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Ich erreiche dieser Tage die 1.000 km Marke mit DF #9, Zeit für einen ersten Erfahrungsbericht im Vergleich zum Carbon Quest #621
Ich bin noch nicht umgestellt, d.h. ich bemerke auch jetzt noch leichte Veränderungen mit jeder Fahrt (wobei ich meist nur am Wochenende fahren kann); bei mir ist der Tretlagerabstand im DF ein bisschen kürzer als in meinem Quest, ich habe auf Shimano Rennradpedale umgestellt – am Quest sind SPD verbaut, die ich mit leichten MTB-Schuhen fahre
Mit den SPDs im DF musste ich die Cleats ganz nach oben schieben um nicht mit den Seiten der Schuhspitzen anzustoßen, dadurch stieß ich bisweilen mit den Hacken unten an
Die Rennradcleats fahre ich in Normalstellung, auch weil die Schuhe weniger ausladend sind
Komfort:
Anfang ungewohnt hart, inzwischen empfinde ich ihn als ausreichend, auch hinten. Das Quest ist deutlich weicher gefedert, wieviel das fürs Handling ausmacht, habe ich erst im Vergleich zum DF erkannt
Der Sitz ist angenehm, ich fahre ohne Matte (im Quest ist die zweilagige Ventisit Matte im Einsatz). Ohne Matte lässt sich besser ein- und aussteigen, da man im Sitz hoch- und runterrutschen kann. Anfangs habe ich leichtes Drücken im Schulterbereich gespürt, inzwischen ist das verschwunden, warum, weiss ich nicht. Die Luke ist für mich groß genug, ich muss mich nicht „reindrehen“.
Handling:
Das DF lenkt gefühlt direkt, ist ein wenig nervöser. Nach fast 1.000 km empfinde ich es als viel ruhiger als zu Beginn, liegt wahrscheinlich an der Eingewöhnung. Es muss das Fahren vertraut und eingespielt sein, dann liegt der Lenker wohl auch entspannter in der Hand.
Die Kurvenlage des DF ist um Vieles besser als das Quest, ein wesentlicher Faktor scheint mir die straffere Abstimmung zu sein. Kurze S-Kurven sind ein Vergnügen – ich habe einige davon auf den Radwegen die ich oft fahre – im Quest muss ich runterbremsen, um nicht rauszufliegen, beim DF höre ich nur kurz auf zu treten. Beim Schumacher-Reifenaufwärm-Wedeln gerät das Quest sofort in den Grenzbereich, beim DF habe ich den Grenzbereich noch nicht erreicht. Kreisverkehre haben ihren Schrecken verloren, mit dem Quest brauchen sie Erfahrung um sie souverän aber schnell zu nehmen (mein Quest hebt dabei immer ein Bein, das DF nicht). Spur und Sturz haben sicher auch damit zu tun – es heisst, der Sturz beim Quest sei identisch mit dem des Strada – wir haben uns auf der Ostseetour das angeschaut und konnten das nicht nachvollziehen – auch der DF-Sturz scheint etwas positiver zu sein als der des Quest.
Die Verarbeitung ist sehr gut soweit ich das bisher beurteilen kann. Der einzige Schönheitsfehler, den ich bisher entdeckt habe, ist eine größere matte Stelle an der Karosse, seitlich unten. Hätte verriebenes Fett sein können, doch der Fleck ist auch nach Reinigung noch vorhanden. Vielleicht wurde da die Oberfläche etwas nachgearbeitet wg eines Schadens. Ich weiss es bisher nicht.
Die Ausstattung ist gut, ich finde es gut, einen Hauptschalter und einen USB-Ausgang zu haben (beides hat mein Quest nicht), das Tagfahrlicht (Cyo auf Stufe 1) ist besser als die zwei LEDs am Quest, dass keine Warnblinkfunktion verbaut ist, finde ich schade, brauche sie aber eigentlich nicht.
Position und Ausleuchtung des Frontlichts auf Stufe 2 kann ich noch nicht recht beurteilen, in die Dunkelheit hinein fahrend scheint sie mir gut, bin aber noch nicht wirklich in dunkler Nacht gefahren.
Die Blinker-LEDs empfinde ich mit 12 Volt als heller.
Die Zefal Spy Außenspiegel sind ausreichend, kleiner zwar als die Mickey Mouse Ohren am Quest, aber gut. Einen Spiegel musste ich allerdings schon tauschen, hatte irgendwo unterwegs das Glas verloren (mir nicht klar wie das befestigt ist, konnte keine Kleberreste auf dem Gehäuse entdecken) und nicht gleich gemerkt. Musste neuen kaufen, Spiegel mit Gehäuse lässt sich leicht tauschen, da der Fuß montiert bleibt.
Die Zefals lassen sich praktisch hochklappen, wenn man das DF auf die Seite legt. Apropos Seite: Schnell und einfach das Vorderrad abnehmen zu können ist schon eine tolle Sache (was man aber nur zu würdigen weiss, wenn man jahrelang Quest gefahren ist).
Die Luftzufuhr durch die Fronthutze gefällt mir sehr gut, angenehmer Luftzug in Fahrt. Wie das bei Kälte sein wird, kann ich noch nicht beurteilen. Durch den Lenker wird der Luftstrom etwas abgelenkt (gut zu testen wenn man ihn zur Seite hält), vielleicht reicht das schon. Falls nicht, werde ich mit einem Lappen experimentieren.
Der Gepäckraum ist größer als es zunächst den Anschein hat. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber kann mir vorstellen, meine Campingausstattung dort unterzubringen. Der Schlafsack passt bequem in die Kopfhutze (die Quest-Hutze war dafür zu klein und der Zugang zu eng), mein Zelt gut links des Hinterrades und drüber noch die Wäsche, die Matte geht unter den Sitz, für leichtere Sachen und Werkzeug ist das Fach über der Kassette groß genug. Nur die velomobiel.nl Tasche passt nicht neben den Sitz, da wäre es schön, eine schmalere zu haben, sie könnte gern etwas länger sein und spitzeren Winkel haben, dann passt sie auch umgekehrt gestellt gut unter den Sitz links des Kettentunnels.
Schaumdeckel und Verschlussklappe schiebe ich übrigens hinten in den Gepäckraum, ungeknickt, da passt die gut hin und lässt vorn genug Platz für Gepäck. Sie hinter dem Sitz zu verstauen wie empfohlen finde ich unpraktisch.
Der Geräuschpegel ist nicht höher als im Quest, eher niedriger. Nach 500 km habe ich die Kette sanft geölt, seitdem läuft der Antrieb leise. Das Freilaufgeräusch ist lauter und recht speziell; was mitfahrende Rennradler schon zweimal zum Ausruf veranlasste: „Compagnolo, eh?“
Die Quest-Karosse bollert stärker als das DF, dessen Karosse insgesamt steifer oder fester wirkt.
Der Antritt ist erheblich schärfer als im Quest. Es beschleunigt schneller und setzt die eingeleitete Kraft eindeutig direkter um. Dass ich auch besser hochdrehen kann, wird sicher auch an den 155er Kurbeln liegen (im Quest sind 165er montiert), für mich eine neue Erfahrung. Ich komme deutlich schneller auf Marschfahrt.
Die Schaltung hinten arbeitet sehr präzise und leichtgängig. Der Wechsel auf das zweite Kettenblatt vorn ist in beiden Richtungen weniger leichtgängig. Das Hochschalten funktioniert nicht immer auf Anhieb, der Umwerfer muss die Kette soweit rüberdrücken, dass ich danach eine Raste zurückschalte, damit er nicht an der Kette schleift. Gehe ich nicht bis ans Ende der Rasterung, kommt die Kette nicht hoch. Runter ist es ähnlich, ich muss überschalten, damit die Kette runterkommt.
Bisher hatte ich einen Kettenabwurf nach innen, nach Entfernen des Deckels leicht zu beheben, tauchen wäre schneller gewesen, ist aber meinem Alter unangemessen.
Fahrt:
Ich bin kein Rennfahrer, fahre nie am Limit, und nutze wahrscheinlich das Potential des DF (wie auch des Quest) nicht voll aus.
Das DF ist eindeutig schneller, d.h. die gleichen und etwas höhere Geschwindigkeiten fahre ich mit fühlbar geringerem Aufwand als im Quest. Wieviel weniger bzw. wieviel schneller genau interessiert mich nicht, kann deshalb auch keine Messungen beisteuern.
Auf flachen Strecken außerorts bin ich bald im größten Gang (56/11) ohne wirklich drücken zu müssen; nach dem Winter werde ich entscheiden, ob ich nicht doch auf ein größeres Blatt wechsle.
Kürzere Anstiege lassen sich deutlich leichter fahren, mehr Momentum unten bringt einen eben besser und weiter hoch, gut zu sehen bei Eisenbahnbrücken auf ansonsten flacher Strecke. Nehme kurz Schwung, wenn mich nicht ein Auto vor mir ausbremst, und bin oben immer noch bei 45-50 km/h, kann also im Verkehrsfluss bleiben ohne an den Rand ausweichen zu müssen.
Ich kann nur Vergleichspunkte nennen zu Strecken, die ich mit dem Quest sehr oft gefahren bin. Auf einer dieser Strecken fahre ich normalerweise 45-50 km/h im Flachen, folgt auf einen kleinen Hügel, mit dem DF 50 km/h locker, und zumeist 53-60 km/h.
Wenn ich von zuhause in Bonn bis zur Fähre Rolandseck auf dem Rheinradweg (ab Campingplatz Rolandswerth fahre ich Straße) mit dem Quest einen 36er Schnitt fahren will, muss ich reintreten. Mit dem DF ist das kein Problem, auf dieser Strecke über 36 Schnitt zu fahren, ich kann locker treten.
Auf den nahegelegenen Kletterstrecken am Eifelrand um die Ahr herum bin ich noch nie so schnell gewesen wie mit dem DF (liegt nicht an den Abfahrten, sondern an den Anstiegen). Mit 34/32 im DF klettert es sich leichter als mit 30/32 im Quest.
Eine Strecke von etwa 2,5 km befahre ich oft am Ende einer 60-90 km Runde in die Berge. Sie hat eine leichte Abfahrt nach einem Kreisverkehr und steigt dann mehrfach leicht an, dazwischen gibt es ebene Stücke bzw. ganz leichte Gefälle (bewegt sich alles im Bereich von 1-2 m hoch, 1 m wieder runter). Mit dem alten Quest #205 musste ich richtig reintreten, um nach der leichten Abfahrt bis zur nächsten Ampel 60 km/h zu halten; am Ende hatte ich keine Luft mehr. Mit dem Carbon Quest halte ich den Tacho immer bei 60-63 km/h und könnte mitsingen, wenn ich nicht wie irre kurbeln müsste. Also deutlich verbessert.
Mit dem DF halte ich den Tacho mit geringer Anstrengung als im Carbon Quest über 70 km/h, bin dann auch wie eine Nähmaschine unterwegs, kann aber zwischendrin immer mal wieder kurz rollen lassen, weil ich bei 75 km/h weit genug von der 70 km/h Schwelle entfernt bin.
Die schnellere Beschleunigung und höhere Marschgeschwindigkeit bei angenehmer Belastung sorgt für besseres Mitschwimmen im Verkehr. Locker 50 km/h fahren zu können, macht in der Praxis eine Menge aus.
Fazit: Da ich das Quest behalte (für die großen Touren und Einkaufsfahrten) habe ich ständig die Wahl: fahre ich eine Spaßrunde mit dem Quest oder dem DF raus? Bisher fahre ich immer mit dem DF und muss nicht lange überlegen.
Großes Kompliment und Dank an Daniel und Ymte – ihr habt ein tolles Velomobil entwickelt. Inzwischen habe ich auch herausgefunden was DF bedeuten soll: Das fetzt.
Ich bin noch nicht umgestellt, d.h. ich bemerke auch jetzt noch leichte Veränderungen mit jeder Fahrt (wobei ich meist nur am Wochenende fahren kann); bei mir ist der Tretlagerabstand im DF ein bisschen kürzer als in meinem Quest, ich habe auf Shimano Rennradpedale umgestellt – am Quest sind SPD verbaut, die ich mit leichten MTB-Schuhen fahre
Mit den SPDs im DF musste ich die Cleats ganz nach oben schieben um nicht mit den Seiten der Schuhspitzen anzustoßen, dadurch stieß ich bisweilen mit den Hacken unten an
Die Rennradcleats fahre ich in Normalstellung, auch weil die Schuhe weniger ausladend sind
Komfort:
Anfang ungewohnt hart, inzwischen empfinde ich ihn als ausreichend, auch hinten. Das Quest ist deutlich weicher gefedert, wieviel das fürs Handling ausmacht, habe ich erst im Vergleich zum DF erkannt
Der Sitz ist angenehm, ich fahre ohne Matte (im Quest ist die zweilagige Ventisit Matte im Einsatz). Ohne Matte lässt sich besser ein- und aussteigen, da man im Sitz hoch- und runterrutschen kann. Anfangs habe ich leichtes Drücken im Schulterbereich gespürt, inzwischen ist das verschwunden, warum, weiss ich nicht. Die Luke ist für mich groß genug, ich muss mich nicht „reindrehen“.
Handling:
Das DF lenkt gefühlt direkt, ist ein wenig nervöser. Nach fast 1.000 km empfinde ich es als viel ruhiger als zu Beginn, liegt wahrscheinlich an der Eingewöhnung. Es muss das Fahren vertraut und eingespielt sein, dann liegt der Lenker wohl auch entspannter in der Hand.
Die Kurvenlage des DF ist um Vieles besser als das Quest, ein wesentlicher Faktor scheint mir die straffere Abstimmung zu sein. Kurze S-Kurven sind ein Vergnügen – ich habe einige davon auf den Radwegen die ich oft fahre – im Quest muss ich runterbremsen, um nicht rauszufliegen, beim DF höre ich nur kurz auf zu treten. Beim Schumacher-Reifenaufwärm-Wedeln gerät das Quest sofort in den Grenzbereich, beim DF habe ich den Grenzbereich noch nicht erreicht. Kreisverkehre haben ihren Schrecken verloren, mit dem Quest brauchen sie Erfahrung um sie souverän aber schnell zu nehmen (mein Quest hebt dabei immer ein Bein, das DF nicht). Spur und Sturz haben sicher auch damit zu tun – es heisst, der Sturz beim Quest sei identisch mit dem des Strada – wir haben uns auf der Ostseetour das angeschaut und konnten das nicht nachvollziehen – auch der DF-Sturz scheint etwas positiver zu sein als der des Quest.
Die Verarbeitung ist sehr gut soweit ich das bisher beurteilen kann. Der einzige Schönheitsfehler, den ich bisher entdeckt habe, ist eine größere matte Stelle an der Karosse, seitlich unten. Hätte verriebenes Fett sein können, doch der Fleck ist auch nach Reinigung noch vorhanden. Vielleicht wurde da die Oberfläche etwas nachgearbeitet wg eines Schadens. Ich weiss es bisher nicht.
Die Ausstattung ist gut, ich finde es gut, einen Hauptschalter und einen USB-Ausgang zu haben (beides hat mein Quest nicht), das Tagfahrlicht (Cyo auf Stufe 1) ist besser als die zwei LEDs am Quest, dass keine Warnblinkfunktion verbaut ist, finde ich schade, brauche sie aber eigentlich nicht.
Position und Ausleuchtung des Frontlichts auf Stufe 2 kann ich noch nicht recht beurteilen, in die Dunkelheit hinein fahrend scheint sie mir gut, bin aber noch nicht wirklich in dunkler Nacht gefahren.
Die Blinker-LEDs empfinde ich mit 12 Volt als heller.
Die Zefal Spy Außenspiegel sind ausreichend, kleiner zwar als die Mickey Mouse Ohren am Quest, aber gut. Einen Spiegel musste ich allerdings schon tauschen, hatte irgendwo unterwegs das Glas verloren (mir nicht klar wie das befestigt ist, konnte keine Kleberreste auf dem Gehäuse entdecken) und nicht gleich gemerkt. Musste neuen kaufen, Spiegel mit Gehäuse lässt sich leicht tauschen, da der Fuß montiert bleibt.
Die Zefals lassen sich praktisch hochklappen, wenn man das DF auf die Seite legt. Apropos Seite: Schnell und einfach das Vorderrad abnehmen zu können ist schon eine tolle Sache (was man aber nur zu würdigen weiss, wenn man jahrelang Quest gefahren ist).
Die Luftzufuhr durch die Fronthutze gefällt mir sehr gut, angenehmer Luftzug in Fahrt. Wie das bei Kälte sein wird, kann ich noch nicht beurteilen. Durch den Lenker wird der Luftstrom etwas abgelenkt (gut zu testen wenn man ihn zur Seite hält), vielleicht reicht das schon. Falls nicht, werde ich mit einem Lappen experimentieren.
Der Gepäckraum ist größer als es zunächst den Anschein hat. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber kann mir vorstellen, meine Campingausstattung dort unterzubringen. Der Schlafsack passt bequem in die Kopfhutze (die Quest-Hutze war dafür zu klein und der Zugang zu eng), mein Zelt gut links des Hinterrades und drüber noch die Wäsche, die Matte geht unter den Sitz, für leichtere Sachen und Werkzeug ist das Fach über der Kassette groß genug. Nur die velomobiel.nl Tasche passt nicht neben den Sitz, da wäre es schön, eine schmalere zu haben, sie könnte gern etwas länger sein und spitzeren Winkel haben, dann passt sie auch umgekehrt gestellt gut unter den Sitz links des Kettentunnels.
Schaumdeckel und Verschlussklappe schiebe ich übrigens hinten in den Gepäckraum, ungeknickt, da passt die gut hin und lässt vorn genug Platz für Gepäck. Sie hinter dem Sitz zu verstauen wie empfohlen finde ich unpraktisch.
Der Geräuschpegel ist nicht höher als im Quest, eher niedriger. Nach 500 km habe ich die Kette sanft geölt, seitdem läuft der Antrieb leise. Das Freilaufgeräusch ist lauter und recht speziell; was mitfahrende Rennradler schon zweimal zum Ausruf veranlasste: „Compagnolo, eh?“
Die Quest-Karosse bollert stärker als das DF, dessen Karosse insgesamt steifer oder fester wirkt.
Der Antritt ist erheblich schärfer als im Quest. Es beschleunigt schneller und setzt die eingeleitete Kraft eindeutig direkter um. Dass ich auch besser hochdrehen kann, wird sicher auch an den 155er Kurbeln liegen (im Quest sind 165er montiert), für mich eine neue Erfahrung. Ich komme deutlich schneller auf Marschfahrt.
Die Schaltung hinten arbeitet sehr präzise und leichtgängig. Der Wechsel auf das zweite Kettenblatt vorn ist in beiden Richtungen weniger leichtgängig. Das Hochschalten funktioniert nicht immer auf Anhieb, der Umwerfer muss die Kette soweit rüberdrücken, dass ich danach eine Raste zurückschalte, damit er nicht an der Kette schleift. Gehe ich nicht bis ans Ende der Rasterung, kommt die Kette nicht hoch. Runter ist es ähnlich, ich muss überschalten, damit die Kette runterkommt.
Bisher hatte ich einen Kettenabwurf nach innen, nach Entfernen des Deckels leicht zu beheben, tauchen wäre schneller gewesen, ist aber meinem Alter unangemessen.
Fahrt:
Ich bin kein Rennfahrer, fahre nie am Limit, und nutze wahrscheinlich das Potential des DF (wie auch des Quest) nicht voll aus.
Das DF ist eindeutig schneller, d.h. die gleichen und etwas höhere Geschwindigkeiten fahre ich mit fühlbar geringerem Aufwand als im Quest. Wieviel weniger bzw. wieviel schneller genau interessiert mich nicht, kann deshalb auch keine Messungen beisteuern.
Auf flachen Strecken außerorts bin ich bald im größten Gang (56/11) ohne wirklich drücken zu müssen; nach dem Winter werde ich entscheiden, ob ich nicht doch auf ein größeres Blatt wechsle.
Kürzere Anstiege lassen sich deutlich leichter fahren, mehr Momentum unten bringt einen eben besser und weiter hoch, gut zu sehen bei Eisenbahnbrücken auf ansonsten flacher Strecke. Nehme kurz Schwung, wenn mich nicht ein Auto vor mir ausbremst, und bin oben immer noch bei 45-50 km/h, kann also im Verkehrsfluss bleiben ohne an den Rand ausweichen zu müssen.
Ich kann nur Vergleichspunkte nennen zu Strecken, die ich mit dem Quest sehr oft gefahren bin. Auf einer dieser Strecken fahre ich normalerweise 45-50 km/h im Flachen, folgt auf einen kleinen Hügel, mit dem DF 50 km/h locker, und zumeist 53-60 km/h.
Wenn ich von zuhause in Bonn bis zur Fähre Rolandseck auf dem Rheinradweg (ab Campingplatz Rolandswerth fahre ich Straße) mit dem Quest einen 36er Schnitt fahren will, muss ich reintreten. Mit dem DF ist das kein Problem, auf dieser Strecke über 36 Schnitt zu fahren, ich kann locker treten.
Auf den nahegelegenen Kletterstrecken am Eifelrand um die Ahr herum bin ich noch nie so schnell gewesen wie mit dem DF (liegt nicht an den Abfahrten, sondern an den Anstiegen). Mit 34/32 im DF klettert es sich leichter als mit 30/32 im Quest.
Eine Strecke von etwa 2,5 km befahre ich oft am Ende einer 60-90 km Runde in die Berge. Sie hat eine leichte Abfahrt nach einem Kreisverkehr und steigt dann mehrfach leicht an, dazwischen gibt es ebene Stücke bzw. ganz leichte Gefälle (bewegt sich alles im Bereich von 1-2 m hoch, 1 m wieder runter). Mit dem alten Quest #205 musste ich richtig reintreten, um nach der leichten Abfahrt bis zur nächsten Ampel 60 km/h zu halten; am Ende hatte ich keine Luft mehr. Mit dem Carbon Quest halte ich den Tacho immer bei 60-63 km/h und könnte mitsingen, wenn ich nicht wie irre kurbeln müsste. Also deutlich verbessert.
Mit dem DF halte ich den Tacho mit geringer Anstrengung als im Carbon Quest über 70 km/h, bin dann auch wie eine Nähmaschine unterwegs, kann aber zwischendrin immer mal wieder kurz rollen lassen, weil ich bei 75 km/h weit genug von der 70 km/h Schwelle entfernt bin.
Die schnellere Beschleunigung und höhere Marschgeschwindigkeit bei angenehmer Belastung sorgt für besseres Mitschwimmen im Verkehr. Locker 50 km/h fahren zu können, macht in der Praxis eine Menge aus.
Fazit: Da ich das Quest behalte (für die großen Touren und Einkaufsfahrten) habe ich ständig die Wahl: fahre ich eine Spaßrunde mit dem Quest oder dem DF raus? Bisher fahre ich immer mit dem DF und muss nicht lange überlegen.
Großes Kompliment und Dank an Daniel und Ymte – ihr habt ein tolles Velomobil entwickelt. Inzwischen habe ich auch herausgefunden was DF bedeuten soll: Das fetzt.
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