DF 84 Blinker defekt und Upgradebastelei

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Im Thread "DF Erfahrungsberichte" hatte ich vor kurzem geschrieben, dass mir bei einer Routinekontrolle auffiel, dass die Blinker hinten links nicht mehr funktionieren. Ich kam heute dazu den Kabelstrang an der vorderen Umlenkrolle, am hinteren Wartungsdeckel neben dem Radkasten und auf dem Weg durch die Hutablage kontrollieren. Da war alles in bester Ordnung. Viel Platz zu allen beweglichen Zahnrädern und der Kette...
Nachdem ich dann den Rücklichtdeckel demontieren hatte, konnte ich schnell feststellen, dass einer der beiden Blinker keinen Durchgang hatte.
Medium 13898 anzeigenDen Defekt konnte ich schließlich nach dem Ausbau der Blinker-LEDs aus dem Deckel durch eine Kabelumleitung verifizieren. Das war aber auch schon augenscheinlich zu erkennen, dass es wohl einen Bruch der LED-Abdeckung gegeben hatte und damit wohl auch empfindliche Teile der LED beschädigt wurden.
Medium 13899 anzeigenIch bin Elektroniklaie und hab kein direkt verfügbares Verständnis zu elektronischen Bauteilen und nur ein Basiswissen zu Elektrik. Durch die Reihenschaltung der LEDs war mir aber klar, dass der Defekt einer LED zum Ausfall der zweiten also zum kompletten Verlust dieser linken Seite hinten führen musste. Würde es große Nachteile mit sich bringen, wenn ich eine neue LED parallel zur ersten anbringe, um im Fall eines Defekts die zweite LED weiter blinkend zu haben?
Außerdem würde ich gerne ein Upgrade ausprobieren und einen kurzen orangenen LED-Streifen (10 cm mit 5oder 6 LEDs) mit in die Blinkerkabel einlöten, und so hinten anbringen, dass die Blinker bestenfalls etwas breiter sichtbar werden. Eine Rückmeldung von Bekannten war, dass sie nicht direkt feststellen konnten in welche "Richtung" ich blinken würde, wenn sie hinter mir fuhren... Wenn das klappt, hab ich auch noch einen ebensolchen LED-Sreifen mit 12 Volt in rot für die Erweiterung des Rücklichts vorgesehen.
Meine erste Idee wäre gewesen die Schaltung parallel aufzubauen, um bei einem Defekt eines Bauteils die Funktion der weiteren zu gewährleisten. Die Antwort von oben wird hier wohl genauso anzuwenden zu sein. Meines Wissens bei Parallelschaltung: Gleiche Spannung aber aufgeteilte Stromstärke (bzw höhere Stromstärke auf Kabeln und Last am Akku?).
Vielleicht ist es aber nicht so einfach wie ich mir das vorstelle. Wäre super, wenn mir hierzu jemand ne Antwort geben kann bevor ich bei Versuchen LEDs, den Akku oder den Kabelbaum abbrenne.:confused:

Definitiv brauche ich eine neue Blinker-LED und werde Ymte dazu gleich noch anschreiben. Zumindest den Auslieferungszustand wollte ich nochmal herstellen können.
 
Würde es große Nachteile mit sich bringen, wenn ich eine neue LED parallel zur ersten anbringe, um im Fall eines Defekts die zweite LED weiter blinkend zu haben?
Ich kenne das DF-Bordnetz nicht. Elektrisch auf der sicheren Seite bist Du damit, wenn der Strom durch eine Konstantstromquelle eingestellt wird, denn dann teilt sich der eingestellte Strom auf die beiden LEDs auf - das wird in Summe dunkler als die Serienschaltung, und die LEDs sind nicht unbedingt gleich hell. Wenn nur ein Vorwiderstand drin ist, traue ich mir kaum Vorhersagen zu - es wird wahrscheinlich heller, aber evtl. nur für sehr, sehr kurze Zeit.

Als Ausfallsicherung könntest Du je eine Z-Diode parallel zu jeder LED einbauen, ungefähr so:

LED + Z-Dioden.png

Wenn die Durchbruchsspannung der Z-Diode etwas höher ist als die Flussspannung der LED, fließt der Strom normalerweise durch die LED und im Defektfall durch die Z-Diode. Allerdings könnte es schwierig sein, Z-Dioden für so hohe Ströme zu bekommen. Wenn die LEDs 3,5-3,7 V brauchen, sollte die Z-Diode wohl bei 4 V leiten, und bei 500 mA sind das 2W "Heizleistung", bei 1 A schon 4 W - das muss die Z-Diode verkraften und ihre Kühlung wegschaffen. Sowas hier könnte passen: >klick< - man muss ess "nur noch" bekommen (Conrad hat's nicht. Bei Digikey ist es im Sortiment, aber deren Versandkosten lohnen sich nicht bei Kleinbestellungen).
 
@Fanfan : Schon mal Danke für die Tipps. Das mit den Z-Dioden als Ausfallsicherung hab ich wohl verstanden. Also bei Defekt der LED läuft der Strom durch die Diode, wo Strom vernichtet wird, damit die restliche LED nicht alles davon abbekommt. Solange die LED funktioniert, sucht sich der Strom diesen Weg, da der Widerstand dort auf dem Weg geringer ist.
Wie finde ich denn die tatsächlich benötigte Spannung der LEDs und die Stromstärke raus, um entsprechende Z-Dioden zu besorgen. Und wie „verpacke“ ich die am Besten, damit die die Wärme abgegeben können?
 
Also bei Defekt der LED läuft der Strom durch die Diode, wo Strom vernichtet wird, damit die restliche LED nicht alles davon abbekommt. Solange die LED funktioniert, sucht sich der Strom diesen Weg, da der Widerstand dort auf dem Weg geringer ist.
"die restliche LED nicht alles davon abbekommt" irritiert mich jetzt etwas. Die LEDs sollten in Serienschaltung (also in Reihe geschaltet) bleiben! Es wird nur an jede LED ein "Ausweichpfad" angebaut.
Bisher bekommen beide LEDs immer den vollen Strom ab, und das soll für den Fall ohne Defekt auch so bleiben. Für den Fall mit Defekt soll der gesamte Strom weiterhin durch die intakte LED fließen, aber dazu muss er an der kaputten LED vorbei, und zwar so, dass für die Stromversorgung alles ungefähr so aussieht wie bisher, vor allem darf sich die Spannung an der Schaltung nicht wesentlich ändern. Das erledigt die Z-Diode, die den Weg des geringsten Widerstandes darstellt, wenn die zu ihr parallele LED nicht mehr leitet.

beim Blinker ist's effektiv nur die Hälfte.
Stimmt auch wieder.
Wenn man Z-Dioden mit den nötigen Strom- und Spannungsdaten nicht bekommt, kann man auch einen Transistor mit einer kleinen Z-Diode aufsteuern, oder? Man könnte auch ganz simpel 4-5 Gleichrichterdioden in Serie schalten, aber das sind dann schon recht viele Lötstellen, und je mehr es werden, um so eher geht eine davon mal kaputt.

Wie finde ich denn die tatsächlich benötigte Spannung der LEDs und die Stromstärke raus, um entsprechende Z-Dioden zu besorgen.
Am lebenden Objekt ausmessen? Oder bei ICB nachfragen.
Und wie „verpacke“ ich die am Besten, damit die die Wärme abgegeben können?
Hmpf, erwischt. Wo man für die verlinkte Bauform einen fertigen Kühlkörper herbekommt, weiß ich nicht. Notfalls ein dünnes Alublech drumlegen und den Spalt mit Wärmeleitpaste füllen. Die nächste Frage wäre, wo Du die Dioden befestigst, denn einfach frei angelötet und in der Luft hängend werden sie mechanisch nicht lange halten. Weder die Dioden noch die angelöteten Drähte dürfen während der Fahrt schwingen.
 
@Fanfan : Ich hatte Sorge, dass die übrige LED mit dem ganzen Strom nicht klar käme. Deshalb meine Formulierung mit "nicht alles abbekommt"...
OK, ansonsten ist es also ne Bastelarbeit wegen der Wärmeableitung und der Befestigung.
Und was würde bei einer grundsätzlichen Parallelschaltung der beiden BlinkerLEDs passieren. Dann würde die zweite LED doch auch weiter funktionieren, wenn die erste ausfällt. Oder passt das nicht mehr mit irgendwelchen Werten bzgl Spannung oder Stromstärke? Zurzeit läuft die eine LED ja auch alleine und geht, geht nicht, geht, geht nicht... ;)
 
OK. Also doch sehr kompliziert. Dann vielleicht doch wieder den Standard herstellen mit den LEDs von Ymte und ggf den Ausfallschutz mit Z-Dioden einbauen oder öfter kontrollieren.
 
Ich konnte nochmal was zu LEDs lesen und hab jetzt nochmal ein Stück mehr kapiert (hoffentlich!).
Das Problem mit den LEDs ist der Innenwiderstand, der bei Wärme niedriger wird. Damit steigt dann wiederum die Stromstärke, dann noch mehr Wärme, weniger Widerstand usw und das Ding brennt durch. Deshalb die KSQ, die die Stromstärke konstant halten sollen.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher wie es unter dem Rücklichtdeckel aussah. Ich glaube aber, dass die Rücklichter eine KSQ-Platine im Kabel (in Schrumpfschlauch) drin hatten. Die Blinker nicht. Ist dazu vielleicht die Erklärung, dass beim Blinker wegen des An-Aus die LED einfach nicht so schnell warm wird und damit oben beschriebene Gefahr nicht so hoch ist wie bei den konstant leuchtenden LEDs (Rücklicht, "Nebelleuchte")?
 
oder öfter kontrollieren.
Das ist mit und ohne Ausfallschutz ziemlich sinnvoll.
An die Abwägung kannst Du vielleicht so herangehen: Was tust Du, wenn eine LED aus bleibt, und was, wenn alle aus bleiben? Wenn der Unterschied nicht groß ist, kannst Du die Bastelei eigentlich auch weglassen.
 
Was tust Du, wenn eine LED aus bleibt, und was, wenn alle aus bleiben? Wenn der Unterschied nicht groß ist, kannst Du die Bastelei eigentlich auch weglassen.

Klasse formuliert! Da hast Du vollkommen recht. Mir ist einfach nur bewusst geworden, dass durch die Reihenschaltung bei einem Defekt direkt komplett tote Hose ist. Das finde ich beim Fahren mit Haube beim Linksabbiegen gefährlich. Andererseits schaue ich immer im Spiegel wie die Auto beim Abbiegen hinter mir reagieren. Die Blinker könnten so oder so übersehen werden.
Ich werde schauen, dass ich die neue LED sauber einsetze und gut mit Silikon einklebe, um Die Vibrationen gering zu halten.
 
Hi @chrisbamb du sagst, du hättest den Deckel hinten demontiert. Wie ist der denn befestigt? Ich dachte immer der wäre geklebt und wenn was kaputt geht ist man gekniffen?!
 
@Erdie : Ja, geklebt ist richtig. Gibt es in einem Thread („Rücklicht DF demontieren“ oder so ähnlich) ein bisschen was dazu zu lesen. Ist wohl irgendwas wie Silikon. Ich hab mit einem Kunstoffspatel (von ner Autofolienmontage) rundherum nach und nach den Kleber lösen können. Ging recht gut. Man muss aber schon ein bisschen drücken und ziehen...
 
Ich glaube aber, dass die Rücklichter eine KSQ-Platine im Kabel (in Schrumpfschlauch) drin hatten. Die Blinker nicht.
Glauben ist immer so eine Sache. Schau Dir die Stromlaufpläne bei velomobiel.nl an und entscheide dann wie es bei Deinem DF gelöst ist, wenn Du etwas ändern willst.
2014 gab es bei den Blinkern KSQs (einen pro Seite). Ab 2015 ist ein 8,2 Ohm Vorwiderstand verbaut. In meinem DF (von 2015) gab es Beides (was keinen Sinn macht). Es sind auch alle 4 Blink-LEDs in Reihe geschaltet. Wie es heute mit dem7,2 Volt Akku gemacht wird, weiß ich nicht. Dort sollten sie nicht alle in Reihe liegen.
 
Ich halte die Enscheidung, auf den Widerstand zu wechseln, für die richtige, da es simpler ist und die Verluste beim Blinker so gut wie keine Rolle spielen.
 
Wie es heute mit dem7,2 Volt Akku gemacht wird, weiß ich nicht. Dort sollten sie nicht alle in Reihe liegen.

7,2V? Benutzt der DF nicht der 11,1V Lithium akku (12,6V voll, 9+V leer)?

QV / Strada / Quest hat 4 rote LED's in serie. Rote 1W / 3W LEDs haben ein Fv von nur 2-2,2V.
 
Ymte hat letzte Woche schnell geliefert. Ich hab ne neue LED in Reihe dazugelötet. Jetzt passt das wieder. Beim Löten hab ich nochmal auf irgendwelche zusätzlichen Teile im Stromlreis geachtet. Bei mir waren an den Blinkern keine zusätzliche Widerstände oder irgendwas verbaut. Bei den Bremslichtern gibt es irgendwas in Isolierband verpacktes. Hab nicht reingeschaut.
Für etwaige zukünftige Vorfälle hab ich jetzt zu Hause einen kleinen Vorrat an LEDs.
 
2014 gab es bei den Blinkern KSQs (einen pro Seite). [...] Es sind auch alle 4 Blink-LEDs in Reihe geschaltet. Wie es heute mit dem7,2 Volt Akku gemacht wird, weiß ich nicht. Dort sollten sie nicht alle in Reihe liegen.
Weiß zufällig jemand, welche Stromstärke die DF-Blinker haben? Ich suche nämlich eine Blinker-KSQ für mein 7.2-V-DF. Beide Blinker-LEDs einer Seite vorne hängen an einer gemeinsamen KSQ, aber es ist nicht mehr erkennbar, welcher Typ das ist. Ich vermute mal, 700 mA. Weiß jemand mehr?
 
Weiß zufällig jemand, welche Stromstärke die DF-Blinker haben? Ich suche nämlich eine Blinker-KSQ für mein 7.2-V-DF. Beide Blinker-LEDs einer Seite vorne hängen an einer gemeinsamen KSQ, aber es ist nicht mehr erkennbar, welcher Typ das ist. Ich vermute mal, 700 mA. Weiß jemand mehr?
Nachdem hier kein Hinweis kam, habe ich mir die Anvilex CCS2-700 mit 700 mA bestellt und eingebaut => jetzt geht der Blinker wieder, und sieht auch genauso hell wie auf der anderen Seite aus.
 
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