Die "Verbastelung" des Hi-Trike GTI

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Seit Ende Oktober steht dieses edle Teil bei uns, Steffen hat es geliefert und die Grundeinstellung (Länge) vorgenommen. Er meinte noch, dass er wieder mal vorher keine Fotos gemacht hat, und
wenn er von seinen Kunden Fotos bekommt, sind die Trikes meist schon ziemlich "verbastelt". Es tut mir leid, auch von unserem kleinen grauen - noch hat es keinen Namen - gibt es nur einige
Handyfotos, bei dem derzeitigen Herbstlicht kann meine andere Kamera auch keine gescheiten Fotos machen.

20171026_172427.jpg

Aber hier soll es eigentlich um die Wandlung gehen.
Das Trike soll ein alltagstaugliches Fahrzeug für meine bessere Hälfte werden, als Ersatz für den ungefederten, motorisierten Gekko.

Die Farbe hatten wir seinerzeit ausgesucht, nach dem Trike aus dem Ausstellungsraum (im März), das jetzt @DoktorHh durch die Landschaft fährt. Hat der Lackierer wohl nicht ganz getroffen, aber
inzwischen finden wir es gut, es ist einmalig und wirkt durch die roten Akzente. Die Führung des Schaltungszuges wurde im Wartezimmer schon heftigst kritisiert - ich werde sie so lassen, stört mich
nicht und ist ohne kleine Radien. Die Sitzbefestigung wird sicher noch die eine oder andere weitere Befestigung halten müssen und wird erst dann gestutzt.
Vor der ersten längeren Tour muß noch die Spur genau eingestellt werden und ein Tacho angebaut, vielleicht gleich mit Tretsensor, wenn ich einen unauffälligen Weg fürs Kabel finde.
Außerdem fehlt noch Beleuchtung, die Bikeflag, Spiegel, Klingel....
also: Fortsetzung folgt.

Gruß
Lutze
 
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Frechheit!
Gute Fahrt.
Dok
P.s.: Ist sicher ein anderes grau.

Tja, ja, wenn´s das eigene Gewächshaus trifft....:p
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Gehört das nicht zum Lieferstandard, dass die Spur "ab Werk" eingestellt ist?

Unbenommen einer Antwort durch Velomo kurz meine Erfahrung mit der Spur:

Beim Vorgängertrike habe ich auch die Spur ab und zu nachstellen müssen. Die Wirkung war verhältnismäßig bescheiden. Aber es lief etwas leichter und vor allem ohne Dauerzug in eine Richtung, der trotz Unterlenker nach einiger Fahrzeit durchaus auf die Arme ging.

Beim HiTrike aber geht es fast um Millimeter. Diese Rennpferde reagieren im positiven Sinn auf eine gute Einstellung mit erheblicher Steigerung des Vorwärtsdrangs. Interessanterweise ist meine Mary trotzdem sehr gutmütig und mit wenig Kraftaufwand in der Richtung zu halten, wenn die Spur mal nicht so stimmt.

Das liest sich jetzt so, als müsste ständig etwas korrigiert werden. Falsch!
Ich habe das bisher zweimal in einem Jahr und irgendwo um die 8000 Kilometer gemacht. In diesem Zeitraum hatte ich aber auch einen Schaden an der Lenkung, zweimal die Vorderradfelgen getauscht (Sommer auf Winter und umgekehrt) und das Rad einmal in Weida, weil Wolf die Elektroinstallation noch besser an mich anpasste.

Als das Rad ausgeliefert wurde, stimmte die Spur natürlich. Aber im Fahrbetrieb setzen sich die Verbindungen je nach Beanspruchung und Fahrintensität etwas mehr oder weniger. Das will - wie beim Auto - ausgeglichen werden, möchte man Reifenabrieb reduzieren und Fahrspaß erhöhen. Deshalb gehört auch zu einer Autoinspektion immer die Spurkontrolle und gegebenenfalls das Nachstellen.
 
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Steffen hätte uns die Spur eingestellt, optimal mit dem Gewicht des Fahrers, aber in Anbetracht der Uhrzeit hab ichs mir erklären
lassen und kann es jetzt selber.
 
Und meins war im Auslieferungzustand wirklich sehr "unverbastelt". Davon gibts auch irgendwo Fotos, steffen wird aber nicht die meinen:). Ich war naemlich ungeduldig und hab es mitgenommen als es noch gar nicht zusammengebaut war, als Teile in einer Pappschachtel. Folglich warr auch keine Spur eingestellt. Habe das gerne und akribisch selbst gemacht (auch den Nachlauf rechts-links) und vor kurzem wiederholt weil sich eine Spurstange geloest hatte (Zug rubbelte an der Kontermutter). Lohnt sich, das Teil dankt es mit genialem Fahrverhalten.
 
hab ichs mir erklären
lassen und kann es jetzt selber.

Ist eh viel schöner, wenn man das selber macht.

Was bleibt denn sonst bei einem HiTrike zu tun? Mäntel und Schläuche wechseln. Ab und zu die Schalt- und Bremszüge justieren. und sonst? Genießen.

Allerdings soll es Eigentümer geben, die eigentümliche Hörnchen an alles basteln, wo sie Halt finden können.
So eine Art Wilderer, die sich keine Geweihe mehr an die Wände hängen, sondern mit ihnen durch die Gegend fahren. Wie die alten Cowboys in Amerika.
Die machen auch vor einem Tiller aus Weida nicht halt.:whistle:
 
Zum Spur einstellen braucht man eine Ausrollstrecke oder son Meßgerät und zwei 10er Maulschlüssel.
Meine Ausrollstrecke war keine 5m und der Anfang zwei Holzkeile im Hausflur.

20171102_085452.jpg

Dann beide Konterungen am Spurstangenhebel gelöst, mit dem Edding eine Markierung ran und Versuchsreihen gestartet. Zuerst alleine - rollen markieren aufstehen zurückschieben setzen...
Dann hab ich meine Frau geholt -ist schließlich ihrs. Ganz wichtig, die Füße immer auf die Pedalen! Die Position der Füße macht 30cm, die Verdrehung der
Spurstangenhebel (Drittel Umdrehung) 10cm Unterschied. Für jede Einstellung zwei Versuche und die Rollweite mit den von Halloween übriggebliebenen Bonbons markiert. Bei der optimalen Weite
gekontert.
Weil ich wissen wollte, wie die Spur ist, hab ich aus Lager 12 was zusammengeschraubt und nachgemessen.

20171103_043102.jpg

Dabei bin ich auf 1,2mm Vorspur gekommen.
Erst danach habe ich mal den Reifendruck kontrolliert, war zuwenig. Vorne hab ich von 5 auf 7,5 erhöht, hinten auf 5,5. Eigentlich müsste ich jetzt nochmal messen, macht sicher wieder einiges aus
in der Rollweite.

Morgen werden wir testen, wie es läuft.

Gruß
Lutze
 
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Servus,
nur ein kleiner Einwurf:
Wenn das Fahrzeug in der Ebene zu einer Seite zieht, liegt das NICHT an der Spureinstellung. Dementsprechend kann eine Spureinstellung auch nichts daran ändern.
Den Geradeauslauf wird, wenn es denn nötig ist, durch verdrehen der Blattfedern zueinander eingstellt. Am einfachsten geht das mit der unteren Feder. Man löst leicht die 4 Schrauben der Aufnahme, sodas sich die Feder mit etwas Kraft verdrehen lässt. Dann dreht man sie im Uhrzeigersinn (minimal!) wenn das Fahrzeug vorher nach links gezogen hat, und gegen den Uhrzeigersinn wenn es nach rechts gezogen hatte. Dann erstmal wieder leicht festziehen, ausrollen um zu schauen ob die Neigung noch vorhanden ist, wenn nicht, alles wieder ordentlich! festziehen. Am besten die Schraube gegenhalten und die Mutter per Maulschlüssel endgültig festziehen.
Für Leute mit den leichten Alu-Muttern, muss ein neuer Klecks Schraubensicherung verwendet werden.
 
Da weicht meine subjektive Erfahrung aber ein kleines bisschen ab, @Jack-Lee.

Wenn ein Vorderrad etwas aus der Spur ist, kann und werde ich das automatisch durch einen angepassten Lenkeinschlag ausgleichen und ausgleichen können, ohne das - bis auf einen leichten Verlust an Agilität auf der Vorderachse - intensiv zu merken. Wird dieser Fehlwinkel aber größer, geht nicht nur die Agilität verloren. Der Fahrwiderstand wird zunehmen, die Bremsen ziehen ungewohnt zur Seite und bei der Geradeausfahrt bekommt ein Arm durchgängig mehr Druck.
Als meiner Blattfeder dagegen zwei Muttern fehlten und sie sich nahezu frei bewegen konnte, habe ich davon fast nichts gespürt. Nur beim Bremsen hatte ich das Gefühl, als würde der Vorbau regelrecht abtauchen. Nachdem ich diesen Missstand mit zu vorsichtigem Festziehen der Muttern beseitigt hatte, war es meine Frau, die mich beim Betrachten von Mary fragte, ob das so gehöre: Die obere Blattfeder stand ungefähr fünf Zentimeter (!) schief. Auf der Geraden hatte ich kein seitliches Ziehen bemerkt. Nach der Korrektur und deutlich fester angezogenen Muttern sowie Neueinstellung der Spur war dann zwar die Agilität wieder spürbar genial, von welcher der Maßnahmen das letztlich kam, ist im Nachhinein nicht mehr festzustellen.
Allerdings weiß ich von meinen beiden bisherigen Spuraktionen, dass die Wirkung exakter Arbeit enorm ist. Wobei ich bis auf ein/zwei Millimeter vorlaufneutral einstelle, so dass meine Mary auf ihren Vorderläufen regelrecht tanzt. Ich kenne das von Knickspantjollen wie dem Fireball, die beim Gleiten zu regelrechten Höllenritten animieren. Ich liebe das.

Nun werde ich sicherlich dieser Frage nicht weiter nachgehen - bin ja nicht bescheuert. Wenn ich aber beim nächsten Mal in 5000 Kilometern Zukunft ein einseitiges Ziehen feststellen sollte, werde ich selbstverständlich und akribisch den Blattfederstand kontrollieren, bevor ich der Spur zuleibe rücke. Wobei ich mir allerdings den großen Aufwand von @Taper spare, weil der einen exakt geraden Boden voraussetzt, was bei unseren schiefen Hütten kaum gegeben ist. Mein Weg sind dünne Striche auf den Rohren und die guten alten Zentimeterstöcke. Nach getanem Werk prüfe ich die Einstellung noch zur Sicherheit mit einem Laser. Hat aber immer gestimmt, so dass ich mir den ab sofort auch sparen werde. Der beste Plausibilitätscheck ist sowieso die Piste und gute Sensoren in Hand, Arm und Hintern.

Der, der nie spurt, wie man will, grüßt vom See
Martin
 
Der Effekt hängt definitiv auch etwas von den verwendeten Reifen sowie ihrem Fülldruck ab. Bei Rennradpellen mit 8Bar+ ändert sich durch einseitiges Einfedern z.B. deutlich weniger an dem Verlangen des Trikes, zu einer Seite zu ziehen, als dies bei Marathons oder ähnlichen Profilreifen und 3 Bar der Fall ist.

Hier kann es schon (z.B. bei einem Quad) durch 30-40 kg Zuladungsdifferenz zu leichten Tendenzen führen. Allerdings: Der außermittige Abrieb bleibt sehr gering und ein Gegensteuern ist auch unproblematisch.

Viele Grüße
Wolf
 
@OldMax : Bei versetzem hinterrad muss auch der Nachlauf asymetrisch sein! Dementsprechend stehen die Federn bei perfekter Einstellung auch leicht "verdreht" zueinander. Da wir aber alle möglichen Fahrzeuge bauen wurde das ganze so konstruiert das ein nachstellen jederzeit und ohne Spezialwerkzeug möglich ist.
 
Als nächstes war der Tacho dran. Aus irgendeinem Grund wollte ich einen mit Kabel, BC 16.12. Den hab ich auch an meiner Eisenliege.
Das Kabel geht nur leider nach unten raus, liegt also quasi als erstes auf dem Bauch. Dauert wahrscheinlich nicht lange bis kaputt. Also kriegt der
Tiller einen Hilfsholm. Lager 12 bietet hauchdünnes Alurohr, wohl aus irgendeinem Wärmetauscher einer Heizung und eine Schelle von einem
Kommissionierwagen aus der Logistikbranche, zusammen unbearbeitet für 43g.

20171103_160039.jpg

Daraus wurde der Halter, der auch gleich die Klingel - die ist wunderschön laut! - aufnimmt.

20171103_160719.jpg

Der Sensor sitzt am Abstreiferholm, damit reicht auch das Kabel. Und weil die Speichen zu dünn sind, muß noch ein Stück schwarzes Klebeband
dazwischen.

20171103_160902.jpg

Einen Wischhandyhalter ist erstmal nicht geplant, zum Navigieren fahre ich vorneweg.
Ein - besser zwei - Rückspiegel sind aber noch ganz wichtig, da bin ich jetzt am Basteln.

Gruß
Lutze
 
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@OldMax : Bei versetzem hinterrad muss auch der Nachlauf asymetrisch sein! Dementsprechend stehen die Federn bei perfekter Einstellung auch leicht "verdreht" zueinander. Da wir aber alle möglichen Fahrzeuge bauen wurde das ganze so konstruiert das ein nachstellen jederzeit und ohne Spezialwerkzeug möglich ist.

Kannst Du mir das bitte genauer erklären? Vielleicht auch mit einem Berechnungsbeispiel oder Werten aus Deiner Erfahrung, damit ich das an Mary nachvollziehen kann? Das wäre super!

Trotzdem ist diese Blutgrätsche ganz schön fies. Hatte ich mich schon elstermäßig diebisch gefreut, dass ich bei diesem Thema derart schnell zur vermeintlich besten Lösung kam. Aber in meinem Alter verträgt man es recht gut, zum Affengemacht zu werden ;)

D´Aff vom See
 
Servus,
Berechnungen brauchts da nicht. Wenn das Hinterrad genau mittig läuft muss der Nachlauf auf beiden Vorderrädern gleich sein, da dieser das Rad nach innen "klappen" lässt. Da beide Räder miteinander verbunden sind hebt sich das auf -> fährt geradeaus.
Wenn das Hinterrad nach links versetzt ist und somit mehr Auflast auf dem rechten Vorderrad liegt, wird dadurch die Rückstellkraft größer und die Fuhre würde mit der Einstellung eines symetrischen aufbaus nach links ziehen. Deshalb werden die Blattfedern minimal zueinander verdreht. Als kleine Faustregel: Es zieht in die entgegengesetzte Richtung von der Seite auf der mehr Nachlauf eingestellt ist.

Und das ist doch keine Blutgrätsche, nur ein Hinweis :) Ist eigentlich keine Aufgabe des "Endverbrauchers", daher haben wir das auch nicht groß öffentlich kommuniziert.
 
Servus,
..... Deshalb werden die Blattfedern minimal zueinander verdreht. Als kleine Faustregel:

Soweit verstanden.
Rat gefragt: Ist es besser, eine Feder gerade zu lassen und nur eine leicht zu verdrehen (z.B.: oben rechts nach vorn oder besser unten rechts nach hinten), oder beide gleichermaßen gegenläufig (auf linken Seite kippt dann das Rad leicht nach vorn, rechts leicht nach hinten)?

Grüße vom fröhlichen Nutzer Martin,
der beileibe Mary nicht zum Verbrauchen liebt und es gerne sehen würde, dass es kein Ende gibt....
 
Ist eigentlich keine Aufgabe des "Endverbrauchers", daher haben wir das auch nicht groß öffentlich kommuniziert.

Aber ich freue mich, dass manche Info den Weg dennoch hierher findet. Weil genau die beschriebenen Symptome (zieht nach links, mit Shredda mehr als mit Durano o. ä.) an meinem GTÜ vorhanden sind und zigfaches Spureinstellen entweder geradeaus und Gummiabrieb macht oder schnell rollt und nach links zieht...
 
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