DF: Tretlagermast lose

Neuen Mast kaufen, neuen Trichter kaufen, neuen Tretlagerhalter kaufen, neue Wasserrutsche kaufen, mit verdammt viel Arbeit die Dinge einpassen –
Nee wenn der Trichter in der Karosserie fest sitzt, würde ich ihn drin lassen und nur den Ausschnitt für den größeren Mast anpassen. Beide dann wie weiter vorne beschrieben mit 2 oder 3 Lagen Gewebe überlappend verbinden. Am Masthalter nur flach aufkleben und schrauben wie bisher. Zusätzlich brauchst du nur den neuen Schlitten. Vorteilhaft wäre, dass du den alten Mast relativ gut zerstörend ausgebaut bekommst, hinterher ne bessere Kühlung hast, das Tretlager höher kommt für mehr Fersenfreiheit und der Mast auch noch steifer wird. Klar kostet mehr als das bisherige System zu retten.... nur wenn das nicht klappt oder nur temporär, das wär auch blöd. Nur ne Idee. Ich drück die Daumen, dass du bald wird DFst.
 
Rat von Daniel:
Wenn sich der Vierkantmasst im Trichter löst liegt folgendes Problem vor:
Der Mast ist innen konisch. In Ro wurde eine Zeit lang erst das Licht eingebaut, dann erst den Vierkant von hinten statt von vorne rein geschoben. Somit ist an der Klebefläche kein Kleber bzw etwa unter 1-2 Quatdratcm. Wenn man ihn mit vorne mit Kleber einschiebt beträgt die klebefläche über 50cm2. 5 würden spielend langen.
Ich würde schauen ob von vorne mit Kleber abgedichtet wurde. Wenn nicht, ein paar Löcher mittig ab 2cm vom Anfang Trichter Löcher rein. Bremsflüssigkeit rein um Wasser zu verdrängen. Später dann Kleber rein.
 

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mein Mast war ja genauso lose - den haben wir damals aber erst mal ganz rausgemacht, und nach anschleifen aller Klebeflächen mit Megabond neu eingeklebt.
wenn man die Klebefläche am Halter lösen will muss man halt drauf achten im Klebespalt zu sägen und nicht im Carbon.
 
Wie wäre es, den Spalt einfach mit dem Kompressor trocken zu blasen. ;) Bremsflüssigkeit - klingt komisch, denn das Zeug wird doch in Leitungen eingefüllt, ist natürlich hydrophob, aber wird wohl nicht einfach weg trocknen.
 
Naja, eigentlich ist die übliche DOT-Bremsflüssigkeit auf Glykolbasis eher hygroskopisch, mit Ausnahme von DOT5, das ist auf Silikonbasis...
Silikon und kleben schliesst sich eh aus, und auch das Material auf Glykolbasis ist mir das zum Wasserverdrängen oder reinigen eher suspekt...
Ich kannte früher Leute die haben gesagt das Zeug reinigt die Einspritzpumpe vom Diesel - wenn man es in den Tank füllt... aber das ist ein anderes Thema...
 
Günstigenfalls hälts trotz der Unsicherheit, im schlimmsten Fall eben nur vorübergehend.
Mit dem Schmodder in der Klebefläche hält es sicher nicht. Sollte die Klebefläche nicht ausgenutzt worden sein, kann man mit mehr Fläche vielleicht eine dauerhaftig haltende Klebung hinbekommen. Aber die ganze Arbeit jetzt reinstecken, um später noch mehr sauber machen zu müssen, falls es nicht hält? Dann schon lieber richtig. Momentan muß die andere Seite alle Belastungen auffangen, das kann auch nicht gut sein.

Gruß,

Tim
 
Eigentlich braucht man doch nur die Lampe ausbauen, die Klebung zum Bigfoot vorsichtig durchsägen und den Schlitten demontieren.
Dann kann man den Mast nach vorne rausziehen und die Klebeflächen präparieren...
 
Ich würde bremsreiniger reinspritzen

Das df auf die Nase stellen und von innen mit Loctite SF 7063 https://www.henkel-adhesives.com/de/de/produkt/degreasers/loctite_sf_7063.html
den Klebespalt bestmöglich spülen.
Wenn es platzmäßig geht, kleine Bohrungen durch den Trichter zur Klebefläche, in die ein Statikmischrohr eingeführt werden kann,
Kleber z. B.: https://vip-industriekleber.de/de/klebstoffe/klebstoffe-produkte/polyurethan.html PowerMix 25ml durch die Bohrungen in den
Klebespalt pressen. Nach dessen Aushärtung den Übergang von Trichter und Mast anschleifen und wie von Delta Hotel beschrieben überlaminieren.
 
Hallo zusammen,

nachdem ich über Weihnachten mir die Sache genau angeschaut habe und dann im neuen Jahr die bestellten Werkzeuge und Klebstoffe gekommen sind, habe ich repariert und bin jetzt die erste Woche wieder gefahren.

Ich bin weitgehend bei meinem Plan geblieben, unter Berücksichtigung eurer Vorschläge. Den Mast, den Bigfoot oder auch nur das Tretlager auszubauen habe ich mir gespart. Mein Plan:
  • Harz (bzw. UHU Endfest 300) erwärmen, damit es dünnflüssig wird, und mit einer Spritze möglichst tief in den Spalt spritzen.
  • Trichter seitlich in der Mitte anbohren, und dort auch Harz injizieren.
  • Die Löcher nachher weiterverwenden, um dort dann Blindnieten anzubringen.
  • Am Übergang Mast–Trichter wie oben beschrieben etwas hinlaminieren, damit erstens Mast und Trichter dort verbunden sind und zweitens der Mast am Übergang dicker wird, so dass er nicht in den Trichter gleiten kann, sondern gegen den Trichter stößt.

Zur Vorbereitung der Klebestelle:
  • Zustand der Klebestelle (Feuchtigkeit, Fett, Dreck, Krümel/Brückstücke des alten Klebers/Harzes) unbekannt
  • Keine Vorbereitung der Klebestelle möglich
  • Ausreichende Penetration/Infusion/Benetzung zumindest ungewiss
Im Spalt befindet sich loses Material und der Grund für die mangelhafte Verklebung (Fett, Trennwachs...?) Die neue Verklebung dort wird wahrscheinlich schlechter als die erste.
Wie wäre es, den Spalt einfach mit dem Kompressor trocken zu blasen. ;) Bremsflüssigkeit - klingt komisch, denn das Zeug wird doch in Leitungen eingefüllt, ist natürlich hydrophob, aber wird wohl nicht einfach weg trocknen.
Stimmt grundsätzlich; allerdings ist der Spalt so fein und das Velomobil stand viele Tage im Warmen, so dass da ziemlich sicher keine Feuchtigkeit mehr vorhanden war. Dreck kann ich natürlich nicht ausschließen, aber auch da sollte durch den hauchdünnen Spalt kein nennenswerter Dreck reingekommen sein. Jedenfalls sah alles absolut trocken aus.

@Christoph Moder Du kannst den Trichter, im Bereich wo er den Mast umschließt, wegschleifen (Winkelschleifer je kleiner umso besser).
Ich würde mit dem Werkzeug Mast und Trichter vorsichtig anschleifen so das eine Fase vom Trichter zum Mast entsteht.
Genau das habe ich gemacht. Mit dem Dremel das hintere Ende des Trichters abgeschrägt; dabei ist ein Stück Carbon-Roving abgefallen, d.h. der muss schon nicht besonders gut angeklebt gewesen sein.

Dann mit Schleifpapier das Ende des Trichters und das Stück Mast dahinter aufgeraut. Und weil mir das etwas wenig erschien, mit dem Dremel und einer kleinen Trennscheibe noch kreuzweise Riefen in Mast und Trichter gefräst.

Dann als nächstes einen Heizlüfter ins Velomobil gestellt, einen Thermostat-Zwischenstecker auf 60°C gestellt, das Velomobil zugedeckt, und ein paar Stunden heizen lassen. Dann sollte die Restfeuchtigkeit endgültig weg sein.

Als nächstes habe ich dann UHU Endfest 300 angerührt und mit Kanülen (15G = 1.83 mm und 18G = 1.27 mm) zwischen Trichter und Mast gespritzt. Links oben bin ich mit der Kanüle recht gut rein gekommen und konnte spritzen, bis es am vorderen Ende des Masts rauslief. Rechts habe ich auch gespritzt, aber weniger rein bekommen. Insgesamt wohl etwa 2 ml. Obwohl ich den UHU erwärmt hatte, war er immer noch so zähflüssig, dass er sich nur mit sehr viel Kraft überhaupt durch die dünnen Kanülen pressen ließ.

Irgendjemand hatte geschrieben, dass Daniel meinte, dass die Klebung 5-fach überdimensioniert sei, wenn richtig durchgeführt. Ich schätze, dass ich ungefähr knapp die Hälfte der Fläche zwischen Trichter und Mast mit Kleber füllen konnte.
Wenn ich mich recht erinnere hat der Meister DF mal vorgeschlagen, in diesem Fall den Trichter rundherum an zu bohren, um durch die Löcher klebeharz in den Spalt zu bekommen.
Das habe ich mir deshalb gespart, weil ich den Eindruck hatte, schon relativ viel Kleber in den Spalt bekommen zu haben.

Dann habe ich ein CFK-Köper-Band mit dem restlichen UHU Endfest 300 eingeschmiert und in zwei Lagen stramm über Trichter und Mast gewickelt, und mit Abreißband umwickelt. Und dann wieder Heizlüfter, damit es aushärtet und gleich getempert wird.

Blindniet in CFK? Kann funktionieren wenn vor dem Nietsetzen auf der Rückseite eine Unterlegscheibe beigelegt wird. Nicht daß der sich ausdehnende Niet das Gewebe sprengt. Ein Niet soll durch Flächenpressung halten, nicht durch Formschluß.
Da hatte ich mit @Tripendofan geredet (wenn ich mich richtig erinnere); er meinte, ein Niet sei nutzlos, solange die Klebung hält, und wenn sie nicht mehr hält, würde er auch nicht ausreichen. Also habe ich auf Nieten verzichtet.

Ich hatte auch Bedenken wegen Korrosion; Blindnieten sind ja meist aus Alu, und das ist wegen Kontaktkorrosion bei Carbon problematisch. Ich hatte mir gedacht, Kupfernieten müssten da unkritischer sein – aber, wie gesagt, letztendlich gar nicht genietet.

So, und jetzt ist es fertig. Das Knarzen, mit dem sich der lose Mast anfangs angekündigt hatte, ist weg; später war das Knarzen verschwunden, aber die Kette machte beim Antritt ein Geräusch – weil sie auf groß/groß relativ stark gespannt ist, reichten die paar mm, die sich der Mast bewegte, damit sie ans Limit kam. Auch dieses Geräusch ist nach der Reparatur weg. Ich habe testweise mit aller Kraft reingetreten, aber nichts kaputt bekommen. Und auch der rausgelaufene Kleber vorne im Trichter ist immer noch an der gleichen Stelle – offensichtlich hat sich der Mast keinen Millimeter bewegt, in den ersten 260 km. Ich werte das als Erfolg.

Und überhaupt:
Sollte die Stelle erneut versagen, kann es dann immer noch richtig(er) repariert werden.
So ist es!

=> Vielen Dank für eure Tipps!
 
ein Niet sei nutzlos, solange die Klebung hält, und wenn sie nicht mehr hält, würde er auch nicht ausreichen
Das stimmt schon grundsätzlich. Ich glaube, die Idee hinter dem Kleben+Nieten ist oft eher (1) das rasche Fixieren der Klebung und (2) etwas Entlastung der Klebestelle gegenüber Zug speziell im Randbereich (Schälen?) ... auch wenn Niete dafür eigentlich nicht geeignet sind.
(Das hatte mir zumindest in meiner Studentenzeit mal ein alter Leichtbauer erzählt)
 
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