Die wohl aufwändigsten Blinkermodulhalterungen in der Geschichte asiatischer Ochsenaugenblinker

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Hallo allerseits,

hier eine Projektvorstellung zur allgemeinen Belustigung. :coffee:

Es trafen sich, vor langer, langer Zeit, in einem beschaulichen Herbstwetter.. Moment, falsches Buch. Es schrieb ein freundlicher User vor einer Weile, er hätte Interesse an einer Halterung/Basisaufnahme für seine Ochsenaugenblinkermodule.

Gesagt, getan - Maße kommuniziert, widersprüchliche Maßangaben besprochen, Zeichnung erstellt:

Blinkerhalterung 01.png

Der transparente Teil stellt die "fertige" Blinkermodullösung dar, welche oben draufgesetzt/hineingesteckt werden soll.

Anschließend wurden die Halterungen aus CF-verstärktem PETG gedruckt - möglichst leichtgewichtig via Hohlstrukturenprinzip, versteht sich:

img_20181011_204359i5fwy.jpg

Diese Module waren dank 0,1mm Schichtstärke durchaus ansehnlich. Aber es kommt noch besser - denn nach kürzlichem Beginn der Arbeiten an Laminatskonstrukten aus Faserverbundmaterial durchschoß mich ein spontaner Blitz.

.. Zwei Tage später, auf der Intensivstation, wachte ich auf .. - nein, zum Glück nicht, nur Spaß. :rolleyes:

Der "Blitz" motivierte dazu, eine Überlaminierung mit Carbongewebe zu versuchen. In dieser Form noch nicht getan, musste zuerst andersweitig anfallende Arbeit erledigt werden, bevor die Freizeit erneut Faserverbundarbeiten zuließ.

Gestern war es so weit:

img_20181109_213553lmesx.jpg
img_20181109_2137487xcfh.jpg
img_20181109_213655loiv9.jpg

Dies ist einschichtig überlaminiert mit Köper-Carbonfasergewebe, die Oberfläche positiv, daher aufgrund von minimaler Harzmenge (Gewichtsersparnis) mit leichter "Golfballstrukturierung" (denn die Fasern laufen über- und untereinander, was Höhenunterschiede mit sich bringt). Mir persönlich sagt diese Golfballtextur bei gleichzeitig glatter Oberfläche sehr zu, anderen mag das missfallen.

Nun bin ich gespannt, ob der spätere Nutzer sich dazu hinreißen lässt, hier Bilder nach/während der Montage zu posten - das würde mich freuen. :D

Viele Grüße
Wolf

PS: endlich eine Tätigkeit, welche mir Freude bereitet. Elektronik kotzt mich so etwas von an..
 
Das täuscht, gefühlt 95% meiner Zeit geht für philosophische Lebensfragen, Kraftsport und Nahrungsaufnahme drauf! :coffee: Wieso mache ich etwas falsch? Du siehst, dass ich von Elektronik immer weiter in andere Bereiche übergreife. (y)

Viele Grüße
Wolf
 
Naja, zweimal durch den Kopfgegangenes kann ja auch schon Mal s......!!

Achne, war ja vielleicht nur symbolisch gemeint? Aber vielleicht ........?!?!

MfG Roland
 
Wäre schade, wenn es bei nur 2 Exemplaren bliebe, gehen zur Not auch noch als Designer-Ohrringe-zu-Weihnachten-sag-bloß-die-gefallen-dir-nicht-echt-schade-okay-dann-nehm-ich-sie-halt-für-irgendwas-gnnnhhh durch.

Schöne Arbeit.
 
Guten Morgen allerseits,

@obelix / Roland: Nur symbolisch, klar.

@Micha13 : Hehe, sehr richtig. Das bleibt intern. :D

@DilettDante : Danke! Lach, Designer-Ohrringe.. Autsch, das hat dann etwas von Fleshtunneln bei den Abmaßen. :ROFLMAO:

Naja, diese Adapter werden sicherlich bei zwei Exemplaren bleiben, es sei denn, der Auftraggeber möchte vorne auch noch zwei montieren (mit leichter Rundung auf der Rückseite). Das ist einfach zu spezifisch. Aber die Übung bringt auch Optimierungen für andere Arbeiten / weitere Faserverbundkonzepte mit sich, demnach profitieren auch andere Projekte davon.

Viele Grüße
Wolf
 
Mal so gefragt:
Warum nicht gleich die Negativform drucken, spachteln und dann das Laminat aus der Form rausnehmen?

1) Ich nehme an, hier wird mir auch Patrick nicht widersprechen, wenn ich sage "Das hält." :)
2) Es wäre dann wirklich ein laminiertes Bauteil und nicht eine nachträgliche Deko Arbeit.
3) Ach Ja, ein paar Gramm spart's auch. Sozusagen eine Renn-Version.

Gruß, Harald
 
Hallo Harald,

um die Oberfläche wirklich glatt zu bekommen, ist wohl mehr notwendig, als sie nur zu spachteln. Bei etwaigen Maßänderungen ist der Positiv-Weg ebenfalls vorzuziehen. Wenn nicht bloß zwei, sondern zehn bis zwanzig Abzüge bedingt wären.. dann gerne.

Doch wie kommst Du auf die Idee, die Carbonschicht wäre nur Deko? Natürlich versteift sie das Bauteil massiv. Bzgl. Negativ-Abformung kommt demnächst ein Beitrag. :)

Viele Grüße
Wolf
 
Hallo Harald,

das Blinkermodul selbst kann verschraubt werden (2mm Bohrungen sind vorhanden).
Die Wortwahl: Ganz einfach ein wenig Stichelei? ;)
Ach, echt? Hmm, der Tee schmeckte dennoch. :D

Bzgl. der Optik ist Carbonfaser schon ganz nett: der mögliche Montagebereich ist offenbar auch Sichtcarbon. Da würde Druckteiloptik etwas herausstechen.

Viele Grüße
Wolf
 
Moin!

Das ist einfach zu spezifisch.

Hm, wie meinst Du das? Wenn man die Blinker auf einer flachen Oberfläche montiert, sind die Halterungen doch beinahe Universalteile sein, solange man immer dasselbe Blinkermodul verwendet?

Aber die Übung bringt auch Optimierungen für andere Arbeiten

Auch zur Übung habe ich Dein Teil schnell mal in OpenSCAD nachgebaut :) Deinen eleganten konkav-konvexen Übergang von Kegelstumpf zu Schweif kriege ich allerdings nicht hin, bei mir ist das alles konvex:

Ochsenaugenblinkerhalterung.png

Tschüs!

Hein
 
Hallo Hein,
Hm, wie meinst Du das? Wenn man die Blinker auf einer flachen Oberfläche montiert, sind die Halterungen doch beinahe Universalteile sein, solange man immer dasselbe Blinkermodul verwendet?
klar, doch weiß ich nicht, welche Blinkermodule genau eingesetzt werden. Mir liegt zwar ein Bild vor und ich könnte sie heraussuchen, doch persönlich hätte ich keine Verwendung dafür.

Daher kenne ich nur die halterungsrelevanten Abmaße des hineinversetzten Moduls, jedoch nicht seine Modellbezeichnung oder Hersteller-ID.
Auch zur Übung habe ich Dein Teil schnell mal in OpenSCAD nachgebaut :)
Sehr schön! (y)
Deinen eleganten konkav-konvexen Übergang von Kegelstumpf zu Schweif kriege ich allerdings nicht hin, bei mir ist das alles konvex
Ja, das hatte mich auch einige Mühe gekostet. Im Prinzip ist es eine Freiform-Ausformung von der Spitze zur hinteren oberen Rundung, geschlossen mit der unteren Kante, welche in zwei Ebenen mittels passendem Radius verrundet wird. Der Übergang ist auf Bild 1 linke und obere Ansicht gut zu erkennen. Durch passendem Radius ist es ein flüssiger Übergang.

Ich bin mir sicher, das klappt auch ohne den Trick mit SolidWorks, allerdings nutzte ich die Formwerkzeuge bislang zu selten, um einen einfacheren Weg herauszufinden.

Viele Grüße
Wolf
 
Moin!

Daher kenne ich nur die halterungsrelevanten Abmaße des hineinversetzten Moduls, jedoch nicht seine Modellbezeichnung oder Hersteller-ID.

Ich kenne natürlich nicht mal die Maße :) Bei OpenSCAD kann man aber sehr einfach parametrisieren, um seinen Entwurf nach Bedarf anzupassen. Dazu gibt's sogar so eine Art Benutzeroberfläche ... das sieht dann so aus:

upload_2018-11-10_16-42-27.png

Wenn ich mir richtig Mühe gebe, haben natürlich alle Parameter eine vernünftige Benennung/Erklärung ...

Ja, das hatte mich auch einige Mühe gekostet. Im Prinzip ist es eine Freiform-Ausformung von der Spitze zur hinteren oberen Rundung, geschlossen mit der unteren Kante, welche in zwei Ebenen mittels passendem Radius verrundet wird. Der Übergang ist auf Bild 1 linke und obere Ansicht gut zu erkennen. Durch passendem Radius ist es ein flüssiger Übergang.

Ich hab mir das angesehen und gedacht: "Sehr edel ... das kriege ich nie so hin!" ;-)

Mein Entwurf besteht praktisch nur aus Zylindern mit 3D-Umhüllungen. OpenSCAD basiert auf einer Programmiersprache und sollte daher wenig Einschränkungen haben, aber wahrscheinlich müßte ich erstmal ein Freiform-Modul finden, installieren und verstehen, bevor ich überhaupt anfangen könnte :)

Tschüs!

Hein
 
um die Oberfläche wirklich glatt zu bekommen, ist wohl mehr notwendig, als sie nur zu spachteln.
Ich hab schon öfters Negativformen gedruckt und dann ohne irgendwas zu spachteln Frischhaltefolie drauf und drüber laminiert. Solange die Form nicht zu sehr gewölbt ist (faltenfreie Frischhaltefolie) und die Stufen zwischen den Layern nicht zu groß (horizontale Flächen, ironing, kleine layer height), funktioniert das sehr gut. Man fühlt und sieht die layer praktisch nicht.

Sind die o.g. Bedingung nicht gegeben kann man mit minimal Spachteln + Schleifen auch sehr gute Ergebnisse erzielen. Aber der Mehraufwand lohnt sich, wie du richtig angemerkt hast, erst, wenn...
nicht bloß zwei, sondern zehn bis zwanzig Abzüge bedingt wären..
 
Guten Morgen @Hein ,
Ich kenne natürlich nicht mal die Maße :)
die kann ich Dir zukommen lassen, doch sind bis auf den Ausschnitt und die Auflagefläche des Ochsenaugenmoduls die Maße nur designrelevant, nicht funktionsrelevant.
Bei OpenSCAD kann man aber sehr einfach parametrisieren, um seinen Entwurf nach Bedarf anzupassen .. .. Wenn ich mir richtig Mühe gebe, haben natürlich alle Parameter eine vernünftige Benennung/Erklärung ..
Schaut sehr übersichtlich aus. Solange nur Du den CAD Entwurf nutzt und kein Dritter, welcher das Bauteil sowie die Funktion nicht kennt, halte ich benannte Maßangaben für nicht notwendig. Der Betrachter, welcher das Bauteil designt hat, weiß auch über Jahre, wofür es verwendet wird und woran die Maße bemessen sind. Gerade, wenn er noch damit/daran arbeitet, was er entworfen hat.
Ich hab mir das angesehen und gedacht: "Sehr edel ... das kriege ich nie so hin!" ;-)
Danke, das schaffst Du gewiss auch. (y)

Mein Entwurf war 3D-Druck-Optimiert, um keine überhängenden Kanten und eine glatte Unterseite aufzuweisen, was z.B. eine Unterseite mit Rundung/Radius als zweiteiliges Konstrukt erzwungen hätte (Spacerplatte mit Rundung). So ist das Konzept von einer geraden, großflächig aufliegenden Oberfläche aus druckbar.
Mein Entwurf besteht praktisch nur aus Zylindern mit 3D-Umhüllungen. OpenSCAD basiert auf einer Programmiersprache und sollte daher wenig Einschränkungen haben, aber wahrscheinlich müßte ich erstmal ein Freiform-Modul finden, installieren und verstehen, bevor ich überhaupt anfangen könnte :)
Mit OpenSCAD setzte ich mich noch nicht auseinander. Was ich auf deren Projekthomepage fand, schaut interessant aus - bietet offenbar die Möglichkeit, Addons zu verwenden, welche jeder erstellen kann, nicht nur ein Hersteller. Finde ich gut. (y)


Guten Morgen @bst ,
Ich hab schon öfters Negativformen gedruckt und dann ohne irgendwas zu spachteln Frischhaltefolie drauf und drüber laminiert. .. funktioniert das sehr gut. Man fühlt und sieht die layer praktisch nicht.
interessant - mit dickerer Folie sollte die Oberfläche dann (solange sie noch stretchbar bleibt) sogar noch glatter werden. Meine Aussage bezog sich auf eine Form mit Trennmittel/-wachs und direkter Laminierung in die Form, das erfordert dann einiges an
Schleifarbeit. Aber die Frischhaltefolie ist eine gute Idee, gerade für kleine Bauteile, bei welchen sie sich knitter-/blasenfrei verwenden lässt. (y)
Aber der Mehraufwand lohnt sich, wie du richtig angemerkt hast, erst, wenn..
Ja, denke ich auch. Formenbau für zwei Stück.. selbst, wenn nur gedruckt und grob entgratet - ist etwas fisselig. Wenn das Bauteil häufiger bedingt wird, lohnt es sich schon aufgrund der deutlich besseren Maßhaltigkeit, welche positiv nur mit Vakuumpumpe zu realisieren wäre (was den Aufwand natürlich wieder erhöht, sofern nicht alles bereit steht).

Für eine Form für Negativabzüge wäre momentan allerdings auch nicht genug Material vorhanden, das ist fast alle. Habe für die zwei sehr sparsam gedruckten Grundbauteile schon die Spule auf eine andere Restspule wechseln müssen.

Bei Formen / Bauteilen, welche grundsätzlich (abgesehen von Bohrungen, Aussparungen etc.) einer geometrischen oder industriell erhältlichen Kunststoff- oder Aluform entsprechen, bietet sich natürlich an, diese zu verwenden und darin einen Negativabzug zu erstellen. Das ist dann überschaubar vom Aufwand und mit sehr guten Resultaten versehen.

Viele Grüße
Wolf
 
Sooo, hier outet sich der besagte User, es ist vollbracht.
Das kleine Video wird leider vom Forum abgelehnt... daher kann ich Euch nicht zeigen wie schön&hell es blinkt.
Grüße
Jörg

IMG_3518.jpg IMG_3525.jpg IMG_3532.jpg
 
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