gute Slicks in 406mm) oder den Alltagsrädern (Beleuchtungstechnik samt Nabendynamos und LED-Technik). Und wenn die UCI etwas verboten hatte, wie Chris Boardmans "Superman"-Haltung, Monoforks, verkleidete Hinterräder, dann erst, nachdem der Rest der Interessierten auf diese Verbesserungen aufmerksam geworden waren. Als Ergebnis versuchte man, die selben Ergebnisse mit anderen Mitteln regelkonform zu erzielen. Die Büchse der Pandora war trotzdem geöffnet. Ich bin gespannt, wann die HPVs und vor allem die VM dergleichen auch erzielen werden. Für mich eigentlich nur eine Zeitfrage.
Das ist eine andere Ebene der Frage nach der Zukunft des Velomobils, nämlich die nach der Frage seiner künftigen Wirkung nach dem Breitensport im konventionellen Bereich.
 
Moin, man könnte zum Beispiel die Statuten lesen, z.Bsp Art. 2. Die Regeln schaffen Vergleichbarkeit. Und bei Amateurrennen siehst Du auch einfachere Räder, gerade bei Kriterien habe ich eher robuste Räder gesehen. Es wird keiner gezwungen UCI gerecht zu pedallieren..,

HPV ist eben immer eine gewollte Mischung aus Athlet und Fahrzeug, UCI versucht den Einfluss des Fahrzeugs zu begrenzen.

Beides ok.

Rwd
 
Wird es künftig eine Differenzierung in sportliche, klassische Velomobile wie die meisten heutigen und eher für den Stadtgebrauch gedachte Modelle die dann ggf. als Velocars bezeichnet werden?

Oder wird es eher Mischformen geben?

Wird es in Zukunft auch potentiell mehrssitzige Modelle geben?
Vom Milan 4.2 höre ich jedenfalls gerade nix mehr...
 
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