Der neue "unsere zerstörten Teile"-Thread

Kleiner Einwurf meinerseits: Das kann auch Dummenvanfalismus sein, sprich ein Dummer hat am Rad rumgespielt und es kaputtgemacht. Ich habe am Troytecstand bei der Spezi gesehen, wie ein Teenie(-Tiny-brained) die Handgriffteile des adaptierbaren Lenkers bewegte wie den Gasgriff am Moped - bei fester Klemmung. Und bei @Stevie hatte jemand im abgestellten Strada die Sitzabstützung abgeknickt und zerbrochen, wohl beim Reinlehnen ins Fahrzeug.
Diese Belastungen muß das Rad aushalten können, wenn man nicht vor jedem Fahrtantritt alles kontrollieren möchte.
Seit ich selber eine V-brake nach Wartung nicht eingehängt hatte, wird alles kurz kontrolliert: Räder, Lenkung, Sitz und Bremsen.

Gruß,

Tim
 
@TimB : Räder müssen mutwilligen Vandalismus aushalten? What? Wie soll man das denn bewerkstelligen? (Bitte unter 6000€ und 14kg, sonst ists zu schwer und kauf keiner)
 
@OldMax Ist die Lenkplatte (und die untere Aluplatte) aus Guss oder gefräst? Bekommst Du nochmal ein Scharfes Foto von der Bruchkante hin?
@TitanWolf und @Jack-Lee : Niemand zweifelt hier die Qualität eurer Räder an und das Gewicht ist euer Alleinstellungsmerkmal (zusammen mit einem gewissen Engländer). Das ist das Pfund mit dem ihr wuchern könnt (und es zu Recht auch tut: „die absolute Referenz im Trike-Leichtbau“).
Das schicke ich jetzt aus Überzeugung und nicht aus reiner Höflichkeit voraus. Dieses Forum ist aber auch technikaffin und lösungsorientiert genug, um offen diskutieren zu können.
Ich halte Nachbesserungen für etwas vollkommen Normales; beim Baron gab es beispielsweise anfangs Rahmenbrüche, ist trotzdem einer der besten Tieflieger geworden.​
So, genug Einleitung. Lenkungsdefekte sind beunruhigend genug, um sie hier besprochen zu werden. Ohne Schuldzuweisungen, Strohmänner oder Sonstiges.

Gruß
Christoph
 
@TimB : Räder müssen mutwilligen Vandalismus aushalten? What? Wie soll man das denn bewerkstelligen? (Bitte unter 6000€ und 14kg, sonst ists zu schwer und kauf keiner)
Hallo Patrick,

ist nicht das erste Mal, daß ich Dir das sagen muß:
Bitte lies die Beiträge genau, bevor Du sie beantwortet.
Ich warf ein, daß der Schaden auch durch unbeabsichtigten Vandalismus beschädigt worden sein kann. - ein Hinweis zur Schadensermittlung. Und daß man das vor Fahrtantritt kontrollieren muß, sollte es so etwas nicht aushalten.

Was vor Fahrtantritt zu kontrollieren ist, steht in jeder guten Bedienungsanleitung für Fahrzeuge drin. Dort können dann solche Leichtbauteile mit aufgeführt sein. Wie z.B. Alulenker und ihre kurze Lebensdauer - eine Vorsichtsmaßnahme gegen Bruch während der Fahrt, was tödliche Folgen haben kann.

Gruß,

Tim
 
Hallo Patrick,

@TimB : Räder müssen mutwilligen Vandalismus aushalten? What? Wie soll man das denn bewerkstelligen? (Bitte unter 6000€ und 14kg, sonst ists zu schwer und kauf keiner)

Fehlbenutzung muss theoretisch ausgeschlossen werden. Das heißt im konkreten Fall z.B.

- Die Tillerbewegung muss so begrenzt, dass der Lenker nicht mit den Kurbeln kollidieren kann
- Wenn ein Rad nicht am Lenker angehoben ("rumgeschleudert") werden darf, muss das mindestens in der Betriebsanleitung, eigentlich aber am Rad vermerkt sein. Normalerweise sind in einem solchen Fall Hebepunkte zu markieren!
- Die Justage des Tillergleitlagers muss ebenfalls in der Betriebsanleitung beschrieben werden. Generell müssen alle Reparaturen, die vom Fahrradstandard abweichen beschrieben oder zwingend bei euch durchgeführt werden (zumindest laut Betriebsanleitung).

Eine fehlende oder mangelhafte Betriebsanleitung insbesondere in Kombination mit einer Konstruktion, die nicht 99% idiotensicher ist, kann dich im Falle eines Falles in Teufels Küche bringen (Produkthaftung).

viele Grüße

Christoph
 
Hallo Tim,
Wie z.B. Alulenker und ihre kurze Lebensdauer - eine Vorsichtsmaßnahme gegen Bruch während der Fahrt, was tödliche Folgen haben kann.
der Lenker ist von kurzer Lebensdauer? Ich habe in zwei Jahren keinen einzigen verbogenen Tillerlenker vor die Augen bekommen - und wir (sowie auch viele Kunden) fahren nicht zimperlich damit herum, ich sehe auch jede defekte Komponente, welche im Werk landet.

Die oben gebrochene Tilleraufnahmeplatte wurde zwischenzeitlich deutlich verstärkt, ohne (in der neuen Revision) von Rissen oder gar Brüchen Rückmeldung zu erhalten. Das die Vorgängergeneration bei Martin noch verbaut ist, ist unschön - keine Frage. Daher finde ich @OldMax s Bericht auch sehr hilfreich, keine Frage.

Es handelt sich hierbei übrigens um feste Aluminiumlegierungen in Blechform, welche gelasert werden - keine Gussteile, keine Bohr- oder Fräsgrate, keine Dickenunterschiede. So wurde sehr viel Wert auf die Minimierung der potenziellen Problempunkte gelegt. Die Anlenkplatte (Aufnahme der Spurstangen) wird CNC-präzisionsgefräst, da z.B. Versteifungsränder integriert wurden, um auch hier für hohe Stabilität ohne unnötige Masse zu sorgen.


Hallo Christoph,
Niemand zweifelt hier die Qualität eurer Räder an ..
oh, ich bin kein Mitarbeiter von Velomo, somit die positive Qualitätsäußerung zur mechanischen Basis bitte an die Beiden richten, sie freuen sich über so etwas. :)

Meine Umsetzungen betreffen zumeist die Elektronik (oder eigene Entwicklungen von mir) - da höre ich natürlich gerne von Erfahrungen und Erlebnissen jeder Art, Feedback ist immer hilfreich.

Allerdings bekomme ich zwangsläufig jeden Schadensfall mit, welcher hier eintrifft (keine Sorge, die Anzahl ist sehr gering und 95%+ der aufgetretenen Defekte stammen von fahrtechnisch unkritischen Komponenten resp. sind Verbrauchsteile - die Tilleraufnahme war bis zur Überarbeitung jedoch (aufgrund der Lenkplatte und Zwischenplatte) ein Konzentrationsfaktor, was natürlich unschön ist und was hier keiner gutheißt oder gar verschweigen will - das wurde im Forum offen besprochen und direkt neu dimensioniert und gefertigt).
.. und das Gewicht ist euer Alleinstellungsmerkmal ..
Mir persönlich ist niedriges Gewicht zwar sehr wichtig, doch ich würde es nicht als "den" einen Alleinstellungsaspekt betrachten, da durchaus andere Vorteile ebenfalls vorhanden sind und demnächst zusätzlich auf anderem Wege präsentieren werden - um zu belegen, dass Leichtgewicht kein "schnell kaputt" oder "nur für die Straße" bedeuten muss.

Hoffentlich hilft es dann auch, frühzeitig(st) festzustellen, welche Überdimensionierungen bei brachialem Einsatz nicht ausreichen. Denn brachial einsetzen und stark belasten tue ich gerne. :ROFLMAO:
Dieses Forum ist aber auch technikaffin und lösungsorientiert genug, um offen diskutieren zu können.
Das sehe ich genauso.
Lenkungsdefekte sind beunruhigend genug, um sie hier besprochen zu werden. Ohne Schuldzuweisungen, Strohmänner oder Sonstiges.
Vollkommen richtig. Allerdings bin ich, wie oben genannt, kein Mitarbeiter von Velomo, habe mit der mechanischen Basis nichts zu tun.

Ich kann zwar intern auch Vorschläge äußern (wie ich auch schon tat, im Sinne von: "Nehmt statt Alu Edelstahl, 3mm.. das bricht und reißt nicht und wiegt grob überschlagen 13,5g mehr" - allerdings ist das halt nur ein Hinweis und ich bin für die mechanische Basis weder zuständig noch verantwortlich. Daher bringe ich auch hauptsächlich das in die Diskussion ein, was evtl. helfen kann: Suchansätze nach der Ursache oder Ursachenvermeidung, was ja gewünscht war, Hinweise zur Pflege (in anderen Themenbereichen), Informationen zu Weiterentwicklungen und robusteren Ausführungen, Test- oder Nutzungsergebnisse und -erfahrungen.

Doch wenn ich eine differenzierte Meinung zu einem Beitrag habe, äußere ich diese ebenfalls - das gehört für mich zur Offenheit dazu (die Direktheit).

Viele Grüße
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Verursacher ist ermittelt!

2017-12-23 MaryPI LenkungsdefVollSchuldig01.JPG
Er saß von Anfang an fester als die originale Aluminiumversion. Jetzt aber ließ er sich von Hand nur noch mit ordentlich Kraft drehen. Die Fixierschraube war nur handfest angezogen - es änderte sich nichts an der Schwergängigkeit, nachdem ich sie entfernt hatte. Diese Vorstufe der Lenkplatten hat eine zehntel Haardicke zu viel Material auf der senkrechten Rippe.

Als Folge
2017-12-23 MaryPI LenkungsdefStehlagerUntenVorneTeilschuld03.JPG
hat sich dann das vordere Stehlager unter der Zwischenplatte dem Trend angeschlossen und bewegt sich auch nur noch widerwillig. Man sieht, wie der Krafteinsatz Material abgespant hat.

Alle anderen Gelenke laufen superb.

Noch ein paar Fotos zu den Bruchstellen:

2017-12-23 MaryPI LenkungsdefPlattenbruch01a.JPG 2017-12-23 MaryPI LenkungsdefPlattenbruch02.JPG 2017-12-23 MaryPI LenkungsdefPlattenbruch04.JPG 2017-12-23 MaryPI LenkungsdefStehlagerUntenVorneTeilschuld01.JPG 2017-12-23 MaryPI LenkungsdefPlattenbruch05.JPG

Was lerne ich daraus? Wenn sich an Mary irgendetwas anders verhält, als ich es gewohnt bin, sollte ich nicht zögern, gleich der Ursache auf den Grund zu gehen. Der Vorteil an ihrer perfekten Technik ist ja auch, dass man sofort und dezidiert Rückmeldung bekommt.


Übrigens: mein dicker Winterstollenreifen hatte Mitleid und hing traurig auf der Felge, als ich Mary ins Haus holte. Ist das nicht dicke?
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Teufels Küche bringen
Da treffen wir uns doch eh alle wieder....:D
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Die oben gebrochene Tilleraufnahmeplatte wurde zwischenzeitlich deutlich verstärkt
....au ja....
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wird alles kurz kontrolliert: Räder, Lenkung, Sitz und Bremsen
...ich habe es ja gemerkt, allerdings gedacht, ich könne noch hinwarten, bis Steffen kommt...
Ein Vorteil der Reduktion auf möglichst wenig Teile bringt es mit sich, dass man mit einem Blick sieht, ob irgendetwas "hängt". Hängt nie etwas, wird man nachlässiger. Entschuldigte sich der Hubschrauberpilot noch schnell vor der ungeplanten Landung...
 
der Lenker ist von kurzer Lebensdauer?
Alu ist nicht dauerfest. Aus Produkthaftungsgründen sind Alulenker regelmäßig zu wechseln, damit nie einer bricht. Die 3-5 Jahre sind recht knapp bemessen, trotzdem steht in der Anleitung garantiert noch was von" vor jedem Fahrtantritt prüfen"

Gruß,

Tim
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...ich habe es ja gemerkt, allerdings gedacht,
Wieder was gelernt :)
sollte ich nicht zögern, gleich der Ursache auf den Grund zu gehen.
Bei sicherheitskritischen Bauteilen immer sofort!

Gruß,

Tim
 
Hallo,

Aus Produkthaftungsgründen sind Alulenker regelmäßig zu wechseln

Produkthaftung bezeichnet die Haftung des Herstellers für Schäden, die in Folge eines schadhaften Produktes auftreten. Ob ich den Lenker meines Fahrrades tausche und wie oft, hat damit nichts zu tun. Wenn ich allerdings mein Fahrrad in eine Werkstatt gebe zur Inspektion und die nicht den Tausch eines entsprechend alten Lenkers empfielt, haftet der Werkstattinhaber für daraus resultierende Folgen im Rahmen seiner Haftpflicht (z.B. für Verletzungen des Fahrers) und ggf. der Produkthaftung (wenn z.B. das unlenkbare Fahrrad eine Fensterscheibe zerstört).

Abgesehen davon ist der Lenker am Liegerad ein vergleichsweise unbelastetes Bauteil im Vergleich zum UP, bei ddm ein mehr oder weniger großer Teil des Körpergewichtes darauf lastet und durch Wiegetritt z.B. erhebliche Kräfte eingeleitet werden. Insofern ist es unpassend, hier gleiche Wechselintervalle anzunehmen.

Gruß, Klaus
 
Das zerstoren hat sich also angekundigt, und dabei ist ein teil kaput gegangen was sich leicht ersetzen lasst. Sogar so klein und leicht das mann es wennn gewollt als ersatzteil mit nehmen konnte. Prima gebaut also. Wenn mann einen glied so weit verstarkt das es nicht langer nachgibt, wird eben die nachste schwachstelle gefunden. Lieber eine neue platte, als ein neuen Tiller.

Ich hatte mal einen lieger mit untenlenkung, die indirecte lenkung drehte sich um einen m12 bolzen. Jedesmal wenn das rad umkippte war dieser bolzen krumm, aber nur denn bolzen, und keine weiteren schaden.

Deshalb lieber eine sollbruchstelle oder andere schwachstelle die nachgibt, damit aber weitere gravierende schaden vorkommt.

Grusse, Jeroen
 
Wenn ich allerdings mein Fahrrad in eine Werkstatt gebe zur Inspektion und die nicht den Tausch eines entsprechend alten Lenkers empfielt, haftet der Werkstattinhaber für daraus resultierende Folgen im Rahmen seiner Haftpflicht (z.B. für Verletzungen des Fahrers) und ggf. der Produkthaftung (wenn z.B. das unlenkbare Fahrrad eine Fensterscheibe zerstört).
Das halte ich für ein Gerücht, aus mehreren Gründen. Erstmal sieht man gerade Fahrradlenkern nicht an wie alt die genau sind. Lenker tragen üblicherweise kein Herstellungsdatum. Zweitens sind andere Faktoren viel entscheidener. Wie leicht ist der Lenker und was wurde damit schon alles angestellt? Hat da vielleicht jemand wie bei Jugendlichen öfters zu sehen seine Ische drauf mitgenommen? Die Vorgeschichte ist für den Mechaniker nicht erkennbar. Inspektion bedeutet lediglich, daß das Fahrrad auf erkennbare Schäden hin untersucht wird und dabei identitfizierte Teile nach Rücksprache getauscht werden. Drittens gälte dies dann auch für eine ganze Reihe anderer Komponenten - Vorbau, Gabel, Rahmen, Sattelstütze sind alles Teile die bei Versagen schwere Folgen nach sich ziehen können. Mir ist es noch nie passiert, daß zum Tausch von Komponenten allein aufgrund ihres Alters geraten wurde und das würde ich mir auch verbitten.
 
Hallo Tim,
Alu ist nicht dauerfest. Aus Produkthaftungsgründen sind Alulenker regelmäßig zu wechseln, damit nie einer bricht.
das hängt allerdings schon sehr von a) den auftretenden Belastungen (und Wechselintervallen), b) der Legierung und Wandstärke/Auslegung des Lenkers und c) Deinem Einsatzszenario ab.

Wenn Du einen Lenker für Downhill kaufst, kannst Du diesen Alulenker am Rennrad auch nach 40 Jahren noch problemlos fahren. Wie Klaus schreibt, sind die Belastungen an einem Tiller nicht vergleichbar mit den (sehr hohen) Belastungen auf einem Up, gerade, wenn der Up-Fahrer den Lenker aktiv in seine Leistungseinleitung einbindet. Ein Tiller wird üblicherweise nicht nennenswert auf Biegung belastet (außer am kurzen T-Stück), ein Uprightlenker wird selten in sich axial verdreht.

So lassen sich Komponenten fertigen, welche aus Aluminium gefertigt auch nach Jahrzehnten noch problemfrei den Belastungen standhalten und dennoch nicht gewichtsseitige Fiasken sind.

Wer seinen Alukomponenten nach 3-5 Jahren nicht mehr traut, kann diese gerne wechseln - ich hatte bei Aluminiumkomponenten aus dem Mittelklassebereich (welche nicht aufs letzte Gramm schauen) bislang keine Spontanausfälle, auch nach 15 Jahren Nutzung und mit zig Kerben/Eindellungen darin durch Kollisionen. Die Komponenten, welche ich montiere, haben mein Vertrauen sehr langfristig.

Bei Carbonkomponenten wäre ich nach dem ersten Schlag mit einer Kante/Spitze dagegen durchaus vorsichtig im Einsatz.

Viele Grüße
Wolf
 
Wer seinen Alukomponenten nach 3-5 Jahren nicht mehr traut, kann diese gerne wechseln
Manchmal mein ich, ich schreib Mandarin.
Wenn Du entgegen der Vorgabe des Herstellers das nicht machst und Dich beim Bruch verletzt, ist er aus dem Schneider. Schreibt ers nicht und Du verunfallst, weil der Lenker nach 15 Jahren bricht, hat er ein echtes Problem. Man kann sich ja nicht im
mer auf Gemauschel der Justiz verlassen wie im Fall Kaprun...
Jetzt verstanden, warum diese Intervalle vorgeschrieben werden?

Gruß,

Tim
 
Hallo,

Manchmal mein ich, ich schreib Mandarin.

oder einfach nur Unsinn? Damit das Produkthaftungsgesetz greift, muss der Fehler zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens schon vorgelegen haben und darf nicht später durch Abnutzung entstanden sein. Bei Teilen eines Fahrrades, bei denen eine Austauschpflicht besteht, trifft das aber gerade nicht zu. Sonst wäre der HErsteller ja auch zu Schadenersatz verpflichtet, wenn die verschlisenne Kette auf dem verschlissenen Ritzel durchrutscht und der Fahrer sich deshalb das Gebiss riuniert.

Schreibt ers nicht und Du verunfallst, weil der Lenker nach 15 Jahren bricht, hat er ein echtes Problem.

Ja? Beleg? Konkretes Fallbeispiel mit Urteil?

Jetzt verstanden, warum diese Intervalle vorgeschrieben werden?

Nein, aber es gibt Fahrradhersteller, die schreiben so viel widersprüchlichen Stuss in ihre Anleitungen, da kommt es auf etwas mehr auch nicht mehr an. Beispiel HP Velotechnik:

"Ein Einsatz zu Rennsport- und Geländesportzwecken, Sprüngen, Radakrobatik sowie das Überfahren von Bordsteinkanten, Treppen, Wurzeln etc. ist nicht zulässig."
"Tragen Sie geeignete Kleidung. Radfahren ist eine potentiell gefährliche Sportart, bei der selbst bei Beachtung aller Sicherheitshinweise Unfälle passieren können. Wir empfehlen, bei allen Fahrten einen gut passenden Fahrradhelm zu benutzen. Schützen Sie sich durch das Tragen geeigneter, eng anliegender und reflektierender Sportkleidung."

Fazit: Ich soll Sportkleidung tragen, wenn ich ein Trike benutze, das ausdrücklich nicht für den Radsport zugelassen ist?

Gruß, Klaus
 
Produkthaftung bezeichnet die Haftung des Herstellers für Schäden, die in Folge eines schadhaften Produktes auftreten.
Richtig, allerdings geht es um schadhafte oder fehlerhafte Produkte.
Da seit einigen Jahren die Betriebsanleitung als verpflichtender Bestandteil des Produktes angesehen wird, kann der fehlende Hinweis in der Betriebsanleitung als Fehler ausgelegt werden.

Da nur Elektrofahrräder der Maschinenrichtlinie unterliegen, weiß ich nicht, ob die folgenden Sätze auch bei "normalen" Fahrrädern gelten.
Die Hintertür ist die vom Hersteller zu erstellende Risikoanalyse, welche er nicht ausliefern muss. Kommt er in dieser Risikoanalyse zu dem Ergebnis, dass kein Risiko besteht, dann kann der Hinweis in der Betriebsanleitung unterbleiben.
Kann er keine Risikoanalyse vorlegen, dann erhöht sich sein Haftungsrisiko deutlich.

Wie so oft bewegt man sich da in einer mehr oder minder starken Grauzone, welche vom jeweiligen Richter zu schließen ist.
 
Wie so oft bewegt man sich da in einer mehr oder minder starken Grauzone, welche vom jeweiligen Richter zu schließen ist.
Das wird wohl mit den Hauptgrund für die vielen mehr oder minder (un)sinnigen Formulierungen und Ausschlüsse, wie von @Klaus d.L. erwähnt, sein. So lässt sich vermutlich in vielen Fällen ein Aspekt finden, welcher nicht beachtet wurde und somit etwaigen rechtlichen Problemen vorbeugen (oder sich zumindest argumentativ Sicherheiten zu hinterlegen).

Manchmal mein ich, ich schreib Mandarin.

Ich hatte Deinen Beitrag durchaus verstanden, doch die Haftungsfrage ist nicht aus unbeteiligter Sicht zu beurteilen: Da spielt ein großer Aspekt Vorbereitung und Argumentation mit hinein.

Ganz so tragisch wie Du betrachte ich es nicht: Denn es entstehen so viele gefährliche, teilweise lebensbedrohliche Situationen durch das Versagen von Technik, tagtäglich, weltweit - wenn es jedesmal, ungeachtet von Kaufdatum, Einsatzszenario, Einzelfallumständen, Vorgeschichte und vielen weiteren Aspekten der Hersteller im Hintertreffen wäre, würden derartige Berichte rund ums Jahr in tausenden Fälle für Furore und mediale Ausschlachtung sorgen.

Was natürlich nicht bedeutet, dass die Vorsehung bei Komponenten/Bauteilen, welche unter derartige Belastungen geraten, nicht deutlich höherdimensionierte Sicherheitsfaktoren vertragen würde, klar.

Viele Grüße
Wolf
 
Ja, es wird wirklich sehr schwer gemacht, locker zu bleiben und einen einigermaßen objektiven Standpunkt einzunehmen.

Wir erschrecken, wenn es bei Autounfällen 3500 Tote in einem Jahr gibt und finden 110000 Tote durch Rauchen und Passivrauchen ganz normal.

Im ersten Fall machen wir ein Fass an Techniklösungen auf, Produkthaftungen, Pflichtenhefte, technische Prüfungen, Airbags, noch mehr Airbags, Fidelbums und Fideldei und feiern es als Erfolg, wenn die Zahl der Autototen um 100 zurückgeht. Nebenbei haben wir durch den größeren Energieeinsatz mit seinen Folgen für die Umwelt mehr Menschen (und noch viel mehr Tiere und Pflanzen) umgebracht, als die Gesamtzahl der Verkehrstoten umfasst.

Im zweiten Fall sagen wir mit Recht, dass jeder machen kann, was er will, solange er die Freiheit eines anderen nicht beeinträchtigt. Und drückt gerne und viele Jahrzehnte beide Freiheitsaugen zu. Ein paar Sammelbildchen auf die Packungen, etwas Scheinkrawall und ab zur Tagesordnung.

Natürlich erwarte ich beim Kauf eines Standardproduktes, dass mir dieses statt Schaden Freude bringt (nur bei Seilen, Giften und Schießgeräten sind diese Intentionen manchmal etwas anders). Wage ich mich jedoch in eine Nische, gehe ich freiwillig einen gewissen Grad an höherem Risiko ein. Ein richtig aufgestellter Segler wird selten einem gebrochenen Mast nachtrauern, weil der Wind, welcher diesen Mastbruch letztlich verursachte, zuvor einen sagenhaften Ritt ermöglichte. Wenn ich noch an eine Rundum zurückdenke, bei der vor Hagnau/Meersburg in einer einzigen Bö um die 40 Stück wie Dominosteine einfach so weggefetzt wurden - war schon eindrücklich...

Dieses Risiko muss mir bewusst sein, es bürdet mir selbst ein gerüttelt Maß an Eigenverantwortung auf. Dazu muss ich bereit sein, sonst sollte ich es lassen. Wir aber tun heute so, als ließe sich dieses Risiko durch immer mehr Auflagen aus der Welt schaffen, wenn wir diese nur konsequent genug durchsetzen. Wir brauchen Wiederbelebungsgeräte an jedem öffentlichen Platz, Damentoiletten in Schwulenkneipen, Patientenverfügungen, Zusatztreppen an Zweifamilienhäusern, Zielradar an Autos, Gummihandschuhe an Käsetheken. Wir sterben an Krankheiten, die man hätte vermeiden können - dabei kann man Krankheiten sicher nur dadurch vermeiden, dass man erst gar nicht geboren wird.

Ich will damit die verantwortungsvolle Sichtweise nicht durch den Kakau ziehen. Im Irrwitz des realen Gesetzesdschungels ist das Überleben des Produzenten sicherlich nicht unbedingt leicht (in Amerika, habe ich gehört, muss man Käufer von Mikrowellen sogar darüber informieren, dass diese Mikrowellen nicht zum Hundetrocknen verwendet werden sollen). Irgendwie beschleicht mich aber das Gefühl, als würden wir in diesem Übereifer letztlich das mit dem Hintern umwerfen, was wir mit unseren Händen erschaffen haben. Die Menschen wurden in wenigen Jahren von allem entfremdet, was sie für ihr Leben benötigen. Im Zweifel gibt es ja die Produkthaftung. Warum also soll ich mich mit dem blöden Teil beschäftigen? Fragt mich doch irgendeine Frau via einem großen Internethändler, ob sie ihre gusseiserne Grillplatte auch mit Grillreiniger reinigen dürfe. Geht es noch? Unsere Omas würden ihre Köpfe schütteln und bezweifeln, dass diese Frau überhaupt selbstständig lebensfähig sein kann. Wenn die Gussplatte dann hinüber ist und alles zuverlässig immer schneller anbrennt, wird sie erzählen, der Hersteller habe gepfuscht. Und schon gibt es wieder eine neue Vorschrift, damit Dummchen auch mit viel Chemie nichts kaputt machen kann....

In meinem realen Fall würde ich es als fair ansehen, wenn Velomo sich den einen Schuh anzieht und ich mir den anderen. Die ursprüngliche Lenkplatte war tatsächlich etwas zu schwach. Wurde korrigiert. Den zweiten Schaden hätte es nicht gegeben, wenn ich sensibler auf die Veränderungen im Lenkgefühl reagiert hätte. Ein Autofahrer würde ja auch gleich zur Werkstatt abbiegen, wenn er beim Drehen des Lenkrades den Beifahrer um Hilfe bitten müsste...:ROFLMAO: Ist etwas übertrieben, aber das macht Spaß!


Gute Nacht und tolle Tage
Martin
 
Hallo Martin,
Den zweiten Schaden hätte es nicht gegeben, wenn ich sensibler auf die Veränderungen im Lenkgefühl reagiert hätte.
jain - die zweite Schadensursache wird durch die neue Zwischenplatte bei allen Trikes/Quads seit deren (der Platte) Herstellung (hoffentlich) grundsätzlich wegfallen - es kann durchaus sein, dass die "Remontage" Deines Tillers noch vor der Neukonzeption der Platte erfolgte, was zum nicht erfolgten Austausch führte, da in Gedanken schon "das Trike war ja hier und wurde auf den neusten Stand gebracht" hinterlegt blieb, sich der "neuste Stand" bzgl. dieser Platte jedoch kurz danach änderte.

Das liegt somit nicht in Deiner Hand und somit sehe ich Dich auch nicht in der Verantwortung für das Ignorieren von auftretenden Auffälligkeiten (wobei es natürlich immer sinnvoll ist, diesen nachzugehen und sie nicht zu ignorieren - siehe auch ungefährliche Auffälligkeiten wie Lagerunrundlauf). Bei einer in der Mikrowelle getrockneten Katze darf die Lebensfähigkeit des Tierhalter-Menschens wohl bezweifelt werden (übrigens auch bei Wäsche von Lebewesen in der Waschmaschine..).

Viele Grüße
Wolf
 
Noch drei Tage oder vier - dann treffen wohl Hilfsgüter aus allen Teilen der Welt (na gut: Deutschland) ein. Wisst Ihr was? Nach Weihnachten werde ich zum ersten Mal damit anfangen, an den Weihnachtsmann zu glauben!:rolleyes:

Danke für Eure Mithilfe bei der Ursachenforschung, bei der Zusammenstellung eines Carepaketes (@DoktorHh - in Zukunft: @DoktorHoHo) sowie Ankündigung eines solchen (@BuS velomo).

Statt "gefällt mir" schreibe ich das lieber so persönlich und direkt.
Lasst Euch keine Bäume auf den Kopf fallen, keine Raketen ins traute Heim oder gar unter den Helm (wieder ein Grund, keinen zu tragen :D).
Immer schön nüchtern bleiben, damit Ihr viel von diesen Tagen habt und die Wege keine zusätzlichen Kurven bekommen....

Viele Grüße
Martin
 
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