Der neue "unsere zerstörten Teile"-Thread

das Thema gabs schon öfter, siehe z.B. diesen Thread

 
Hallo @JoergL meine erfahrungen mit diesen 2k kleber aus der Spritze sind nicht so gut. Irgendwann haben die kabelleitungs rohrchen sich von selbst wieder gelösst. So 3 cm lange alurohrchen die einfach als fuhrung fur die Schaltkabel dienten. Also kaum eine belastung. Moglich weil es alu war?

Irgendwo hier gibt es ein kleben und Velomobil faden, da gibt es hilfreiche tipps wenn's nochmal passieren sollte.
 
erfahrungen mit diesen 2k kleber aus der Spritze
Hi @tieflieger, danke, in dem Faden hatte ich auch schon mal gelesen.
Hätte mir allerdings ich direkt geholfen, da ich das Problem abends um 19 Uhr bemerkt habe, also auf meine lokal vorhandenen Optionen beschränkt war.
Der Stabilität-Express, den ich hier habe, hat bisher eigentlich ganz OK gehalten, aber ich könnte mir schon prophylaktisch mal einen der empfehlenswerten Kleber besorgen, das ist eine gute Idee.
Danke für den Anschubs ;)
Gruss
Jörg
 
Nachdem mir letzte Woche ja der eine Querlenker gebrochen war, habe ich mir neue mit Kugelgelenken gemacht und heute beide gewechselt. Der Originale, nicht reparierte, sieht auch schon erwartungsgemäß aus, das hätte wahrscheinlich auch nicht mehr lange gehalten.photo_2021-12-02_17-47-13.jpg
 
Hallo,
nun kann ich hier leider auch mal etwas schreiben.

Eigentlich ist die ganze Geschichte schon im September passiert, aber ich habe das Kettwiesel und somit auch das defekte Teil erst letzte Woche vom Händler wiederbekommen.

Aber beginnen wir von vorne:

In diesem September wollte ich mit meinem Kettwiesel und dem Foxterrier im Anhänger über die Alpen ans Mittelmeer fahren. Tatsächlich bin ich über den Gotthard gefahren, am Lago Maggiore entlang, bin ein Stück dem Ticino gefolgt, habe dann die heiße Po-Ebene durchquert und bin dann durch die Weinberge im Piemont geradelt.


Die vorletzte Nacht meiner Reise war ich auf einem versteckten Campingplatz in den ligurischen Bergen ohne Handynetz mitten im Nirgendwo. Am nächsten Tag lag die vorletzte Etappe vor mir mit ca 42km und 600hm an deren Ende ich am Mittelmeer ankommen wollte…

Nach den ersten 6km gibt es an einer ca. 12% Steigung plötzlich einen Knall und ich trete ins Leere… die hintere Kette zwischen der Rohloff-Schaltung und dem Differenzial ist gerissen. Ich bin noch guter Dinge, es ist früh am Tag und ich habe in meiner Werkzeugtasche ein Kettenschloss. Ich ziehe das Kettwiesel den Rest der Steigung hinauf, lade ab und mache mich in einem kleinen Waldweg an die Reparatur. Relativ zügig stelle ich jedoch fest, dass die Kettenschlösser, die ich dabei habe, zwar prima für die Hauptkette (9-fach) passen, jedoch nicht für die Sekundärkette, bei der - wie ich jetzt gelernt habe - eine KMC X1 verbaut wurde.

Ich gucke auf die Karte, in 2km kommt ein kleiner Ort mit einer Tankstelle, laut Komoot geht es überwiegend bergab, also lade ich wieder auf und hoffe, dass ich rollend bis in den Ort komme. Unnötig, zu erwähnen, dass Komoot sich nicht so gut in den ligurischen Bergen auskennt, jedenfalls lade ich schon bald wieder ab und buckele meine ganzen Plünnen, Anhänger und Trike die nächste Steigung hoch. Oben wieder aufladen, weiter rollen.
An einer Abzweigung treffe ich einen Mann mit Hund, ich erkläre ihm mit (dreckigen) Händen und Füßen und mittels Google Translator mein Problem, dass ich nur noch bergab rollen kann und frage nach einem Mechaniker. Er gibt mir zu verstehen, dass ich warten soll, holt sein Auto aus der Garage und bedeutet mir, dass ich ihm folgen soll. Wir rollen langsam den Berg hinab, bis die Strasse flach wird. Der Mann fährt rechts ran und gibt mir zu verstehen, dass ich warten soll. Dann fährt er davon.

Nach ca. 10 Minuten kommt er wieder und hat einem Mechaniker aus dem nächsten Ort dabei. Der wiederum hat einen Karton mit einer beeindruckenden Sammlung von Kettenschlössern. Keine Viertelstunde später ist das Wiesel repariert. 15€ hat das gekostet, 5€ Trinkgeld sind selbstverständlich. Der Mann fährt den Mechaniker wieder in den Ort zurück. Geld lehnt er ab.

Ich fahre weiter. Es ist heiß und geht nun stetig 1-2% bergauf. Zwei größere Steigungen habe ich noch vor mir laut Komoot, dann geht es hinab ans Meer. Ich fahre durch Altare, dahinter geht es mit 8-10% an den ersten Anstieg. 30km sind nun geschafft. Kurz vorm Erreichen des “Gipfels” gibts im Antrieb ein Krachen und ich trete wieder ins Leere… allerdings sind die Ketten diesmal heile… ich kann mit leichtem Widerstand in die Pedale treten, es gibt aber keinen Vortrieb.

13km vorm Meer ist die Tour zu Ende.

Ich habe Glück, finde eine kleine Herberge in Altare, die zwar eigentlich schon zu hat, aber aus Mitleid mit mir (und wegen des Hundes) wieder aufmacht). Am nächsten Tag kommt der liebste mit dem Pickup und sammelt mich ein (das war eh so geplant, wir machen noch 2 Wochen Urlaub in einem Ferienhaus, das ich eigentlich mit dem Trike erreichen wollte).



Was war nun passiert: Die Achsaufnahme des hinteren Ritzels am Differenzial ist völlig zerstört. Hase hat eingeräumt, dass sie dort eigentlich extra (für Hase) gehärtete Ritzel verbauen, zur der Zeit, als mein Fahrrad zusammengebaut wurde, aber einige Chargen mit nur handelsüblicher Härte bekommen und verbaut haben. Der Tausch ist das auch auf Kulanz erfolgt, das Wiesel ist 1,5 Jahre alt.


Das kaputte Ritzel:

42558209zs.jpeg



Hier findet man meine gefahrene Route.

Grüße ~ Ursel
 
Nach den ersten 6km gibt es an einer ca. 12% Steigung plötzlich einen Knall und ich trete ins Leere… die hintere Kette zwischen der Rohloff-Schaltung und dem Differenzial ist gerissen. Ich bin noch guter Dinge, es ist früh am Tag und ich habe in meiner Werkzeugtasche ein Kettenschloss. Ich ziehe das Kettwiesel den Rest der Steigung hinauf, lade ab und mache mich in einem kleinen Waldweg an die Reparatur. Relativ zügig stelle ich jedoch fest, dass die Kettenschlösser, die ich dabei habe, zwar prima für die Hauptkette (9-fach) passen, jedoch nicht für die Sekundärkette, bei der - wie ich jetzt gelernt habe - eine KMC X1 verbaut wurde.
Ja, man lernt mit der Zeit, was ins Werkzeug gehört.
So kommen dann erstaunte Reaktionen, wenn man gerissene Ketten reparieren, Sachen fixieren/trennen/befestigen kann, Ersatzreifen/Schläuche/Ventile/Ventilkappen/Kugellager/Felgenbänder/Muttern/Kugelköpfe dabei hat - weil mans halt irgendwann irgendwo braucht. In Deinem Falle wäre ab jetzt das Ritzel dabei und die Ketten sollten vor Abfahrt kontrolliert werden.

13 km bis Ziel - hast Du doch fast alles aus eigener Kraft gemacht. Das geht schlimmer...

Gruß,

Tim
 
In Deinem Falle wäre ab jetzt das Ritzel dabei und die Ketten sollten vor Abfahrt kontrolliert werden.
Ganz ehrlich, das Ritzel kann ich nicht selber wechseln, ich habe zugeguckt, wie der Mech beim Händler das auf dem Montagetisch ausgebaut hat. Ganz auseinander bekommen hat er es auch nicht trotz Telefonsupport von Hase, das Teil wurde erst nach dem Einschicken bei Hase komplett zerlegt.
Ich überlege eher, ob ich auf das Differenzial verzichte, dann ist das mit dem Ritzel wohl einfacher....
Kettenschlösser werde ich natürlich zukünftig dabei haben.
 
Ganz ehrlich, das Ritzel kann ich nicht selber wechseln, ich habe zugeguckt, wie der Mech beim Händler das auf dem Montagetisch ausgebaut hat. Ganz auseinander bekommen hat er es auch nicht trotz Telefonsupport von Hase, das Teil wurde erst nach dem Einschicken bei Hase komplett zerlegt.
ok. Meine Milanschwinge haben sie in Spanien ausgebaut bekommen mit Support. Wenn das nicht klappt, muß das Ritzel regelmäßig gewechselt werden vor Auslandsreisen. Unschön :(

Ich drücke die Daumen für viele weitere Reisen ohne technische d.n.fs

Gruß,

Tim
 
Nach den ersten 6km gibt es an einer ca. 12% Steigung plötzlich einen Knall und ich trete ins Leere… die hintere Kette zwischen der Rohloff-Schaltung und dem Differenzial ist gerissen. Ich bin noch guter Dinge, es ist früh am Tag und ich habe in meiner Werkzeugtasche ein Kettenschloss. Ich ziehe das Kettwiesel den Rest der Steigung hinauf, lade ab und mache mich in einem kleinen Waldweg an die Reparatur. Relativ zügig stelle ich jedoch fest, dass die Kettenschlösser, die ich dabei habe, zwar prima für die Hauptkette (9-fach) passen, jedoch nicht für die Sekundärkette, bei der - wie ich jetzt gelernt habe - eine KMC X1 verbaut wurde.

Super, da kommt Freude auf! Kettenschaltung, und dann trotzdem noch zwei verschiedene Ketten. Das würde ich ändern.

Es geht aber noch blöder. Wie ich gelernt habe, ist z.B. 8-fach bei SRAM und 8-fach bei Shimano nicht genau dasselbe. Das Kettenschloß der Fremdkette ging zwar zu, war aber schwergängig. War glaube ich ein SRAM Schloß auf einer Shimano-Kette, bin mir aber nicht sicher.


In Deinem Falle wäre ab jetzt das Ritzel dabei und die Ketten sollten vor Abfahrt kontrolliert werden.

Naja... ob du einer Kette ansiehst, dass sie nach ein paar hundert Kilometern aufgeht? Das ist grenzwertig. Es gibt einfach Dinge, die man nicht vorhersieht. Dann schon besser Kettenschloß und -nieter dabei haben.

bergauf
 
Naja... ob du einer Kette ansiehst, dass sie nach ein paar hundert Kilometern aufgeht?
Das ist einfach! Wenn sie sich so zusammenlegen lässt quer zur Lagerrichtung, sollte man sie spätestens wechseln:
Die hat Tretlagermotor plus menschlich pulsierende Tretkraft noch locker ausgehalten.

Und so sieht das bei einer Neuen aus im Vergleich:


Erfahrung macht klug:


Gruß,

Tim
 
Das ist einfach! Wenn sie sich so zusammenlegen lässt quer zur Lagerrichtung, sollte man sie spätestens wechseln:
Das heißt aber lange nicht, dass sie den Zustand erreicht und nicht vorher aufgeht bzw. -gibt. Auch nagelneue Ketten haben durchaus schon versagt - oder derjenige, der sie zusammengenietet hatte.
 
Das ist einfach! Wenn sie sich so zusammenlegen lässt quer zur Lagerrichtung, sollte man sie spätestens wechseln:

Das ist Verschleiß in den Rollen und Innenlaschen. Um den zu bestimmen brauchst du die Kette nicht im Kreis auf den Boden zu legen, das geht mit einer Verschleißlehre oder einem Meßschieber einfacher und genauer.
So eine ausgenudelte Kette wird anfangen über die Ritzel zu springen, weil die Ritzel genauso ausgenudelt sind. Sowas geht noch erstaunlich lange, bis es immer schlimmer wird.
Den Verschleiß kann man natürlich vorab rausfinden, hat aber mit Kettenrissen wie hier nix zu tun.

Die hat Tretlagermotor plus menschlich pulsierende Tretkraft noch locker ausgehalten.

Genau :)


Einen Riss kriegst du, wenn z.B. ein Bolzen rausfliegt oder eine Lasche abreißt, wie hier:

20200112_uebeltaeter.jpg


Und diese Kette ist vorher nicht übergesprungen.

bergauf
 
photo_2021-12-06_22-23-45.jpg

Kennt jemand hier diese Art Schaden? An dieser Stelle sieht der Gummi auch nicht plattgebremst aus. Ist ein Conti Contact Speed, ein sonst eigentlich sehr zuverlässiger Reifen.

Könnte das von zu hohen Seitenführungskräften kommen?

Fahre jetzt ein paar Wochen mit weniger Bodenfreiheit und entsprechend mehr möglicher Seitenführungskraft.
Gleichzeitig habe ich erhöhten Verschleiß (kann auch von nicht ganz passender Spur kommen).

Ich bin die CCS (nicht die ersten) jetzt schon seit etwa 10kkm gefahren und hatte nie Probleme bei ordentlicher Benutzung.

Die Reifen fahre ich in der Regel zwischen 8 und 9 Bar mit Latex.
 
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