Hallo und danke fürs Mitfiebern!
Musste die Reise leider abbrechen, möchte euch aber hier auch mitteilen, an was es lag (letztlich vor allem an Rückenweh).
Erster Tag bin ich vom RheinMain Gebiet nach Speyer gefahren. Ging gut los und die ersten 3-4 Stunden haben viel Spaß gemacht. Bin so mit 25-26 km/h mit Motorunterstützung gefahren und kam auch gute 60 km bei gutem Wetter voran. Ab dem nördlichen Bereich von Ludwigshafen wurde es dann schwierig und irgendwann war die Batterie leer. Kam erst in der Dunkelheit an (gegen 20.30) und war ziemlich kaputt, da ich die letzten 10-15 km komplett ohne Motorunterstützung gefahren bin und es auch ziemlich kühl wurde. Waren so 110 km insgesamt und ich war kaputt.
Nächster Tag bin ich dann nach gutem Frühstück gegen 9 Uhr gestartet. War noch kühl, mein Kreuz habe ich gespürt aber keinerlei Nackenschmerzen, kein Muskelkater und nichts. Ging zwar gut los, aber Mapy führte mich eher über geschotterte Radwege und dieser war irgendwann gesperrt. Solche Sperrungen für paar Wochen werden aber wohl nicht in die Fahrradkarten aufgenommen. Glücklicherweise konnte man die Bauzäune wegschieben und das Liegerad rüber heben, aber es hat etwas Kraft und Zeit gekostet. Dann natürlich wieder alles ordentlich hinterlassen, wie es vorher war. Immerhin bin ich so an Wörth problemlos vorbei gekommen. Mein Plan war bis Mittags zur französischen Grenze zu kommen, dort dann eine lange Mittagspause zu machen und dabei die Batterie nochmal aufladen. Das letzte Stück ging es dann nichtmehr durch den Wald sondern direkt am Rhein entlang. Wieder eine sehr schöne Fahrt, auch wenn es wegen der Sperrung länger dauerte als geplant. So um 13.40 kam ich dann zum großen Restaurant, welches allerdings zu hatte (obwohl es bei Google Maps als geöffnet eingezeichnet war).
Dann zum nächsten Restaurant gefahren und es war dann schon 14.00 und auch dieses war zu obwohl es bei google maps als offen stand. Beim nächsten Restaurant war es wieder so und diese hin und her Fahrerei hatte wieder viel Kraft und Zeit gekostet. Ab 14.30 sind dann sowieso fast alle Restaurants in Frankreich zu. Irgendwann bin ich dann bei Roppenheim zu einem Outletcenter gefahren und habe dort dann gegen 16.00-16.30 was gegessen und zumindest 30 Minuten nochmal die Batterie etwas aufgeladen. Dann ging es weiter. Und so 10 km nördlich von Strasbourg das nächste Problem: bei Google Maps für Fahrradfahrer gab es eine Brücke über einen Kanal, diese gab es aber nicht und es war alles abgesperrt. Führte zu 10 km Umweg. Dann wurde irgendwann die Batterie wieder leer. Letztlich kam ich gegen 10.30-11 Uhr nachts in Strasbourg an, nach ca. 140 km. Total geschafft und starkes Rückenweh. Zudem war es auch schon kalt (unter 10 grad).
Dann erstmal 2 Tage bei Freunden und Verwandten in Strasbourg verbracht und schon überlegt abzubrechen, aber dann wollte ich dem ganzen doch noch mal eine Chance geben. Also ging es Richtung Süden. Und es hat super geklappt. Die Radwege waren im Südelsass richtig gut und ich kam gut voran und es hat Spaß gemacht. Als learning: Ich bin dieses mal immer nur so 18 km/h gefahren. Dies hat mir selbst viel Kraft gesparrt und auch die Batterie kaum belastet. Bei 25 km/h verbrauche ich viel mehr Kraft und so 3-4 mal soviel Strom. Naja, ich bin dann über die Dörfer gefahren und dann zwar wieder in Dunkelheit, aber doch über schöne Radwege bei meinem Ziel ca. 10 km südlich von Colma angekommen. Dort hatte ich mich bei dem Airbnb vorher auch telefonisch gemeldet. Das Dorf lag aber schon auf über 300 meter an den Hängen der Vogesen, also ging es schon ziemlich hoch. Wie auch immer, es hat gut geklappt, auch wenn der Rücken weiterhin etwas geschmerzt hatte. Es waren an dem Tag auch nur so 90 km. Batterie war noch einigermaßen voll als ich ankam, die niedrigere Geschwindigkeit hat viel ausgemacht. Aber auch dort war es dann wiederum nicht so einfach mit Restaurants, da man eigentlich einen Tag vorher schon reservieren sollte. Hat aber dann doch noch geklappt.
Nächster Tag dann Richtung Besançon. Anfangs sehr hart, da es kalt und windig war. Rücken hat nach drei Stunden wieder geschmerzt und Knie hat angefangen zu knacken. Lag vielleicht auch daran, dass es weniger als 8 Grad war als ich los bin und mit dem Fahrtwind ist das sicherlich nicht besonders schön für Rücken und Knie. Dann hatte ich mich entschieden die Fahrt abzubrechen, auch, da die nächsten Tage Regen gemeldet war und der Rücken zu stark geschmerzt hatte. Bin aber noch weiter Richtung Besançon und ab dem Kanal war es dann eigentlich gut zu fahren (aber das Knie knackte weiter und der Rücken schmerzte).
Waren also 4 Fahrtage und so 470 km.
Einiges würde ich anders machen und vielleicht hilft das dem einen oder anderen:
1. Nicht im Oktober, sondern besser im September, da die Tage länger und wärmer sind und mehr Restaurants offen haben.
2. Restaurants vorher anrufend reservieren und sich nicht auf Google Maps verlassen.
3. Bessere Cockpit organisation (war nicht so gut mit meinem Navi)
4. Lieber nur so 18 km/h und nicht über 22, da es sonst zu anstrengend wird bei meinem Setup.
5. Vielleicht andere Routenplaner als Mapy und Google Maps nutzen.
6. Den Sitz ggf. nochmal etwas ändern oder besser gefederter Sitz.
7. weitere Batterie, damit man ab 80 km Strecke keine Angst hat, dass es leer gehen könnte und man könnte dann dauerhaft über 22-25 km/h fahren.
8. Mehr auf Kalorien achten. Grob: 300 Kalorien pro Stunde und dann brauchte ich schon 3000-4500 am Tag, aber an Snacks nahm ich nur so 600 ein und mit den Restaurants war es ein Problem.
9. McDonalds raussuchen. Ich fahre lieber zu kleinen anderen Restaurants, aber wenn die oft zu haben, obwohl auf der Webseite und Google sie als offen angegeben sind, dann macht dies einfach wenig Sinn. Bei McD weiss man dagegen, dass sie immer auf sind und oft gibt es noch eine Steckdose um etwas Handy und Batterie zu laden.
10. Nierengürtel (Motorrad) anziehen, insbesondere, wenn es weniger 10 Grad ist.
11. verschiedene Kräftigungsübungen vorher und während der Tour für den Rücken.
Ist mir schwergefallen abzubrechen, aber es war glaube ich besser für meinen Rücken. Sind nun schon einige Tage her, aber leider tut mir der Rücken immer noch etwas weh. Wird wohl noch dauern, bis es wieder ok ist.
An dieser Stelle auch ganz herzlichen Dank an euch für die Unterstützung und das Interesse. Und vielleicht ergibt sich für mich nochmal die Chance auf eine solche Tour !