Der neue "unsere zerstörten Teile"-Thread

Diverse Schraubensicherungen sind mehr oder weniger gute Verlier-Sicherungen.
Das ist natürlich völliger Quark. Die Schraubensicherung verhindert, daß sich die Schraube auch bei vollständiger Entlastung irgendwie löst. Die Vorspannkraft bleibt so erhalten. Leider wird in den Werkstätten viel gepfuscht und auf Schraubensicherung verzichtet weil es geringfügig mehr Zeit kostet.
Ich hatte erst am Montag wieder einen solchen Fall mit 2x45min Anfahrt wegen einer losen Schraube eines Gepäckträgers welche das Hinterrad blockierte - völlig unnötig wenn fachgerecht gearbeit würde.
 
Das Ingenieursehrenwort von @Jack-Lee ist hier wesentlich wertvoller, aber wenn Du 'ne Beamtenmeinung willst: Da gehören Stahlschrauben dran. ;)
Die kurze Spannlänge (2mm Scheibendicke plus Senkung im Loch an der Nabe) macht's auch schwierig, jedes bisschen Setzung oder die erwähnte Wärmedehnung lässt gleich sehr viel Vorspannung verschwinden. Deshalb braucht's eine Sicherung gegen Lösen.
 
Die Schraubensicherung verhindert, daß sich die Schraube auch bei vollständiger Entlastung irgendwie löst.
Das ist richtig.
Die Vorspannkraft bleibt so erhalten.
Das eben nicht. Verschraubungen setzen sich nach dem Anziehen und verlieren Vorspannkraft. Das kann keine sogenannte "Schraubensicherung" verhindern. Das kann nur eine korrekte Auslegung einer Verschraubung in Verbindung mit dem korrekten Anzugsverfahren. Dazu gehören auch Reibwerte, am Besten gemessen und nicht geschätzt.
Loctite und ähnliche "Schraubensicherungen" sollen laut Loctite das Setzen reduzieren, das Microbewegungen im Gewinde verringert werden. Klingt nicht ganz unlogisch, könnte aber auch Marketing-Quatsch sein.
 
Meine schnelle Vermutung vom stillen Örtchen: Im Zweifelsfall wird die flüssige Schraubensicherung (vergleichbar wie Öl/Fett aber sicherlich nicht so stark) die Reibung an den Gewindegängen verringern und somit bei gleichem Drehmoment die Vorspannung erhöhen. Ob das einen deutlichen Effekt hat, weiß ich nicht, wäre aber eventuell ein Suchmaschinen anwerfen wert ...
 
@mrue Es sind voraussichtlich Alu-Schrauben, vermute ich zumindest bei den rot-elooxierten (?) Teilen.
@windimhaar Die Schutzbleche hab ich drangedengelt, da kann es gut sein, dass die Schrauben zwei Gewindegänge zu kurz waren, das werde ich nochmal checken, halten aber auch seit Beginn und das ist ziemlich frequent bei der Federung und bei den von mir teilweise befahrenen Wegen.
Die Laufräder hat der Vorbesitzer aufgebaut und somit auch die Schrauben für die Bremsscheiben befestigt. Mein Eindruck von ihm war nicht der einer nachlässigen Person in Bezug auf Fahrradmontage, sondern eher jemand, der lieber einmal mehr zum Drehmomentschlüssel greift.
Alu-Schrauben sollten nie an einer Bremsscheibe verwendet werden. Selbst wenn die Schrauben aus EN AW-7075 T6 bestehen, haben sie deutlich geringere Festigkeiten als die Originalschrauben vom Bremsenhersteller. Der EN AW-7075 T6 ist so mit die festeste Aluminiumlegierung, die es gibt. Allerdings haben die Stähle, aus denen die Originalschrauben bestehen, deutlich höhere Festigkeiten und sind unter Umständen auch Wärmebehandelt. Bei Schrauben für diese Anwendung würde ich nie unter eine Festigkeitsklasse von 8.8 gehen.
Ist das amtlich? Du solltest nach meinem Kenntnisstand über entsprechendes Fachwissen verfügen, kann es trotzdem sein, dass es Aluschrauben gibt die hierfür vorgesehen sind, bzgl. Belastbarkeitoder schließt sich das grundsätzlich aus?
Es gab und gibt es bestimmt heute noch Alu-Schrauben, die als "Schrauben für Bremsscheiben" auf dem Markt verkauft werden. Bei solchen Angeboten bin ich immer skeptisch. Alu-Schrauben nehme ich nur da, wo diese nicht viel halten müssen ober schön aussehen sollen, wie Flaschenhalter zum Beispiel. Ich habe auch Kettenblattschrauben aus fabig eloxiertem Alu montiert, allerdings ist das schon grenzwertig beim Fahren. :X3: Damals sollten bei mir die Kurbelgarnituren an den MTBs gut aussehen. So langam sind bei mir die Alu-Kettenblattschrauben "durch"(zu stark verformt), sodas ich sie bald durch Schrauben aus Stahl ersetze.
 
Noch ein Gedanke zur Konstruktion:
Wenn die Löcher in den Sechslochaufnahmen tief genug sind, kann man die Schrauben als Dehnschrauben auslegen, indem man auf ca. 5mm Länge die Gewindegänge unter dem Kopf entfernt und den Schaft noch enen Tick dünner macht als den Kerndurchmesser des Gewindes. Dann werden die Schrauben elastischer und halten die Vorspannung besser. Man sollte aber keine Schleif- oder Feilriefen hinterlassen, sondern die Oberfläche glätten, und bei der Montage Drehmoment durch Schmiermittel ersetzen (unnötig viel Torsion im ausgedünnten Schraubenschaft muss nicht sein).
 
Ja, Titanlegierungen vom Grade 5 kommen an die Festigkeiten von höherfesten Stählen herran und wiegen viel weniger. Alerdings finde ich, dass die paar Gramm nicht wirklich eine Rolle spielen.:unsure:
Bist du dir sicher? Überleg mal: Du fährst noch, sagen wir 30+ Jahre + ein paar tausend Kilometer km/Jahr, das macht, aufs Leben umgerechnet..... (eine Menge). Am Ende bist du wirklich bei gleicher Anstrengung ein paar Sekunden eher beim Bäcker.

Und die schicken eloxierten Schräubchen sind stilistisch einfach nicht zu toppen. Das sollte schon den einen oder anderen kapitalen Unfall wert sein! (Und danach rüstet der geneigte Liegeradler den Rolli stylisch um. Geht auch da!)

Nein, mir sind solche Spielereien auch zu dumm!

Lg!
georg
 
Ich hab früher bei den HiTrikes in der "Premium-Ausstattung" ausschließlich Titan und Aluschrauben verwendet.
Das hat aufs ganze Rad gerechnet fast 300g ausgemacht. Also schon n bisl was. Und wir haben ja kaum Schrauben am Rad gehabt.
 
Danke für die Zusatzinfos, ich hatte Glück und habe im Fahrradladen zwei Sätze Schrauben bekommen.
Die sind von Hause aus mit einer Schraubensicherung versehen (zumindest deute ich die Gewindebeschichtung so), die Bremsscheibe ist dran, alles funktioniert, nix verbogen, alle Gewinde ok. Die zweite Seite wechsle ich jetzt gleich mit.
Das zusätzliche Gewicht auf der einen Seite führte bei einer Probefahrt nicht zu einer unangenehmen Beeinflussung der Lenkung.;)
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Ein Konus aus dem Liegetandem. Der andere schaut natürlich auch nicht besser aus. Ich werde den Verdacht nicht los, dass die Kellermäuse sich an den langen Winterabenden die Zeit damit vertrieben haben, als die Märchen der Mäuseoma jeder schon auswendig konnte.
Soweit die zerstörten Teile.

Als Lösung habe ich das Laufrad, das ich einmal für die Verwendung einer Scheibenbremse gebaut hatte, genommen und die Felgenflanke der Andra 40 Felge abgeschmirgelt. Damit lässt sich auch mit der HS 33 bremsen. Die Methode ist natürlich nicht astrein, aber ich komme in brauchbarer Zeit zu einem funktionierenden Liegetandem. Mit dem alten Vorderrad mit Buschtrommelklängen (der tiefen Art) brauchen wir nicht unseren Sommerurlaub antreten. Und Scheibenbremse kann ich keine montieren, weil die scheibenbremstauglichen Gabeln, die stark genug wären, alle einen zu kurzen Schaft haben.

Mit solchen Geschichten muss ich mich halt herumschlagen, weil das Tandem technisch schon etwas aus der zeit gefallen ist. Aber von den neuen kenne ich keines, das für uns brauchbar wäre.

lg!
georg

Lg!
georg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Zeit mag mein Umwerfer vorne auch nicht mehr von 34 auf 61 hochschalten.
Bestätigung: Mit neuer Kette (die alte hatte knapp 33.000km runter) klappt die Schaltung wieder problemlos.
wieder problemlos :rolleyes: ... hat genau für einen 300er und 33% vom 400er Brevet gereicht. Im Alltag brauche ich das kleine Blatt nicht und unser 400er durch Nord-Thüringen und über den Harz ist das Brevet, wo man doch mal öfter schalten muß.

Aber schon kurz nach dem Start hat es sich angekündigt. Der Daumenschalthebel mußte immer weiter nach hinten gezogen werden, damit hoch geschaltet wird (normal sind 90°, zum Ende hin waren dann 180° nötig). Zum Glück hatte ich Drehgriffschaltgriff und Trigger schon vor 6 Jahren für den vorderen Umwerfer rausgeworfen. Ein einfacher Hebel hat mehr Reserven bei Problemen, die Schaltgeschwindigkeit kann besser dosiert werden und man kann leicht "überschalten". Aber irgendwann hat auch das nicht mehr gereicht. Hatte mich gestig schon auf Zugwechsel eingestellt aber am Ende war es die Zughülle, die man natürlich nicht als Ersatzteil dabei hat. Die hatte auf dem Tunnel gescheuert, irgendwann (nach 80.000km) war der Kunststoff weg (natürlich unten, wo man es nicht auf ersten Blick sieht), dann kam die Korrosion und schließlich der Kollaps.
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Zum Glück fahre ich seit 2010 (Übernahme aus dem Mango-Werkzeugkasten) eine Rolle Panzerband durch die Gegend. Als Strafe für das Übersehen des Problems bei der Wartung wurde ich von den Ziegen auf der Weide nebenan während der Reparatur durchgehend ausgelacht... Die Klebekraft des Panzerbands war zwar nur noch grenzwertig(*) aber mit ein paar Lagen, konnte ich die Hülle soweit stabilisieren, daß ich die nächsten 180km (das Teilstück, wo man das kleine Blatt wirklich oft braucht) bis Mägdesprung (Ostharz) halbwegs normal schalten konnte. Hinter Mägdesprung, war der Schaltweg aber wieder so groß, daß ich mein Glück nicht weiter austesten wollte und bin die restlichen 85km auf dem großen Blatt zu Ende gefahren. Ging ja nur noch runter nach Quedlingburg und dann durch die Börde nach Hause.
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(*) komisch... beim Abpulen für das Foto hat es plötzlich wieder geklebt wie KatzenscheiXXe an den Schuhen :cautious:
 
Glücklicherweise nichts zerstört, aber ich hatte zunächst die Befürchtung, dass etwas kaputt war.

Die letzten Tage "blinkte" mein DF selbständig, soll heissen der Summer summte, vor allem beim Losfahren und bei kräftigeren Tillerbewegungen. Da es gerade geregnet hatte, als das zum ersten mal passierte, ging ich davon aus, dass der Schalter feucht war und es schon von alleine aufhören würde. Tat es aber nicht. Zuverlässig summte der Summer jeden Tag auf Hin- und Rückfahrten.

Heute die Erkenntnis: bei meinen Wartungsdeckelbasteleien hatte sich damals irgendwann einmal einer der Neodymmagneten selbständig gemacht. Den fehlenden hatte ich ersetzt, und irgendwann hatte ich ihn dann auch wiedergefunden, wie er an einem Zug am Tiller hing, hatte dann aber immer wieder vergessen, ihn mitzunehmen. Und dieser Magnet war nun so weit den Schaltzug hochgeklettert, bis er an den offenliegenden Lötstellen des Blinkerschalters anstieß und den Summer kurzschloß. So ein Quatsch. :rolleyes:
 
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