An die Trikesuchenden da draußen,
ich stand vor kurzem auch vor der Frage – welches Trike ist das Richtige für mich? Die Wege und Motivationen zu dieser Frage sind vielfältig, denn eigentlich suchte ich einen Fahrradanhänger und stellte fest, oh, da gibt es ja noch was anderes, Trikes – hm keine schlechte Idee. Aufgefallen war mir das Steintrike, schick dachte ich, sollte man sich doch mal anschauen. Ah da ist ja bald eine Messe. Also zum Termin nichts wie hin und den Thomas mit Fragen gelöchert. Was sagt der da, ich konnte es gar nicht fassen – ich soll doch erstmal die anderen Trikes Probefahren und DANN wieder zu ihm kommen. Na der ist ja mutig, mich zur Konkurrenz zu schicken. Hörte sich aber nicht danach an, als ob er keine Lust habe, mir ein Steintrike zu verkaufen. So groß kann doch der Unterschied nicht sein. Na gut, wenn er meint. Zum Glück gibt es in meinem Ort einen Fahrradhändler, der Trikes führt, HP und Anthrotech kann man da zum Ausleihen mieten. Zuerst mal das HP, ein „fx“ lese ich da am Rahmen mit Dualdrive. Sitzposition gefällt mir fürs erste ganz gut. Ich hatte bis zum Ausleihen im Forum schon fleißig gelesen und dachte zu wissen, was so auf mich zukommen wird: auf den ersten Metern stellte ich fest, das geht ja gar nicht vorwärts, ach ja im Forum hieß es ja, daß man langsamer ist, ok, stimmt – dachte ich. Während der Fahrt stellte ich fest, der Rücken wird stärker feucht als auf dem Aufrechtrad, wurde auch im Forum darauf hingewiesen. Na gut, nicht gerade der Hit, aber es gibt ja Ventisit. Auf dem Heimweg stellte ich fest, die Strecke ist Trikegeeignet – schon mal ganz gut bei den vielen Bollern auf dem Weg. Zu Hause testete ich noch, ob Feld-, Wald- und Wiesenwege auch fahrbar sind, gerade wegen des hohen Grases, was beim normalen Fahrrad recht schnell bremst und den sehr häufig vorkommenden unterschiedlichen Spurhöhen auf Feldwegen, ist alles wesentlich entspannter zu betrachten, als im Forum für mich der Eindruck entstand. Ein wesentliches Manko zeigte sich allerdings auf Schlechtwegepassagen, sprich Traktorspuren bzw der Flickenteppich auf der Landstraße, ahhhhhhhhhhhh furchtbar, man fühlt sich wie auf einem Waschbrett, die Vorderräder tanzen nervös und leiten alle Schläge ungefiltert durch. Wenigstens die Dualdrive war angenehm zu schalten. 3 x 9 Kettenschaltung Verwöhnte brauchen sich nicht wesentlich umstellen – halt nein, sie müssen sich schon umstellen, 3 Gänge in der Nabe und je 9 reale Gänge im Ritzelpaket, also tatsächliche und nicht nur theoretische 27 Gänge, somit war die 3 x 9 Kettenschaltung aus dem Rennen. Mit der Dualdrive verlieren Berge ihren Schrecken. Man kann ganz entspannt hochkurbeln, ohne oben aus der Puste zu sein, man kann natürlich aber auch Druck machen und sich wie auf dem normalen Rad hochquälen, je nach Ambitionen. Ich habe mich fürs erstere entschieden. Zwischenfazit: Trike - ja; Trike = bergtauglich - ja; Trike = Feld-, Wald- und Wiesenwegetauglich – ja, auf alle Fälle; Dualdrive – sehr tauglich; HP – nein, ich will kein Rüttelbrett, es hat sich das bestätigt, was ich vom Aufrechtrad bereits wußte – wer nicht geschüttelt werden will, kommt um eine Vollfederung nicht drumrum.
War noch offen Dualdrive oder Rohloff. Da half mir der freundliche Verkäufer weiter als ich das HP zurückbrachte. Und – wie wars, war sein Frage. So erzählte ich ihm meine Vorhaben und mein Zwischenfazit. Tja, das wird schwer, meinte er nur, ein Trike, das langstreckentauglich, vollgefedert ist und hohe Lasten verträgt, hmmm. Na ich habe hier noch das Anthrotech, kannst ja mal das fahren. Ist recht rustikal, kannst aber viel draufpacken und hat die Rohloff. Rohloff, ah, das ist gut. Da kann ich mal schauen, ob die wirklich so gut ist wie hier im Forum immer behauptet. Und so habe ich auch das Antrotech mal Probegefahren. Ich war ja schon Leidverwöhnt vom HP, aber das Ding war für mich nochmal um einiges schlechter, höhere aufrechte Sitzposition ( über dem Tretlager ), Netzsitz – nach wenigen Kilometern tat mir der Po weh, gleiches Rüttelbrett, ich wäre am liebsten gleich wieder umgekehrt. Einzig die Rohloff verhinderte mein Wendemanöver und so strampelte ich tapfer heim.
Zwischenfazit: Rohloff – in der Ebene tauglich, am Berg war ich sehr schnell im ersten Gang und mußte trotzdem noch elend drücken, um vorwärts zu kommen, Schalttechnisch – für Kettenschaltungverwöhnte machbar aber gewöhnungsbedürftig und erfüllt für mich nicht die Erwartungen, die geweckt wurden. Einzig eine Bestärkung durch den Verkäufer hätte mich zähneknirschend dazu gebracht, doch Rohloff zu ordern, aber glücklich wäre ich damit nicht gewesen und wenn ich dann im Nachhinein erkannt hätte, daß die normale Kettenschaltung oder gar die Dualdrive die bessere Wahl gewesen wären – würde ich bei DIESEM Verkäufer nichts mehr ordern und meine Kollegen davor warnen, was das für ein Gauner ist .
Sicher, beide Systeme, Rohloff und Kettenschaltung, haben ihre Vor- , aber auch ihre Nachteile.
Rohloff:
Vorteil: wartungsarm, lange Kettenlaufzeiten
Nachteil: nicht unter Last schaltbar, man muß kurz mit Treten aufhören, bei 20% Steigung kein Spaß, da kann man gleich 2 Gänge runterschalten, um den Geschwindigkeitsverlust auszugleichen, Pech, wenn man bereits im 2. Gang ist, da kommt nur noch einer.
Das Schalten im Stand stellt für mich keinen Vorteil dar, da ich vorausschauendes Fahren durch meine 3 x 9 Kettenschaltung gewöhnt bin und die Handlungsabläufe bei mir automatisch einsetzen. Selbst während des Bremsens kann man noch runterschalten, also völlig problemlos. Den hohen Einkaufspreis lasse ich hier außer Acht, da die Kette länger nutzbar ist als bei Kettenschaltungen. Ob sich das ausgleicht über die gesamte Nutzungsdauer, hängt vermutlich stark von den individuellen Gegebenheiten ab.
Kettenschaltung ( auch Dualdrive ):
Vorteil: auch unter Last schaltbar, man kann ständig Druck auf dem Pedal halten, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren; einfacher an die persönlichen Wünsche anpaßbar.
Nachteil: höherer Wartungsaufwand; kürzere Kettenlaufzeiten als bei Nabenschaltung.
Es können beide Systeme durch Grobmotoriker ruiniert werden. Ein bißchen Sinn und Verstand verbunden mit Gefühl beim Schalten sollte jeder Radfahrer an den Tag legen können, ansonsten setze er lieber auf die Automatikschaltung.
Nun soweit dazu.
Soweit vorgeprägt wollte ich nun doch mal Hitrike testen. Wird ja hier auch sehr hochgelobt und – mal ganz ehrlich – 14 kg, das ist eine Ansage – gerade mal ähnlich schwer wie mein vollgefedertes LRS Trekkingrad ( 13kg ) – das muß doch genauso abgehen dachte ich mir. Also Termin vereinbart und hingefahren. Ich muß sagen, optisch macht das Teil schon was her, das Teil ist wirklich so leicht, daß man es locker hochheben kann, ohne sich einen Bruch zu heben. Steffen hat sich auch viel Zeit für meine Fragen genommen, aber überzeugen konnten mich die Fahreigenschaften nicht wirklich. Es rollte für mich genauso schwergängig wie das HP – da habe ich mehr erwartet. Dann die Federung, da kann man auch 10er Kanthölzer drunterpacken. Eine Rüttelplatte ist nichts dagegen und dabei haben die beiden die ideale Teststrecke direkt vor der Haustür. Da ändert auch nichts die Aussage, daß sie eher auf „sportliches Fahrwerk“ ausrichten etwas daran. Wenn ich den ganzen Tag in der Liege unterwegs bin und keine Chance habe, bei Rüttelstellen aus dem Sattel zu gehen, brauche ich zwingend eine Federung, die auch diesen Namen verdient und kein Pseydodingens, nur um zu sagen, ich habe ein Vollgefedertes. Die Lenkung, sowohl Tiller als auch Untenlenker – viel direkter / nervöser als bisher HP oder Anthrotech, die beiden sind dagegen sehr gutmütig. Leichte Bewegungen der Arme werden sofort in Lenkbewegungen der Räder umgesetzt – was für Bewegungsfaule – wer´s mag. Bei Tiller stellt sich mir die Frage, wie stützt man sich auf ungünstigen Wegen oder in Kurven bzw. Gefahrensituationen ab. Bei Hitze halte ich auch nicht permanent die Arme hoch, damit mich der Fahrtwind kühlt – halte ich also diesbezüglich nicht für praktisch. Also wäre da noch der Untenlenker, der aber genauso nervös auf kleinste Lenkbewegungen reagiert wie der Tiller – nun ja, wie gesagt, die Fa. setzt auf Sportlichkeit. Für dieses Gefährt ist ein Waldweg mit seinen Wurzeln und Schlaglöchern, die ganz schnell mal leichte Lenkbewegungen auslösen können, wohl eher nichts für mich. Ob die diesbezüglich auf der Internetseite angebotene Komfortfederung einen tatsächlichen Komfortanspruch erfüllt, konnte ich leider nicht testen, wurde aber von Steffen bejaht.
Ernüchtert vom bisherigen Ergebnis meiner Testfahrten machte ich mich nun dran, einen Termin mit der Fa. Steintrike zu vereinbaren. Was hatte ich schon zu verlieren. Es ging eigentlich nur darum Hitrike oder Steintrike. Zum vereinbarten Termin machten sich meine Frau und ich nun auf den Weg nach Österreich. Ich war die ganze Nacht durchgefahren, um früh um 10h in Gänserndorf anzukommen. War das eine herzliche Begrüßung – ich bin doch nur irgendein Kunde, dachte ich – aber dort wird halt Kundenbetreuung und –service tatsächlich noch GROß geschrieben, wie wir die folgenden Tage erleben durften. Uns wurden auch gleich 2 Wild One angepaßt, so wie wir aus dem Auto ausstiegen, mit normalen Schuhen und Sandalen ging es los. Thomas schnappte sich sein Trike und gemeinsam ging es zur Eingewöhnung auf die Piste – Eingewöhnung bei Steintrike? Du bist eins mit der Maschine von der ersten Sekunde an – Gut, mag sein, daß es bei anderen länger dauert, ich war gleich eins – Druck auf die Pedale – wao, was ist das? Das Teil rollt ja fast von ganz alleine – ich konnte es nicht fassen, ein Trike, was nicht bremst, sondern einfach nur rollt wie es soll. Von wegen, ein Trike ist langsamer als ein Aufrechtrad. Das ging ab wie ´ne Tüte Mücken. Ich schaltete durch wie gewohnt und glitt locker dahin. Thomas rief mir von hinten zu 36 – wie, was , wirklich, Du machst Späßßßgen Thomas, was , aber es ging vorwärts, eine unbändige Lust, das Trike vorwärts zu treiben, so leicht rollte es für mich. Das Fahrwerk machte ruhig seinen Job, wie man es halt erwartet von einem guten Fahrwerk, nichts kommt durch, da machen selbst Schlaglöcher Spaß – wie hat einer im Forum geschrieben – Schlaglochsuchmaschine – ja die Schlaglöcher kann man getrost mitnehmen, es kommt ja eh nichts durch. Egal ob Kopfsteinpflaster; Wurzelpiste oder Panzerweg – fahr, den Rest erledigt das Fahrwerk – man kann Thomas vertrauen. Der muß keinen für sein Trike belatschern, das Trike arbeitet für ihn. Man sollte allerdings auch auf Thomas Ratschläge hören, nur weil etwas schick aussieht, ist es noch lange nicht gut. Endlich mal einer, der seine Hausaufgaben gemacht hat. Man merkt aber auch, wieviel Spaß ihm das macht. Selbst nach den ausführlichen Testtagen hatte ich keinen Muskelkater. Bei den anderen getesteten Trikes hatte ich die jeweils eine Fahrt schon gemerkt. Endlich angekommen – Wild One! Oder wie heißt es so schön – Das kannste auch aus Knete machen, aber dann isses halt Kacke!
Nun warte ich nur noch auf die Auslieferung – ich bin tapfer.
ich stand vor kurzem auch vor der Frage – welches Trike ist das Richtige für mich? Die Wege und Motivationen zu dieser Frage sind vielfältig, denn eigentlich suchte ich einen Fahrradanhänger und stellte fest, oh, da gibt es ja noch was anderes, Trikes – hm keine schlechte Idee. Aufgefallen war mir das Steintrike, schick dachte ich, sollte man sich doch mal anschauen. Ah da ist ja bald eine Messe. Also zum Termin nichts wie hin und den Thomas mit Fragen gelöchert. Was sagt der da, ich konnte es gar nicht fassen – ich soll doch erstmal die anderen Trikes Probefahren und DANN wieder zu ihm kommen. Na der ist ja mutig, mich zur Konkurrenz zu schicken. Hörte sich aber nicht danach an, als ob er keine Lust habe, mir ein Steintrike zu verkaufen. So groß kann doch der Unterschied nicht sein. Na gut, wenn er meint. Zum Glück gibt es in meinem Ort einen Fahrradhändler, der Trikes führt, HP und Anthrotech kann man da zum Ausleihen mieten. Zuerst mal das HP, ein „fx“ lese ich da am Rahmen mit Dualdrive. Sitzposition gefällt mir fürs erste ganz gut. Ich hatte bis zum Ausleihen im Forum schon fleißig gelesen und dachte zu wissen, was so auf mich zukommen wird: auf den ersten Metern stellte ich fest, das geht ja gar nicht vorwärts, ach ja im Forum hieß es ja, daß man langsamer ist, ok, stimmt – dachte ich. Während der Fahrt stellte ich fest, der Rücken wird stärker feucht als auf dem Aufrechtrad, wurde auch im Forum darauf hingewiesen. Na gut, nicht gerade der Hit, aber es gibt ja Ventisit. Auf dem Heimweg stellte ich fest, die Strecke ist Trikegeeignet – schon mal ganz gut bei den vielen Bollern auf dem Weg. Zu Hause testete ich noch, ob Feld-, Wald- und Wiesenwege auch fahrbar sind, gerade wegen des hohen Grases, was beim normalen Fahrrad recht schnell bremst und den sehr häufig vorkommenden unterschiedlichen Spurhöhen auf Feldwegen, ist alles wesentlich entspannter zu betrachten, als im Forum für mich der Eindruck entstand. Ein wesentliches Manko zeigte sich allerdings auf Schlechtwegepassagen, sprich Traktorspuren bzw der Flickenteppich auf der Landstraße, ahhhhhhhhhhhh furchtbar, man fühlt sich wie auf einem Waschbrett, die Vorderräder tanzen nervös und leiten alle Schläge ungefiltert durch. Wenigstens die Dualdrive war angenehm zu schalten. 3 x 9 Kettenschaltung Verwöhnte brauchen sich nicht wesentlich umstellen – halt nein, sie müssen sich schon umstellen, 3 Gänge in der Nabe und je 9 reale Gänge im Ritzelpaket, also tatsächliche und nicht nur theoretische 27 Gänge, somit war die 3 x 9 Kettenschaltung aus dem Rennen. Mit der Dualdrive verlieren Berge ihren Schrecken. Man kann ganz entspannt hochkurbeln, ohne oben aus der Puste zu sein, man kann natürlich aber auch Druck machen und sich wie auf dem normalen Rad hochquälen, je nach Ambitionen. Ich habe mich fürs erstere entschieden. Zwischenfazit: Trike - ja; Trike = bergtauglich - ja; Trike = Feld-, Wald- und Wiesenwegetauglich – ja, auf alle Fälle; Dualdrive – sehr tauglich; HP – nein, ich will kein Rüttelbrett, es hat sich das bestätigt, was ich vom Aufrechtrad bereits wußte – wer nicht geschüttelt werden will, kommt um eine Vollfederung nicht drumrum.
War noch offen Dualdrive oder Rohloff. Da half mir der freundliche Verkäufer weiter als ich das HP zurückbrachte. Und – wie wars, war sein Frage. So erzählte ich ihm meine Vorhaben und mein Zwischenfazit. Tja, das wird schwer, meinte er nur, ein Trike, das langstreckentauglich, vollgefedert ist und hohe Lasten verträgt, hmmm. Na ich habe hier noch das Anthrotech, kannst ja mal das fahren. Ist recht rustikal, kannst aber viel draufpacken und hat die Rohloff. Rohloff, ah, das ist gut. Da kann ich mal schauen, ob die wirklich so gut ist wie hier im Forum immer behauptet. Und so habe ich auch das Antrotech mal Probegefahren. Ich war ja schon Leidverwöhnt vom HP, aber das Ding war für mich nochmal um einiges schlechter, höhere aufrechte Sitzposition ( über dem Tretlager ), Netzsitz – nach wenigen Kilometern tat mir der Po weh, gleiches Rüttelbrett, ich wäre am liebsten gleich wieder umgekehrt. Einzig die Rohloff verhinderte mein Wendemanöver und so strampelte ich tapfer heim.
Zwischenfazit: Rohloff – in der Ebene tauglich, am Berg war ich sehr schnell im ersten Gang und mußte trotzdem noch elend drücken, um vorwärts zu kommen, Schalttechnisch – für Kettenschaltungverwöhnte machbar aber gewöhnungsbedürftig und erfüllt für mich nicht die Erwartungen, die geweckt wurden. Einzig eine Bestärkung durch den Verkäufer hätte mich zähneknirschend dazu gebracht, doch Rohloff zu ordern, aber glücklich wäre ich damit nicht gewesen und wenn ich dann im Nachhinein erkannt hätte, daß die normale Kettenschaltung oder gar die Dualdrive die bessere Wahl gewesen wären – würde ich bei DIESEM Verkäufer nichts mehr ordern und meine Kollegen davor warnen, was das für ein Gauner ist .
Sicher, beide Systeme, Rohloff und Kettenschaltung, haben ihre Vor- , aber auch ihre Nachteile.
Rohloff:
Vorteil: wartungsarm, lange Kettenlaufzeiten
Nachteil: nicht unter Last schaltbar, man muß kurz mit Treten aufhören, bei 20% Steigung kein Spaß, da kann man gleich 2 Gänge runterschalten, um den Geschwindigkeitsverlust auszugleichen, Pech, wenn man bereits im 2. Gang ist, da kommt nur noch einer.
Das Schalten im Stand stellt für mich keinen Vorteil dar, da ich vorausschauendes Fahren durch meine 3 x 9 Kettenschaltung gewöhnt bin und die Handlungsabläufe bei mir automatisch einsetzen. Selbst während des Bremsens kann man noch runterschalten, also völlig problemlos. Den hohen Einkaufspreis lasse ich hier außer Acht, da die Kette länger nutzbar ist als bei Kettenschaltungen. Ob sich das ausgleicht über die gesamte Nutzungsdauer, hängt vermutlich stark von den individuellen Gegebenheiten ab.
Kettenschaltung ( auch Dualdrive ):
Vorteil: auch unter Last schaltbar, man kann ständig Druck auf dem Pedal halten, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren; einfacher an die persönlichen Wünsche anpaßbar.
Nachteil: höherer Wartungsaufwand; kürzere Kettenlaufzeiten als bei Nabenschaltung.
Es können beide Systeme durch Grobmotoriker ruiniert werden. Ein bißchen Sinn und Verstand verbunden mit Gefühl beim Schalten sollte jeder Radfahrer an den Tag legen können, ansonsten setze er lieber auf die Automatikschaltung.
Nun soweit dazu.
Soweit vorgeprägt wollte ich nun doch mal Hitrike testen. Wird ja hier auch sehr hochgelobt und – mal ganz ehrlich – 14 kg, das ist eine Ansage – gerade mal ähnlich schwer wie mein vollgefedertes LRS Trekkingrad ( 13kg ) – das muß doch genauso abgehen dachte ich mir. Also Termin vereinbart und hingefahren. Ich muß sagen, optisch macht das Teil schon was her, das Teil ist wirklich so leicht, daß man es locker hochheben kann, ohne sich einen Bruch zu heben. Steffen hat sich auch viel Zeit für meine Fragen genommen, aber überzeugen konnten mich die Fahreigenschaften nicht wirklich. Es rollte für mich genauso schwergängig wie das HP – da habe ich mehr erwartet. Dann die Federung, da kann man auch 10er Kanthölzer drunterpacken. Eine Rüttelplatte ist nichts dagegen und dabei haben die beiden die ideale Teststrecke direkt vor der Haustür. Da ändert auch nichts die Aussage, daß sie eher auf „sportliches Fahrwerk“ ausrichten etwas daran. Wenn ich den ganzen Tag in der Liege unterwegs bin und keine Chance habe, bei Rüttelstellen aus dem Sattel zu gehen, brauche ich zwingend eine Federung, die auch diesen Namen verdient und kein Pseydodingens, nur um zu sagen, ich habe ein Vollgefedertes. Die Lenkung, sowohl Tiller als auch Untenlenker – viel direkter / nervöser als bisher HP oder Anthrotech, die beiden sind dagegen sehr gutmütig. Leichte Bewegungen der Arme werden sofort in Lenkbewegungen der Räder umgesetzt – was für Bewegungsfaule – wer´s mag. Bei Tiller stellt sich mir die Frage, wie stützt man sich auf ungünstigen Wegen oder in Kurven bzw. Gefahrensituationen ab. Bei Hitze halte ich auch nicht permanent die Arme hoch, damit mich der Fahrtwind kühlt – halte ich also diesbezüglich nicht für praktisch. Also wäre da noch der Untenlenker, der aber genauso nervös auf kleinste Lenkbewegungen reagiert wie der Tiller – nun ja, wie gesagt, die Fa. setzt auf Sportlichkeit. Für dieses Gefährt ist ein Waldweg mit seinen Wurzeln und Schlaglöchern, die ganz schnell mal leichte Lenkbewegungen auslösen können, wohl eher nichts für mich. Ob die diesbezüglich auf der Internetseite angebotene Komfortfederung einen tatsächlichen Komfortanspruch erfüllt, konnte ich leider nicht testen, wurde aber von Steffen bejaht.
Ernüchtert vom bisherigen Ergebnis meiner Testfahrten machte ich mich nun dran, einen Termin mit der Fa. Steintrike zu vereinbaren. Was hatte ich schon zu verlieren. Es ging eigentlich nur darum Hitrike oder Steintrike. Zum vereinbarten Termin machten sich meine Frau und ich nun auf den Weg nach Österreich. Ich war die ganze Nacht durchgefahren, um früh um 10h in Gänserndorf anzukommen. War das eine herzliche Begrüßung – ich bin doch nur irgendein Kunde, dachte ich – aber dort wird halt Kundenbetreuung und –service tatsächlich noch GROß geschrieben, wie wir die folgenden Tage erleben durften. Uns wurden auch gleich 2 Wild One angepaßt, so wie wir aus dem Auto ausstiegen, mit normalen Schuhen und Sandalen ging es los. Thomas schnappte sich sein Trike und gemeinsam ging es zur Eingewöhnung auf die Piste – Eingewöhnung bei Steintrike? Du bist eins mit der Maschine von der ersten Sekunde an – Gut, mag sein, daß es bei anderen länger dauert, ich war gleich eins – Druck auf die Pedale – wao, was ist das? Das Teil rollt ja fast von ganz alleine – ich konnte es nicht fassen, ein Trike, was nicht bremst, sondern einfach nur rollt wie es soll. Von wegen, ein Trike ist langsamer als ein Aufrechtrad. Das ging ab wie ´ne Tüte Mücken. Ich schaltete durch wie gewohnt und glitt locker dahin. Thomas rief mir von hinten zu 36 – wie, was , wirklich, Du machst Späßßßgen Thomas, was , aber es ging vorwärts, eine unbändige Lust, das Trike vorwärts zu treiben, so leicht rollte es für mich. Das Fahrwerk machte ruhig seinen Job, wie man es halt erwartet von einem guten Fahrwerk, nichts kommt durch, da machen selbst Schlaglöcher Spaß – wie hat einer im Forum geschrieben – Schlaglochsuchmaschine – ja die Schlaglöcher kann man getrost mitnehmen, es kommt ja eh nichts durch. Egal ob Kopfsteinpflaster; Wurzelpiste oder Panzerweg – fahr, den Rest erledigt das Fahrwerk – man kann Thomas vertrauen. Der muß keinen für sein Trike belatschern, das Trike arbeitet für ihn. Man sollte allerdings auch auf Thomas Ratschläge hören, nur weil etwas schick aussieht, ist es noch lange nicht gut. Endlich mal einer, der seine Hausaufgaben gemacht hat. Man merkt aber auch, wieviel Spaß ihm das macht. Selbst nach den ausführlichen Testtagen hatte ich keinen Muskelkater. Bei den anderen getesteten Trikes hatte ich die jeweils eine Fahrt schon gemerkt. Endlich angekommen – Wild One! Oder wie heißt es so schön – Das kannste auch aus Knete machen, aber dann isses halt Kacke!
Nun warte ich nur noch auf die Auslieferung – ich bin tapfer.