Der Weg zum Velomobil

Bei einem Freiberufler oder 1-Mann/Frau Betrieb muß das Betriebsvermögen gar nicht ausgewiesen werden, da nur eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung geführt werden muss,
und keine Bilanz.

Das ist falsch. Auch die EÜR sieht die Führung von Betriebsvermögen vor und verlangt z.B. einen Anlagenspiegel. Aus dem Abschreibungsbetrag und den Wartungskosten ergibt sich dann der steuerlich wirksame Betrag, anhand der der Betriebsgewinn gekürzt wird.

Aus meiner Kalkulation und Sicht ist die Übernahme eines Fahrzeugs (Auto oder Fahrrad) in das Betriebsvermögen unattraktiv, soweit die Privatnutzung im Vordergrund steht. Dies ist aus Sicht des FA auch die Anfahrt zur Arbeitsstätte. Dem steuerwirksamen Hebel stehen etliche Regeln im Weg, insbesonders am Ende der Nutzung beim Wiederverkauf die Umsatzsteuer.

Das theoretisch, je nach persönlichem Steuersatz, "gesparte" Geld, muss mit viel Bedenken erkauft werden. Trotzdem bleibt die Unsicherheit, ob und in welchem Mass das FA der eigenen Gesetzesauslegung bzw. der des Steuerberaters folgt, d.h. inwiefern die berufliche Nutzung von +50% anerkannt wird und die Abschreibung überhaupt möglich ist.

Das vorausgesetzt könnte man in meiner Rechnung bei einem neuen VM und überwiegend betrieblicher Nutzung über drei Jahre inkl. der 1% Prozentregel Privatnutzung ca. 8-9% der brutto Gesamtanschaffungskosten "sparen". Wohl gemerkt, wenn ein neues VM gekauft wird und die Nutzung Abschreibung auf nur drei Jahre anerkannt wird. Ein Weiterverkauf danach bringt bei dem guten Werterhalt die Rechnung durcheinander, d.h. ein Teil der in der Abschreibungsphase "gesparten" Beträge würde durch die Mehreinnahme dann fällig, zusätzlich der vollständig abzuführenden Vorsteuer!
 
@utopist: Der Anlagenspiegel zur EÜR ist doch nur die Aufstellung der Teureren Dinge die man abschreibt.
Also nix kompliziertes, mehr wollte ich gar nicht zum Ausdruck bringen.
Man wird ja nicht gezwungen das Fahrzeug nach 3 Jahren zu verkaufen, alternativ kann man sich auch ein neues kaufen. Aber du hast recht, ob sich das ganze trara lohnt .......

@fan-dan Werbung für die eigene Firma, hinter der man steht ist doch was ganz anderes als profane Werbung für irgendeine Margarine :)
 
... auch mit E-Motor wirst du bei 30 km nicht trocken ankommen. Der Rücken is immer nass. Und damit auch das Hemd. ...
Ein bisschen beherrschen sollte man sich dabei schon ;)!
Eine dicke luftige Matte auf dem Sitz ist auch ganz hilfreich. Klar, 100% trocken wird es in keinem Fall, aber wesentlich trockener als mit 100% Muskelkraft.
 
nicht Kohle für ne Rennmaschine haben, wo die eigene Bude das via Kinder-Kleber-Werbung stemmen könnte? :mad:

Entweder habe ich oder du die Aspekte von @Sonderfahrt nicht verstanden:

Er (also @Sonderfahrt) arbeitet bei einem Unternehmen XY (die hoffentlich gut verdienen)
Seine Frau hat ein 1-Frau-Agentur.

Die Agentur seiner Frau könnte also ein VM kaufen und dieses (mit Werbung der Fa. XY) an die Fa. XY vermieten.
Damit würde letztendlich die Fa. XY das VM bezahlen, also NICHT aus dem Privatvermögen von @Sonderfahrt.
Der Haupt-Nutzer innerhalb der Fa. XY wäre zufällig @Sonderfahrt. :), aber nicht als Ehemann, sondern als Angestellter.

@Sonderfahrt wird ja wohl als angestellter Projektleiter der Fa. XY hinter seiner Firma stehen.
Von daher muß (für ihn) die Werbung auf dem VM ja nicht störend sein, im Gegenteil, es bringt u.U. seiner Firma mehr Kunden
und somit ihm ein gutes Auskommen über viele Jahre.

Eine echte win-win-Situation :)
 
Da der Thread-Erstellergar nicht mehr kommentiert, ist vermutlich "Realität" eingekehrt. Wenn das Budget so knapp ist, scheided Neukauf eigentlich aus,
als Werbeträger tut es auch eins der zahlreichen, gut abgehangene Gebraucht VMs. Mein Gebraucht VM war übrigens exakt 3 mal so teuer wie das Auto, dass ich zur Zeit fahre. Alles eine Frage der Priorisierung.
 
Entweder habe ich oder du die Aspekte von @Sonderfahrt nicht verstanden:

Er (also @Sonderfahrt) arbeitet bei einem Unternehmen XY (die hoffentlich gut verdienen)
Seine Frau hat ein 1-Frau-Agentur.

...

@Sonderfahrt wird ja wohl als angestellter Projektleiter der Fa. XY hinter seiner Firma stehen.
Von daher muß (für ihn) die Werbung auf dem VM ja nicht störend sein, im Gegenteil, es bringt u.U. seiner Firma mehr Kunden
und somit ihm ein gutes Auskommen über viele Jahre.

Eine echte win-win-Situation :)

Ja. Du hast die Situation gut verstanden/beschrieben. Und ich sehe tatsächlich realistische Möglichkeiten, das in Zukunft umzusetzen.
War jetzt so "still", weil mir klar geworden ist, dass egal, wie die genaue Lösung aussieht, das Nutzungskonzept des Fahrzeuges aufgehen muss. D.h., die Finanzierung wäre zu stemmen, aber dann muss das Teil auch wirklich in Bewegung sein, damit sich der (finanzielle) Aufwand lohnt. Da ein Velomobil eben nicht in allen Aspekten einen Zweitwagen ersetzt, gerade im Kontexte eine Familie mit Kindern... sind da eben noch viele Fragezeichen. Die Diskussion ist keineswegs vergeblich. Die Rahmenbedingungen ändern sich ständig. Die Kinder werden größer, neue Velomobile kommen auf den Markt (ist wohl weniger relevant ;-) Und dann gilt es "zuzuschlagen"...
Bis dahin sammle ich weitere Erfahrungen mit VMs. Mit gebrauchten und Neuen....
 
@flensboards
Doch, ich fahre weiterhin Auto, lässt sich gar nicht vermeiden. Das Auto hat aber einen entsprechend geringen Stellenwert bekommen und ist
daher ein sehr preiswertes. Das Angebot funktionierender Low-Budget-Autos ist allerdings deutlich umfassender als das der funktionierenden Low-Budget-Velomobile, so dass man binnen Stunden fündig wird.
@Sonderfahrt
Das Nutzungskonzept eines VMs ist eigentlich einfach: Es wird immer dann genutzt, wenn
- Nutzlastkapazität (Passagiere, Volumen und Gewicht)
- Höhere Geschwindigkeit und nicht begrenzte Ausdauer
eines PKW nicht benötigt werden.
Den 2ten Fall kann man durch Training und/oder Elektrifizierung entschärfen.
Vor dem Hintergrund sich ändernder Bedingungen und begrenzter Ressourcen tut ein gebrauchtes VM sicher auch seinen Zweck und ist
im Falle eines "Irrtums" auch gut wieder zu veräussern.
 
Wobei ich aus eigener Erfahrung hinzufügen möchte, dass du die Historie des Fahrzeugs sehr gut kennen solltest. Bei mir ist aus einem Vorbesitzer beim Verkaufsgespräch... ich glaube fünf geworden. Die Anzahl an Umbauten konnte ich mir dann aus dem Forum zusammensuchen. Das erklärte den Schweizer Käse, den ich teilweise hatte (Bohrungen zur Befestigung von Kettenleitrollen, Dynamos im Kettenstrang, usw. usw. usw.) . Ich möchte dir nur von angeblich ach so günstigen gebrauchten abraten, wenn du nicht 100% die Lage überblickst. Ich war so euphorisch, weil ich zum Kaufzeitpunkt bereits 5 Jahre ein VM haben wollte, dass mir vieles gar nicht aufgefallen ist. Auch sollte das VM sauber sein, weil man sonst z.b. Schweizer Käse im Unterboden nicht erkennt.

Bei mir sind die Kosten pro Kilometer nach fast 7000km bisher kaum vom Auto zu unterscheiden, wenn ich mit einem günstigen alten Kleinfahrzeug rechne. Ich brauch aber kein Fitness-Center und mir macht Basteln auch Spaß und ich mag mein Fahrzeug sehr. Also irgendwo finde ich es daher nicht ganz so schlimm, dass ich bisher keine Kosten gespart habe.

Außerdem ist eine Sache bei VMs anders als beim Auto. Man merkt nach 10km schon, wenn etwas nicht passt und ein 100% passendes VM erfordert glaube ich stets Anpassung an die eigene Person. Bei Fahrzeugen ist das eigentlich nur für Extremfahrer relevant, die ständig 5-6 Stunden auf der Autobahn sind. Schau dich mal im Forum um. Wer das Velomobil nicht als Sonntagsfahrzeug nutzt, sondern richtig Kilometer fährt, hat meist Modifikationen. Bei den neueren, mittlerweile sehr durchdachten VMs scheint das nicht mehr so extrem zu sein.
 
Also, ich weiß nicht, weshalb hier noch niemand Jobrad in den Ring geworfen hat. Das stand ja auf der ersten Liste noch drauf, wenn auch als Alternative zu Werbung, nicht in Kombination damit. Bei mir läuft es so, dass mein Arbeitgeber einen Teil der Leasingrate übernimmt, weil auf dem VM Werbung für ihn drauf ist.
Von der verbleibenden Rate spare ich ca. 60 Euro monatlich an Lohnsteuer.
Wenn @Sonderfahrt s Arbeitgeber für Jobrad und Werbung offen ist, ist das doch ein gangbarer Weg. Und im Gegensatz zu meinem von der Umsatzsteuer befreiten Arbeitgeber könnte seiner auch noch die vorher Mehrwertsteuer abziehen. Die wäre dann nach meinem Verständnis am Ende nur für die 10% Restwert fällig.
 
Also ich hab meinen Milan als Firmenfahrzeug in meiner 1-Mann-Agentur laufen. Gab auch keine Probleme mit dem FA (y)
Die MwSt. gab's retour, Fahrzeug wird ganz normal über 3 Jahre abgeschrieben.
Die Fläche hatte ich zeitweise an Fremdfirmen vermietet, jetzt kommt da ab kommenden Monat nur noch Eigenwerbung drauf.

Und zum Thema Kundenbesuche im VM: ältere (also Stamm-) Kunden besuche ich schon im Milan, Neukunden nach Möglichkeit nicht :whistle:
 
Kurzer Zwischenstand:
Jobrad ist für Arbeitgeber denkbar.
Werden nur deutsche Händler akzeptiert. Bei WAW bräuchte es kreative Lösung.
Firmenfahrzeug in Gewerbe meiner Frau finde ich noch schwer zu begründen außer mit Werbung. Weiß nicht ob das genügt.
 
@JuergenM
Woher weißt du? :ROFLMAO:

Früher, als ich noch jung usw. war, da bin ich MG TF gefahren. Dann ein Haus gekauft und gemerkt das ein Auto mit richtigem Kofferraum praktischer wäre und umgesattelt auf Pampersbomber...:whistle:
Jetzt mit Frau und zwei Kindern ist der Milan mein Luxus :cool:
 
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