die lösung?

T

_tilo

Hallo,
ich überlege immer ernsthafter, unser Zweitauto zu verkaufen und mir ein Velomobil zuzulegen. Ich fahre den Weg zur Arbeit jeden Tag mit dem Fahrrad und denke, dass dies mit einem Velomobil im Winter und bei Regen doch etwas komfortabler wäre.
Neben dem hohen Preis halten mich bisher noch ein paar Fragen / Bedenken vom Kauf ab.
Vielleicht könnt ihr, als erfahrene Velomobilisten, mir ja weiterhelfen.
1. Beschlagen die Scheiben nicht zu sehr bei Regen und Kälte?
2. Ist das Velomob am Berg nicht viel zu schwer um noch einigermaßen vorwärts zu kommen?
3. Wie verhält sich das cab-bike bei hohem Tempo in der Kurve?
4. Welches Velomob. ist insgesamt am alltagstauglichsten? Ich bin bisher nur das go-one probegefahren. Dieses ist erstens schweineteuer und zweitens meiner Meinung nach noch nicht ganz ausgereift.

Über Antworten freut sich

Tilo
 
Hallo Tilo,

gerne beantworte ich als Velomobilfahrer Deine Fragen. Du machst auf keinen Fall einen Fehler, wenn Du das Zweitauto verkaufst (ökonomisch, ökologisch, gesundheitlich usw.).

Wenn Du den Weg zum Arbeitsplatz mit dem Fahrrad fährst, so lohnt sich die Auseinandersetzung mit dem Gedanken, ein Velomobil einzusetzen.

Das Velomobil ist nicht nur bei Regen und im Winter komfortabler als ein Fahrrad, sondern auch viel ergonomischer.

Den Preis, das wirst Du sicherlich bald feststellen können, relativiert sich, wenn Du nachrechnest, was Dich jeder Kilometer zur Arbeit mit dem Auto kostet (Versicherung, Steuern, Reparaturkosten, Benzin, Wertminderung usw.)

In der Regel rechnet man mindestens mit ca. 0,50 Euro pro Kilometer per PKW(anders als das Finanzamt mit 0,36 Euro).

Fährst Du im Jahr mit dem PKW z.B. 5000 km zur Arbeit, so hast du ca. 2500 Euro Ausgaben.

Natürlich sparst Du das Benzin, das beim Autofahren nur sehr gering zu Buche schlägt (ca. 380 Euro bei 5000 km) , wenn Du das Velomobil einsetzt. Noch wichtiger als das Sparen von Versicherung, Steuern, Reparaturkosten, usw. ist aber der gesundheitliche Gewinn, den Du vom Velomobilfahren hast: Abbau von Stress, Förderung der Bewegung und der Gesundheit, usw.

Doch nun zu den praktischen Fragen:

1. Natürlich beschlagen die Scheiben bei hoher Feuchtigkeit. Dagegen hilft aber eine gute Belüftung und eine passende Kleidung (leichte Kleidung vermindert das Schwitzen).

2. Gegenüber dem Fahrrad sind 32 kg Velombil sehr viel. Du wirst die Erfahrung machen, dass Du am Berg zwar langsamer bist aber doch sehr gemütlich den Berg hochradelst. Bisher habe ich noch nie aussteigen und schieben müssen - im Gegenteil: ich freue mich auch über Hügel!

3. Man fährt als Velomobilfahrer etwas sportlich - teilweise auch leidenschaftlich schnell. Kurven verlangen eine erhöhte Konzentration, wenn Du mit hoher Geschwindigkeit fahren willst. Das Limit ist Erfahrungssache. Ich fahre aber nicht am äußersten Limit in eine Kurve - lieber in der Ebene oder auf einer abschüssigen Strecke. Velomobile sind in Kurven genauso sicher wie normale Fahrräder. Ich habe trotz kurvenreicher Strecken noch nie ein Problem gehabt.

4. Alle Velomobile sind alltagstauglich und ein hervorragender Automobilersatz. Jedes Gerät hat seine Vor- und Nachteile. Das eine Velomobil hat vielleicht einen hohen Preis, große Scheibenflächen und wenig Kofferraum, während das andere nur einen eingeschränkten Wetterschutz hat.

Mango, Allewedder, Quest und Versatile und cab-bike speedster sind halt offen, während cab-bike, leitra, go-one, aerorider und butterfly geschlossen sind.

Ich empfehle Dir folgendes:
1. Das cab-bike bitte bei German und Reinhold probefahren!
2. Die Leitra, das Quest und das Mango kannst Du bei www.mikusliegerad.de kennenlernen und eine Probefahrt machen.
3. Das Allewedder kannst Du bei www.leichtfahrzeuge.de in der Nähe von Bonn kennenlernen.
4. Aerorider ist jedes Jahr während der Spezialradmesse in Germersheim zu sehen.

Es ist keine leichte Entscheidung, die man trifft - aber eine Entscheidung, die sich lohnt
- weil es Spass macht, bei jedem Wetter Fahrrad fahren zu können
- weil es gesund ist
- weil es ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist
- weil man mit dem Velomobil vielleicht auch noch Geld verdienen kann (Vermarktung der Liegefläche).

Ich wünsche Dir viel Erfolg und eine für Dich positive Entscheidung.

Freundliche Grüße
Arnold (Fahrer eines cab-bikes)



>ich überlege immer ernsthafter, unser Zweitauto zu verkaufen und mir ein Velomobil zuzulegen. Ich fahre den Weg zur Arbeit jeden Tag mit dem Fahrrad und denke, dass dies mit einem Velomobil im Winter und bei Regen doch etwas komfortabler wäre.
>Neben dem hohen Preis halten mich bisher noch ein paar Fragen / Bedenken vom Kauf ab.
>Vielleicht könnt ihr, als erfahrene Velomobilisten, mir ja weiterhelfen.
>1. Beschlagen die Scheiben nicht zu sehr bei Regen und Kälte?
>2. Ist das Velomob am Berg nicht viel zu schwer um noch einigermaßen vorwärts zu kommen?
>3. Wie verhält sich das cab-bike bei hohem Tempo in der Kurve?
>4. Welches Velomob. ist insgesamt am alltagstauglichsten? Ich bin bisher nur das go-one probegefahren. Dieses ist erstens schweineteuer und zweitens meiner Meinung nach noch nicht ganz ausgereift.
>Über Antworten freut sich
>Tilo
 
Vielleicht ein Tipp.
Wenn Du auch im Winter bei jedem Wetter fahren möchtest, dann nimm ein Rad bei dem Du zur Not die Frontscheibe öffnen kannst.
Bei starkem Schneefall oder Eisregen muss man die Frontscheibe einen Spalt öffnen. Dann hilft nur Handtuch auf den Bauch und Skibrille aufsetzen. Zumindest bei bayrischen Wetterverhältnissen. (Eine Jacke braucht man ja nicht im Cab-bike)


>Hallo Tilo,
>gerne beantworte ich als Velomobilfahrer Deine Fragen. Du machst auf keinen Fall einen Fehler, wenn Du das Zweitauto verkaufst (ökonomisch, ökologisch, gesundheitlich usw.).
>Wenn Du den Weg zum Arbeitsplatz mit dem Fahrrad fährst, so lohnt sich die Auseinandersetzung mit dem Gedanken, ein Velomobil einzusetzen.
>Das Velomobil ist nicht nur bei Regen und im Winter komfortabler als ein Fahrrad, sondern auch viel ergonomischer.
>Den Preis, das wirst Du sicherlich bald feststellen können, relativiert sich, wenn Du nachrechnest, was Dich jeder Kilometer zur Arbeit mit dem Auto kostet (Versicherung, Steuern, Reparaturkosten, Benzin, Wertminderung usw.)
>In der Regel rechnet man mindestens mit ca. 0,50 Euro pro Kilometer per PKW(anders als das Finanzamt mit 0,36 Euro).
>Fährst Du im Jahr mit dem PKW z.B. 5000 km zur Arbeit, so hast du ca. 2500 Euro Ausgaben.
>Natürlich sparst Du das Benzin, das beim Autofahren nur sehr gering zu Buche schlägt (ca. 380 Euro bei 5000 km) , wenn Du das Velomobil einsetzt. Noch wichtiger als das Sparen von Versicherung, Steuern, Reparaturkosten, usw. ist aber der gesundheitliche Gewinn, den Du vom Velomobilfahren hast: Abbau von Stress, Förderung der Bewegung und der Gesundheit, usw.
>Doch nun zu den praktischen Fragen:
>1. Natürlich beschlagen die Scheiben bei hoher Feuchtigkeit. Dagegen hilft aber eine gute Belüftung und eine passende Kleidung (leichte Kleidung vermindert das Schwitzen).
>2. Gegenüber dem Fahrrad sind 32 kg Velombil sehr viel. Du wirst die Erfahrung machen, dass Du am Berg zwar langsamer bist aber doch sehr gemütlich den Berg hochradelst. Bisher habe ich noch nie aussteigen und schieben müssen - im Gegenteil: ich freue mich auch über Hügel!
>3. Man fährt als Velomobilfahrer etwas sportlich - teilweise auch leidenschaftlich schnell. Kurven verlangen eine erhöhte Konzentration, wenn Du mit hoher Geschwindigkeit fahren willst. Das Limit ist Erfahrungssache. Ich fahre aber nicht am äußersten Limit in eine Kurve - lieber in der Ebene oder auf einer abschüssigen Strecke. Velomobile sind in Kurven genauso sicher wie normale Fahrräder. Ich habe trotz kurvenreicher Strecken noch nie ein Problem gehabt.
>4. Alle Velomobile sind alltagstauglich und ein hervorragender Automobilersatz. Jedes Gerät hat seine Vor- und Nachteile. Das eine Velomobil hat vielleicht einen hohen Preis, große Scheibenflächen und wenig Kofferraum, während das andere nur einen eingeschränkten Wetterschutz hat.
>Mango, Allewedder, Quest und Versatile und cab-bike speedster sind halt offen, während cab-bike, leitra, go-one, aerorider und butterfly geschlossen sind.
>Ich empfehle Dir folgendes:
>1. Das cab-bike bitte bei German und Reinhold probefahren!
>2. Die Leitra, das Quest und das Mango kannst Du bei www.mikusliegerad.de kennenlernen und eine Probefahrt machen.
>3. Das Allewedder kannst Du bei www.leichtfahrzeuge.de in der Nähe von Bonn kennenlernen.
>4. Aerorider ist jedes Jahr während der Spezialradmesse in Germersheim zu sehen.
>Es ist keine leichte Entscheidung, die man trifft - aber eine Entscheidung, die sich lohnt
>- weil es Spass macht, bei jedem Wetter Fahrrad fahren zu können
>- weil es gesund ist
>- weil es ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist
>- weil man mit dem Velomobil vielleicht auch noch Geld verdienen kann (Vermarktung der Liegefläche).
>Ich wünsche Dir viel Erfolg und eine für Dich positive Entscheidung.
>Freundliche Grüße
>Arnold (Fahrer eines cab-bikes)
>>ich überlege immer ernsthafter, unser Zweitauto zu verkaufen und mir ein Velomobil zuzulegen. Ich fahre den Weg zur Arbeit jeden Tag mit dem Fahrrad und denke, dass dies mit einem Velomobil im Winter und bei Regen doch etwas komfortabler wäre.
>>Neben dem hohen Preis halten mich bisher noch ein paar Fragen / Bedenken vom Kauf ab.
>>Vielleicht könnt ihr, als erfahrene Velomobilisten, mir ja weiterhelfen.
>>1. Beschlagen die Scheiben nicht zu sehr bei Regen und Kälte?
>>2. Ist das Velomob am Berg nicht viel zu schwer um noch einigermaßen vorwärts zu kommen?
>>3. Wie verhält sich das cab-bike bei hohem Tempo in der Kurve?
>>4. Welches Velomob. ist insgesamt am alltagstauglichsten? Ich bin bisher nur das go-one probegefahren. Dieses ist erstens schweineteuer und zweitens meiner Meinung nach noch nicht ganz ausgereift.
>>Über Antworten freut sich
>>Tilo
 
Hallo Stefan,
mit der Leitra bin ich letztes Jahr bis minus 14° (wir sind in den Bergen !!)
im Alltag gefahren. Die Haube nimmt man mit nach drinnen und startet eisfrei.
Die Scheiben bleiben wegen vorbildlicher Belüftung und Glas-Scheibe auch mit Beschlagen und Vereisung (natürlich mit Hilfmitteln) gut nutzbar.

Gruß Mikus



http://www.mikusliegrad.de
 
>Danke Mikus,

nachdem ich den Text verfasst hatte, ist mir dieses Faktum auch noch eingefallen. Ich hoffe, dass ich Dich bald einmal besuchen kann.

Bis dann!

Viele Grüße und allzeit gute Fahrt!

Dein Velomobilkollege Arnold

Hallo Arnold,
>wir haben auch das Alleweder (Neu) zur Probefahrt !!
>Gruß Mikus
>(www.mikusliegerad.de)
 
Hallo Mikus,
ich habe ja leider nur einen Cab-bike Prototyp.
Aber wenn es bei Minusgraden stark schneit dann verschmiert der Scheibenwischer nur.
Wenn ich abends von der Arbeit nach Hause gefahren bin, dann dachte ich mir oftmals: "Wenn ich jetzt ein Go-One hätte dann müsste ich mir ein Taxi rufen."

Viele Güße, Stefan

>Hallo Stefan,
>mit der Leitra bin ich letztes Jahr bis minus 14° (wir sind in den Bergen !!)
>im Alltag gefahren. Die Haube nimmt man mit nach drinnen und startet eisfrei.
>Die Scheiben bleiben wegen vorbildlicher Belüftung und Glas-Scheibe auch mit Beschlagen und Vereisung (natürlich mit Hilfmitteln) gut nutzbar.
>Gruß Mikus
 
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